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FIFA 22

Entwickler: Electronic Arts
Publisher: Electronic Arts

Genre: Sport
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 71,99 €

Systeme: PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Switch, Xbox One, Xbox Series X/S

Inhalt:

Anfang Oktober ist für Fußball-Fans immer eine spannende Zeit. Die Teams in der Bundesliga haben sich eingespielt und zeigen wirklich, was man von der Saison erwarten darf, die Champions League nimmt Fahrt auf und das neue FIFA erscheint. Und wie jedes Jahr stellt sich dabei auch diesmal wieder die Frage, was EA getan hat, um das Spiel zu verbessern, um die von Haus aus kritischen Fans glücklich zu stimmen.



Meinung:

 

Bevor ich zum eigentlichen Test komme, hier noch eine kurze Info: Wir haben FIFA 22 auf der Xbox Series X getestet. Folgerichtig bezieht sich der folgende Text auf diese bzw. die Versionen für die aktuelle Konsolengeneration. Da es uns nicht möglich war, die PS4, Xbox One, Switch und PC-Versionen persönlich zu testen, wird es auch keine Bezugnahme auf die Probleme geben, die im Netz über diese Versionen kursieren und hitzig diskutiert werden.

Hyper, Hyper
Nachdem dies nun geklärt ist, kommen wir auch endlich zum Test und dort auch direkt zur größten Neuerung, die wir dieses Jahr erleben dürfen - HyperMotion. Hinter diesem zugegebenermaßen ziemlich coolen Wort steckt eigentlich nichts anderes als eine neue Aufnahmetechnik. Bisher war es in FIFA nämlich stets so, dass Schauspieler arrangiert wurden, die einzelne Bewegungen absolvierten, die per Motion Capturing aufgenommen und anschließend zu Animationen verbunden wurden. Mit der HyperMotion-Technik ist dieses Verfahren nun Geschichte. Hier wurden nämlich nicht nur 22 Fußballer digital erfasst, sie wurden auch während eines echten Fußballspiels aufgenommen. Am Ende entstanden auf diese Weise satte 4000 neue Animationen, die nicht nur realer, sondern auch flüssiger aussehen sollen. In der Tat erkennt man als alter FIFA-Hase den Unterschied auf dem Platz sofort. Der ganze Spielablauf wirkt sehr viel authentischer und nicht mehr so abgehakt, wie es sonst manchmal der Fall war.
HyperMotion ist aber nicht die einzige Neuerung, die EA FIFA 22 spendiert hat. Nicht ganz so cool klingend, aber nicht weniger effizient ist die neue Learning Machine, die dafür sorgt, dass die KI stetig weiterlernt. Gerade wenn man auf ein Spielsystem oder eine Spielweise fixiert ist, lernt die KI nach und nach, wie sie dieser am effizientesten entgegenkommt, sodass die Spiele mit der Zeit immer schwerer werden.

Verbesserte Torhüter
Dabei ist es in FIFA 22 ab einem bestimmten Schwierigkeitsgrad ohnehin schon schwer genug, Tore zu schießen. Die Torhüter wurden nämlich deutlich verbessert. Das Kuriose hierbei ist, dass viele Spieler seit Jahren eine Verbesserung der Torhüter verlangt haben, nun, wo sie endlich da ist, aber befürchten, dass sie zu stark sind. Und ja, es ist tatsächlich so, dass so mancher durchschnittliche Torhüter jetzt auch Schüsse hält, die früher nur Top-Torhüter gehalten haben. Aber ist das deswegen direkt unfair? Schließlich wachsen gerade Torhüter auch in der Realität gerne mal über sich hinaus und lassen so manchen Star-Stürmer verzweifeln. Warum sollte das in FIFA bitte anders sein? Zumal es ja nicht so ist, dass sie alle Schüsse halten. Es passiert nun halt nur wesentlich seltener, dass ein und dieselbe Aktion zu einem Torerfolg führt.

