Splashpages  Home Games  Rezensionen  Rezension  Mittelerde: Mordors Schatten
RSS-Feeds
Podcast
https://splashgames.de/php/images/spacer.gif
In der Datenbank befinden sich derzeit 3.437 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...
Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Checkliste

Mittelerde: Mordors Schatten

Entwickler: Monolith Productions
Publisher: Warner Bros. Games

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 51.99 €

Systeme: PC, PlayStation 3, PlayStation 4, Xbox 360, Xbox One

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Mittelerde_Logo

Auf der großen Leinwand sind Filme rund um die Herr-der-Ringe-Saga immer ein Garant für tolle Qualität. Bei den Videospielen sieht es hingegen meist mau aus. Zwar lockt der große Name immer wieder genügend Käufer in den Laden, begeisternde Unterhaltung bekommen sie dabei aber nur selten. Dies soll sich mit Mittelerde: Mordors Schatten nun endlich ändern...

Meinung:

Schon der Name des Spiels verrät es: Mittelerde: Mordors Schatten ist keine weitere Nacherzählung der bereits bekannten Geschichten um die Hobbits. Um dies auch dem Käufer auf Anhieb verständlich zu machen haben die Entwickler von Monolith rund um Lead Designer Bob Roberts auf den wohl marketingtechnisch einfacher zu verkaufenden Zusatz "Herr der Ringe" verzichtet.
Doch wenn es nicht um Bilbo, Frodo und Co. geht, worum geht es in Mittelerde: Mordors Schatten denn dann?

Die gänzlich neue Geschichte spielt zwischen den Ereignissen der beiden Film-Trilogien Der Hobbit und Der Herr der Ringe und erzählt die Story von Talion, einem Waldläufer aus Gandor. Dieser ist eigentlich Captain der am Schwarzen Tor postierten Garde. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihm. Als Sauron seine Gefolgschaft anweist Mittelerde einzunehmen, muss er nicht nur mit ansehen, wie seine geliebte Frau und sein Sohn hingerichtet werden, sondern wird auch selber getötet.
Dies geschieht bereits ganz am Anfang des Spiels und lässt einen nicht nur erzittern sondern auch die Frage stellen, warum der Held bereits am Anfang des Spiels stirbt. Wenig später erkennt man aber den Sinn dahinter. Denn anders als seine geliebte Familie und viele andere bekommt Talion durch den Geist des Elfenkönigs Celebrimbor, die Chance noch einmal aufzuerstehen und sich an Sauron und seinen Schergen zu rächen. Das macht der Geist aber nicht aus reiner Nächstenliebe. Früher hat Celebrimbor einmal selber gegen Sauron gekämpft und ist dabei ebenfalls gefallen. Nun möchte er sich an seinem Feind rächen und tut dies nun quasi durch Talion, dem er dazu auch gleich noch übersinnliche Fähigkeiten mit auf den Weg gibt.

Glaubhafte Story mit klitzekleinen Schwächen
Was Talion und Celebrimbor auf ihrem Rachefeldzug alles erwartet, werden wir an dieser Stelle selbstverständlich nicht verraten. Aber eines darfst Du Dir sicher sein: auch wenn die Geschichte neu geschrieben wurde und somit nicht zum Original-Herr-der-Ringe-Universum gehört, ist sie so gut, als ob sie schon immer dabei gewesen wäre. Die Geschichte von Talion und dessen Charakter selbst, sowie die anderen zahlreichen neuen Figuren, denen man in diesen Spiel das allererste Mal begegnet, wirken dermaßen überzeugend wie man es von den Charakteren aus dem HdR-Universum kennt. Zudem wurde auch Celebrimbor, der ja in Tolkiens Silmarillion als Ringschmied verzeichnet ist, glaubhaft in die Story eingebunden, so dass man über diese Figur auch mehr erfährt. Fans des HdR-Universum werden sich zudem über allerlei Verweise auf die Bücher freuen.
Es sei an dieser Stelle aber auch gesagt, dass die Story leider nicht immer auf allerhöchstem Niveau angesiedelt ist. Dafür fehlt es insgesamt einfach an Überraschungen und unvorhersehbaren Dingen. Da hilft es auch kaum, wenn man auf einen alten Bekannten (Gollum) trifft. Nichts desto trotzt weiß die Story aber doch zugefallen und versetzt einen gekonnt in das typische und so geliebte Herr-der-Ringe-Feeling.

Erst düster dann freundlicher

Für das richtige Feeling sorgt aber natürlich auch die Umgebung. Hier haben die Jungs und Mädels von Monolith nämlich ebenfalls tolle Arbeit geleistet und Mordor genauso dunkel gemacht wie man es aus den Filmen und Büchern kennt. Bäume oder grüne Wiesen wird man hier nicht antreffen, stattdessen sind überall verfallene Ruinen, Ork-Stellungen und Uruks, die einem das Leben schwer machen.
Es bleibt aber nicht die ganze Zeit so düster. Nach etwa der Hälfte der Spielzeit kommt man nämlich in eine weitere Region von Mordor, die gänzlich anders wirkt. Hier gibt es noch weitläufige von Wiesen überzogene Ebenen und allerlei Pflanzen und Kräuter, die man einsammeln kann.

