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Lost Judgment

Entwickler: Ryu ga Gotoku
Publisher: Sega

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 59,99 €

Systeme: PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X/S

Inhalt:

2018 brachten SEGA und das Ryu Ga Gotoku Studio mit Judgment den ersten Ableger ihrer berühmten Yakuza-Reihe heraus, in dem man mit Privatdetektiv Takayuki Yagami grausige Morde aufklärte. Nun, drei Jahre später, ist Yagami mit Lost Judgment zurück und wir sagen euch in diesem Test, ob sein neuer Fall ebenso begeistern kann, wie seinerzeit sein erster Auftritt.



Meinung:

Takayuki Yagami hat es gehörig in sich. Das bewies der in Ungnade gefallenen Anwalt und jetzige Privatdetektiv bereits während seines ersten Falles vor knapp drei Jahren. Anstatt es wie ein typischer Schnüffler zu machen und in aller Stille Beweise gegen die Yakuza zu sammeln, suchte er nicht nur einmal den direkten Schlagabtausch mit ihnen.
Auch diesmal bleibt er seiner Linie treu, wobei die Story, die ihn überhaupt erst dazu veranlasst, wieder mal vollen Körpereinsatz zu zeigen, alles andere als einfache Kost ist. Das gilt sowohl für deren Inhalt, als auch für deren Aufbau.
Zunächst einmal geht es in Lost Judgment um ein Mobbing-Problem an einer High School, in dessen Folge sich vor ein paar Jahren bereits ein Schüler das Leben genommen hat. Yagami soll nun herausfinden, wer die Mobber sind und das Problem so lösen. So einfach ist das allerdings nicht, denn zeitgleich behauptet ein Mann, der gerade wegen sexueller Belästigung in einer U-Bahn zu einer Haftstrafe verurteilt wurde, genaue Informationen über eine kürzlich gefundene Leiche zu kennen, bei der es sich wohl um einen verschwundenen Referendar eben jener High School handelt, an der Yagami gerade ermittelt.
Dass das Mobbing-Problem und die gefundene Leiche miteinander zu tun haben, verrät einem das Spiel bereits relativ früh. Doch wie passen sie zusammen und was hat der Verurteilte damit zu tun? Genau dies herauszufinden, ist nun unsere Aufgabe, wobei wir schon bald feststellen, dass die Lösung wohl nicht ganz einfach zu finden sein wird. Schließlich decken wir immer mehr düstere Geheimnisse auf, die immer erschütterndere Einblicke in Belästigung, Mobbing und Mord gewähren. Diese Themen werden hier auch sehr explizit angesprochen, weshalb das Spiel sicherlich nicht für jede/n geeignet ist. Spannend ist die Story aber auf jeden Fall, auch wenn es aufgrund der immer neuen Erzählstränge manchmal etwas kompliziert ist, ihr zu folgen.

Detektivarbeit
Als Detektiv ist aber genau dies unsere Aufgabe und so müssen wir immer wieder gefundene Hinweise miteinander verbinden oder auch unwichtige Hinweise ausschließen. Um diese überhaupt einmal zu finden, müssen wir verdächtige Personen beschatten, Fotos von ihnen oder wichtigen Orten und Gegenständen schießen, sowie Gebäude infiltrieren - am besten natürlich in einer unauffälligen Verkleidung und unbemerkt. Wobei das mit dem unbemerkt eher zwiespältig zu sehen ist. Lost Judgment ist nämlich kein klassisches Schleichspiel im Stil eines alten Metal Gear, sondern eines, in dem es - wie bereits erwähnt - auch mal heftiger zur Sache geht. Folgerichtig ist das Schleichen hier auch eher rudimentär gestaltet worden, was im Klartext bedeutet, dass man hier einfach nur von Deckung zu Deckung huscht, um dabei nicht nur unentdeckt zu bleiben, sondern auch immer wieder kleine Zwischensequenzen zu triggern, in denen man dann mehr über die Story erfährt.