Weitere Veränderungen
Neben diesen doch überraschend großen Gameplay-Neuerungen, gibt es in FIFA 22 auch noch eine Menge weiterer Veränderungen.
Eine weitere Neuerung treffen wir etwa wir direkt am Anfang unseres ersten FIFA 22-Besuchs an. Hier bekommen wir nämlich ein schönes Tutorial präsentiert, in dem wir in einer Geschichte eingepackt, in der sogar Stars wie David Beckham auftreten, die spielerischen Neuerungen näher gebracht bekommen. Eine dieser Neuerungen, die wir hier zu sehen bekommen, ist etwa die, Defensivspieler per FB und linkem Stick nun direkt auszuwählen. Was sich zunächst recht unspektakulär anhört, kann bei richtigem Gebrauch allerdings spielentscheidend sein. Denn wenn man sich an dieses neue Feature erst einmal gewöhnt und es verinnerlicht hat (was ein paar Spiele dauert), möchte man es nicht mehr missen, da man so endlich nicht mehr drauf angewiesen ist, dass einen das Spiel zum gewünschten Spieler wechselt - was eben häufig leider nicht der Fall war. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche – meist kleinere - Neuerungen. So wurden zahlreiche Parameter der Ballphysik durch die neu genutzte True Ball Physics überarbeitet, wodurch Bewegungen und Flugbahnen bei jeder Ballberührung, jeder Ballannahme, jedem Schuss, jedem Volley, jedem Pass und jedem Dribbling nun authentischer und realistischer wirken und durch den ebenfalls neuen „explosiven Sprint“ kann man nun dynamischer auf 1-gegen-1-Situationen reagieren. Zusammen mit all den anderen kleinen Verbesserungen sorgt all dies dafür, dass FIFA 22 mal wieder einen neuen Standard in Sachen Realismus in einem Fußballspiel darstellt.

Ein noch runderes Erlebnis
Realismus ist aber nicht nur beim Gameplay gefragt, auch bei der Optik möchte man als Spieler*in so nah wie nur möglich am echten Fußball sein. Auch hier arbeitet EA stetig daran, genau dies zu schaffen. Dieses Jahr wurden hierzu zum Beispiel viele Stars ganz neu modelliert, sodass Mbappé, Messi und Co. ihren realen Vorbildern nun noch näher sind als je zuvor. Obwohl das sehr löblich ist, haben mich andere optische Neuerungen aber wesentlich mehr begeistert. Ich spreche hierbei von kleinen Details, die das Spiel einfach runder wirken lassen. Wenn nun zum Beispiel Einlaufkinder mit auf den Platz laufen oder man sieht, wie der Rasen kurz vor dem Spiel noch gesprenkelt wird, ist dies zwar im Prinzip alles nur Nebensächlichkeit, aber dennoch ist es schön, dass so etwas nun im Spiel zu sehen ist, da es einfach zum Fußball dazugehört. Gerade in Anbetracht dieser neuen, kleinen Details ist es auch vollkommen unverständlich, weshalb eine wichtige Neuerung, die es seit ein paar Monaten im Weltfußball gibt, in FIFA 22 nicht enthalten ist. Denn im Gegensatz zum realen Fußball gibt es in FIFA nach wie vor nur drei anstatt fünf Auswechslungen, die man tätigen kann. Weshalb EA diese Regel nicht auch in FIFA integriert hat, weiß ich nicht. Auf jeden Fall ist es sehr schade, da so eben nicht nur etwas Authentizität, sondern auch ein taktisches Mittel verloren geht.