Der Schwarze Ritter Talion
Man sollte sich von dieser trügerischen Idylle aber nicht einlullen lassen, denn in Mittelerde: Mordors Schatten geht es beinhart zur Sache. Die größte Gegnergruppe sind dabei besagte Orks und Uruks, die nicht nur in ihren Festungen hausen und drauf warten, dass ihr vorbei kommt, sondern auch selber marodierend und in Gruppen durch die Welt umherlaufen und zum Beispiel Jagd auf andere Geschöpfe machen.

Das Kampfsystem das dabei zum Einsatz kommt, dürfte dem ein oder anderen nur allzu gut bekannt sein. Hier hat sich Monolith nämlich ganz offensichtlich bei einem anderen von Warner herausgebrachtem Spiel inspirieren lassen – der Batman-Reihe. Zumindest ist das Kampfsystem dem sehr ähnlich. Genau wie der dunkle Ritter kann auch Talion seine Feinde mit Combos aus Standardangriffen, Spezialattacken und Kontern niederstrecken, wobei man immer angezeigt bekommt welcher Gegner als nächstes zum Angriff übergeht. Monolith hat das System aber nicht 1:1 übernommen sondern auch eigene Ideen mit einfließen lassen bzw. alles an die neuen Begebenheiten angepasst. So sind die Finisher von Talion wesentlich martialischer und hinterlassen in der Regel abgetrennte Gliedmaßen. Besonders ist zudem der Einsatz der Geist-Fähigkeiten, die der Waldläufer von Celebrimbor erhält. Diese ermöglichen es ihm zum Beispiel sich über eine kurze Distanz zu teleportieren oder Feinde mit Hilfe von Gedankenkontrolle zu dominieren.

Orks mit System
Letzteres erweist sich als eine besonders wichtige Fähigkeit, da man willensschwache Orks so andere Orks angreifen lassen kann. Ebenfalls sehr nützlich und immens wichtig ist auch die Fähigkeit Orks Informationen zu entlocken. Und zwar Informationen über deren Hauptmänner und Häuptlinge. Bei den Orks gibt es nämlich eine Hackordnung, bei der die Hauptmänner und Häuptlinge die Spitze darstellen und auch die stärksten sind. Allerdings ist es nicht einfach diese zu finden, und so muss man zunächst andere Orks ausfragen um Aufenthaltsorte, aber auch individuelle Stärken und Schwächen der Hauptmänner und Häuptlinge rauszufinden.
Wenn dies getan ist, und man sie dann gefunden und niedergestreckt hat, erhält man Runen mit denen man seine Waffe verbessern oder andere Skills, wie zum Beispiel das schnellere Regenerieren der eigenen Gesundheit, freischalten kann.
Die Hackordnung der Orks ist allerdings keine feste. Die fiesen Gesellen kämpfen auch untereinander um Macht und Position, schließlich möchte ja jeder der Boss sein. Dies kann man sich natürlich auch zu Nutze machen und die Orks so manipulieren, dass sie einen zu stark gewordenen Hauptmann stürzen und stattdessen ein schwächerer seinen Platz einnimmt. Dass dieser dann auch schwach bleibt ist aber auch nicht garantiert. Dank des sogenannten Nemesis-Systems werden Hauptmänner und Häuptlinge durch das Töten von Talion immer stärker. Zudem merken sie sich ihren Erfolg und werden ihn Dir beim nächsten Aufeinandertreffen unter die Nase reiben.

Noch eine bekannte Fähigkeit
Auch wenn es sich so anhört als ob das gesamte Spiel nur aus dem Abschlachten von Orks, Uruks, Ghulen, und was einen noch über den Weg läuft (allzu viel verschiedenes ist es leider nicht), bestehen würde, ist dem nicht so. Talion hat nämlich noch eine aus einem anderen Spiel bekannte Fähigkeit mit auf den Weg bekommen – das Klettern und leise Meucheln. Genau wie die Helden aus der Assassin's Creed-Reihe kann auch unser Waldläufer wieselflink Türme, die hier ebenfalls wie in Assassin‘s Creed eingenommen werden müssen um Gebiete aufzudecken, hinauf klettern und Feinde aus den Hinterhalt, wie etwa einen Busch, töten. Zudem verfügt er auch noch über einen Bogen, mit dem er seine Gegner auch aus größerer Distanz erledigen kann. Besonders effizient wird dieser zusammen mit dem Fokus, einer wiederaufladbaren Kraft die beim Zielen einen Bullet-Time-Effekt auslöst und einen so selbst große Gegneranhäufungen problemlos aus den Weg räumen lässt.

