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Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Checkliste

Destiny

Entwickler: Bungie
Publisher: Activision

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ca. 57 bis 65€ €

Systeme: PlayStation 3, PlayStation 4, Xbox 360, Xbox One

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Destiny_Logo
Einst herrschten goldene Zeiten auf der Erde, als der Reisende den Menschen Wissen gab. Man reiste durchs All und entdeckte fremde Zivilisationen. Doch dann kam die Finsternis und innerhalb kürzester Zeit vernichtete sie fast alles Leben. Nur das Opfer des Reisenden konnte das Schlimmste verhindern. Mit letzter Kraft erschuf er die Geister, die seitdem die Erde durchqueren, auf der Suche nach Hütern, denen sie dienen können. Hüter, wie du einer bist.

Meinung:


Frei, Unfrei, Frei

Jahrelang stand Bungie für die Halo-Spielereihe. Sie prägten, pflegten und entwickelten sie, von Halo 1 bis zu Halo: Reach. Zunächst ein Independent-Studio, wurden sie 2000 von Microsoft aufgekauft, nur um sich anschließend 2007 freikaufen zu können. 2010 unterschrieb der Entwickler einen zehnjährigen Vertrag mit Activision, in dem der Publisher die Spiele herausbringen würde, die Rechte jedoch beim Studio bleiben würden. Und 2013 wurde Destiny angekündigt, ein MMO-Shooter.

Über ein Jahr ist jetzt vergangen. Und seit Anfang September ist der Titel im Handel erhältlich. Viele Magazine und Onlineportale konnten es bereits testen, mit sehr unterschiedlichen Endergebnissen. Die einen fanden es super, die anderen eher mittelmäßig und andere sogar schlecht. Als einzige Gemeinsamkeit dieser Tests konnte man nur das Fazit, dass man, um Destiny persönlich wirklich richtig einschätzen zu können, Zeit investieren musste. Und zwar sehr viel!

Wechselbad der Gefühle
Auch Splashgames erhielt ein Rezensionsexemplar. Und als das Spiel bei mir dann eintraf, war die Vorgabe: »Lass dir Zeit und spiele so lange wie möglich, ehe du den Test schreibst.« Was ich auch tat, nur um jetzt beim Schreiben schier zu verzweifeln.

Denn Destiny ist ein sehr komplexer Titel, der vieles richtig macht. Aber ebenso unterlaufen ihm ebenfalls vollkommen unnötige Fehler, die einfach nicht sein müssen. Es ist ein Wechselbad der Gefühle, die ich beim Zocken kriege. Doch der Reihe nach.

(Fast) gleiche Stelle, (fast) gleiche Welle
Genauso wie bei der Beta, über die ich hier schreib, habe ich mich für einen Exot-Warlock entschieden. Und auch die ersten Spielstunden waren dieselben. So richtig begann das Spiel für mich erst, als ich auf dem Mond landete, also dort, wo für mich das Preview endete. Von dort aus fing meine Reise an, die schließlich auf dem Mars endete. Dazwischen lagen viele Stunden, in denen ich Destiny verfluchte, nur um es anschließend sofort weiterzuzocken.

Und je länger ich zockte, desto öfters kriegte ich mit, wie gelungen die verschiedenen Klassen balanciert waren. Sowohl Streamer, die ich während der Testphase nebenbei verfolgte, als auch Bekannte, die das Spiel ebenfalls daddelten, betonten dies ein ums andere Mal. Es gibt nicht die Klasse, die für Profis oder Einsteiger zu empfehlen ist. Es sind alle drei gleichwertig und können sich gegeneinander prima das Leben zur Hölle machen, was man vor allem beim PvP bemerkt.

After Earth again?
Doch war dies nicht das Einzige, was mir bei Destiny spontan einfällt. Wenn ich jetzt beim Schreiben zurückdenke, dann muss ich sagen, dass mir vor allem die unterschiedlich gestalteten Welten am meisten im Kopf hängen geblieben sind. Egal ob Erde, Mond, Venus oder Mars: Jeder dieser Planeten und Trabanten wurde verschieden designt. Man kann anhand eines Screenshots sofort feststellen, wo dieser aufgenommen wurde. So bewegt man sich auf dem Mars teilweise durch von Sand zugeschüttete Städte, während die Venus den Eindruck erweckt, als ob die Welt dabei ist, das zuvor gelungene Terraforming wieder rückgängig zu machen. Alles macht einen verlassenen, postapokalyptischen Eindruck, passend zu der Story, wonach die Menschheit bis an den Rand des Untergangs zurückgedrängt worden war.