Welcome Back
Nachdem wir nun das Geschehen auf und neben dem Platz zur Genüge unter die Lupe genommen haben, stellt sich jetzt noch die Frage, was es in Sachen Spielmodi Neues zu berichten gibt. Leider ist dies nicht allzu viel – ein paar Neuerungen gibt es dann aber doch auch hier zu vermelden. Die Größte dürfte dabei die Rückkehr des Create a Team-Modus sein, der nach FIFA 15 sein Comeback feiert und einem innerhalb der Karriere die Möglichkeit gibt, ein eigenes Team bzw. gleich einen ganzen Verein zu gründen. Die Anpassungsmöglichkeiten sind dabei sehr groß, weshalb man bei weitem nicht nur den Namen des Vereins selbst bestimmen kann. Sogar die Spielstätte, der Erzrivale und Kleinigkeiten, wie die Farbe der Tornetze, kann man selbst festlegen.


Spaß ist garantiert
Nicht neu aber mit einigen Neuerungen gespickt ist auch der VOLTA-Modus. Hier gibt es nämlich gleich mehrere Neuerungen, die auch durchaus großen Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen. So kann man seinem Alter Ego nun zum Beispiel eine Spezialfähigkeit zuweisen, die er auf Knopfdruck ausführt und so zum Beispiel einen besonders starken Schuss abgibt. Wenn man die Spezialfähigkeit zur richtigen Zeit nutzt, kann sie mitunter sogar über Sieg oder Niederlage entscheiden. Gleiches gilt auch für die neue Skill-Anzeige, die sich immer dann füllt, wenn man besondere Aktionen gezeigt hat (Beinschuss, erfolgreicher Bandenpass, etc.). Unterteilt ist die Skill-Anzeige dabei in drei Abschnitte, die jeweils einen Vorteil freischalten. Hat man den ersten Abschnitt gefüllt, zählt das nächste Tor doppelt. Mit dem zweiten Abschnitt zählt das nächste Tor hingegen schon dreifach und wenn man die Skill-Anzeige komplett gefüllt hat, zählt das nächste Tor sogar vierfach. Natürlich sorgt diese Vervielfachung eines Tores nicht nur dafür, dass selbst Spiele, die eigentlich schon entschieden waren, noch kippen können, sondern sie lässt auch besondere Taktiken zu, was diesem ansonsten doch eher auf Spaß ausgelegten Modus eine ungeahnte Tiefe verleiht.
Apropos Spaß: Den wird man im neuen VOLTA ARCADE-Modus ganz sicher finden. Egal, ob Fußball-Tennis, Dodgeball, Schießstand oder mit einem der fünf weiteren Partyspiele, die Minispiele, die man immer gemeinsam mit drei anderen Spieler*innen spielt und in einem Turnier-Modus stattfinden, machen immer eine Menge Spaß. Da ist es schon sehr bedauerlich, dass man diesen Spaß nur an Wochenenden haben kann. Denn nur an denen ist dieser Modus freigeschaltet.

Kräftig beschnitten
Eine weitere große Neuerung in Sachen Spielmodi betrifft den Story-Modus. Hier können wir aber keinen neuen Hauptprotagonisten vermelden, sondern vielmehr die Streichung dieses Modus. Ja, richtig gehört – der vor wenigen Jahren groß vermarktete Story-Modus ist bereits wieder Geschichte. Auch wenn die Stories, die hier erzählt wurden, sicherlich alles andere als erzählerische Meisterwerke waren, ist die Entscheidung doch sehr bedauerlich. Denn immerhin sorgte der Modus für eine gewisse Abwechslung, die es nun aber eben leider nicht mehr gibt.
Die fehlt nun übrigens ebenso bei den Nationalteams. Zwar wurden diese nicht gänzlich rausgeschmissenen, aber doch kräftig beschnitten. Ganze 17 Nationalteams stehen einem nun weniger zur Auswahl. Neben Teams, die im Weltfußball eher eine Nebenrolle spielen, wie etwa Indien oder auch Bolivien, sind auch namhafte Teams der Schere zum Opfer gefallen. Wer zum Beispiel gerne mit der Türkei, Schweiz, Kolumbien oder Uruguay auf Torjagd geht, muss sich nun eine Alternative suchen. Mit der Elfenbeinküste, Ägypten, Kamerun und Südafrika wurden zudem die letzten vier verbliebenen afrikanischen Nationalteams rausgeworfen. Aus Asien gibt es mit China ebenfalls nur noch ein Team. Diversität sieht hier sicherlich anders aus.