Durch das Erledigen von Feinden erhält man anschließend Erfahrungspunkte mit denen man Fähigkeiten verbessern kann. Zusammen mit den bereits vorgestellten Runen wird Talion so mit der Dauer des Spiels immer stärker, was allerdings nicht nur positive Seiten hat. Irgendwann ist man nämlich so aufgepowert, dass einem so gut wie nichts mehr schaden kann und der Schwierigkeitsgrad immer geringer wird.

Nebenquests und Fotos schießen

Ab und an lassen einen die Ukrus und Ghule aber auch mal in Ruhe. In diesen Momenten kann man sich dann den Nebenquests widmen. So kann man zum Beispiel Kräuter sammeln, andere Monster jagen, Geiseln befreien oder auch Artefakte suchen. Die Auswahl an Nebenbeschäftigungen ist groß und abwechslungsreich und sorgt so für viele weitere Stunden Spielspaß.

Man kann seine Zeit aber auch einfach nur damit verbringen sich in Ruhe umzuschauen. Denn auch das lohnt sich sehr wohl. Ganz Mordor ist mit vielen kleinen Details übersät und weiß mit seiner Weitsicht, dem dynamischem Tag-Nacht-Wechsel und tollen Effekten zu überzeugen – ohne dabei einen vollends vom Hocker zu hauen. Man merkt dem Spiel nämlich durchaus an, dass es kein reiner Next-Gen-Titel ist, sondern eben auch für die betagten Xbox 360 und PS3 gedacht ist und deswegen vor allem in Sachen Texturschärfe einige Einbußen hinnehmen musste. Dennoch sieht Mordor so schick aus, dass man ab und an den durch ein Update nachträglich hinzugefügten Foto-Modus nutzen kann. Mit diesem kann man dann aber nicht nur die Landschaft aufnehmen, sondern auch spektakuläre Kampfszenen festhalten.

Eine deutsche Synchro, die sich hören lassen kann
Festhalten ist ein gutes Stichwort, denn festhalten möchte ich als letztes auch noch, dass sich Mittelerde: Mordors Schatten sehr gut anhört. Das betrifft nicht nur den Soundtrack, der sich sowohl jeder Situation perfekt anpasst als auch das typische Herr-der-Ringe-Gefühl bestens vermittelt, sondern auch die deutsche Synchro, der man ebenfalls anmerkt, dass hier viel Arbeit reingesteckt wurde. Wer möchte, kann aber natürlich auch gerne die englische Sprachfassung wählen, die sogar noch einen kleinen Tick besser ausgefallen ist.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert Da gibt es endlich mal ein außergewöhnlich gutes Spiel, das im Der-Herr-der-Ringe-Universum spielt, und der große Name ist nicht einmal im Titel vertreten. Doch auch ohne das "Der Herr der Ringe" im Namen wird Mittelerde: Mordors Schatten ganz gewiss genügend Käufer finden. Die Geschichte passt sich hervorragend in die nur allzu bekannte Story ein, und auch spielerisch gibt es nichts Großartiges zu bemängeln. Gut, viele Gameplayelemente wurden aus anderen Reihen abgeschaut, doch wenn das so gut gelungen ist wie in diesem Fall, ist das gar kein Problem. Schließlich wurde alles an die hier vorherrschenden Gegebenheiten angepasst und mit sinnvollen Features wie etwa dem Nemesis-System oder den Geist-Fähigkeiten ergänzt, so dass sich Mittelerde: Mordors Schatten keinesfalls wie ein Assassin‘s Creed oder ein Arkham-Klon anfühlt. Zusammen mit der tollen Soundkulisse und der zwar nicht superscharfen aber dennoch hübschen Grafik ist Mittelerde: Mordors Schatten ein sehr gutes Spiel, das nicht nur Fans des HdR-Universums für viele Stunden gut unterhalten wird.

Mittelerde: Mordors Schatten - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.625 Grafik: 8.00
Sound: 9.00
Steuerung: 9.00
Gameplay: 8.50
Wertung: 8.625
  • Gute Story, die sich perfekt in das HdR-Universum einfügt
  • Nemesis-System
  • Viele Nebenbeschäftigungen
  • Klasse Soundtrack
  • Sehr gute deutsche Synchro
  • Talion wird auf Dauer zu stark
  • Wenig wirklich Innovatives
  • Texturen hätten schärfer sein können
  • Wenige Gegnertypen

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 19.10.2014
Kategorie: Action
«« Die vorhergehende Rezension
Sherlock Holmes: Crimes & Punishments
Die nächste Rezension »»
Skylanders Trap Team
Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: Keine Bewertung vorhanden
Bewertung
Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.
Schulnote 1Schulnote 2Schulnote 3Schulnote 4Schulnote 5Schulnote 6