Genre:
Sport USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ab 44,99 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Switch, Xbox One, Xbox Series X/S
Inhalt:
Nur zu oft mussten sich Fussballspiele in den letzten Jahren anhören, dass ihre neuesten Versionen nichts weiter als teure Updates seien. Konami hat daraus seine Lehren gezogen und dieses Jahr tatsächlich nur ein Update zu ihrem bestehenden eFootball PES veröffentlicht (aber natürlich nicht zum Vollpreis, sondern für gerade einmal 30 Euro). EA hält von dieser Strategie hingegen offensichtlich nichts und bringt auch dieses Jahr wieder unbeirrt ein neues FIFA auf den Markt (wenn man die alljährlichen Verkaufszahlen anschaut, wäre alles andere auch unverständlich). Natürlich haben die Spieler*innen deswegen besondere Erwartungen und wollen auch etwas Neues für ihr Geld erhalten. Ob dies der Fall ist oder ob sich auch hinter FIFA 21 im Grunde nur ein Update verbirgt, erfährst Du wie immer in unserem Test.
Meinung:
Eines kann man schon beim Betrachten des Covers nicht behaupten – nämlich, dass FIFA 21 gar keine Neuerungen parat hält. Das Cover kommt nämlich in einem gänzlich neuen Design daher, das man so bei bisher keinem FIFA-Teil gesehen hat. Obwohl mir persönlich dieser neue, frische Look sehr gut gefällt, ist er im Grunde aber natürlich nur nebensächlich. Schließlich kommt es darauf an, was im Spiel enthalten ist.
Auch hier überrascht uns FIFA 21 durchaus. Zwar gibt es keine neuen Spielmodi wie etwa mit VOLTA im letzten Jahr und auch keine bahnbrechenden Neuerungen, die mit dem Launch der neuen Konsolengeneration einhergehen würden, dennoch gibt es zahlreiche kleine Neuerungen und Veränderungen, die das Spielerlebnis durchaus verändern.
FIFA Ultimate Team
Anfangen möchte ich dabei bei dem Modus, der für viele der wichtigste Grund ist, sich FIFA Jahr für Jahr zuzulegen und für andere aufgrund seines massiven Einsatzes von Echtgeld ein rotes Tuch darstellt: dem FIFA Ultimate Team Modus.
Am grundsätzlichen Spielgeschehen hat sich hier genau sowenig verändert, wie an der Tatsache, dass man noch immer jede Menge Echtgeld für virtuelle Kartenpäckchen ausgeben kann. Dafür darf man nun aber auch hier endlich gemeinsam mit einem Freund spielen. Damit man hierbei auch genügend zu tun hat, gibt es zahlreiche spezielle Challenges, die man nur zu zweit meistern kann. Wer lieber alleine spielt, findet auch reichlich Aufgaben, die es zu absolvieren gilt. Dazu gehört nun auch ganz neu, das eigene Stadion zu designen. Hierfür stehen einem überraschend viele Möglichkeiten zur Verfügung. Denn neben dem eigentlichen Aussehen des Stadions kann man hierbei sogar die Farbe der Sitzplätze oder die Choreographie, mit der die eigenen Fans die Mannschaft anspornen soll, selbst bestimmen. FUT wäre aber nicht FUT, wenn auch hier nicht irgendwie das Echtgeld eine Rolle spielen würde. So ist es dann auch kaum verwunderlich, dass man zahlreiche Stadionobjekte nur im Auktionshaus oder in irgendwelchen Packs vorfindet. Da die virtuelle Währung (trotz neuer Challenges) nach wie vor recht spärlich ausgegeben wird, gilt hier also das gleiche, als wenn man gute Spieler haben möchte: Entweder man grindet eine ganze Weile oder man beißt in den sauren Apfel und gibt noch etwas Geld aus – immerhin bringen die Stadionobjekte keine unfairen Vorteile, wie es ja leider bei den Spielerpacks nach wie vor der Fall ist. Denn noch immer gilt: Wenn man kein Echtgeld ausgibt, wird man online für eine sehr lange Zeit kaum eine Chance haben zu gewinnen.
