Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
19,99 €
Systeme:
PC, Xbox One
Inhalt:
Es droht Krieg. Zwei befeindete Königreiche stehen kurz davor, sich anzugreifen. Doch in Wahrheit steckt eine dunkle Macht hinter allem und nur du und deine Kameraden seid in der Lage, sie aufzuhalten.
Meinung:
Es läuft schief, was schieflaufen kann Als ich Tears of Avia zum Testen erhielt, war ich voller Vorfreude. Ich bin ein Fan von RPGs jeglicher Couleur und immer bereit, mich auf etwas Neues einzulassen. Doch dann im Laufe des Spielens verflog meine Euphorie und machte zunächst Entsetzen und anschließend Langeweile Platz. Was war da nur schiefgelaufen?
Im Nachhinein lässt sich sagen: So ziemlich alles, was schieflaufen kann, wobei es im Prinzip gut anfing. Du hast zu Beginn die Wahl zwischen fünf verschiedenen Klassen. Klar, es sind die altbekannten Charakterklassen. Du hast den Ranger, den Brawler, den Mage, den Priest und den Warrior, jeweils repräsentiert durch ein distinktives Figurenmodell.
Hierbei tauchen die ersten Probleme auf. Dass die weiblichen Figuren wie Waifus gezeichnet sind, geschenkt. Aber insgesamt muss man sagen, dass den Darstellungen das gewisse Etwas fehlt. Ein wenig wirken die Illustrationen wie Zeichnen nach Zahlen. So nach dem Prinzip, dass die Schöpfer des Spiels sich dabei an Vorlagen orientiert haben und sich kaum Mühe machten, die Vorlage großartig zu varieren.
Respekt, wo Respekt fällig ist Gleichwohl muss man dem Entwickler auch Respekt zollen, denn das Spiel basiert auf einer gescheiterten Kickstarter-Kampagne aus dem Jahr 2015. Doch anstatt einfach aufzugeben, beschlossen die Macher weiterzumachen, nur eben halt nebenbei, weshalb die Entwicklungszeit so lange dauerte. Immerhin kannst du den Titel jetzt auf allen Microsoft-Plattformen zocken.
In jedem Fall wirst du dich für eine Figur entschieden haben und dann loslegen. Doch Tears of Avia macht es einem nicht leicht, mit voller Freude dabei zu sein, denn nach den ersten Stunden ist die Luft aus der Story raus. Sie schafft es einfach nicht, dass der Spieler auf lange Zeit bei der Sache ist. Das liegt vor allem daran, dass die Spielfiguren wie 08/15 wirken und auch entsprechend dargestellt werden. Sie haben zwar Namen, aber überwiegend werden sie mit ihrer Klasse angeredet, wodurch sie zu bloßen Archetypen verkommen, mit einer kaum vorhandenen Charaktertiefe.
Das Gameplay ist typisch für rundenbasierendes Taktik-RPG, sprich, du hast pro Runde die Möglichkeit, bestimmte Aktionen durchzuführen. Das heißt, dass du deinen jeweils aktuellen Charakter entweder bewegen oder angreifen lassen kannst. Sobald du fertig bist, ist dein Feind an der Reihe.
Noch nie fiel es so leicht, Fehler zu machen Hier kommt das nächste Problem von Tears of Avia. Es gibt im Game zwei Schwierigkeitsgrade und egal, für welchen du dich interessierst, falls du dich auch nur halbwegs mit solchen Spielen auskennst: Es wird am Ende darauf hinauslaufen, dass der Titel für dich keine großartige Herausforderung sein wird. Du wirst die Feinde mühelos ausspielen und sie gnadenlos besiegen können und das, obwohl du dich relativ leicht verskillen kannst. Jede Spielfigur verfügt über drei verschiedene Skilltrees mit je drei Unter-Bäumen. Jeder Grad der Fortbildung kostet immer mehr Punkte. Es fällt einem natürlich einfach, zig Unter-Bäume anzufangen, doch am Ende führt dies dazu, dass du von allem etwas, aber nichts richtig gut kannst, was sich im Spielverlauf rächen kann.
Tears of Avia schafft es leider auch visuell nicht, zu überzeugen. Die Grafik wirkt schwach, blass und irgendwie detaillos. Die Städte sind leblose HUBs, noch dazu sehr übersichtlich gestaltet und das Characterdesign... je weniger man darüber redet, desto besser.
Nicht viel gelungener ist der Sound. Die Musik ist ein bloßes Gedudel, das einen mehr dazu animiert, das Spiel stummzuschalten, als zuzuhören. Das ist das absolute Todesurteil für ein audiovisuelles Medium, wie es Videogames sind.
Fazit:
So schön die Hintergrundgeschichte der Entstehung von Tears of Avia auch ist, das Endergebnis ist Murks! Falls du es richtig anstellst, ist das Game keine allzugroße Herausforderung. Aber ebenso kannst du dich, wenn du nicht aufpasst, leicht verskillen. Die Grafik ist schwach und die Musik ein nerviges Gedudel. Es gibt bessere Taktik-RPGs, viel bessere!
Bewertung Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.