Genre:
Strategie USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
23,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Switch, Xbox One
Inhalt:
Auf dem PC ist der Aufbaustrategietitel The Colonists bereits seit 2018 erhältlich. Am 4. Mai folgte nun auch endlich der Sprung auf die Konsolen. Ob er dort genauso überzeugen kann, wie auf dem PC – immerhin sind die Rezensionen auf Steam sehr positiv – zeigt unser Test.
Meinung:
Roboter, die wie Menschen sein wollen In The Colonists machen sich kleine, selbstreplizierende Roboter auf, ferne Welten zu kolonisieren, allerdings nicht, um uns Menschen ein dortiges Leben zu ermöglichen, sondern für sich selbst. Die Roboter haben nämlich einen ultimativen Traum: Menschlich zu sein.
Um ihnen diesen Wunsch zu erfüllen, ist es unsere Aufgabe, ihnen entweder in der 14 Missionen langen Kampagne oder im Sandbox-Modus (einen Multiplayer-Modus gibt es leider nicht) bei der Errichtung ihrer Kolonie behilflich zu sein. Obwohl das Spiel mit den niedlichen Robotern und dem generellen Comiclook sehr knuffig aussieht, merkt man recht schnell, dass doch etwas mehr dahinter steckt. Wie bei klassischen Aufbautiteln wie etwa Die Siedler oder Anno, die dem Entwickler auch als Vorbild dienten, kann man auch hier nicht einfach mal lustig drauflos bauen, sondern sollte sich ziemlich früh einen Plan zurechtlegen, wie die Siedlung wachsen und gedeihen soll. Ansonsten gerät man schnell in die Bredouille. Sowohl Rohstoffe wie Baumstämme als auch Nahrung (etwa durch Fischerhütten) und Trinken sowie Energie (wird durch den Bau von Wohnhäusern generiert) müssen möglichst in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Zu Anfang ist dies noch recht einfach zu handlen, mit einer immer größer werdenden Siedlung und ansteigender Einwohnerzahl gerät dies dann aber schnell zu einem immer schwerer werdenden Unterfangen, das Planung und Weitsicht verlangt. Zumal es mit dem einfachen Erbauen der Gebäude ja auch noch lange nicht getan ist. Nebenbei muss man nämlich auch immer die Straßen mit einplanen – ansonsten kommen die Roboter nicht zu ihnen –, Rohstoffquellen finden und in Workshops neue Technologien und Erweiterungen erforschen, mit denen nach und nach weitere, größere oder effizientere Gebäude errichtet werden können. Zu allem Überfluss ist man auch nicht alleine auf dem Planeten. Immer wieder trifft man auf feindliche Gebäude, die man dann mit Hilfe von Wachtürmen, Kanonen und Pfeilen angreifen und zerstören muss.
Frickelige Statistiken Um eine funktionierende Siedlung zu errichten, bedarf es also einigem, wobei das Genannte nur den eigentlichen Aufbau betrifft. Mindestens genauso wichtig wie dieser ist auch das Mikromanagement, um herauszufinden, wo welche Rohstoffe und Produkte benötigt werden und welche Wege für welche Roboter die schnellsten sind (diese suchen sich nämlich leider nicht immer automatisch den schnellsten Weg). Damit man all dies im Auge hat, bietet das Spiel eine Menge Tabellen und Statistiken an. So mancher mag sich über all die Zahlen sicherlich freuen, die meisten werden sich aber wohl eher über die teilweise vorhandene Unübersichtlichkeit ärgern. Manche Statistiken sind nämlich tief in unterschiedlichen Menüs und Untermenüs versteckt. Das war schon auf dem PC ärgerlich, ist nun auf den Konsolen aber ein echtes Problem, da man hier ohnehin mit der Steuerung hadert. Die ist nämlich leider nicht so präzise und intuitiv, wie man sich das wünschen würde, weshalb das Durchblättern durch die Menüs oder auch der Bau einer Straße mitunter zu einer wahren Geduldsprobe wird. Erst nach einiger Spielzeit gewöhnt man sich etwas an die Steuerung, sodass man dann etwas geschmeidiger herum navigiert. Optimal ist die Steuerung aber nie.
Hier ist gute Laune garantiert Hingegen sehr gut gefallen hat mir die Grafik. Wenn man nicht gerade in einem Menü steckt, macht es nämlich sehr viel Spaß, den kleinen Robotern beim Schaffen zuzusehen. Je nach Tätigkeit unterscheiden diese sich sogar voneinander, sodass man schon am Aussehen erkennen kann, ob derjenige gerade als Farmer oder doch als Holzfäller tätig ist. Nicht zu vernachlässigen ist aber auch die Siedlung, die mit ihrem Comicstil mindestens genauso putzig ausschaut und einem direkt gute Laune vermittelt. Apropos gute Laune: Wenn man diese beim Anblick der liebevollen Spielwelt nicht bekommt, dann spätestens bei der Chiptune-Musik, die einen jegliche schlechte Laune sofort vergessen lässt. Da stört es nicht einmal, dass der Soundtrack recht übersichtlich ausgefallen ist und sich die Songs nach einer gewissen Zeit immer wieder wiederholen.
Fazit:
Auf den ersten Blick sieht The Colonists wie ein kleines nettes Spielchen aus. Doch der Schein trügt. Hinter dem putzigen Aussehen verbirgt sich in Wahrheit nämlich ein recht anspruchsvoller Aufbautitel, bei dem viel Vorausplanung und Mikromanagement gefragt ist. Schade ist nur, dass einem der Spaß durch die doch recht hakelige Steuerung und die verschachtelten Menüs ein wenig verdorben wird. Doch wer sich da durchkämpft, wird mit The Colonists dennoch seinen Spaß haben.
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