Es geht auch ohne Echtgeld
Für alle, die wie ich, nichts von jeglicher Art von Echtgeldeinsatz halten, aber dennoch nicht frustriert ein Spiel nach dem anderen verlieren wollen, gibt es aber auch dieses Jahr mit dem Karrieremodus wieder einen mehr als würdigen Ersatz. Denn egal, ob man sich lediglich für eine Spieler-Karriere oder doch für eine Manager-Karriere, in der man sich nicht nur um das Geschehen auf dem Rasen, sondern auch um die Belange des Vereins kümmert, entscheidet, beides macht nach wie vor eine Menge Spaß, zumal man auch hier nun einige langersehnte Neuerungen vorfindet. Die größte und wichtigste Neuerung ist dabei sicherlich die, dass man nun simulierte Spiele anhalten, selbst ins Geschehen eingreifen und dann weiter simulieren lassen kann. Ganz gleich, ob dies Schlüsselmomente wie Elfmeter, Freistöße oder eigene Angriffe sind oder ob man einfach so in die laufende Partie einsteigen möchte, ein Tastendruck reicht und man befindet sich selbst auf dem grünen Rasen. Das bringt eine ganz neue Möglichkeit ins Spiel und sorgt dafür, dass simulierte Spiele nun nicht mehr so ein Glücksspiel sind, wie noch zuvor.
Das ist aber nicht die einzige Neuerung, die man in der Karriere antrifft. Ebenfalls neu ist, dass man Spieler nun für eine neue Position trainieren lassen kann. Diese Umgewöhnung dauert zwar eine ganze Weile, hat aber den Vorteil, dass man so Schwachstellen mit Spielern aus dem eigenen Team beheben kann, anstatt sich teuer neue Spieler zu kaufen.
Sie müssen bissig sein
Ebenfalls neu ist der sogenannte Bissigkeitswert, anhand dessen man das Leistungsniveau seiner Mannschaft nun noch besser ablesen und so erahnen kann, wie wahrscheinlich es ist, dass die Spieler in den entschiedenen Momenten ihre Topleistung abrufen. Natürlich ist dies nur ein theoretischer Wert, dennoch lohnt es sich, die Bissigkeit durch spezielles Training hochzuhalten, denn umso wahrscheinlicher ist es zum Beispiel, dass ein Stürmer hochkarätige Chancen nutzt, anstatt sie liegenzulassen. Weitere Neuerungen findet man zudem in der Terminplanung, in der man nun genau bestimmen kann, wann die eigene Mannschaft sich ausruhen oder trainieren soll, sowie bei den Transfers, die nun mehr Optionen bieten, wie man Spieler verpflichtet. So ist es nun zum Beispiel möglich, Leihgeschäfte mit späterer Kaufoption und künftiger Ablöse einzugehen.
Obwohl beide Neuerungen wirklich sinnvoll sind und das Spielerlebnis verbessern, hätte ich mir gewünscht, dass EA noch an ein paar anderen Stellschrauben gedreht hätte. So sind die Ablösesummen, die die KI-Vereine zahlen oder für ihre Spieler aufrufen teilweise noch immer viel zu hoch. Außerdem hätte ich mir noch etwas mehr Tiefgang gewünscht. Warum kann man nicht auch in seiner Manager-Karriere sein Stadion neu errichten, warum gibt es keine Sponsoren oder die Möglichkeit sein Vereinsgelände zu erweitern? All das wären Dinge gewesen, die das Manager-Dasein noch ein wenig interessanter gestaltet hätten.
Kurz aber stylisch
Auch im dritten großen Modus, dem VOLTA-Modus, gibt es ein paar Neuerungen. Die wichtigste ist hierbei sicherlich, dass man nun auch hier die Möglichkeit erhält, gemeinsam mit bis zu drei Freunden zu spielen und sich so in 5-gegen-5-Spielen mit anderen Mannschaften zu messen. Ebenfalls neu sind die „Präsentierten Battles“, in denen man gegen KI- oder von anderen Spielern gesteuerte Mannschaften antritt und als Belohnung Punkte und besondere Boni erhält. Zudem verbessert man auch hier nach und nach seinen eigenen Spieler. Weitere Neuerungen gibt es in Form von sechs neuen Plätzen, die einen nun zusätzlich ins VOLTA-Stadion, in die Schatten antiker Ruinen in Mailand, auf einen Dachplatz in Sao Paulo, in die altehrwürdigen Straßen von Paris, an den Hafen von Sydney und auf einen luxuriösen Platz in Dubai versetzen. Zudem gibt es jede Menge neuer Klamotten und selbstverständlich den Storymodus, der eine nagelneue Story beinhaltet, innerhalb derer man auf Legenden wie Kaka und Lisa Zimouche trifft. Wie beim ersten VOLTA-Auftritt darf man aber auch von der neuen Story nichts Großes erwarten. Zwar wurde alles schön in Szene gesetzt, so wirklich spannend ist die Geschichte aber nicht. Aus diesem Grund ist es auch nicht allzu tragisch, dass sie mit rund zwei Stunden auch nur recht kurz ausgefallen ist.
