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Sword Art Online: Alicization Lycoris

Entwickler: Aquria
Publisher: Bandai Namco

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 60 €

Systeme: PC, PlayStation 4, Xbox One

Inhalt:
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Sword Art Online erfreut sich seit 2009 einer riesigen Fangemeinde, die sich über einen noch laufenden Anime, Manga, Bücher und eben auch Videospiele erstreckt. Die Videospiele haben seit dem ersten Teil eine Art parallele Zeitlinie aufgebaut, die aber dennoch immer wieder Grundkenntnisse des Anime vorausgesetzt haben. Ich habe zwar alle erschienenen Spiele gespielt, den Anime aber während der Gun Gale-Arc abgebrochen. Schauen wir mal, wie ich in Alicization Lycoris, dem neuesten Teil der Reihe, zurecht komme.

Meinung:


Nach einem action-geladenen Kampf gegen den Administrator erwacht Kirito in einem Wald der Unterworld. Er weiß nicht, wie er dort hingekommen ist, aber viel wichtiger ist, dass er sich mal wieder nicht ausloggen kann. Schnell trifft er auf Eugeo, der ihm ein wenig von der Welt erzählt und von dem Kirito fasziniert ist, weil er scheinbar eine KI ist, die unglaublich lebensecht agiert. Nach ein paar Tagen in Eugeos Dorf brechen die beiden gemeinsam auf, das Land zu erkunden.

Das erfolgreichste MMO?
Sword Art Online lebt davon, einen Haufen interessanter Charaktere in einer interessanten Spielwelt agieren zu lassen, während um sie herum größenwahnsinnige Entwickler, Idols und Regierungen ihre finsteren Pläne schmieden. Alicization Lycoris braucht durch sein Medium eine deftige Zeitspanne, damit die Geschichte anfängt, interessant zu werden. Der eigentliche Plot um Project Alicization ist dann auch tatsächlich ziemlich gut. Problematisch wird das Ganze, wenn uns in einem echten Spiel versucht wird zu verkaufen, dass die Underworld ein noch nie da gewesenes Spielerlebnis sein soll. Ich war schon immer der Meinung, dass das eigentliche Spiel Sword Art Online aus dem Anime ein MMO der schlimmsten Sorte ist. Massen an langweiligen Fetch Quests, keinerlei durchgehende Story und die Charaktere waren, obwohl sie die größten Profis der MMO-Welt sein sollten, permanent überrascht und begeistert von den simpelsten Gaming Standards. Das war im Anime nicht weiter tragisch, weil es als Anspielung durchging, aber in einem tatsächlichen Spiel sind diese Dinge negative Aspekte. Auch Alicization Lycoris ist voll von langweiligen Fetch Quests und den rudimentärsten Ressourcen-Systemen, die man sich nur denken kann.

Ohne Hilfe
Im Vergleich zu vorherigen SAO-Spielen hat der Kampf Fortschritte gemacht. Angriffe und Combos wurden vereinfacht und die Steuerung ist übersichtlicher. Dennoch hat man nie das Gefühl, tatsächlich zu kämpfen, da die eigenen Schläge zwar Schaden verursachen, aber selten einen wirklichen Effekt beim Gegner hervorrufen. Trifft man sein Gegenüber, zuckt es nicht einmal, sondern greift einfach weiter munter an. Man selbst wird bei Treffern kilometerweit fortgeschleudert und muss dann in einem Schneckentempo wieder zum Kampf zurückkehren. Die KI der Begleiter, die ironischerweise in der Story als so unglaublich weit entwickelt angepriesen wird, ist nicht existent. Wer sich in das System reinfuchsen möchte, kann ausgeklügelte Befehle vorbereiten, nach denen sie agieren, aber von selbst handelt kaum jemand. In einem Tutorial bekommt man gesagt, dass man zu Eugeo wechseln soll, um einen Goblin abzulenken, damit Kirito ihn währenddessen angreifen kann. Leider hat Kirito Besseres zu tun, als anzugreifen und steht lieber faul in der Gegend herum. Wer gerne mit echten Freunden im Multiplayer losziehen möchte, kann das gerne machen, allerdings erst, nachdem das erste Kapitel mit etwas 10 Stunden Spielzeit abgeschlossen wurde. Eine mehr als seltsame Design-Entscheidung.

Einsteigerfreundlichkeit
Apropos Tutorials: Es ist nie verkehrt, gerade wenn man viele verschiedene Systeme in seinem Spiel verwendet, dem Spieler diese Systeme zu erklären. In Alicization Lycoris nehmen diese Tutorials allerdings die Form von tausenden von Texttafeln an, die permanent aufploppen und Zeug erklären, das vielleicht in Kürze relevant wird. Texttafeln sind die faulste Art von Tutorials und nur wenig hilfreich, denn der Mensch lernt am besten, wenn er Dinge selbst ausführt. In einem Kampf tauchte das Tutorial auf, wie es in Duellen dazu kommen kann, dass die beiden Spielfiguren ihre Waffen ineinander verhaken und man im richtigen Moment einen Knopf drücken muss. Also dachte ich, dass dieses Feature wohl dann gleich erscheinen wird. Pustekuchen, der Kampf endete, ohne dass mein Gegner einen meiner Angriffe abwehrte, haushoch verlor und Kirito in der anschließenden Zwischensequenz fragte, wie diese Blocktechnik heißen würde, die ihm gerade eben das Leben so schwer gemacht hat. Gelernt habe ich in diesem Moment gar nichts.

