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FIA European Truck Racing Championship

Entwickler: n-racing
Publisher: bigben Interactive

Genre: Sport
USK Freigabe: Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ab 39,99 €

Systeme: PC, Switch, Xbox One, Xbox One X

Inhalt:
truck_racing

Einen Mangel an Rennspielen gibt es nun wahrlich nicht. Doch während es sich dabei meist um normale Wagen, Formel 1-Boliden, Ralleyautos oder Motorräder handelt, die sich um den Sieg streiten, kommt eine Kategorie ganz klar zu kurz: die Trucks. Bigben möchte dies nun ändern und brachte kürzlich mit FIA European Truck Racing Championship das offizielle Spiel zur gleichnamigen Rennserie heraus. Was diese eher ungewöhnlichen Fortbewegungsmittel im Rennbetrieb zu leisten imstande sind, haben wir für euch getestet.

Meinung:

Obwohl vermutlich nur die wenigsten da draußen überhaupt schon mal ein Truck-Rennen gesehen haben und dementsprechend auch kaum wissen, welche Fahrer in der FIA European Truck Racing Championship ins überdimensionale Lenkrad greifen, kann das Spiel erfreulicherweise nicht nur den offiziellen Titel, sondern auch sonst alle offiziellen Lizenzen vorweisen. Fans der Rennserie dürfen sich darauf freuen, mit ihren Idolen und ihren originalgetreu nachgebildeten Trucks über die acht in der Meisterschaft befahrenen Rennstrecken (Misano, Le Mans, Nürburgring, Hungaroring, Slovakia Ring, Most, Zolder, Jarama) zu heizen. Als besonderen Bonus gibt es weitere Strecken, die eigentlich nicht Teil des Rennkalenders sind. Auch die hartgesottensten Fans werden sich aber kaum beschweren, wenn sie über die wunderschöne Strecke von Laguna Seca, den herausfordernden Circuit of Americas oder den altehrwürdigen Fuji Speedway fahren dürfen. Möglich macht dies die fiktive World Series, die neben der namensgebenden Rennserie Teil des Spiels ist und es erlaubt, auch außerhalb von Europa Rennen auszutragen.

Spielmodi
Apropos Rennen: Neben der Möglichkeit an schnellen Rennen, Splitscreeen-Rennen und Multiplayer-Rennen (die ich aufgrund mangelnder Mitspieler leider nicht austesten konnte) teilzunehmen, kann man auch eine eigene Meisterschaft starten, wobei man die freie Wahl hat, auf welchen acht Strecken die Rennen stattfinden sollen. Zudem darf man selbst auswählen, wie lange ein Rennen dauert und ob die Rennwochenenden nur aus Qualifying und den Rennen oder auch aus Trainings bestehen.
Obwohl das ganz nett ist, ist das Herzstück des Spiels ganz klar die Karriere. In diese kann man allerdings nicht einfach so einsteigen. Denn bevor man an der ETRC und der World Series teilnehmen darf, muss man zunächst die Fahrschule absolvieren. Diese stellt im Prinzip eine Art Tutorial dar, in dem man anhand von 15 Prüfungen lernt, den Brummi zu kontrollieren. Neben diversen Beschleunigungs- und Bremstests muss man hier auch Slalomfahrten und andere mehr oder weniger anspruchsvolle Aufgaben meistern. Erst wenn man dies jeweils mindestens mit einer Bronzemedaille geschafft hat und damit alles Grundlegende über das ungewöhnliche Gefährt gelernt hat, kann man in die Karriere starten. Hier warten dann, ganz Genre-typisch, neben den Rennen auch Vertragsverhandlungen und Tuning-Upgrades.

