Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
39,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Switch
Inhalt:
Was ist die gängigste Methode, einem Vampir den Garaus zu machen? Na, ist doch logisch! Einfach die Klamotten vom Leib reißen, damit er ungeschützt der Sonne ausgesetzt ist und dementsprechend schnell vergeht.
Meinung:
Japan war und ist immer wieder ein Quell für Videospiele, die alles sind, nur nicht der Norm entsprechend. Mal muss man alles in einer Umgebung zu einer Kugel zusammenrollen (Katamari), ein anderes Mal verfolgen Bodybuilder einen Dieb, der ihre wertvollen Proteine klaut (Muscle March). Wann immer man als Spieler der Meinung sein könnte, dass man alles gesehen und erlebt hat, kommt etwas um die Ecke, was das Gegenteil beweist. Einige dieser Titel werden zum Kult, wie beispielsweise Akiba’s Trip.
Der Name des Spiels ist natürlich eine Wortspielerei, denn wenn man das Apostroph weglässt und dann das S an Trip anfügt, ergibt sich eine Bezeichnung, worum es in diesem Game geht. Nämlich ums Strippen oder, um präziser zu sein, anderen Leuten die Klamotten vom Leib zu reißen.
Bitte die wimmernde Logik ignorieren Das klingt reichlich bizarr. Dementsprechend sind Fragen, mit welchen Gründen dies In-Game geschieht, eine folgerichtige Konsequenz, wofür es dann die Story gibt. Die handelt davon, dass du ein armer, unbescholtener Bürger bist, der eines Tages von einem „Synthister“, so der In-Game Name für die Vampire, angefallen und seiner Energie beraubt wird. Durch die Aktion wirst du selbst zu so einem Wesen. Doch anstatt die Straßen von Akhibara unsicher zu machen, beschließt du, mit anderen diese Kreaturen zu bekämpfen. Die beste Methode, um sie zu besiegen, ist, ihnen die Kleider vom Körper zu reißen, bis sie nur noch in Unterwäsche dastehen. Dadurch sind sie der Sonne ausgesetzt und vergehen. An dieser Stelle ignorieren wir einfach die Logik und wundern uns nicht darüber, dass diese Wesen mit unverdeckten Händen oder Köpfen durch die Gegend wandeln.
Das ist im Prinzip auch das große Spielprinzip von Akiba’s Trip: Hellbound & Debriefed. Das Spiel, das jetzt für die Switch, den PC und die PS4 herauskam, ist ein Remake eines Titels, der bereits 2011 für die PSP in Japan veröffentlicht wurde. Im Laufe der Jahre kamen dann weitere Teile für andere Plattformen heraus, wobei das grundlegende Gameplay, das Strippen der Feinde, unangetastet blieb. Du kannst dich dafür mit allerlei Gegenständen bewaffnen, wie einem Laptop oder einem Magical-Girl-Zauberstab. Mit diesen Objekten schlägst du so lange auf die Feinde ein, bis du Teile ihrer Kleidung abreißen kannst, was dir auch signalisiert wird. Doch dasselbe können sie ebenso mit dir selbst tun.
Mash the Button Doch so spaßig dieses Spielprinzip klingt, die Umsetzung ist nicht so gut gelungen. Es läuft im Prinzip auf bloßes Buttonmashing hinaus, um erfolgreich zu sein. Gleichzeitig kann die gegnerische KI ebenfalls nicht überzeugen, lässt sie sich doch leicht übertrumpfen. Außerdem musst du bedenken, dass du nicht nur Vampiren in Akihabara begegnen kannst, sondern auch normalen Menschen. Von außen sind die nicht zu unterscheiden, weshalb du auf deine spezielle Handykamera zurückgreifen musst, um diese zu finden, denn die Synthister tauchen auf den so aufgenommenen Bildern nicht auf und können dementsprechend von dir attackiert werden. Wenn du keinen Bock auf Vampirjagd hast, dann kannst du dich auch den Seitenaktivitäten widmen. So kannst du beispielsweise in ein Maid-Cafe gehen und dich dort zum Affen machen. Dies wird bewusst übertrieben und peinlich präsentiert, was allerdings nicht nach jedermanns Geschmack sein dürfte.
Damals Hui und heute? Der große Anreiz von Akiba’s Trip ist dabei jetzt weniger das Gameplay, als vielmehr die Tatsache, dass du hier durch die Straßen von Akihabara, dem japanischen Kult-Viertel für die moderne Popkultur, schlendern kannst. In der ursprünglichen Version war es so, dass du zusätzlich noch um die 140 Läden besuchen konntest, die realen Abbildern nachempfunden waren. Diese sind ebenso in Hellbound & Debriefed vorhanden. Doch anstatt das Ambiente der Moderne anzupassen, wurde es einfach im damaligen Zustand belassen, weshalb das Game auch damit beworben wird, dass man in der Nachbildung echter Läden aus dem Jahr 2011 stöbern kann.
Wenn man den Ursprung des Spiels im Hinterkopf hat, eben, dass es damals für einen Handheld entwickelt wurde, ist die optische Präsentation umso beeindruckender. Der Stadtteil ist groß und entsprechend bevölkert. Allerdings merkt man in vielen Details, dass es sich hierbei im Prinzip nur um eine hochgerenderte Fassung des originalen Titels handelt. Vieles wirkt detailarm oder grobauflösend. Nur die Charakterportraits wirken zeitgemäß.
Fazit:
Akiba’s Trip: Hellbound & Debriefed ist ein ungewöhnliches Spiel. Der Charme des Gameplays dieses PSP-Remasters besteht darin, dass du, um die Gegner zu besiegen, ihnen im wahrsten Sinne des Wortes die Kleider vom Leib reißen muss. Das macht zu Beginn noch Spaß, doch nach einiger Zeit merkt man die Simplizität des Spiels und der Steuerung. Da können die Nebenaktivitäten und die beeindruckende Präsentation von Akihabara des Jahres 2011 nicht drüber hinwegtäuschen. Wobei gleichzeitig auch die Optik nicht gefällt, weil man ihren Handheldursprung merkt.
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