»Schon wieder eine Remastered-Version?« hört man von vielen Gamern dieser Tage. Letztlich ist es doch aber so: Sobald ein Spiel als Remaster erscheint, das man noch nicht gespielt hat, freut man sich. Kommt jedoch eines, das man schon zur Genüge durchgezockt hat, wird einen das kalt lassen oder gar aufregen, weil man lieber neue Spiele spielen will.
Nun ja, es ist ja nicht so, als ob keine neuen Spiele erscheinen würden. Und da es oft an Abwärtskompatibilität mangelt, muss man doch froh sein, wenn so viele Spiele wie möglich auch auf neuen Systemen verfügbar sind, sei es als Download wie es Nintendo momentan auf der Wii U macht, oder eben als Remaster.

Einige richtig gute Remaster-Spiele sind schon erschienen. Man muss schon sagen, dass die Qualität dabei mindestens gleich blieb, was man von den HD Collections der letzten Konsolengeneration nicht behaupten kann. Die Silent Hill Collection war da ein absolutes Negativbeispiel. Und im Laufe des Jahres werden z.B. mit Gears of War, der Uncharted-Trilogie, Darksiders II und Dishonored noch weitere Top-Spiele der letzten Generation auf den aktuellen Konsolen erscheinen. Doch nun ist erst einmal der Gott des Krieges dran, denn das neueste Remaster heißt God of War III und erschien zum zehnjährigen Jubiläum der Reihe.

Kratos scheint endlich seine Rache zu bekommen. Mit den Titanen erklimmt er den Olymp und will  Zeus gegenübertreten. So einfach wird es dann doch nicht, und der Spartaner landet im Hades. Von dort ergibt sich aber eine ganz neue Möglichkeit, wie dem Göttervater der Garaus zu machen ist. Wer mehr über das eigentliche Spiel wissen will, dem sei hier Christians Rezension von 2010 nahe gelegt.

Schärfer denn je
An Story und Gameplay von God of War III hat sich natürlich absolut nichts geändert. Zum Glück, denn so können alle, die das Spiel damals verpasst haben, es genau so genießen, wie es damals erschien – nur mit höherer Auflösung, schärferen Texturen und in 60fps. Es ist ein wenig wie der Unterschied normal zu HFR im Kino, wenn man Kratos' Antlitz im Menü betrachtet und mit der PS3-Version vergleicht. Man fragt sich: Ist es wirklich besser so? Als ich damals zum ersten Mal Shadows of the Empire auf einem PC gespielt hatte, war mir die grobere und unschärfere Konsolenversion irgendwie lieber. Auf dem PC sah es einfach zu steril aus. Das kann natürlich auch mit einem Remaster passieren, doch in Sachen God of War III merkt man schnell, dass es dem hier nicht so ist.
Die effektreiche und furios inszenierte Action profitiert absolut von mehr Schärfe und mehr Frames. Das Santa Monica Studio hat hier also alles richtig gemacht.

Wem soll es als nächstes an den Kragen gehen?
Natürlich wird es Stimmen geben, die gerne Boni oder Extras dabei hätten, damit sich ein erneutes Durchspielen für sie lohnt. Aber würde es das wirklich? Entweder man ist so ein großer Fan, dass man es alleine des Spieles wegen nochmal spielen will oder man ist Sammler und kauft es deshalb. Oder man hat es eben noch nicht gespielt. Wem Teil 3 auf der PS3 gereicht hat und statt dem Remaster lieber den vierten Teil gesehen hätte, der muss wohl oder übel weiter warten.

Dass ein neuer Teil in Entwicklung ist, der kein Prequel ist, wurde ja schon bestätigt. Auf genauere Infos müssen wir jedoch weiter warten. Die spannende Frage, an wem sich Kratos denn jetzt noch rächen soll, bleibt also im Raum.

Doch noch ein Gimmick
Ein Gimmick gibt es dann noch, nämlich den Fotomodus. Ob das sonderlich sinnvoll ist, da man ja ohnehin Screenshots und Videos auf der PS4 aufnehmen kann, bleibt jedem selbst überlassen.