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InFamous Second Son

Entwickler: Sucker Punch Productions
Publisher: Sony Computer Entertainment

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 69,00 €

Systeme: PlayStation 4

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:

inFamous_Second_Son_logo

inFamous Second Son löste bei mir bei der ersten Messe-Vorstellung äußerst gemischte Gefühle aus. Auf der einen Seite wirkte dieser Held mit seiner Hipster-Mütze wie für eine andere Generation geschnitzt, die Enttäuschung über inFamous 2 war ebenfalls noch präsent. Andererseits sah die Grafik atemberaubend aus und Superkräfte, hey die gehen immer durch die Spielspaßdecke. Was am Ende aus dem Titel geworden ist, klärt der Test.



Meinung:



Bevor ich über den zweiten Sohn spreche, erstmal eine kleine Rolle rückwärts zu den beiden vorherigen Titeln. Der erste Teil von inFamous machte mir richtig Spaß. Open World, tolle Superkräfte, super Grafik und eine zumindest anständige Story. Der zweite Teil, Open World, Superkräfte und noch bessere Grafik, bestand aus den fast gleichen Zutaten und war aus meiner Sicht nicht ganz so gut. Es war mehr ein Stillstand, ein inFamous 1.5 und kein zweiter Teil. Der erste Eindruck von inFamous Second Son verheißt weitere Enttäuschung, zumindest aber Stagnation: Superkräfte, die ähnlich gesteuert werden, heißt Gleitflüge, begrenzte, starke Fernkampfangriffe, Standardattacken über die Triggertasten und einfache Nahkampfmoves, dazu eine Open World mit Sammelmissionen und natürlich dem Karmasystem. Die Zutaten sind bekannt, das Resultat aber ein anderes.

Flapsiger Spiderman
Der erste Unterschied ist in der Story und ihren tragenden Charakteren zu finden. War inFamous bisher eher tragisch, düster und ernst, ist Second Son wie der Spider-Man-Reboot. Frisch, frech und locker! Delsin Rowe, der Held, und sein Bruder sind viel glaubwürdiger als Cole und Zeke und auch weitere Figuren, die man trifft, wirken wesentlich authentischer, was durch die wirklich gute deutsche Synchro verstärkt wird. Die Dialoge sind gut geschrieben und meist relativ lustig.

Man muss Delsin mit seiner Mütze, dem rebellischem Lächeln und leicht aufgesetztem Rebellencharme inklusive Sprayerattitüde, nicht bedingungslos lieben. Vor allem die ältere Spielerfraktion könnte ihre Probleme haben, aber, und das muss man Sucker Punch anrechnen, er ist plausibel gestaltet. Hier verbesserte sich die Serie enorm. Der Inhalt der Story ist dann leider erneut nicht über das Maß eines Standard-Comics hinausgekommen. Böse Superschurkin mit ganzer Armee im Schlepptau verärgert jungen Rebellen und seine Familie und prompt will er bedingungslos Rache nehmen. Das kennt man, das ist okay, aber es ist eben keinen Jubelschrei wert. Schade ist auch, dass die guten Nebencharaktere teilweise viel zu kurz kommen. Für Kenner der Serie sei angemerkt, dass das Spiel sieben Jahre nach dem zweiten Teil spielt und keinerlei Bezug zur Reihe nimmt. Insgesamt verschenkt inFamous enorm viel Potential in Sachen Story, Hintergrund und Nebencharakteren und vergibt so den Sprung zu den Spielen, die später eine Generation prägten.

Wo ist das Grau?
In die gleiche Ecke gesellt sich das Karma-System. Wie für die Serie typisch, warten in der Open World viele kleine Missionen die einem entweder böses oder gutes Karma einbringen. Wer Passanten heilt, Drogendealer verprügelt, der steigt im Ansehen. Wer Demonstrationen brutal auflöst oder Straßenmusiker tötet, der sinkt im Ansehen. Zusätzlich gibt es wiederholt Hauptmissionen, bei denen man sich für eine der beiden Ausrichtungen entscheiden muss und so im Spiel einen etwas anderen Weg einschlägt.

Am Ende entscheidet das Karma, wie die Umwelt auf einen reagiert und in welcher Art sich die Fähigkeiten verändern lassen. Wer böses Karma sammelt, wird seine Fähigkeiten brutaler ausbauen können, wer den typischen Heldenweg einschlägt, der hat mehr Möglichkeiten die Gegner zu betäuben. Der Skillbaum wurde spürbar ausgebaut und so lassen sich diverse Talente optimieren.

