Genre:
Rollenspiele USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
36,99 €
Systeme:
3DS
Inhalt:
Per königlichem Dekret finden sich in der fliegenden Stadt Magina Abenteurer der unterschiedlichsten Herkunft zusammen. Ihr Ziel ist das Lemuria Archipel, in dem sich der große Yggdrasil-Baum befindet. Das Eiland verspricht Ruhm und Ehre, da es dort viele verschiedene Mysterien zu entdecken gibt.
Meinung:
Eine Ära geht zu Ende Seit 2007 erscheinen wiederholt Spiele der Etrian Odyssey-Reihe auf Nintendo Handhelds. Doch mit dem neuesten Teil, Etrian Odyssey Nexus, ist damit Schluss. Es wird kein weiteres Game mehr herauskommen, jedenfalls nicht mehr für den 3DS, was insofern dramatischer klingt, als es in Wahrheit ist, da diese Konsole sich sowieso in der letzten Phase ihres Lebenszyklusses befindet. Zwar werden immer noch Titel dafür herausgebracht, aber es ist absehbar, dass irgendwann Nintendo einen Schlussstrich ziehen wird.
Für den Abschied tat sich erneut das Trio an Leuten zusammen, die die Reihe maßgeblich beeinflussten. Yuji Himukai (Character Designer), Shin Nagasawa (Monster Designer) und Yuzo Koshiro (Komponist) nahmen ihre jeweilige Rolle in diesem Game mit einem zu erwartend guten Ergebnis wieder auf.
Soll mich das interessieren?
Genauso wie die Vorgänger, so ist auch Etrian Odyssey Nexus ein Dungeon Crawling RPG. Nach dem Intro befindet sich der Spiele in dem HUB des Spiels, der Stadt Magina. Dort finden sich diverse Orte, bei denen zum Beispiel neues Equipment gekauft, Quests erhalten und die eigene Party zusammengestellt werden können. Die eigene Spielfigur bleibt dabei allerdings stumm und unsichtbar. Sie ist nur der Organisator und Befehlshaber der Gruppe, die in die Dungeons geschickt werden.
Das hat Auswirkungen auf die Story, deren Beitrag zur Faszination des Gameplays zu vernachlässigen ist. Es fehlt nämlich damit dem Game an einem Charakter, über den der Spieler emotional mit der Geschichte verknüpft ist, denn die jeweiligen Partymitglieder sind, genau wie der Hauptcharakter, stumm und bestenfalls schmückendes Beiwerk.
Was soll es sein? Faust oder Zepter?
Dass das Spiel einen trotzdem nicht loslässt, liegt daran, wie viel Mühe sich die Entwickler bei den anderen Aspekten des Games machten. So lässt sich eine Gilde mit bis zu 60 Mitgliedern gründen, die sich wiederum aus 19 verschiedenen Klassen rekrutieren. Diese sind abwechslungsreich gestaltet worden. Es gibt die Puglisten, die sich aufs Faustkämpfen spezialisierten oder Sovereigns, die wahrhaft royal aussehen und zum Beispiel die Moral ihrer Partymitglieder stärken können. Es lassen sich auch Merkwürdige auswählen, wie beispielsweise die Farmer, die im Kampf nicht zu gebrauchen sind, aber dafür einen Dungeon bis in den letzten Winkel erforschen können. Jede Klasse hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Es macht Spaß, diese unterschiedlichen Aspekte bei der Partyerstellung zu berücksichtigen und auszutarieren. Dabei ist das Charakterdesign ansehnlich. So gibt es pro Klasse ein weibliches und ein männliches Modell, wobei die Variationen im jeweiligen Geschlecht hingegen nur marginal sind und sich auf verschiedene Farben und Gesichter reduzieren.
Jedoch langt es vollkommen aus, nur eine Party zu bilden. Alle vorhandenen Charakterslots auszufüllen ist nicht notwendig, eben weil die ersten fünf Charaktere fürs Durchspielen auslangen. Neue Figuren zu wählen ist nur für den Fall etwas, falls jemand wirklich jede Nuance des Games ausprobieren möchte.
Kein Automatismus Sobald die eigene Gruppe zusammengestellt wurde und die Tutorialquests durchlaufen sind, bricht sie in die Dungeons auf. Dort wird das definierende Element von Etrian Odyssey Nexus kennengelernt, nämlich die Kartenfunktion. In anderen Rollenspielen ist es so, dass die Karten automatisch gezeichnet werden. Sprich: Der Gamer hat von vorneherein einen Überblick, wo er hin muss. In diesem Game ist es hingegen so, dass zwar automatisch mitgezeichnet wird, wie er sich bewegt und wie der jeweilige Aufbau der aktuellen Ebene aussieht. Details wie Treppen, Geheimnisse oder Gimmicks wie ein Untergrund, der der Party beim Drüberlaufen Schaden zufügt, werden nicht wie von selbst eingezeichnet, sondern müssen manuell eingetragen werden. Das ist wie bei den ersten RPGs, in denen Spieler noch mit Stift und Papier mitzeichneten, wie der aktuelle Dungeonaufbau war. Das mag für Gamer, die noch nie einen Teil der Spielereihe zockten, gewöhnungsbedürftig sein, doch für Veteranen ist dies der definierende Anteil an der Faszination dieses Titels.
So werden die Dungeons durchlaufen und Quests erfüllt, die in der Stadt erhältlich sind. Hierbei gilt es zu beachten, dass der Schwierigkeitsgrad des Spiels selbst auf »Einfach«, dem zweiten von vier Schwierigkeitsgraden, eine Herausforderung darstellt. Es wird zwar nie unfair, doch die Feinde können trotzdem gut austeilen und einstecken.
Ein Genuß für Aug und Ohr Grafisch sieht Nexus wunderbar aus. Die Designs sowohl der Gegner als auch der Charaktere können überzeugen. Interessant ist dabei, dass der 3D-Effekt des 3DS behutsam, aber trotzdem bemerkbar, eingesetzt wird.
Musikalisch ist das Game unvergleichbar. Die einzelnen Stücke sind hervorragend und unvergesslich. Wissenswert ist, dass dies der erste Etrian Odyssey-Teil ist, bei dem die Sprachausgabe japanisch ist und nicht englisch. Das mag zunächst gewöhnungsbedürftig sein, doch dank der englischen Untertitel besteht kein Problem darin, dem Geschehen zu folgen.
Fazit:
Etrian Odyssey Nexus ist ein wunderbares Dungeon Crawler RPG. Zwar ist der Spieler selbst aufgrund der stummen Figuren nicht direkt in die Story involviert, doch dafür kann das Gameplay überzeugen. Es gibt jede Menge interessante Klassen, aus denen die eigene Party zusammengestellt werden kann, während das klassische "Karte-selbst-zeichnen" immer noch für Vergnügen sorgen wird. Dass die Kämpfe herausfordernd sind, ist in Ordnung. Grafik und Sound sind gut geworden.
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