Hoch die Fäuste
Sein volles Potenzial stellt Lost Judgment in anderen Situationen zur Schau, nämlich dann, wenn es heißt, im direkten Kampf mit seinen Kontrahenten zu stehen. Sobald man gegen einen oder gleich mehrerer Gegner kämpft, wird einem klar, auf was sich die Entwickler wirklich konzentriert haben. Die Kämpfe bieten nämlich wesentlich mehr Möglichkeiten an, als die sehr schlichten Schleichpassagen. So kann man sich vor den Kämpfen für einen von drei Kampfstilen entscheiden, die allesamt unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich bringen. Der Kranich-Stil ist zum Beispiel ein Fernkampf-Stil, der durch seine Flächenschäden vor allem für Kämpfe gegen größere Gruppen geeignet ist. Der Tiger-Stil ist hingegen gegen einzelne Feinde besonders effektiv und im Repertoire des Schlangen-Stils sind sehr viele Gegenangriffe, die gegen bewaffnete Gegner eingesetzt werden wollen. Somit sollte für jede Kampfsituation der richtige Stil dabei sein. Doch nicht nur vor, auch während der Kämpfe bietet einem das Spiel eine Menge Abwechslung in Form von unterschiedlichsten Schlägen, Tritten, Block-Möglichkeiten, Kombos und den mächtigen EX-Angriffen. Es ist sogar möglich, Gegenstände, die in der Nähe sind, zu greifen und die Feinde auf diese Weise zu malträtieren. Im Gegensatz zu Yakuza: Like a Dragon werden die Kämpfe hier übrigens nicht rundenbasiert, sondern im ganz klassischen Beat 'em Up ausgetragen, was sie zusätzlich noch dynamischer erscheinen lässt.

So viel zu tun
Wenn man Mal nicht gerade irgendjemanden verprügelt oder die Gegend im Beobachtungsmodus, mit dem Spürhund oder einer der zahlreichen elektronischen Gadgets, wie etwa einer Drohne, nach Hinweisen absucht, kann man sich in Kamurochô und dem Yokohamer Stadtteil Isezaki Ijinchô auch mit anderen Dingen seine Zeit vertreiben. Wer die Yakuza-Spiele gespielt hat, wird dabei genau wissen, was man so machen kann. Die Orte sind hier nämlich mit denen aus der großen Reihe identisch. Wer also noch weiß, wo er mit Ichiban Kasuga in Yakuza: Like a Dragon in Yokohama gerne gegessen hat, wird auch als Takayuki Yagami dort essen können. Gleiches gilt natürlich für alle anderen Örtlichkeiten, wie etwa die Spielhallen, in denen man ganze SEGA-Klassiker spielen kann. Wer es mag, Videospiele in einem Videospiel zu spielen, sollte sich zudem auch unbedingt einmal im Büro umschauen. Dort wartet nämlich ein SEGA Mega Drive mit zahlreichen Spielen darauf, eingeschaltet zu werden. Das ist aber noch lange nicht alles, womit man sich in Lost Judgment seine Zeit vertreiben kann. So kann man zum Beispiel an Boxkämpfen teilnehmen, im Tanzclub sein Können unter Beweis stellen, Motorradrennen ausfahren oder einfach nur mit dem nagelneuen Skateboard durch die Straßen fahren - und Daten kann man natürlich auch wieder. Zudem gibt es zahlreiche Nebenquests, die zwar nie besonders herausfordernd, aber dafür sehr abwechslungsreich sind. Was einen hierbei genau erwartet, soll aber jeder für sich entdecken. Die Möglichkeiten sind auf jeden Fall wieder sehr vielfältig und verleiten einen gerne mal dazu, die eine oder andere Stunde einfach nur mit irgendwelchen Nebenaktivitäten zu verbringen.