Bitte warten
Wenn man über das Gameplay redet, muss man auch erwähnen, dass ein Großteil von Alicization Lycoris in Form einer Visual Novel abläuft. Sprechende Charaktere stehen vor einem Screenshot des Spiels, auf dem in der Regel auch die gerade sprechenden Figuren zu sehen sind und unterhalten sich. Diese Gespräche haben die Tendenz sich in Wiederholungen zu verlaufen und von den unwichtigsten Dingen zu handeln. Manche Dialoge kann man per Knopfdruck beschleunigen, andere wiederum nicht. Warum? Weil. Ist eine Dialogszene zuende, darf man ein wenig durch die Gegend laufen, bevor die nächste Szene kommt. Hin und wieder wird dann mal ein kleiner Kampf eingeschoben. Das wäre nicht so schlimm, wenn dieser Loop nicht ewig lang dauern würde. Die Ladezeiten sind jenseits von Gut und Böse. Ein Beispiel: Wir befinden uns in einer Stadt, es gibt einen minutenlangen, schwarzen Ladebildschirm, dann kommt eine Dialogszene. Es folgt ein Ladebildschirm für eine weitere Dialogszene. Ladebildschirm, Dialogszene. Dann ein Ladebildschirm und wir laufen 20 Sekunden über eine Straße zum nächsten Wegpunkt. Ladebildschirm, Dialogszene, Ladebildschirm. Wieder ein kurzer Lauf zu einem Händler, um ein Quest Item zu kaufen. Zurück zum nächsten Wegpunkt, Ladebildschirm, Dialogszene. Diese Ladezeiten sind einfach unglaublich. Getoppt werden sie nur noch von den etlichen Bugs, die das Spiel heimsuchen. Es gibt inzwischen bereits erste Patches, die ein paar Bugs fixen, bei denen Quest Progress nicht möglich war, aber damit ist erst die Spitze des Eisberg abgearbeitet. Wie kann sowas durch die Qualitätskontrolle kommen?

Vergleichsweise gut
Kommt man aus den Städten raus, gibt es ein wenig mehr zu tun. Die einzelnen Gebiete sind relativ groß und mit frei herumlaufenden Monstern gefüllt. Es gibt Camps mit NPCs, Angelpunkte, aufsammelbare Ressourcen und Statuen, die Quests verteilen. Hier macht Alicization Lycoris dann auch Spaß, auch wenn die Quests in der Regel "Töte X von diesen Monstern" lauten. Optisch sieht Alicization Lycoris ziemlich gut aus. Für ein Sword Art Online-Spiel. Vorherige Titel hatten immer das Problem, dass sie für PS3 oder die Vita konzipiert wurden und hier haben wir es nun mit einem waschechten PS4-Titel zu tun. Alles ist ein wenig bunter, es gibt mehr Figuren in Städten, die vor allem den MMO-Aspekt deutlicher darstellen können, die Effekte sind hübscher und insgesamt ist alles ein wenig mehr. Dennoch steht es meilenweit hinter vielen anderen Spielen des Genres zurück. Die Animefiguren sind hölzern und die Umgebungen sind recht einfallslos und leer. Zwischensequenzen sehen ganz nett aus, aber viele Momente aus dem Anime werden lediglich in Zeitsprüngen in Standbildern gezeigt.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Kai Wommelsdorf Es ist sehr schade. Ich hatte mich wirklich auf ein richtiges Next-Gen-Sword Art Online-Spiel gefreut. Schickere Grafik, ein besseres Kampfsystem und dazu noch eine gute Story waren eigentlich schon alles, was ich haben wollte. Leider wirkt die Grafik immer noch altbacken und die Kämpfe sind zwar strukturierter, dafür hat man nie das Gefühl, seinen Gegner wirklich zu treffen. Die gute Story wird begraben unter wiederholenden und langatmigen Unterhaltungen, Tutorials gibt es im Überfluss, ohne dass sie effektiv sind, die nervigen MMO-Aspekte wie Fetch und Kill Quests sorgen schnell für Ermüdung und die horrenden Ladezeiten und etlichen Bugs sind unverzeihlich. Alicization Lycoris versagt leider auf ganzer Linie. Wer ein ordentliches SAO-Game sucht, greift vielleicht doch besser zu Hollow Realization.

Sword Art Online: Alicization Lycoris - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf

Screenshots












Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6 Grafik: 7.00
Sound: 7.00
Steuerung: 6.00
Gameplay: 4.00
Wertung: 6
  • Interessante Story
  • Bessere Grafik als andere SAO-Titel
  • Ewig lange Ladezeiten
  • Etliche Bugs
  • KI reagiert nicht selbständig
  • Schlechte Tutorials
  • Fetch und Kill Quests

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Rezension vom: 26.07.2020
Kategorie: Action
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