Für jeden etwas dabei
Abseits dieser drei großen Modi bietet FIFA 21 auch wieder zahlreiche andere Spielmodi. Wer möchte, kann sich zum Beispiel mit Freunden zu einer Mannschaft zusammenschließen und im Pro Clubs-Modus online an bis zu 11-gegen-11-Spielen teilnehmen. Wer lieber allein für seine Mannschaft verantwortlich ist, kann auch im Saisons-Modus antreten und dort in Duellen gegen andere Spieler*innen um Meisterschaften, Pokale und Abstiege kämpfen.
Ansonsten gibt es noch die Freundschaftsspiele, die man online oder gegen die KI austragen kann, Turniere (z.B. DFB-Pokal oder ein Turnier mit Frauenmannschaften), die aus dem Lademenü bekannten Skill-Spiele sowie die Champions League, CONMEBOL Libertadores und CONMEBOL Sudamericana, an denen man teilnehmen kann. Hier dürfte also eigentlich für jeden Spieler etwas dabei sein.
Soooo viele Mannschaften
Gleiches gilt auch für die zur Auswahl stehenden Mannschaften. Denn auch wenn Konami hier in den letzten Jahren einiges investiert hat, hat FIFA bzw. EA hier noch immer die Nase weit vorne. Über 30 offiziell lizenzierte Ligen mit über 700 Teams und 17.000 Spielern sind im Spiel vertreten. Mit der Bundesliga, der 2. Bundesliga, der 3. Liga sowie der englischen Premier League, der spanischen LaLiga, der italienischen Serie A und der französischen Ligue 1, sind darunter auch wieder alle wichtigen deutschen bzw. europäischen Ligen. Hinzu kommen dann auch wieder kleinere Ligen wie die niederländische Eredivise, die schwedische Allsvenskan oder die türkische Süper Lig. Zudem kann man auch wieder an außereuropäischen Ligen teilnehmen wie etwa der brasilianischen Liga do Brasil, der chinesischen CSL, der japanischen Meiji Yasuda J1 oder der nordamerikanischen MLS. Komplettiert wird das Ganze durch einzelne Vereine aus verschiedenen Ländern (z.B. Kaizer Chiefs aus Südafrika, HJK Helsinki aus Finnland, Panathinakos aus Griechenland oder Sparta Prag aus Tschechien) sowie den an der CONMEBOL Libertadores und CONMEBOL Sudamericana teilnehmenden Mannschaften. Sie alle kommen zu einem überwältigenden Großteil mit den offiziellen Wappen, Trikots und Namen daher. Einzige Ausnahme ist Juventus Turin, an denen ja bekanntermaßen Konami die Rechte besitzt, weshalb Juve auch dieses Jahr wieder unter einem abgeänderten Namen, Wappen und Trikot aufläuft. Die Spielernamen sind aber alle authentisch. Bei anderen Mannschaften, an denen Konami ebenfalls die Rechte besitzt (z.B. FC Barcelona) macht sich dies etwa nur durch einen veränderten Stadionnamen bemerkbar.
Warum keine Frauen-Ligen?
Zusätzlich zu den hunderten Vereinsmannschaften stehen einem auch diesmal wieder etliche Nationalmannschaften zur Auswahl. Leider kommt es hier aber häufig vor, dass zwar die Spielernamen alle authentisch, die Trikots und Wappen aber generisch sind.
Bei den Frauen-Nationalmannschaften, die es auch wieder gibt, kommt dies hingegen nur ein einziges Mal vor (bei Brasilien sind allerdings die Trikots und Wappen authentisch, dafür aber die Namen der Spielerinnen generisch), allerdings gibt es dafür auch gerade einmal 16 Frauen-Nationalmannschaften. Hier hätte ich mir wirklich ein bisschen mehr Auswahl gewünscht oder sogar ganze Ligen. Dafür hätte ich dann auch gerne auf ein paar kleinere Männer-Ligen verzichtet. Leider bleibt dies momentan aber noch Wunschdenken, aber eventuell überrascht uns EA ja im nächsten Jahr mit der Frauen-Bundesliga oder der schwedischen Damallsvenskan – zu wünschen wäre es auf jeden Fall.
