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Alex Kidd in Miracle World

Entwickler: Janken Team
Publisher: Merge Games

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 20 €

Systeme: PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Switch, Xbox One, Xbox Series X/S

Inhalt:
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Wie auch bei Filmen stellt sich bei Videospielen immer wieder die Frage, was ein gutes Remake auszeichnet. Für beide Medien gibt es unterschiedliche Antworten und es kommt auch jedes Mal auf die zu bearbeitende Quelle an. Handelt es sich um einen Titel, der bereits zu seiner Zeit als perfekt galt, reicht in der Regel ein grafisches Update und ein paar Quality of Life-Änderungen, um das Spiel an aktuelle Gepflogenheiten anzupassen. Bei eher durchwachsenen Titeln, wenn diese überhaupt die Ehre eines Remakes erfahren dürfen, sollten die bekannten Probleme nach Möglichkeit ausgebessert werden, um ein angenehmeres Spielerlebnis zu kreieren. Alex Kidd in Miracle World verdankt sein DX-Remake vor allem der Tatsache, dass es ein historischer Plattformer war, der ein Jahr nach Super Mario Bros. ein Plattforming-Maskottchen für Sega erschaffen sollte und dies auch für die Zeit des Master Systems geschafft hat. Dennoch ist unstrittig, dass der Titel nicht ohne Probleme war, die ein ordentliches Remake nun aus der Welt schaffen kann.



Meinung:


Alex ist als Waisenkind bei seinem Kampfsportmeister aufgewachsen und löst seine Probleme am liebsten mit den Fäusten. Als er eines Tages feststellt, dass die Bewohner seiner Welt in Stein verwandelt wurden, macht er sich auf den Weg, den finsteren General Janken zu besiegen, der irgendwie verantwortlich zu sein scheint. Außerdem muss er noch die königliche Familie retten.

Purer Frust
Ich wollte früher immer ein Master System haben, weil Alex Kidd so spaßig aussah. Ich habe nie eines bekommen und muss meinen Eltern im Nachhinein wohl dankbar dafür sein, denn Alex Kidd hätte mir womöglich Videospiele komplett verdorben. Nur wenige Spiele schaffen es, dass ich bereits nach zwei Minuten kopfschüttelnd vor dem Fernseher sitze. Alex Kidd in Miracle World DX ist eines davon.

Alex kann springen, schlagen und hin und wieder ein paar Items einsetzen. Seine Faustangriffe sind extrem kurz und jede Berührung eines Gegners (oder einer stationären Gefahr in der Umgebung) führt zum sofortigen Tod. Das wäre gar nicht so wild, wenn Alex sich nicht wie ein rohes Ei steuern lassen würde. Jede Bewegung bringt viel zu viel Schwung mit sich und Sprünge genau zu koordinieren ist fast unmöglich, da Alex nicht nur schwammig im Sprung steuerbar ist, sondern bei der Landung permanent weiterrutscht. Also muss man langsam und behutsam durch die Level gehen, um zielsicher agieren zu können. Neben Feinden und zerstörbaren Felsen gibt es auch Sonderblöcke, die entweder Geld enthalten oder mit einem Totenkopf oder Fragezeichen versehen sind. Totenköpfe sorgen dafür, das Alex betäubt zu Boden fällt, also sollte man sich tunlichst von ihnen fernhalten. Manche sind aber dennoch so positioniert, dass man sie zerstören muss, um weiterzukommen. Fragezeichen können Items oder aber - besonders toll - einen Sensenmann enthalten, der unzerstörbar ist und Alex fortan verfolgt. Bei Berührung stirbt man. Will man das also vermeiden, muss man ihm hektisch ausweichen, was bei der grausigen Steuerung nur dazu führt, dass man direkt in einen Gegner springt. Also hält man sich besser auch von jeglichen Fragezeichenblöcken fern.

Zu nahe am Original
Hat man seine paar Leben, mit denen man das Spiel beginnt, verloren, darf man den kompletten Level von vorne beginnen. Dazu muss gesagt sein, dass der Schwierigkeitsgrad kreuz und quer verteilt liegt. Der erste Level ist unnötig lang, angefüllt mit etlichen Feinden und endet in einem Wasserabschnitt. Achja, unter Wasser wird Alex permanent nach oben getragen, was die Steuerung noch mehr verkompliziert. Im letzten Level muss man pixelgenau durch mehrere Reihen an Stacheln schwimmen, die bei jeglicher Berührung töten. Das war ein Spaß! Zwischendurch gibt es Level, die keine Minute dauern und überhaupt keine Herausforderung darstellen, in denen man aufgrund der Steuerung dennoch sein Leben verlieren kann. Die Entwickler des Remakes haben diese Problematik wohl eingesehen, denn immer wieder wird man gefragt, ob man in den Optionen nicht unendliche Leben einstellen möchte. Nein, ich hätte lieber eine vernünftige Steuerung!