Geld schießt Tore
Was nicht gestrichen wurde, ist aber der FUT-Modus, in dem nach wie vor das Gesetz des Reicheren gilt. Denn wer mit Echtgeld neue Packs kauft, genießt hier noch immer einen riesigen Vorteil gegenüber all denjenigen, die sich das schlicht und ergreifend nicht leisten können oder es einfach nicht einsehen, noch mehr Geld in das Spiel zu stecken. Meine Meinung über dieses System habe ich bereits mehrfach und auch durchaus in anderen Spielen kundgetan, weshalb ich mich an dieser Stelle nicht weiter darüber auslassen möchte.
Die Neuerungen, die es hier zu vermelden gibt, sind ohnehin viel interessanter. Denn im Gegensatz zu früher ist es nun möglich, in den Division Rivals auch ohne Platzierungsmatches aufzusteigen. Zudem gibt es nun Milestone Awards, die einem nach einer gewissen Anzahl an gespielten Matches immer wieder neue Karten geben. Zu guter Letzt ist es nun auch möglich, im Online-Freundschaftsspiel kooperativ mit einem anderen Spieler bzw. einer anderen Spielerin zu spielen. Ansonsten ist aber auch hier wieder einmal alles beim Alten geblieben.
Für Fans des Pro Clubs-Modus gibt es leider auch nicht viel Neues zu berichten. Die größte Neuerung ist hier sicherlich, dass man nun auch mit einer Spielerin seine Virtual Pro-Karriere angehen kann (die dann allerdings bei den Männern mitspielt). Ansonsten sind die Neuerungen hier aber sehr überschaubar. So kann man nun etwa Spontanspiele gegen Freunde und Freundinnen austragen, sowie das Team mit neuen Elementen individuell anpassen – das war es im Groben aber leider auch schon.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert

Ein Fazit zu FIFA 22 zu ziehen, ist gar nicht so einfach. Im Grunde ähnelt es nämlich einem zweischneidigen Schwert. Auf der einen Seite ist das Gameplay, das dank HyperMotion, stärkeren Torhütern und zahlreichen weiteren, meist kleineren Neuerungen nun so realistisch wirkt wie noch nie zuvor. Auf derselben Seite ist zudem die Grafik angesiedelt, die auch dank einiger Verbesserungen so authentisch wie nie ausschaut. Dem gegenüber stehen aber eben auch die Spielmodi. Nicht nur, dass der FUT-Modus noch immer reines Pay2Win ist, auch dass der Story-Modus gänzlich gestrichen und die Nationalteams gehörig gekürzt wurden, sind Dinge, die den Fans sicherlich nicht gefallen werden, zumal es an Neuerungen bei den Spielmodi hapert. Es gibt zwar im jedem Modus ein paar Veränderungen, allerdings sind die eben eher überschaubar (die größten Neuerungen sind der wiedergekehrte Create a Team-Modus und die Arcade-Spiele im VOLTA-Modus).
Für die Auszeichnung des besten FIFA aller Zeiten reicht dies zwar noch immer aus, so deutlich wie man diesen Titel in den letzten Jahren erringen konnte, ist es diesmal aber nicht ausgefallen.



FIFA 22 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots












Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.9375 Grafik: 9.00
Sound: 8.75
Steuerung: 9.25
Gameplay: 8.75
Wertung: 8.9375
  • Neue HyperMotion-Technologie...
  • ...sorgt für ein noch realistischeres Gameplay
  • Viele neue Grafik-Details
  • Rückkehr des Create a Team-Modus
  • Verbesserte Torhüter
  • Kein Story-Modus mehr
  • 17 Nationalteams gestrichen
  • Keine großen Neuerungen in den Spielmodi
  • FUT noch immer mit Pay2Win

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Rezension vom: 03.10.2021
Kategorie: Sport
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