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God of War

Entwickler: SCE Santa Monica Studio
Publisher: Sony Computer Entertainment

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 70 €

Systeme: PlayStation 4

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
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God of War ist seit PS2-Zeiten eins von Sonys Vorzeigefranchises. Götterkiller Kratos hat sich durch verschiedene Konsolengenerationen quer durch die griechische Sagenwelt gemetzelt und den Olymp zerlegt. Nachdem er seinen Vater Zeus endgültig vernichtet hatte, gab es zwar noch ein paar kleine Abstecher in ein paar Nebenabenteuer, doch seine eigentliche Geschichte fand zu dem Zeitpunkt erst einmal ihr Ende. Kratos verabschiedete sich von seinen göttlichen Pflichten und verschwand. Nun ist er in Midgard aufgetaucht und mischt die nordische Götterwelt ordentlich auf.

Meinung:


Kratos will mit Göttern eigentlich nichts mehr zu tun haben. Er lebt mit seiner Frau Faye und ihrem gemeinsamen Sohn Atreus in einem verschneiten Tal und geht dort dem ländlichen Leben nach. Nachdem Faye allerdings verstorben ist, klopft ein raubeiniger Rüpel, der keine Schmerzen empfinden kann, an seine Tür und fordert ihn zum Kampf auf. Kratos kann ihn mit Mühe abwehren und sieht ein, dass seine kleine Hütte nicht mehr sicher ist. Also macht er sich mit Atreus auf den Weg zum höchsten Berg, um Fayes Asche zu verstreuen und den Schergen der hiesigen Götter auszuweichen.

Generalüberholung
Die bisherigen Teile der God of War-Reihe waren hauptsächlich Actionkracher mit einer netten Hintergrundgeschichte über den Kampf mit den griechischen Göttern. Das Zerlegen von Gegnerhorden wechselte sich mit epischen Bosskämpfen ab und wurde immer wieder von kleinen Zwischensequenzen durchbrochen, in denen Kratos erbost nach Zeus oder Athena geschrien hat. Im neuen God of War, das gleichzeitig ein Sequel aber irgendwie auch ein Reboot ist, steht eine Geschichte im Fokus, die sich aber weniger um die Göttersagen des Nordens drehen, sondern die eine problematische Beziehung zwischen Vater und Sohn erzählt, die zusammen in einer erbarmungslosen Welt überleben müssen, in der die Toten wieder auferstehen und in der riesige Schlangen mit einem reden. Kratos wird von Christopher Judge gespielt und gesprochen, den man am ehesten wohl als Teal'C aus SG-1 kennt, der eine unglaubliche Feinfühligkeit mitbringt, die man Kratos nie zugetraut hätte, während er aber dennoch auch eine dominante Stärke ausstrahlen kann. Sunny Suljic schafft das Unmögliche, indem Atreus niemals nervig wird und ebenfalls die volle Bandbreite verschiedenster Emotionen darstellt. Ebenso sind alle Nebenfiguren optimal besetzt. Auch die deutsche Synchronfassung kann sich sehen lassen, die lediglich bei Atreus ein wenig hinterherhinkt. Außerdem könnten die Dialoge zwischen Kratos und Atreus auch 1:1 von Batman und Robin übernommen worden sein und das ist schon irgendwie witzig.

Bei Thors Hammer
Natürlich kommt aber auch die Action nicht zu kurz. Kratos verfügt über ein überschaubares Waffenarsenal, dessen Prunkstück die Leviathan-Axt ist. Diese kann man sich sehr gut wie Thors Hammer vorstellen, da Kratos sie gerne auf seine Gegner wirft und auf Befehl wieder in seine Hand zurückschnellen lassen kann. Auch ohne Axt in der Hand weiß Kratos sich allerdings zu behaupten und schlägt mit bloßen Fäusten zu, beschwört einen Schild und kann im späteren Verlauf der Geschichte auch auf alte Bekannte zurückgreifen. Atreus ist zudem nicht gerade nutzlos und unterstützt ihn mit Pfeil und Bogen oder klammert sich an Gegnern fest. Atreus erhält außerdem Zugriff auf verschiedene Pfeilarten, die unterschiedliche Effekte auf die Gegner und die Umgebung haben. Alle Waffen können mit Erfahrungspunkten aufgewertet werden, sodass neue Kampfmanöver freigeschaltet werden können. Sollten alle Stricke reißen, bleibt Kratos immer noch seine spartanische Wut, mit der er für kurze Zeit in einen unüberwindbaren Berserkermodus verfällt und heftig austeilt. Die Waffen lassen sich überdies noch mit Runenangriffen ausstatten, die eigene Cooldowns und besonders starke Auswirkungen haben.

