Meine Raumstation steht. Mühsam habe ich alles aufgebaut, doch dann bekomme ich einen Alarm rein. Ein Meteoritenschauer steht kurz bevor und ich habe an keine Abwehr gedacht, weshalb kurz darauf essentielle Bestandteile meiner Station zerstört sind. Ich kann also erneut von vorne anfangen.
Meinung:
Ehe ich mit meiner Kritik anfange, sei vorab angemerkt, dass das Game noch in der Early Access-Phase ist, die am 11. Mai beendet sein soll. Es kann also durchaus sein, dass die Kritikpunkte, die ich in den folgenden Absätzen äußern werde, bis dahin behoben wurden.
Ich liebe es, wenn Videospiele in mehrfacher Hinsicht genau das ansprechen, was ich gerne mag. Im Falle von Base One war es zum einen die Tatsache, dass ich eine eigene Raumstation aufbauen durfte. Eine Raumstation! Da fühlte sich natürlich gleich der Deep Space Nine-Fan in mir angesprochen. Dann war da noch der Fakt, dass das Game ein Aufbauspiel ist, die ich ebenfalls gerne zocke. Und so legte ich los. Zuerst habe ich die Kampagne gespielt und hinterher noch ein wenig den Freien Modus gezockt.
Wunderbar komplex Die Kampagne ist in vier Einzelepisoden unterteilt, die sich ihrerseits aus verschiedenen Missionen zusammensetzen. Im Laufe dieser lernst du nach und nach das Spiel kennen. Du bist der Kommandant einer Station, die sich in unterschiedlichen Sternensystemen befindet. Es gibt auch eine Geschichte, die hauptsächlich in Form von Dialogen weitergeführt wird, die du allerdings ebenfalls schnell überspringen kannst. Die Story handelt davon, dass sich im Sonnensystem kurz hinter dem Mond ein Wurmloch geöffnet hat, dessen Anziehungskraft nach und nach den Erdtrabanten auseinanderreißt. Die Geschichte ist nett, mehr aber auch nicht.
Auf jeden Fall lernst du im Laufe der vier Episoden mit ihren jeweiligen Untermissionen nach und nach das Spiel kennen. Base One entpuppt sich dann auch langsam als ziemlich komplex, denn je weiter du kommst, desto mehr Details musst du beachten. Zunächst geht es darum, dass du mit einem Kernmodul anfängst. Von dort aus kannst du dann weitere Module anbauen. Am Anfang solltest du zwei bauen. Zum einen eine Solaranlage, mit der du weiteren Strom bekommst, sowie ein kleines Lebenserhaltungsmodul. In diesem baust du anschließend eine Batterie und ein E.L.D. auf. Die Batterie sorgt dafür, dass du bestimmte Module oder Geräte mit Strom versorgen kannst, wie eben beispielsweise das E.L.D.. Mit diesem sorgst du wiederum dafür, dass die Module mit Sauerstoff und Wärme versorgt werden.
Auch Menschen haben Bedürfnisse Nicht jedes Modul braucht diese Versorgung, aber all die Abteilungen, in denen sich Menschen dauerhaft aufhalten, benötigen eine Versorgung. Um die Sache noch komplexer zu machen, kannst du an eine Batterie beliebig viele Stationen anschließen, aber an ein einziges E.L.D. nur jeweils ein einziges Modul, was bedeutet, dass du Weitere bauen musst. Außerdem musst du ein Auge auf die Stromversorgung haben, denn Base One kennt einen Tag- und Nachtwechsel, der sich dadurch ausdrückt, dass deine Solarpanele in der Dunkelheit selbstverständlich keinen Strom produzieren können, wodurch die Batterieladung je nach Belastung schnell zur Neige gehen kann. Erst im späteren Verlauf des Spiels entdeckst du weitere Methoden der Stromproduktion und Versorgung.