Auch die Feinde sind optisch deutlich zu unterscheiden und sind sich untereinander sogar spinnefeind. Die Vex auf der Venus zum Beispiel sehen aus wie effiziente Tötungsmachinen. Sie sind an ihren roten Augen am verwundbarsten. Die Kabale, die den Mars besetzen, sind massiv gebaut und gerüstet. Bei ihnen sind die Helme die Schwachpunkte. Gleichzeitig verfügt außerdem jede feindliche Spezies über mindestens eine Einheit, die man verfluchen wird, weil sie einem stark zusetzen kann. Die Hexen der Schar, hauptsächlich auf dem Mond aktiv, fliegen umher und ihre Geschosse tun ebenso weh, wie die der Minotauren der Vex. Es ist dabei vor allem das Zusammenspiel zwischen typischen Kanonenfuttereinheiten – Goblins bei den Vex – und wenigen Heavy Hittern – Hobgoblins, Minotauren oder die verdammt flinken Harpien, das in Erinnerung bleibt.

Was meinst du? Kann ich nicht sagen, musst du nachgucken.
Allerdings erzählt einem das Spiel nichts über die Hintergründe von dem, was man sieht. Jedenfalls nicht direkt. Jedes Mal, wenn man etwas Neues sieht oder betritt, taucht am unteren Bildschirmrand die Meldung auf, dass man eine weitere Grimoire-Karte erhalten hat, die man online unter bungie.net einsehen könne. Doch dadurch entgeht dem Spieler schlagartig mehr als die Hälfte der Hintergrundstory und ein Teil der Atmosphäre von Destiny geht verloren. Wieso der Entwickler sich nicht die Zeit nahm, eine Art jederzeit zugängliche In-Game-Enzyklopädie einzubauen, ist mir schleierhaft.

Aber auch das Missionsdesign ist nicht das Gelbe vom Ei. Nur all zu oft ist es der übliche Standard, wie besiege A, bringe mir B oder gehe nach C und überlebe so lange, bis ich dich weiter nach D schicken kann. Hier überschlug sich Bungie wahrlich nicht mit Innovationskraft. Fast könnte man meinen, dass die Entwickler sich das alles für die Vault of Glas aufhoben, der aktuellen Endmission. Denn die wartet mit innovativen Aufgaben auf, bei denen man zudem nicht an die Hand genommen wird. Allerdings muss man dafür Teil einer sechsköpfigen Gruppe sein und mindestens Level 26 innehaben, um diese Mission überhaupt ansatzweise schaffen zu können. Sechs Stunden hat Bungie als Zeitvorgabe vorgesehen, auch wenn es inzwischen schon Gruppen gibt, die es in deutlich weniger schafften.

Spielspaß enorm, trotz Mängel
Doch bei aller Kritik am Missionsdesign muss man ebenfalls betonen, dass das Spiel dennoch einen Riesenspaß macht. Denn die Vielfalt an Missionstypen ist enorm. Neben den normalen Aufträgen, die man sowohl solo als ebenso im Koop erledigen kann, gibt es außerdem die Strike-Aufträge, bei denen man gemeinsam besonders starke Gegner erledigen muss oder der Schmelztiegel, der PvP-Modus. Hinzu kommen auch noch spezielle Ereignisse, tägliche Spezialereignisse auf den Welten an sich, und, und, und. Da man ebenso bei einigen Missionen den Schwierigkeitsgrad nach oben verändern kann, hat das Game eine hohe Wiederspielbarkeit und sorgt dementsprechend für eine entsprechende Motivation, weiterzumachen.

Die ist auch notwendig, wenn man den eigenen Charakter hochleveln will. Das machten die Entwickler clever. Denn mit Erfahrung kann man nur bis zu Level 20 kommen. Will man auf Level 30 kommen, muss man besseres Equipment besitzen. Und genauso wie bei Diablo gibt es seltene Objekte. Die gilt es zu erhalten, und unter anderem mit Licht oder Glimmer zu verbessern. Man kriegt sie als Belohnung für vollendete Missionen oder findet sie in Truhen oder kriegt sie bei erledigten Feinden. Doch nicht jedes Objekt ist auch das, was man benötigt. Vor allem die lilanen sind es, die man braucht. Und diese sind sehr selten! Wie selten?

Wenn man eine Chance von 1:1000 als fair bezeichnen könnte
An dieser Stelle muss etwas ausgeholt werden. Engramme sind Objekte, hinter denen sich wertvolle Gegenstände verstecken. Diese kann man beim Kryptarchen entschlüsseln. Wenn man jetzt ein lilanes findet, bedeutet das jedoch längst nicht, dass man auch einen entsprechenden Gegenwert kriegt. Im Gegenteil: Sehr häufig kriegt man etwas, was man nicht unbedingt braucht, wie zum Beispiel eine seltsame Münze. Diese kann man jedes Wochenende bei einem nur dann auftauchenden Händler gegen Ware eintauschen. Es braucht also Zeit, bis man weiter aufsteigt. Aktuell ist Level 30 das Maximum und man kann davon ausgehen, dass man als Teilzeitspieler Monate brauchen wird, um das Ziel zu erreichen.

Dabei macht das gemeinsam zocken am meisten Spaß und sorgt dafür, dass die Zeit im Fluge vergehen wird. Dabei ist es egal, ob man jetzt mit Freunden spielt, oder sich von dem Spiel Kameraden zuweisen lässt. Denn wenn man zum Beispiel zu dritt einen Boss erledigt hat, der jede Menge Kugeln schlucken kann, ist man förmlich euphorisch. Ich glaube, ich habe noch im Leben so oft mit einer Figur getanzt, wie hier in Destiny. Und wenn dann auch noch die anderen mitmachen, ist das Vergnügen vervielfacht.