Gekämpft wird nun aus einer deutlich näheren Third Person-Perspektive, die dafür sorgt, dass man näher am Geschehen ist und die Einschläge deutlicher spürt, dadurch aber an Übersicht einbüßen muss. Kratos hat daher eine Gefahrenanzeige, die ihm mit einem weißen Pfeil zeigt, wo sich Gegner befinden, mit einem pinken Pfeil werden ankommende Geschosse verdeutlicht und ein roter Pfeil kündigt einen Nahkampfangriff an. Das funktioniert im Kampf sehr gut und Kratos ist beweglich genug, um jede Situation zu meistern. Im Vergleich zu früheren Titeln der Reihe gibt es jedoch in der Regel weniger Gegner gleichzeitig zu bekämpfen, die dafür aber taktischer angegangen werden wollen. Dabei entstehen immer wieder epische Momente, wenn man seine Axt in einem Gegner stecken lässt, um ihn einzufrieren, einen anderen mit bloßen Händen so lange windelweich zu prügeln, bis er benommen ist, um ihn dann auseinanderzureißen, was wiederum eine feurige Schockwelle aussendet, die umstehende Gegner brennen lässt. Nun lässt man die Axt zurück in Kratos Hand schnellen, die auf ihrem Weg noch einen Feind in den Rücken trifft. Atreus umklammert währenddessen einen Draugr, der sich lange genug nicht rühren kann, um ihm einen aufgeladenen Schwung mit der Axt zu verabreichen, der seinen Schädel spaltet. Und das ist noch nicht einmal ein Bosskampf. Bosskämpfe, wie man sie aus den Vorgängern kennt, gibt es in der Tat relativ selten. Meistens handelt es sich um Kämpfe gegen Trolle und Oger, die später zu Standardfeinden werden. Lediglich auf eine kleine Handvoll Götter trifft man im Verlauf der Story. Das ist natürlich etwas enttäuschend, da gerade die epischen Bosskämpfe ein Grundpfeiler der Vorgänger waren. Wirklich monumental ist eigentlich nur ein einziger Kampf gegen eine Bestie, während die paar Rangeleien mit dem B-Team der Götter zu schnödem Beiwerk degradiert werden.

Zwergenschmiede
Um etwas mehr Individualisierung zu ermöglichen, gibt es ein komplett neues Ausrüstungssystem. Die beiden Zwergenschmiede Brok und Sidri können im Austausch gegen Materialien nicht nur die Waffen verbessern, sondern auch neue Rüstungen schmieden. Atreus hat einen Slot für eine eigene Rüstung, während Kratos einen Brustpanzer, Handschuhe und einen Lendenschutz trägt. Die meisten Rüstungssets lassen sich mit gängigen Materialien herstellen, während die wirklich guten Stücke spezielle, farmbare Zutaten aus den optionalen Gebieten der neuen Welt erfordern. Neben Schutz und Statusverbesserungen gibt es auch immer wieder spezielle Fähigkeiten in Rüstungsteilen, die mit Juwelen und Verzauberungen noch weiter verstärkt werden können.

Lass' uns erkunden
Der wissbegierige Atreus, der von seiner Mutter auch das Lesen und Schreiben der nordischen Runen gelernt hat, hält seinen Vater immer wieder an, die Welt ein wenig zu erforschen. Midgard stellt dabei mit dem See der Neun eine Art Hubwelt dar, von der aus nicht nur etliche Inseln und umliegende Gebiete, sondern mithilfe der Regenbogenbrücke auch einige andere Welten wie Helheim oder Muspelheim angesteuert werden können. Neben den für eine Open World obligatorischen Sammelquests für Artefakte und Odins Raben gibt es auch eine ordentliche Anzahl an Sidequests zu finden, bei denen man den beiden Zwergen und ein paar Seelen rastloser Toter helfen muss. Ein Großteil des Spiels ist dadurch rein optional, bietet aber einige äußerst interessante Aufgaben und Geschichten, die man nicht verpassen sollte. Natürlich gibt es auch feinen Loot zu finden.