Um den Schwierigkeitsgrad noch ein wenig höher zu schrauben, hat man auch an den zweifelhaften Designentscheidungen des Originals festgehalten. Sechs Bosskämpfe sind komplett glücksabhängig, da man mit ihnen Schere/Stein/Papier spielen muss. Zwar sind die Antworten der Bosse scheinbar festgelegt und können mit einem kaufbaren Item auch vorausgesagt werden (allerdings gibt es keine Erklärungen für Items im Spiel, weswegen man alles erst einmal ausprobieren muss), aber wer zum ersten Mal auf so einen Boss trifft, muss auf gut Glück seine Antwort wählen. Verliert man hier, stirbt Alex sofort. Dann gibt es noch einige Räume, die einfach nur unfaire Fallen sind, die man nicht überwinden kann, wenn man nicht ganz genau weiß, was passiert. Also wieder eine Möglichkeit, eines seiner kostbaren Leben zu verlieren.

Die Wunderwelt
Dass keinerlei Anstalten gemacht wurden, das Gameplay irgendwie angenehmer zu gestalten, ist tragisch, da die Entwickler durchaus mit Liebe an das Remake gegangen sind. Die neue Grafik ist sehr schick und die Sprites von Alex und den Monstern sehen farbenfroh und niedlich aus. Auf Knopfdruck kann - wie auch bei Wonderboy - zur alten Grafik des Master Systems gewechselt werden, um die Umsetzungen im Detail zu betrachten. Allerdings handelt es sich bei diesem "Retro Mode" nicht um das Originalspiel, sondern die DX-Variante mit Master System-Grafik. Interessanterweise habe ich dem Spiel in der alten Grafik deutlich mehr verzeihen können. Auch der Sound ist gut gelungen. Das Original hat niemanden mit seinem eher spärlichen Soundtrack aus den Socken gehauen, aber die neue Vertonung der piepsigen Songs klingt sehr gut und vor allem die Soundeffekte (allen voran Alex' ehemals fiepende Sprünge) sind nun deutlich angenehmer.

Änderungen
Wer das Spiel beendet, schaltet noch einen Boss Rush-Modus frei, der nur die Generäle beinhaltet und bei dem auch die Schere/Stein/Papier-Segmente leider nicht fehlen dürfen, sowie einen Classic Mode, der nicht mit dem Retro Mode zu verwechseln ist. Classic Mode soll das Originalspiel darstellen, mit 4:3-Verhältnis und ein paar Gameplay-Einschränkungen des Originals. Es ist aber immer noch nicht wirklich das Original, weswegen sich mir der Sinn dieses Modes nicht ganz erschließt. Ebenfalls wurden ein paar neue Level in der DX-Version hinzugefügt, die kompetenter gestaltet wurden, als die des Originals. Auch wurden ein paar der normalen Bosskämpfe abgeändert und dadurch leichter gemacht. Als amüsantes Extra kann man nun auswählen, welches Gericht Alex sich am Ende eines Levels einverleibt. Auswählen kann man hier zwischen dem japanischen Onigiri, dem Hamburger der westlichen Version sowie dem neuen Omelette und Fish&Chips.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Kai Wommelsdorf

Dass die Entwickler Fans von Alex Kidd in Miracle World sind, ist nicht zu leugnen. Die grafische Überarbeitung ist sehr gelungen und auch der Sound kann überzeugen. Allerdings verehren sie das Original zu sehr, denn in diesem Remake hätten etliche zweifelhafte Designentscheidungen ausgebessert werden müssen. Die Steuerung wurde sogar ein wenig geändert, dennoch sorgt vor allem sie dafür, dass das DX-Remake in beinahe unspielbare Gefilde abrutscht. Alex schliddert auf dem Boden entlang, bewegt sich wie ein rohes Ei in der Luft und rutscht beim Landen gerne weiter. Das Leveldesign ist stellenweise unfair, jede Berührung führt zum Tod und der Schwierigkeitsgrad springt wild hin und her. Dazu kommen Bosse, die ein reines Glücksspiel sind, fehlende Item-Erklärungen und die Tatsache, dass die Lösung der Entwickler für all diese Probleme einfach nur unendliche Leben sind. Historisch ist das Original sicherlich relevant, aber ein Remake kann sich heutzutage nicht mehr wie ein bescheidener Plattformer von 1986 spielen und für eine wirklich historische Aufarbeitung mangelt es an relevanten Extras.



Alex Kidd in Miracle World - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf

Screenshots














Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 5 Grafik: 7.00
Sound: 7.00
Steuerung: 3.00
Gameplay: 3.00
Wertung: 5
  • Schicke Grafik
  • Guter Sound
  • Grauenvolle Steuerung
  • Unfaire Räume
  • Glückbasierte Bosse
  • Unausgeglichener Schwierigkeitsgrad

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Rezension vom: 24.06.2021
Kategorie: Action
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