Rein am Karmasystem veränderte sich aber nicht viel. Das ist extrem schade. Klar funktioniert das System, jedoch lässt es keine Graustufen zu und ist absolut unflexibel. Während des Tutorials hat man schon seine erste Entscheidung, und der hier eingeschlagene Weg muss so im Prinzip fortgesetzt werden, weil man sich sonst fähigkeitentechnisch ausbremst. Denn wer gutes Karma sammelt und böses tut, verliert erstmal nur gutes Karma und sammelt kein Böses an. Spiele wie zum Beispiel Mass Effect, die ebenfalls ein Gut/Böse-Schema besitzen, machen es da anders.

Was für die Augen
Das waren aber auch die zwei größeren Patzer, wenn man überhaupt von so etwas sprechen kann. Der Rest ist Superheldensahne! Die Technik von inFamous Second Son ist hervorragend. Von der beeindruckenden Kulisse Seattles und explosiven Effekten bis hin zu Charakteranimation und Texturdetails. Das Spiel kommt definitiv an das Grafikmonster Killzone heran. Wer mit seinen Kräften in den Straßen von Seattle aufräumt, Gegner schwere Geschütze auffahren und am Horizont malerisch die Sonne untergeht, der verliebt sich in diesen Grafikporno. Und so manche Spielszene würde sich gut als Poster im Nerdzimmer machen.

Dynamische Fähigkeiten
Die zweite Sache und elementares Fundament des Spielspaßes sind die Fähigkeiten. Wie eingangs erwähnt, die Steuerung ist ähnlich, die Art wie man zum Teil spielt aber völlig anders. Die Rauchkraft macht einen kurzzeitig immun gegen Beschuss, lässt einen weiter fliegen, betäubt Gegner mit Rauchgranaten, damit man Sie anschließend im Nahkampf mit einer glühenden Kette bekämpfen kann. Man wuselt also eher am Boden und liebt das Getümmel. Anders dagegen ist die Neon-Kraft. Hier wird man so schnell, dass einem Flash nur neidisch hinterherguckt, verlangsamt die Zeit und ist bei den Fähigkeiten eher ein Sniper, also Fernkampfexperte. Eine weitere Kraft ist Video. Hört sich komisch an, wirkt am Anfang auch etwas merkwürdig im Spiel, ist aber einfach nur grandios. Man beschwört aus leuchtenden Sprites Engel oder Dämonen, macht sich unsichtbar, um Gegner lautlos auszuschalten, fliegt mit Flügeln durch die Stadt und besitzt als Standardangriff ein Dauerfeuer für mittlere Distanzen.

Da man immer nur eine Kraft zur Zeit hat, diese allerdings über das Absaugen an bestimmten Orten wechseln kann und jede Kraft je nach Feind und Terrain andere Vorteile hat, wird es lange Zeit einfach nicht langweilig. Auf das wesentlichste herunter gebrochen, ich konnte stundenlang Spaß in Seattle haben, ohne eine einzige Hauptmission zu machen. Da die Widersacher stark sind, ist die Herausforderung auch meist genau richtig. Die Bosskämpfe, die in den Hauptmissionen das Feld betreten, sind teilweise knackig. Gut so! Aus meiner Sicht ist am Ende inFamous Second Son der spielerisch ausgereifteste Titel der Serie.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Christian Jacob
Christian_NEUDu liebst vor allem Spiele mit einer tiefen Story, ausgearbeitetem Hintergrund und dramatischen Wendungen? Bist scharf auf moralische Zwickmühlen zwischen Schurken- und Heldentum? Bitte weitergehen. inFamous Second Son bleibt inFamous! Aber der zweite Sohn zeigt eindrucksvoll, wie technisch beeindruckende Optik gepaart mit reinem Spielspaß manchmal einfach ausreicht. Selten hatte ich in einer Open World so einen Spaß! Die Kräfte sind zahlreicher und abwechslungsreicher, die Nebenmissionen voll ansprechender Action – garniert mit einigen coolen Bosskämpfen, wird es nicht so schnell langweilig. Zum absoluten Top-Titel hätte nicht viel gefehlt. Sucker Punch, bitte baut das Karma-System um und wenn ihr schon so tolle Charaktere entwerft, gebt ihnen mehr Auftritte! Trotzdem für jeden PS4-Besitzer ein Pflichtkauf.


InFamous Second Son - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Christian Jacob

Screenshots
















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.75 Grafik: 9.50
Sound: 9.50
Steuerung: 7.50
Gameplay: 8.50
Wertung: 8.75
  • Grafikbombe
  • Grandioses Gameplay
  • Abwechslungsreiche Fähigkeiten
  • Gute ausgearbeitete Charaktere
  • Zu steifes Karma-System
  • Potential der Charaktere wird nicht genutzt
  • Story nur Mittelmaß

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Rezension vom: 26.03.2014
Kategorie: Action
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