Man braucht Zeit
Ob bei der Karriere, dem schnellen Rennen oder auch der Meisterschaft – was man auf jeden Fall mitbringen sollte, ist Zeit. Denn aufgrund der doch eher überschaubaren Geschwindigkeiten dauert eine Runde wesentlich länger, als man es aus anderen Rennspielen kennt. Ganz besonders gilt dies für die Meisterschaft. Nicht etwa, weil man hier noch langsamer unterwegs wäre, sondern vielmehr aufgrund einer vollkommen unverständlichen Speicher-Funktion. Denn während man in der Karriere problemlos nach jedem Training, Qualifying oder Rennen speichern und sich von der Konsole wegbewegen kann, ist dies in der Meisterschaft nicht der Fall. Hier wird weder automatisch gespeichert, noch gibt es eine Möglichkeit manuell zu speichern. Wenn die Meisterschaft insgesamt nur eine Stunde in Anspruch nehmen würde, wäre das im Grunde ja kein Problem. Allerdings zieht sich so eine Meisterschaft unendlich hin. Denn selbst wenn man die kürzeste Rennvariante gewählt hat, besteht jedes Rennwochende aus zwei Qualifyings und vier Rennen und dauert dann entsprechend lange. Was sich die Macher dabei gedacht haben, bleibt wohl ihr Geheimnis. Leider ist dies aber nicht die einzige seltsame Entscheidung, die sie in der Meisterschaft getroffen haben. Zwar kann man aus verschiedenen Wetterszenarien (klar, Sonnenuntergang und nass) auswählen, diese Entscheidung gilt dann kurioserweise aber für die gesamte Meisterschaft.

Gute Fahrphysik und heiße Bremsen
Doch genug des Ärgernisses – kommen wir lieber wieder zu etwas Erfreulichen und somit zur Fahrphysik. Die ist den Entwicklern nämlich wirklich gut gelungen. Durch die gemächliche Beschleunigung, den langen Bremsweg und die ungewöhnliche Sitzposition fühlt man sich tatsächlich wie in einem echten Truck. Auch das Handling der Brummis unterscheidet sich komplett von dem, was man ansonsten gewohnt ist. Hier muss man im wahrsten Sinne des Wortes vorausschauend fahren, so träge wie die Fahrzeuge sind. Zudem muss man jederzeit damit rechnen, dass das Heck ausbricht und man stark gegensteuern muss.
Eine ganz neue Erfahrung ist zudem, dass man auf die Bremstemperatur achten muss. Aufgrund des hohen Gewichts der Trucks werden die Bremsen besonders belastet, weshalb sie schnell zum Überhitzen neigen. Um dem entgegenzuwirken, muss man sie, wie im echten Truck Racing, immer mal wieder mit Wasser kühlen. Vergisst man dies, was aufgrund des penetranten Boxenfunks aber kaum möglich ist, hat man quasi keine Bremswirkung und findet sich im Kiesbett wieder. Obwohl ich finde, dass diese Funktion eine nette Abwechslung zu den herkömmlichen Rennspielen darstellt, kann ich auch gut verstehen, wenn das andauernde Kühlen irgendwann auf die Nerven geht. Zum Glück kann man die Funktion aber auch automatisieren, sodass man sich dann vollkommen auf das Fahren konzentrieren kann.
Was Fahrhilfen angeht, war es das auch schon fast. Ansonsten gibt es nur noch ein Automatikgetriebe, ein optimales Schadensmodell und die Möglichkeit, sich eine dynamische Ideallinie anzeigen zu lassen. Auf den Komfort, wie man ihn aus Gran Turismo oder Forza gewohnt ist, muss man leider verzichten.
Immerhin kann man aber auch hier den fahrbaren Untersatz auf die jeweilige Strecke abstimmen – zumindest wenn man sich mit Bremsbalance, Aufhängung, Stoßdämpfen und Stabilisatoren auskennt. Wem dieses Wissen fehlt, der kann zwischen drei vorgefertigten Setups auswählen, die zwar keinen so großen Vorteil verschaffen, aber dennoch besser sind, als gar keine Anpassungen.