Volle Power
Dass man sich gerne auf Erkundungen einlässt, liegt zu einem Großteil auch an der Präsentation. Damit ist nicht nur die Grafik gemeint, die atemberaubende, wechselnde Landschaften mit eindrucksvollen Lichteffekten und unglaublich detaillierte Charaktermodelle bietet. Inszenatorisch kann God of War es mit jedem Kinofilm aufnehmen. Das gesamte Spiel wird in einer einzigen Aufnahme ohne jegliche Schnitte präsentiert, wodurch man sich unterbewusst viel tiefer ins Geschehen hineingezogen fühlt. Die Darbietungen der Hauptcharaktere, die mit nuancierter Mimik gekonnt die inneren Unruhen der Figuren überliefern und ein toller Soundtrack tragen ihren Teil zu dieser Atmosphäre bei. Selbst simple Kleinigkeiten wie das leichte Vibrieren des Controllers, wenn die Axt zurück in Kratos' Hand rauscht, verstärken diese Präsentation. Auf einer PS4 Pro bekommt die Auswahl, ob man lieber Performance oder Auflösung haben möchte. Besitzer eines 4K-Fernsehers können eine 2160p Checkerboard-Auflösung genießen, die wahrlich atemberaubend aussieht, dafür jedoch Schwierigkeiten hat, die angepeilten 30fps zu halten. Im 1080p Performancemodus sieht die Grafik aber immer noch toll aus und bietet permanente 60fps, die in Actionszenen durchaus ihren Vorteil haben.

Ein neuer Anfang
Die Geschichte braucht ein wenig, um richtig in die Gänge zu kommen und wenn das Spiel vorbei ist, ist es auch nicht so wirklich zufriedenstellend. Das liegt natürlich daran, dass wir es hier mit dem Beginn einer neuen Saga zu tun haben, also einer Einführung in die neue Welt und das neue Spielsystem. Die bekannteren Götter werden lediglich namentlich erwähnt und das Ende lässt mehr Fragen offen als es beantwortet. Die Reise zu diesem Ende ist aber so grandios, dass man anschließend einfach nur hofft, dass der nächste Teil mit genauso viel Liebe erstellt wird und dennoch nicht allzu lange auf sich warten lässt. Das ist ein schmaler Grat, den es zu wandern gilt, von dem man leicht als großer Publisher abkommen kann. Die Tatsache, dass God of War weder über DLCs, Loot Boxen noch über einen Seasonpass verfügt, ist ein lobenswerter Schritt in die richtige Richtung.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Kai Wommelsdorf God of War ist ein wahres Meisterwerk. Damit sollte man nicht allzu inflationär um sich werfen, aber Ehre, wem Ehre gebührt. Die Entwickler haben ihr Franchise komplett umgekrempelt und liefern einen Kratos ab, der weitaus mehr als die Summe seiner bisherigen Einzelteile ist. Die emotionale Entwicklung seiner Beziehung zu seinem Sohn liefert den perfekten Gegenpol zu den strategischen Actionkämpfen, die unseren Kriegsgott in einen völlig neuen Game-Olymp heben. God of War ist spannend, actiongeladen, witzig, kurzweilig, wunderschön, imposant und ein wahres Meisterwerk.

God of War - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Kai Wommelsdorf

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 9.6875 Grafik: 9.75
Sound: 9.50
Steuerung: 9.75
Gameplay: 9.75
Wertung: 9.6875
  • Tolle Charaktere und Beziehungen
  • Taktische, actionreiche Kämpfe
  • Grandiose Grafik
  • Perfekte Präsentation
  • Sehr gute Lokalisierung
  • Wenig Bosskämpfe

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Rezension vom: 07.05.2018
Kategorie: Action
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