Irgendwann in der Zukunft ist es der Menschheit gelungen, intelligente Maschinen herzustellen. Das gelang ihnen durch einen simplen Trick: Sie haben ihren Verstand in die künstlichen Körper hochgeladen, in einem Vorgang, den sie Integration nennen. Doch es gibt auch solche, die sich gegen diese Veränderung wehren. Sie werden jedoch deswegen verfolgt. Zu ihrem Glück existieren Integrierte, die ihnen zur Seite stehen. Der Waggoner Romer Shoale ist so jemand.
Meinung:
Eine mutige Mischung Es ist immer interessant, wenn ein Spiel damit wirbt, dass es eine Mischung aus zwei verschiedenen Genres ist. Denn es kommt hierbei darauf an, was miteinander vermischt wird. Während RPG-Elemente mittlerweile auch in Shootern implementiert werden, sieht es beim Echtzeitstrategiegenre anders aus. Es gab zwar Bemühungen, wie beispielsweise Command & Conquer: Renegade, RTS mit Shooter zu vermischen. Doch das Ergebnis konnte nur selten überzeugen und dementsprechend wenige Vertreter dieser Mixturen gibt es bis heute.
Disintegration ist ein neuer Ansatz. Du steuerst den eben genannten Romer Shoale, der sich mit Hilfe eines Gravcycles, einer Art schwebenden Motorrads, durch die Level bewegt und alles abknallt, was ihm vors Visier kommt. Zusätzlich dirigierst du allerdings ebenso die Geschicke von drei KI-Kollegen, die auf unseren Befehl hin andere Einheiten attackieren oder Truhen öffnen, in denen sich Schrott, die Währung für Levelaufstiege, befindet. Außerdem beherrschen sie auch noch Spezialangriffe, die du ebenfalls aktivieren kannst.
Chef-Designer von Disintegration ist dabei Marcus Lehto, der bereits an Halo mitgearbeitet hat. Das merkst du an Kleinigkeiten wie dem Trefferfeedback, das du erhältst und das wirklich rundum gelungen ist.
Keine Freiheit vorhanden Allerdings hat das Spiel ein großes Problem. Die Story ist nicht überzeugend geworden. Sie fängt schwach an, steigert sich zur Mitte, nur um zum Ende hin wieder abzufallen. Mit Ursache dafür ist, dass alle eure Begleitpersonen zwar charakterisiert werden, aber diese Darstellung häufig unter dem Aspekt “Raue Schale, weicher Kern” verbucht werden kann. Es mangelt hier also an Vielfalt. Ganz zu schweigen davon, dass du in den zwölf Missionen des Storymodus nie wirklich ein Gefühl dafür bekommst, ob und wie dringlich jetzt die aktuelle Lage der Verfolgten ist.
Was dem Spiel jedoch endgültig das Genick bricht, ist das eklatante Fehlen an Freiheiten. In jeder Storymission ist vorgegeben, mit was für Waffen das Gravcycle aufbricht und welche KI-Kameraden euch begleiten. Du hast keine Wahlmöglichkeit, noch nicht mal, welche Ausrüstung eure Begleiter mit sich führen sollten und dies verdirbt einem gehörig den Spaß an Disintegration.
Da rettet die Tatsache, dass die Kämpfe spektakulär inszeniert worden sind, überhaupt nichts. So gelungen es auch sein mag, einen haushohen Mech zu bekämpfen: Am Ende bleibt immer noch ein schaler Beigeschmack, dass die Auseinandersetzungen abgesehen von der Story keine Auswirkungen auf das Gameplay in zukünftigen Stages haben.
Ein kleines Stück Extramotivation Immerhin existieren gewisse Herausforderungen. Es gibt freischaltbare Erfolge, wenn man beispielsweise eine Stage unterhalb einer vorgegebenen Zeit schafft. Das sorgt ein Mal für Extramotivation, doch abgesehen davon sind diese speziellen Challenges rar gesät.
Die Optik von Disintegration ist zweckmäßig. Die Grafik haut einen jetzt nicht vom Hocker, auch wenn das Charakterdesign durchaus ansprechend geraten ist. Gleichzeitig kommt das Spiel bei aller Action, die auf dem Bildschirm stattfindet, nie ins Stottern.
Fazit: Disintegration leistet sich viele Schnitzer. Vor allem die Tatsache, dass du nicht selbst entscheiden kannst, mit welcher Waffe und welchen Begleitern du eine Storymission angehst, bricht dem Spiel das Genick. Die Story ist eher mittelmäßig und die Darstellung der Begleiter ist nicht besonders abwechslungsreich.
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