Entwickler:
Navegante Entertainment Publisher:
Team17
Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
20 €
Systeme:
PC, PlayStation 5, Switch, Xbox Series X/S
Inhalt:
Wer Brothers: A Tale of Two Sons gespielt hat und sich dachte: "Ein langsames Adventure, bei dem ich zwei Figuren gleichzeitig steuere, ist ja schön und gut, aber kann ich das nicht auch mit drei Figuren in einem Actionspiel haben?", wird von Greak begeistert sein. Alle anderen sollten sich vor dem Kauf vermutlich ein paar unterschiedliche Meinungen dazu durchlesen, denn die nun folgende wird leider nicht allzu rosig ausfallen.
Meinung:
Der junge Schwertkämpfer Greak wird bei der Flucht vor den Urlags von seinen Geschwistern getrennt. Seine Rasse, die Courines, liegen mit den Urlag im Krieg und der Weg ins Heimatdorf ist weit und voller Gefahren.
Im Tal der Winde Was als Allererstes beim Start von Greak ins Auge sticht, ist die wunderschöne Optik. Wir beginnen mit einem hervorragend animierten Intro, das uns bereits auf den tollen Grafikstil einstimmt, der auch im eigentlichen Spiel Anwendung findet. Alle Figuren sind liebevoll und aufwändig animiert und auch die Umgebungen sind voller Farben und Abwechslung, selbst in den düsteren Höhlen und Ruinen, durch die es uns treibt.
Auch der Soundtrack kann vollkommen überzeugen und passt perfekt zu der Zeichentrick-Optik des Spiels, wodurch eine sehr gute Gesamtatmosphäre aufgebaut wird. Durch diese Präsentation kann Greak aus dem Einheitsbrei der 2D-Plattformer herausstechen.
Dreifaches Chaos Zu Beginn steuern wir lediglich Titelheld Greak, der mit seinem Schwert im Nahkampf zuschlägt und Doppelsprünge ausführen kann. Schnell finden wir aber auch seine Schwester Adara wieder, die mit magischen Projektilen feuert und nach einem Sprung schweben kann. Bruder Raydel ist der dritte im Bunde und führt neben einem massiven Schwert auch einen schützenden Schild mit sich und nutzt seinen Enterhaken, um sich fortzubewegen. Jede Figur spielt sich unterschiedlich, was zwar für Abwechslung sorgt, durch das zugrunde liegende Gameplay-Prinzip aber ausgehebelt wird.
Die meiste Zeit über wollen alle drei Figuren nämlich gleichzeitig gesteuert werden, was allein schon aufgrund der unterschiedlichen Bewegungsabläufe schnell im Chaos endet. Adara, die keine Doppelsprünge ausführen kann und auch nicht über einen Enterhaken verfügt, erreicht höher gelegene Stellen oftmals nicht und so müssen für sie alternative Routen gefunden werden. Oder man lässt sie zurück und läuft Gefahr, auf ein Puzzle zu stoßen, bei dem man ihre Fähigkeiten braucht, nur um sie dann doch wieder abholen zu müssen. Die Puzzles mit ihren unterschiedlichen Mechaniken zeigen nämlich nur allzu deutlich, dass Greak durchaus darauf ausgelegt ist, dass alle drei Figuren zusammen durch die Welt ziehen. Auch die unterschiedlichen Kampfweisen sorgen eher für Chaos. Besonders Bosskämpfe sind unausgeglichen. Entweder man spammt mit allen drei Figuren Attacken und der Boss ist in Sekundenschnelle hinüber oder man muss zwei Figuren an einem sicheren Ort platzieren, um allein den Angriffen des Bosses effektiv ausweichen zu können.
Verpasstes Potential Umso verwirrender ist da die Tatsache, dass Greak keinen Multiplayermodus unterstützt. Bereits zu zweit könnte man sehr viel Frust umgehen und zu dritt könnte der Titel richtig viel Spaß machen. Stattdessen verbringt man entweder viel Zeit damit, jede Figur einzeln durch die Gebiete laufen zu lassen oder man steuert alle drei Charaktere gleichzeitig und verzweifelt an der hakeligen Steuerung. Wobei das falsch ausgedrückt ist, denn die Steuerung an sich ist ganz ordentlich. Durch die unterschiedlichen Reaktionen der Figuren auf die Inputs hat man jedoch immer das Gefühl, mit der Steuerung kämpfen zu müssen.
Greak bietet auch noch eine Kochmechanik im Stil von Breath of the Wild und weitere Items, aber das Inventar ist nie groß genug, um davon wirklich Gebrauch machen zu können, da es zu viele Questgegenstände gibt, die dort ebenfalls Platz einnehmen müssen. Das ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber auch diese zieht das eh schon recht zähe Gameplay noch mehr in die Länge, indem man Questgegenstände nicht aufnehmen oder annehmen kann, weil das Inventar mal wieder voll ist.
Fazit:
Greak könnte ein hervorragender CoOp-Titel sein, aber auf Multiplayer wurde seltsamerweise komplett verzichtet. Stattdessen müht man sich allein ab, alle drei Figuren gleichzeitig zu steuern oder einzelne Passagen mit jeder Figur nacheinander dreifach abzulaufen. Fast alle einzelnen Aspekte von Greak sind gelungen, nur zusammen funktionieren sie in einem Singleplayer-Spiel einfach nicht. Das ist sehr schade, da die Geschichte mit der wundervollen Grafik und dem guten Soundtrack es verdient hätte, besser spielbar zu sein. Sobald ein Multiplayer-Update herauskommt, gebe ich Greak gerne noch einmal eine Chance.
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