Genre:
Puzzles USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
3,99€ €
Systeme:
Wii U
Inhalt:
Mit EDGE hat es nun der zweite Klassiker von Two Tribes in den eShop der Wii U geschafft. Dabei ist das Spiel erst fünf Jahre alt und kam ursprünglich als iOS-Spiel von Mobigame heraus. Two Tribes haben dann 2011 für eine PC-Version gesorgt. EDGE ist ein Puzzle-Plattformer der besonderen Art, denn man steuert einen Würfel durch die Levels, die aus Würfeln und Platten bestehen. Wie gut sich das spielt, könnt ihr nun nachlesen.
Meinung:
Bevor es so weit war, dass EDGE den Sprung vom Mobilgerät auf die größeren Bildschirme geschafft hat, musste Mobigame aber einen ziemlich nervigen Rechtsstreit über sich ergehen lassen, in dessen Verlauf das Spiel mehrmals aus dem App Store entfernt wurde. Grund war die Klage von Edge Games, einem Spielehersteller, der seit 1994 kein Spiel mehr herausgebracht hat. Dabei fiel Edge Games schon früher durch unglaubliche Geschäftspraktiken
auf. So wollte man den Entwickler des C64-Spiels Fairlight erst dann
entlohnen, wenn dieser zustimmte, weitere Spiele für Edge Games zu
entwickeln. Später behauptete man nur noch, man habe dies und das in Entwicklung, in Wirklichkeit versuchte Firmenchef Tim Langdell nur Lizenzgelder und Erfolgsbeteiligungen bei anderen Firmen abzugreifen, einfach dadurch, dass man sich die weltweiten Rechte an dem Wort Edge gesichert hatte. Namco änderte den US-/EU-Namen von Soul Edge in Soul Blade, nannte den Nachfolger dann Soul Calibur, und das Edge-Magazin zahlte brav Lizenzgebühren, war aber dennoch nicht vor Langdells Willkür sicher. Irgendwann hat sich Langdell aber übernommen, und sich mit EA wegen Mirror's Edge angelegt. Man würde nämlich gerade ein Spiel namens Mirrors entwickeln. EA ließ sich das nicht gefallen und ließ es auf einen Prozess ankommen, den Edge Games verlor. Kurz darauf kam tatsächlich ein iOS-Spiel namens Mirrors von einer anderen Firma heraus. Auch Mobigame konnte sich durchsetzen, und dieses Jahr wurden Langdells Rechte an dem Wort Edge für nichtig erklärt, aufgrund eines Antrages, den EA seinerzeit gestellt hatte.
Würfel-Spiele So viel als Einleitung, denn eine Story gibt es bei EDGE schließlich nicht, mit der man das Spiel kurz vorstellen kann. Wie gesagt steuert man einen sich kippend fortbewegenden Würfel durch die isometrischen Levels, die ebenfalls aus Würfeln (und aus Platten) bestehen. Einige Teile (also Würfel) des Levels bewegen sich, auch getriggert durch Schalter, auf die man den Würfel draufkippen lassen kann. Manche Platten fallen ins Nichts, nachdem man sie berührt hat, andere Würfel und Platten bewegen sich in bestimmten Bahnen, und wieder andere führen ihre Bewegung nur einmalig aus, transportieren den Spielerwürfel woanders hin, oder bilden Brücken und Türme, die man erklimmen kann.
Denn man den eigenen Würfel eine Würfelhöhe hochklettern lassen, sofern er hinten Bewegungsfreiheit hat. Auch kann man durch geschicktes Navigieren mit dem Steuerkreuz den Würfel an einen beweglichen Würfel dranhängen, um an eine andere Stelle gebracht zu werden. Denn manche Teile des Levels bewegen sich nicht so, dass man direkt auf sie drauf klettern kann, sind oben eventuell verdeckt.
Ziel eines Levels ist es, zum Ausgang zu kommen, dabei aber auch möglichst viele Prismen zu sammeln und möglichst nicht herunterzufallen, bzw. von beweglichen Teilen zerquetscht zu werden. Dafür gibt es dann am Ende des Levels ein Ranking. Man sollte also genau darauf achten, mit welcher Geschwindigkeit man den Würfel gerade bewegt. Ist er z.B. zu langsam, kommt er über bestimmte Stellen nicht drüber, ist er zu schnell, kippt er vielleicht in einen Abgrund, wenn man nicht rechtzeitig gegensteuert. Vorsicht ist oft angebracht, aber auch die Zeit läuft, und für manche Stellen muss man einfach schnell und geschickt gleichzeitig sein, wenn sich Plattformen wieder unter ein Würfelgebilde schieben, man von einer beweglichen Platte auf die andere, oder sich vielleicht von einem beweglichen Würfelgebilde an das nächste hängen muss.
Warum heißt dieser Level wohl Mini-Me? Manche Felder an der Wand schubsen in regelmäßigen Abständen, und schleudern unseren Würfel davon, wenn wir ihn vor diesen abstellen. Andere Blöcke schieben uns in irgendwo hin, mal schnell, mal langsam, mal in den Abgrund. Ein Mini-Feld macht den Würfel klein, wodurch er aber ähnlich wie die Miniversionen von Mario und Link eine besondere Fähigkeit erhält, abseits von der Möglichkeit durch kleinere Durchgänge zu kommen. Während der Klempner ein anderes Sprungverhalten bekommt sowie über Wasser gehen kann, und Link in The Minish Cap mit Tieren spricht, kann unser Mini-Würfel in EDGE die Wände hochklettern. Zumindest bis er irgendwo anstößt. Am besten ist es also, man findet oben wieder Boden unter den Füßen – Verzeihung, unter den Seiten und Kanten. Auch sollte man manchmal einen Blick auf die Minimap werfen, die den Level von oben zeigt, denn manchmal verstecken sich Prismen und Schalter so, dass man sie nicht aus der isometrischen Sicht sehen kann.
EDGE besitzt über hundert Levels, darunter auch Extended Levels und Bonus Levels, die alle eine wahre Offenbarung für Fans von Puzzle-Plattformern sind. Die Grafik ist im schönen Retro-Stil gehalten, und die Chiptune-Musik einfach sensationell. Ein Soundtrack, den man wirklich gerne hört, wobei die Menümusik ein wenig in eine ruhigere Kerbe schlägt, aber dennoch zu einem der Highlights des Soundtracks gehört.
Fazit:
Wer Puzzle-Plattformer und Retro-Indiegames mag, muss sich EDGE einfach zulegen. Es sei denn, er/sie hat aus unerfindlichen Gründen eine Phobie vor geometrischen Formen, und konnte schon früher Spielen wie Marble Madness und Spindizzy nichts abgewinnen. Wer solche Spiele aber mag, kann nun auch auf der Wii U mal einen Würfel statt einer Kugel oder einem Kreisel lenken, und das für günstige 3,99 Euro. (Bis zum 2.1.2014 kostet EDGE sogar nur 1,99€)
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