Willkommen in der Alten Försterei!
Neben der Anzahl an Mannschaften, verblüfft einen auch die Anzahl an Stadien: FIFA 21 hat davon nämlich so viele zu bieten wie noch nie zuvor. Sage und schreibe 95 offizielle Stadien stehen einem hier zur Verfügung – darunter auch sechs gänzlich Neue. Zwei dieser neuen Stadien stammen dabei aus Deutschland. Hier haben es mit der Alten Försterei und der Benteler-Arena nämlich auch endlich die Heimstätten von Union Berlin und dem SC Paderborn ins Spiel geschafft. Ansonsten gibt es mit dem Estadio Nuevo Los Cármenes (FC Granada), Providence Park (Portland Timbers), Visit Mallorca Estadi (RCD Mallorca) und der Ellan Road von Leed Unitend (welches später noch kostenlos nachgereicht werden soll) noch vier Stadien aus aller Welt erstmals im Spiel.
Wie die übrigen offiziell lizenzierten Stadien, sind auch die Neuen ihren realen Vorbildern so gut wie es nur geht nachempfunden. Wer also schon mal in einem der Stadien zugegen war, wird dieses im Spiel sofort wiedererkennen.
Das gilt aber nicht nur für die Stadien. Auch zahlreiche Spieler sind auf den ersten Blick zu erkennen. In erster Linie gilt dies aber natürlich für die ganz großen Namen der Fußballwelt wie Neymar, Lewandowski oder Messi. Aber auch „kleinere“ Spieler wie z.B. die Spieler des 1.FC Köln sind im Großen und Ganzen gut erkennbar. All das war aber auch schon in FIFA 20 der Fall. Und genau da liegt das Problem. Grafisch bietet FIFA 21 keinerlei Verbesserungen. Zum Glück sah FIFA aber auch schon in den letzten Jahren stets toll aus, weshalb dieser Stillstand nicht so viel ausmacht. Ob die Grafik auf den neuen Konsolen (für die es für alle Käufer von FIFA 21 ein kostenloses Update geben wird) wesentlich besser ausfällt, können wir noch nicht beurteilen. Hier erhoffen wir uns aber spätestens zum nächsten Jahr einen deutlichen Sprung.
Während es zur Grafik also wenig zu sagen gibt, sieht dies beim Sound etwas anders aus. EA hat es nämlich geschafft, gerade die Stadionatmosphäre noch eindrucksvoller zu gestalten. Gerade in Zeiten, in denen Fußball vor spärlich besetzten oder gar ganz leeren Rängen stattfindet, ist es um so schöner, wenigsten hier endlich wieder die gewohnten Klänge zu vernehmen. Wenn diese sich dann auch noch so real anhören, wie es hier der Fall ist, ist dies nochmal umso schöner.
Das Sky-Trio ist nun auch in FIFA beisammen
Aber es sind nicht nur die Jubelschreie und Fangesänge, die für eine tolle Atmosphäre sorgen, auch die Kommentatoren machen ihre Arbeit wieder sehr ordentlich. Hier ist neben dem bekannten Duo Frank „Buschi“ Buschmann und Wolff-Christoph Fuss übrigens erstmals auch Esther Sedlaczek zu hören. Die Sky-Reporterin kommt sowohl im Karriere- als auch im Champions League-Modus als „Studio Reporterin“ zum Einsatz und gibt die Zwischenergebnisse parallel laufender Spiele bekannt.
Auch wenn Sedlaczeks Rolle sicherlich noch ausbaufähig ist, empfinde ich sie dennoch als gelungene Bereicherung. Denn ab und an mal eine neue Stimme zu hören, ist wirklich sehr angenehm.
Nochmal von Anfang
Nachdem wir nun bereits groß und breit über alle möglichen Spielmodi, Teams und die Atmosphäre berichtet haben, fragt sich der eine oder andere ganz sicher, ob es nicht auch beim Gameplay ein paar nennenswerte Neuerungen gibt. Schließlich ist das ganze Drumherum zwar schön, doch was zählt, ist auf'm Platz – wie schon einst Alfred Preißler wusste.
