Genre:
Action USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
35 €
Systeme:
PC, PlayStation 4, Switch, Xbox One
Inhalt:
Die Darksiders-Reihe hatte ihre Höhen und Tiefen und implementierte in jedem Teil verschiedene Aspekte unterschiedlicher Genres. Teil 1 bediente sich stark an den Action-Adventure-Elementen 3D-Zelda-Titel, während Teil 2 auf eine Open World mit massig Loot Drops setzte. Zuletzt wagte Teil 3 sich an die taktischeren Kämpfe eines Dark Souls heran. Für Genesis steht auf den ersten Blick Diablo Pate, doch kann dieses Spielprinzip in der Reihe überzeugen?
Meinung:
Lange bevor War beschuldigt wird, das Ende aller Tage frühzeitig herbeigeführt zu haben, werden er und sein Bruder Strife vom Konzil losgeschickt, Luzifer ausfindig zu machen. Dabei werden die beiden schnell in einen Krieg zwischen Dämonen und Engeln gerissen, in dem sie sich nicht leisten können, neutral zu bleiben.
Krieg und Frieden Darksiders Genesis ist nur optisch mit Diablo verwandt. Schnell merkt man, dass spielerisch eher der erste Darksiders-Teil als Vorbild genommen wurde. Strife und War ziehen gemeinsam durch die insgesamt 18 Level, wobei man entweder im Singleplayer frei zwischen beiden Figuren wechseln kann oder im Multiplayer jede Figur von einem Spieler gesteuert wird. War spielt sich dabei sehr ähnlich wie in Darksiders und nutzt sein Schwert für mächtige Combo-Attacken, das er auch mit verschiedenen Elementen verstärken kann. Strife ist eher auf Fernkampf ausgelegt. Er ist ein wenig flinker als War, teilt dafür aber auch nicht direkt hohen Schaden aus. Seine beiden Pistolen werden in Twin Stick-Shooter-Manier abgefeuert und lassen sich mit unterschiedlicher Munition füllen. Im Notfall kann aber auch Strife im Nahkampf austeilen. Beide Charaktere können neue Fähigkeiten erlernen, die entweder bestehende Attacken aufwerten oder neue, starke Attacken freischalten.
Schnapp sie dir alle Besiegte Feinde hinterlassen immer wieder so genannte Creature Cores, die man in einen Skill Tree einsetzen kann, der beide Figuren gleichermaßen verstärkt. Jeder Creature Core hat eigene Eigenschaften, die von simpler Erhöhung des Schadens oder der Lebenspunkte bis hin zur Freischaltung komplett neuer Fähigkeiten führen. Jeder Core ist einer von drei Arten zugeordnet und auch die Slots für die Cores entsprechen jeweils einer solchen Art (oder einem Joker, der für alle Arten steht). Stimmen die Arten von Core und Slot überein, verstärkt das die Wirkung des Cores noch. So ist man immer wieder dabei, seine Cores zu optimieren und das bestmögliche Ergebnis herauszuholen. Andere Arten von Loot Drops wie etwa neue Waffen oder Rüstung gibt es nicht, weshalb der Vergleich mit Diablo ein wenig hinkt. Da hatte Darksiders II mehr mit dessen Loot-System gemein.
Comic-Komik Die Diablo-ähnliche Perspektive ist wohl eher einem geringeren Budget geschuldet, passt aber letztendlich auch gut vor allem zu Strifes Gameplay. Schwächen werden jedoch deutlich, wenn die Darksiders-typischen Sprung- und Kletterpassagen zum Tragen kommen. Der Blickwinkel ist selten hilfreich, wenn es um zielgenaue Sprünge geht und Strife und War weigern sich auch gerne, sich an den richtigen Ecken und Kanten festzuhalten. Das kommt glücklicherweise nicht allzu oft vor, sodass es nicht großartig negativ auffällt. Das Design der Welt und der Figuren ist allerdings wie gewohnt über jeden Zweifel erhaben. Der Comic-Stil lässt nicht nur unsere Reiter sondern auch die Gegner imposant aussehen und jede Figur wurde schick animiert. Jedes Level verfügt über ein eigenes Thema und erstreckt sich über mehrere Teilgebiete, in denen es einiges zu sammeln gibt. Zwischen den einzelnen Leveln geht es in das Hub-Gebiet von Dämonenhändler Vulgrim, der seine Waren anbietet und die Geschichte in Dialogszenen vorantreibt. In den Leveln selbst gibt es hin und wieder schicke Zwischensequenzen in Motion Comic-Form, während alles sehr gut vertont wurde.
Strife scheint die Gemüter ein wenig zu spalten. Für mich ist er der beste Reiter, weil seine sarkastische Art im starken Gegensatz zu seinen immer grimmigen Geschwistern steht. Anderen mögen seine manchmal etwas infantilen Sprüche vermutlich nicht gefallen, aber er bringt zumindest eine Prise Humor in die Welt von Darksiders.
Glitschig Technisch hatte die gesamte Reihe schon immer mit Bugs und Glitches zu kämpfen. Während die ersten beiden Teile größtenteils gepatcht wurden, wartete man bei Teil 3 vergeblich darauf, dass es spielbar wurde. Genesis hat auch immer wieder damit zu kämpfen, dass Befehle nicht ausgeführt werden oder beispielsweise Gegner (im schlimmsten Fall auch War oder Strife) durch den Boden rutschen. Die Frequenz ist hier aber deutlich niedriger als bei Darksiders III und die Hoffnung auf einen Patch besteht noch. Im Multiplayer macht es zwar Spaß, zusammen mit einem Freund durch die Level zu streifen, doch dass der lokale Multiplayer nur im Splitscreen möglich ist, ist bedauerlich. Diablo III hat gezeigt, wie so ein Singlescreen-Multiplayer funktionieren kann und Genesis kommt bei der Darstellung von einem Bildschirm schon manchmal ins Stocken. Im Splitscreen geht die Framerate arg in die Knie.
Wiedergänger Neben den 18 Story-Leveln gibt es auch noch eine Arena, die mit etlichen Gruppenzusammenstellungen für stetig wachsende Herausforderungen sorgt und einige Belohnungen bereit hält. Aber auch in den Leveln selbst gibt es neben den Creature Cores einige Dinge zu sammeln. Boatman's Coins werden als Währung bei Vulgrim gebraucht, in Kisten verstecken sich neben Seelen (ebenfalls Währung) auch neue Munition und Elemente, Erweiterungen für Lebensenergie und die Zornleiste wollen gesammelt werden und die Trickster Schlüssel öffnen Türen in Gebiete mit noch mehr Belohnungen. Die Level können jederzeit vom Hub-Gebiet aus angewählt und erneut durchlaufen werden, wenn man mit neuen Fähigkeiten zurückkehren möchte. Diese Fähigkeiten, die im Laufe der Story erworben werden, sind hauptsächlich für das Lösen von Umgebungsrätseln gedacht, können theoretisch aber auch im Kampf genutzt werden, wenn die Eingabekombinationen dafür nicht unnötig kompliziert wären.
Fazit:
Nach dem enttäuschenden dritten Teil fährt Darksiders Genesis zwar das Budget ein wenig runter, besinnt sich dafür aber wieder auf die Stärken der Reihe und bietet solide Action in gekonnter Präsentation. Auf technischer Seite sollten noch ein paar Dinge gepatcht werden, aber das Gameplay macht richtig Laune. Strife und War bieten unterschiedliche Kampfstile an, sodass jeder auf seine Kosten kommt. Da Genesis darüberhinaus zum Budgetpreis angeboten wird, sieht man über kleinere Macken gerne hinweg.
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