PVP ist nicht EA-S-Y
Ein zweischneidiges Schwert sind die PvP-Missionen. Einerseits machen sie durchaus Spaß, andererseits kann man nichts vorab einstellen. Und so kann es vorkommen, dass man gemeinsam mit hochleveligen Spielern aktiv ist, die auf Grund ihres Equipments und Fähigkeiten deutlich im Vorteil sind. Immerhin, wenn man sich geschickt anstellt, kann man die ebenfalls töten.

Die verschiedenen PvP-Karten sind gut designt worden. Mal bekämpft man sich in einer alten Fabrik, ein anderes Mal in einem alten Außenposten. Es gibt aktuell fünf Karten, die von allen PvP-Typen gleichermaßen genutzt werden. Das Gute ist, dass keinerlei Punkte auf der Karte vorhanden sind, in der sich Sniper dauerhaft einrichten können. Denn es gibt mindestens einen weiteren Weg, um eine bestimmte Stelle zu erreichen. Hinzu kommt auch noch, das viele PvP-Spieler auf dauerhaftes Snipen verzichten. Von ungefähr 30 Kämpfen gab es nur einen einzigen, in denen andauerndes Snipen den Spielspaß minderte.

Und fort war er
Bei einigen Partien ist das Problem, das Spieler inmitten der Action das Spiel verlassen, sowohl bei PvP als auch bei normalem PvE. So ist man auf einmal in deutlicher Unterzahl und hat starke Probleme, sich gegen die anderen durchzusetzen. Aber ebenso ist es ebenfalls möglich, dass die entstandene Lücke mittendrin durch einen neu hinzugekommenen Gamer geschlossen wird. Und als solcher wird man keine Probleme haben, sich sofort orientieren zu können, wo man ist und was man zu tun hat.

Grafisch präsentiert sich das Spiel opulent. Über das Design wurde bereits gesprochen. Und die Welten wirken einfach fantastisch. Man kämpft sich durch verlassene Gebäude, in denen überall Feinde lauern oder steht an einer Klippe und hat einen sagenhaften Ausblick. Und dabei ist es egal, zu welcher Current-Gen-Konsole man greift, da die Unterschiede allerhöchstens marginal ausfallen.

Laden fertig, die nächsten 100 Seiten werden dann beim nächsten Mal gelesen
Denn überall sind die Ladezeiten gleich lang. Es braucht Zeit, bis Destiny alle benötigten Daten zusammen hat. Währenddessen kann man unter anderem ein paar Seiten in einem Roman lesen. Dennoch: Sobald man auf der jeweiligen Welt angekommen ist, wird man den Ladebildschirm erst dann wieder zu Gesicht bekommen, wenn man von der Oberwelt in die jeweilige Missionswelt aufbricht. Aber diese Zeit wird mit Zwischensequenzen überbrückt

Doch auch akustisch ist das Spiel etwas Besonderes. Der Soundtrack ist genial und die Synchro ist auch gelungen. Die deutsche Fassung ist sogar besser als die Englische, da im Original Peter Dinklages Leistung, der den Geist spricht, stark kritisiert wurde.

Zehn Jahre lang will Bungie Destiny pflegen. Und bis dahin wird noch einiges passieren. Auf jeden Fall wird der Entwickler weiterhin regelmäßig neue Missionen hinzufügen, um das Interesse am Spiel dauerhaft hochzuhalten. Bis dahin wird man vor allem durch das Bedürfnis motiviert, weiter im Level zu steigen und eventuell eine legendäre Waffe zu kriegen, aus der man noch die eine oder andere Fähigkeit herauskitzeln kann. 

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Götz Piesbergen G__tzMan wird Destiny mögen oder nicht. Denn das Spiel hat deutliche Mankos. Eintöniges Missionsdesign, Erklärungen, die nicht im Game selber abrufbar sind, sowie ein PvP-Modus, in dem das vorzeitige Verlassen einer Session nicht bestraft wird. Doch dem gegenüber stehen ein grandioses Design, unterschiedliche Missionstypen, ein gelungener Soundtrack und die Motivation, wirklich besser zu werden. Und deshalb sollte man zugreifen. In diesem Fall gilt: »Believe the Hype!«

Destiny - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.625 Grafik: 9.00
Sound: 9.50
Steuerung: 9.00
Gameplay: 7.00
Wertung: 8.625
  • Viele Missionstypen
  • Komplexes Gameplay ab Level 20
  • Spaß mit anderen, egal ob Freund oder Fremder
  • Gelungene Synchro
  • Monoton gestaltetes Missionsdesign
  • Hintergründe werde nicht im Spiel erklärt
  • Lilane Engramme nicht gleich Lilane Objekte

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Rezension vom: 27.09.2014
Kategorie: Action
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