Entwickler:
Emberheart Games Publisher:
Apogee Entertainment
Genre:
Action USK Freigabe:
Downloadspiel ohne USK-Prüfung ca. Preis:
6,59 €
Systeme:
Linux, PC
Inhalt:
Wer in den 90ern mit einem PC aufgewachsen ist, kam um Apogee Entertainment mit ihren etlichen Shareware-Titeln nicht vorbei. Neben Klassikern wie Commander Keen oder Duke Nukem fanden wir uns auch in der magischen Welt von Hocus Pocus oder an Halloween in Monster Bash wieder. Ein Titel, der sich an den James Bond-Filmen orientierte war Secret Agent, das nun in einer HD-Auflage neu herausgebracht wurde.
Meinung:
Die Story ist so überschaubar wie unnötig: Geheimagent 006 1/2 muss die Basen von Bösewicht Dr. No Body infiltrieren, um den Doktor daran zu hindern, mithilfe einer Geheimwaffe die Welt zu erobern. Am Ende jeder der vier Episoden gibt es einen kleinen Text, der uns mitteilt, wie die aktuellen Pläne durchkreuzt wurden. Das war's auch schon.
Infiltrieren Während im Original durch drei Episoden spioniert wurde, bringt Secret Agent HD auch noch eine neue, vierte Episode mit, die sogar ein paar neue Gameplay-Mechaniken enthält. Aber der Reihe nach. Der Agent beginnt jede Episode auf einer großen Insel, die mit verschiedenen Stützpunkten übersät ist. Die Reihenfolge, in der wir diese Level angehen möchten, steht uns relativ frei. Manche Basen blockieren den Weg ins Inselinnere und der letzte Level öffnet sich erst, wenn alle anderen absolviert wurden, aber ansonsten kann man sich frei bewegen. Da alle Basen jedoch von außen gleich aussehen, lässt sich kein Rückschluss darauf führen, was uns im Inneren erwartet.
Von der Vogelperspektive der Insel schalten wir in den Basen auf eine Plattformer-Seitenansicht. Ziel in jedem Level ist es, eine Radarschüssel zu zerstören und Dynamit zu finden, um den Ausgang aufzusprengen. Um diese Ziele zu erreichen müssen farbige Schlüssel für farbige Türen gesammelt und Laserbarrieren durch das Hacken von Computern ausgeschaltet werden. Gehindert werden wir daran durch feindliche Roboter und andere Agenten, denen wir entweder ausweichen oder sie mit unserer spärlichen Munition erschießen müssen. Außerdem gibt es jede Menge Bonusobjekte zu finden, um einen möglichst hohen Highscore zu bekommen.
Schlüsselmeister Die Level steigern sich in ihrer Komplexität und in späteren Bereichen muss man genau planen, wo man welchen Schlüssel verwenden will, um nicht steckenzubleiben. Dieses Old School-Design, mit dem die Spielzeit künstlich verlängert werden soll, findet sich leider in Secret Agent HD immer noch. Immer wieder kann man in Sackgassen geraten, weil man einen Schlüssel falsch eingesetzt oder ein Fass falsch verschoben hat. Oder man muss in einen Abgrund springen, in dem es nur eine bestimmte Stelle gibt, auf der man landen kann, ohne zu sterben. Wer einen solchen Fehler macht, kann den Level nur noch neustarten. Allerdings sind die Level kurz genug, dass man nicht allzu frustriert wird.
In der neuen, vierten Episode kommen neue Elemente in Form von Power Ups hinzu. Mit der Taucherbrille können wir für kurze Zeit das sonst tödliche Wasser erkunden und das Jetpack lässt uns ungeahnte Höhen erreichen. Das ist eine sehr gute Idee, jedoch werden diese neuen Fähigkeiten viel zu selten genutzt. Das Hauptspiel hat man dementsprechend auch relativ fix durchgespielt. Secret Agent HD verfügt allerdings über einen Level Editor, mit dem sich leicht neue Level erstellen lassen, die anschließend in den Steam Workshop hochgeladen werden können. Die Community hat bereits ein paar feine Level erstellt, allerdings ist diese Community sehr klein, sodass die Auswahl bisher sehr überschaubar ist.
Zielgruppe Was mich direkt zum vermutlich größten Problem von Secret Agent HD bringt. Als jemand, der die erste Episode damals etliche Male gespielt hat, hatte ich eine wundervolle Zeit mit diesem Remake. Das ist jedoch komplett der Nostalgie geschuldet. Alle Sounds klingen noch genau so, wie ich sie in Erinnerung habe und es war sehr spaßig nach all dieser Zeit endlich einmal die anderen Episoden zu spielen. Junges Volk, das diese gedanklichen Verbindungen nicht hat, wird man hiermit aber kaum hinter dem Ofen hervorlocken können. Trotz aufgehübschter Grafik ist der Look dennoch stark am Original gehalten und dadurch sehr blockig und pixelig und die nostalgisch lobend erwähnten Sounds klingen für heutige Ohren auch eher schmerzhaft. Das stellenweise unfaire Level Design setzt dann noch eine weitere Barriere für Neulinge. Die Zielgruppe ist daher extrem stark eingeschränkt, da man nicht nur ein Faible für Retro Games sondern speziell für Secret Agent mitbringen sollte.
Wertung Eine Wertung in unserem üblichen Zahlensystem anzugeben, erscheint unfair, da Secret Agent HD explizit nicht versucht, eine hervorragende Grafik oder den tollsten Sound zu haben und auch das Gameplay ist der Vorlage geschuldet. Eine Durchschnittswertung daraus abzuleiten, würde ein unverdient negatives Licht auf den Titel werfen.
Fazit:
Secret Agent HD richtet sich komplett an Nostalgiker, die damals zumindest die erste Episode rauf- und runtergespielt haben. Für diese kann es ein spannendes Erlebnis sein, mit aufgehübschter Grafik und den korrekten Sounds durch die Missionen zu springen und vielleicht sogar einem Highscore hinterherzujagen. Die Möglichkeit, mit dem Level Editor neue Level zu erstellen, ist eine großartige Sache, die leider von der überschaubaren Community noch nicht allzu stark genutzt wird. Abseits von Nostalgie kann Secret Agent HD aber leider nicht viel bieten und kaum neue Herzen erobern. Allerdings kann man den Titel bereits für läppische 6,59€ bei Steam und GOG erhalten.
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