Deine Mannschaft setzt sich aus verschiedenen Mitgliedern aus den unterschiedlichsten Berufen zusammen. Du brauchst beispielsweise Wissenschaftler, um an den Wissenschaftsstationen genügend Wissenschaft zu erzeugen, um im Techtree verschiedene Bereiche zu erforschen. Ebenso gibt es auch noch die Reinigungskräfte, die dafür sorgen, dass die Station glänzt. Allerdings haben diese Leute auch Bedürfnisse. Sie müssen sich erholen, sie müssen schlafen und sie müssen trainieren, um den Muskelschwund, den sie durch den Aufenthalt im All bekommen, aufzuhalten. Natürlich atmen sie Sauerstoff, den du immer wieder nachkaufen musst, da deine Sauerstoffeinheiten verschwinden, genauso wie auch Nahrung und Getränke. Einige Objekte, wie Raumanzüge, verschleißen mit der Zeit und müssen dann neu gekauft werden.
So viel Potential, so viele Fehler! Zum Glück kannst du all diese Sachen in einem praktischen Handelssystem nachbestellen. Allerdings kostet das Geld, von dem du nur eine gewisse Summe besitzt. Gott sei Dank kannst du später über diverse Wege Cash hinzuverdienen. Doch bis dahin gilt es, mit dem jeweiligen Vermögen hauszuhalten.
Du siehst: Base One ist komplex! Wie bereits gesagt, musst du zig Sachen bedenken. Du musst rechtzeitig einen Fitnessraum erforschen, damit deine Leute trainieren können. Du musst an eine Abwehr denken, nicht nur gegen kosmische Angriffe, sondern auch gegen Piraten. Ressourcenmanagment ist essentiell, um in diesem Game weiterzukommen, womit Base One im Prinzip genau meine Kragenweite ist. Und doch frustriert mich das Spiel enorm! Das Game hat so viel Potential und vergedeudet es durch jede Menge dämliche Fehler und Bugs!
Geschieht da was? Das fängt schonmal damit an, dass das Spiel nur teilweise ins Deutsche übersetzt worden ist. Im Techtree finden sich einige englische Begriffe, was natürlich irritiert. Auch ist die Übersetzung manchmal etwas holprig. Ganz zu schweigen davon, dass einige Erklärtexte abgeschnitten auftauchen. Doch leider ist das noch nicht alles. Ich konnte zum Beispiel eine Mission nicht abschließen, weil die Anzeige einer Aufgabe einen Fehler anzeigte und die andere nicht als erledigt markiert wurde, obwohl ich sie erfüllt hatte. Dann ist da noch das leidige Thema KI, denn die ist nicht gerade das Gelbe vom Ei. Dass sie sich manchmal knubbeln und gegenseitig behindern? Geschenkt. Aber wenn dann einige meiner Untergebenen ankommen und sich darüber beschweren, dass sie nicht trainieren können und das, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt im Fitnessraum sind, bei dem die entsprechenden Geräte leer stehen und mit Strom versorgt sind, da hört es schon auf für mich. Trauriger Höhepunkt ist dann, dass es das Spiel im freien Modus nicht schaffte, den Bau eines kleinen Lebenserhatungsmoduls darzustellen. Die Ingenieure schwebten die ganze Zeit im Weltraum, bauten an dem Modul und es gab keine Fortschrittsanzeige. Sowas nervt, so etwas frustriert. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Musik des Spiels durchaus gut und die Optik zwar zweckmäßig, aber dennoch funktionell ist.
Fazit:
Um es nochmal zu betonen, Base One ist immer noch im Early Access. Aber dafür, dass der Titel angeblich am 11. Mai herauskommen soll, ist immer noch jede Menge zu erledigen. Denn so spaßig das Gameplay auch ist, die vielen Fehler und Bugs verhageln einem die Suppe. Angefangen bei fehlenden oder mangelhaften Übersetzungen, fehlenden Text, über Missionen, die sich nicht abschließen lassen, bis hin zu einer KI, die alles ist, nur nicht intelligent. Entweder gibt es zum Releasetag noch einen dicken, fetten Patch oder aber das Spiel wird ein Flop sein.
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.