Technisch gut – mit Abstrichen
Technisch gibt es an Lost Judgment nur wenig auszusetzen. An die Steuerung der Motorräder muss man sich zwar erst einmal gewöhnen, doch insgesamt ist sie dennoch sehr gut gelungen und geht einem bereits nach kürzester Zeit gut von der Hand.
Ebenso gelungen ist auch die Grafik – wenngleich man hier auch einige Abstriche machen muss. Wenn man sich in den Straßen von Kamurochô oder Isezaki Ijinchô aufhält, sieht das Spiel toll aus. Vor allem, wenn es dunkel ist, es gerade geregnet hat und sich die Neonlichter in den Pfützen oder auf dem nassen Asphalt widerspiegeln, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Bewegt man sich in einem Raum, lässt das Staunen hingegen abrupt nach. Hier sehen viele Texturen nämlich leider doch etwas detailarm aus. Da es aber auch dennoch viel zu entdecken gibt, kann man damit gut und gerne leben. Auf das Yakuza-typische Kantenflimmern hätte man aber dennoch gerne verzichten können. Aber auch das stört einen nach kurzer Zeit eigentlich so gut wie gar nicht mehr. Bleibt zuletzt noch der Sound, der sich an die ansonsten gute technische Qualität anschließt. Gerade die japanische Original-Tonspur ist über alle Zweifel erhaben. Wer des Japanischen nicht so mächtig ist und auch nicht die ganze Zeit die deutschen Untertitel mitlesen möchte, für den gibt es auch wieder eine englische Synchronisation, die ebenfalls sehr gelungen ist.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert

Zugegebenermaßen bin ich ein großer Fan der Yakuza-Reihe und habe als solcher natürlich auch das erste Judgment-Spiel geliebt. Ein neutraler Blick auf Lost Judgment fällt mir deswegen etwas schwer. Doch selbst wenn ich den ersten Teil noch nicht gespielt hätte, wäre ich vom zweiten begeistert. Nicht nur, dass sich die Kämpfe durch den dritten Kampfstil nun noch abwechslungsreicher anfühlen, auch die eigentliche Detektivarbeit macht eine Menge Spaß. Dann wären da auch noch die beiden Schauplätze, die so viel zu bieten haben, dass man sich allein mit Nebenquests schon zig Stunden beschäftigen könnte. Zu all dem kommt auch noch eine spannende Story, die gerade mit den Themen Belästigung und Mobbing zwei Themen anspricht, die man in Videospielen ansonsten eher selten vorfindet. Doch gerade das macht diese Geschichte so gut – dieser Mut, auch Themen anzusprechen, die in der Gesellschaft ansonsten gerne einmal totgeschwiegen werden.
Nichtsdestotrotz gibt es auch ein paar negative Aspekte an Lost Judgment. Das gilt nicht nur für die Grafik, die gerade in Innenbereichen ihre Schwächen hat, sondern auch für die von mir gerade so hochgelobte Story. Denn bis diese mal richtig in Schwung kommt, braucht es seine Zeit. Diese Zeit sollte man sich aber auf jeden Fall nehmen. Ansonsten würde man nämlich ein klasse Spiel versäumen, das nicht nur Yakuza-Fans, sondern auch all jenen, die etwas mit Japan am Hut haben oder einfach nur auf gute Krimigeschichten stehen, sehr viel Spaß bereiten wird.



Lost Judgment - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.75 Grafik: 8.50
Sound: 9.00
Steuerung: 8.50
Gameplay: 9.00
Wertung: 8.75
  • Spannende Story mit mutigen Themen
  • Tolle Spielwelt...
  • ...die viel zu bieten hat
  • Klasse Synchronisation
  • Drei Kampfstile
  • Story braucht etwas, um in Fahrt zu kommen
  • Leider keine deutsche Sprachausgabe
  • Kantenflimmern
  • Texturen in Innenbereichen oft Detailarm

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Rezension vom: 26.09.2021
Kategorie: Action
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