Schlechte KI

So gut wie keine Gedanken machen muss man sich um die KI-Gegner. Die fahren zwar ganz schön rücksichtslos und drängen bei Überholmanövern alles beiseite, doch man kann davon ausgehen, dass sie früher oder später irgendeinen dummen Fehler machen und man den Platz kampflos wieder zurückerobert. Denn egal in welchem der fünf KI-Schwierigkeitsgrade, in jedem scheinen die Fahrer Probleme mit der Wegfindung zu haben. Zumindest fahren sie auf Geraden gerne mal Schlangenlinien und bei Kurven gerade aus. Wenn letzteres eintritt, bedeutet dies aber nicht, dass sie dann auch raus sind. Denn aus irgendeinem Grund werden sie nach einem kurzen Augenblick wie von Scotty wieder auf die Strecke gebeamt, wo sie dann weiterfahren, als ob nichts gewesen wäre. Dem Spieler sollte ein derartiger Fahrfehler allerdings nicht unterlaufen. Wir können auf so eine Hilfe nämlich genauso wenig hoffen, wie auf eine Rückspulfunktion. Ebenso sollte man als Spieler darauf verzichten, wie die KI-Gegner die Strecke abzukürzen. Dies ist nämlich eigentlich untersagt, weshalb man, im Gegensatz zur KI, auch immer mit einer Strafe rechnen muss. Ob dies tatsächlich eintritt und wie sie ausfällt, ist allerdings nicht vorherzusagen. Zumindest habe ich keinerlei System herausfinden können, nach dem die Strafen ausgesprochen wurden.

Technik wie von Gestern

Nach all dem Ärger mit der KI wäre es eigentlich mal wieder Zeit, über was Positives zu sprechen. Leider bietet das Spiel hierzu aber keine Möglichkeit mehr. Denn was übrig bliebt, ist nur noch die Technik und die ist – gelinde gesagt – enttäuschend. Wenn man sich das Spiel anschaut, meint man, irgendein frühes Xbox 360- oder PS3-Spiel gestartet zu haben. Doch selbst da waren die Strecken in der Regel schon belebter, das Kantenflimmern geringer, die Vehikel detaillierter und die Framerate konstanter.
Immerhin ist der Sound der Trucks ganz gut geworden und klingt tatsächlich realistisch. Vor allem das typische Quietschen der Reifen ist hervorragend gelungen.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert Als FIA European Truck Racing Championship angekündigt wurde, habe ich mich wirklich darauf gefreut. Schließlich ist es als Rennspiel-Fan doch mal eine schöne Abwechslung, mit riesigen Trucks Rennen auszutragen. Was ich dann vorgesetzt bekam, hat aber leider jegliche Vorfreude verpuffen lassen. Das Handling ist zwar ganz nett und auch die Tatsache, dass das Spiel über sämtliche offiziellen Lizenzen sowie weitere Rennstrecken verfügt, ist sicherlich positiv. Doch was nutzt das alles, wenn die Technik dermaßen veraltet ist? Ich bin wahrlich kein Grafikfetischist, aber hübscher als das, was man hier zu Gesicht bekommt, sollte es dann doch sein. Doch selbst wenn man davon einmal absieht, wird man dennoch kaum Spaß mit dem Spiel haben. Denn leider ist die KI ebenso miserabel ausgefallen und sorgt nicht nur mit ihrer Fahrweise, sondern auch mit ihren unfairen Teleportationen nach Unfällen für viel Frust.
Wer für FIA European Truck Racing Championship Geld ausgibt, muss wirklich ein ganz großer Fan dieser Rennserie sein. Alle anderen sollten hingen doch lieber auf andere Rennspiele zurückgreifen, bei denen man teilweise ja auch in Brummis einsteigen kann.

FIA European Truck Racing Championship - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 6.125 Grafik: 5.25
Sound: 7.00
Steuerung: 7.00
Gameplay: 5.25
Wertung: 6.125
  • Offizielle Lizenzen
  • Weitere Strecken
  • Gute Fahrphysik
  • Eigene Meisterschaft
  • Splitscreen-Modus
  • Schlechte KI
  • Unfaires Teleportieren der KI nach Unfällen
  • Veraltete Grafik
  • Laaange Rennwochenenden
  • Online keine Mitspieler gefunden

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Rezension vom: 13.08.2019
Kategorie: Sport
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