Zugegeben, allzu groß sind die Veränderungen zum Vorjahr nicht ausgefallen. Aber ja, es gibt sie durchaus, die Neuerungen/Veränderungen auf dem Platz. Das interessanteste neue Feature treffen wir dabei allerdings nur in den Freundschaftsspielen gegen die KI an. Hier ist es fortan nun nämlich möglich, ähnlich wie in Rennspielen, das Geschehen zu pausieren und zurückzuspulen. Stellen wir uns also folgendes Szenario vor: Ich spiele mit meinem Lieblingsverein gegen den FC Bayern München. Wie üblich sind die Bayern drückend überlegen, doch irgendwie schaffe ich es, die Null zu halten. Dann die Chance, auf die ich lange gewartet habe. Ein Konter. Tatsächlich lasse ich die restlichen zwei Gegenspieler durch gut getimte Tricks aussteigen und stehe dann frei vor dem Tor. Hier versagen mir allerdings die Nerven und mein Schlenzer geht knapp am Kasten vorbei. Früher ärgerte man sich über solch eine verpasste Chance grün und blau. Jetzt gibt es die Möglichkeit einer zweiten Chance. Ich spule also zurück und siehe da, der Schuss zappelt im Netz und das Spiel ist gewonnen. Ob einem dieses Feature gefällt oder nicht, ist natürlich Ansichtssache. Ich empfinde es allerdings als eine schöne Ergänzung, zumindest so lange es tatsächlich nur in Freundschaftsspielen gegen die KI zum Einsatz kommt.
Mehr Arbeit in der Defensive
Abseits dieses – wie ich denke, durchaus heiß diskutierten – Features, gibt es in FIFA 21 aber auch ein paar Neuerungen, die wesentlich weniger kontrovers sind. So wurde zum Beispiel das Spieltempo nochmals niedriger gesetzt, was dem Spielfluss meiner Meinung nach sehr gut tut. Ebenfalls eine sehr gute Idee war es, die Laufwege der KI zu überarbeiten. Gerade bei eigenen Angriffen kam es früher ja schließlich des Öfteren vor, dass sich die KI-gesteuerten Mitspieler schlecht positionierten. In diesem Jahr können wir endlich dagegen angehen und dem Passempfänger per Analogstick die Laufrichtung vorgeben. Aber auch ohne unser Zutun agiert die KI intelligenter und scheint nun besser zu erahnen, was wir vorhaben und läuft dementsprechend in die richtigen Räume.
Auf der anderen Seite wurde aber auch das Abwehrverhalten nochmals überarbeitet. Auch hier sind wir nun mehr in der Verantwortung. Die KI läuft nun nämlich nicht mehr automatisch auf jeden Gegenspieler zu. Vielmehr sind wir nun oft der einzige Abwehrspieler, der aktiv den im Ballbesitz befindlichen Spieler angreift. Folgerichtig sollte unser Tackling oder unsere Grätsche sitzen, denn ansonsten hat der Angreifer freie Bahn, was nicht selten mit einer sehr guten Chance oder gar einem Gegentreffer endet. Die Änderung sorgt dafür, dass selbst Spiele in niedrigeren Schwierigkeitsgraden fordernder sind, was ich allerdings als sehr gut empfinde. Denn endlich muss man nicht mehr nur im Angriff arbeiten, sondern auch in der Defensive, die man sonst gerne der KI überlassen hat.
Mehr Neuerungen gibt es leider nicht. Dabei hätte es aus Sicht der Spieler*innen sicherlich auch hier noch ein paar Dinge gegeben, die ein paar Anpassungen vertragen hätten. Doch die gibt es dieses Jahr nicht, weshalb sich FIFA 21 bis auf die kleinen Änderungen zum Großteil genauso anfühlt wie FIFA 20.
Fazit:
Ein Fazit zu FIFA 21 zu ziehen fällt einem nicht ganz leicht. Denn in der Tat ist es so, dass FIFA 21 einige Neuerungen parat hält, die das Spiel insgesamt zum besten FIFA aller Zeiten werden lassen. Allerdings ist es eben auch so, dass dieser Vorsprung zu FIFA 20 nur marginal ausfällt. Im Grunde hätte man alle Neuerungen und Verbesserungen, die FIFA 21 bietet, auch einfach per Update liefern können. Große, bahnbrechende Innovation sucht man nämlich leider vergebens. Nichtsdestotrotz ist FIFA 21 ein grandioses Fußballspiel und stellt für jeden Fußballfan wieder einen absoluten Pflichtkauf dar.
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