Genre:
Adventure USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
24,99 €
Systeme:
3DS
Inhalt:
Nachdem Level-5s Professor Layton schon seinen zweiten 3DS-Auftritt hatte, nimmt nun auch endlich Capcoms Staranwalt Phoenix Wright den DS-Nachfolger in Angriff – bevor sich beide dann Anfang 2014 auch bei uns in Professor Layton vs Phoenix Wright: Ace Attorney in einem der wohl legendärsten Videospielcrossover aller Zeiten begegnen. Im Gegensatz zum Rätselfan mit dem Zylinder darf der Anwalt mit der Zackenfrisur allerdings nur im eShop seine Mandanten verteidigen – jeglicher Einspruch wurde hier wohl abgewiesen. Wir haben uns dennoch in die Fälle der Kanzlei Wright Anything Agency vertieft.
Meinung:
Nachdem Phoenix Wright im letzten Teil der Reihe der Hauptcharakterplatz von Apollo Justice streitig gemacht wurde, ist der Serien-Veteran nun wieder voll an Bord – und erhält Unterstützung von Apollo sowie einer neuen Hauptfigur, Anwältin Athena Sykes. Die Geschichte beginnt mit einer Bombenexplosion im Gerichtssaal, bei der Apollo Justice verwundet wird. Das ist aber nicht der eigentliche Anfang, denn die fünf Episoden spielt man nicht in chronologischer Reihenfolge. Die Geschichte dreht sich um gefälschte Beweise und falsche Anschuldigungen, und ist mit den Biografien der Charaktere verknüpft. Eine schöne Visual Novel im Anime-Stil, dazu noch spielbar.
Ja, der Schwerpunkt liegt auf dem Genre der Visual Novel. Das heißt, dass das Spiel sehr textlastig ist, dass man aber auch wie z.B. in Virtue's Last Reward jederzeit speichern kann. Die Episoden sind dabei in Verhandlungstage und Untersuchungen aufgeteilt, wobei es nicht bei jeder Verhandlung auch Untersuchungen gibt. Während den Untersuchungen besucht man diverse Schauplätze, führt Unterhaltungen und erhält Beweise, während man in den Gerichtsverhandlungen seinen Mandanten vertreten muss.
Einspruch! Dabei läuft die Story automatisch ab, während man sich auf dem Touchscreen in einer Art Inventar Personenprofile und Beweisstücke genauer ansehen kann. Bei einem Kreuzverhör sollte man dann auf Aussagen achten, die einen Widerspruch zu den Beweisen und vorherigen Aussagen beinhalten, um dann im richtigen Moment den Beweis auszuwählen und zu präsentieren. Außerdem sollte man bei manchen Stellen der Aussage nochmals genauer nachfragen. Die Aussage wird so lange wiederholt, bis man die entscheidende Stelle und den dazugehörigen Beweis gefunden hat.
Gefühlsausbrüche vor Gericht Hakt man aber zu oft an den falschen Stellen nach, stellt unhaltbare Behauptungen auf (z.B. bei einer Multiple-Choice-Antwort auf eine Frage des Richters), oder präsentiert die falschen Beweise an den falschen Stellen, wird man vom Richter ermahnt, woraufhin ein Balken sinkt. So kann man ab und zu daneben hauen, bis der Balken ganz leer ist. Passiert das, hat der Richter genug und spricht unseren Mandanten schuldig, egal ob die Beweislage schon längst einen andere Person in den Fokus gerückt hat, und diese sogar schon Dinge gestanden hat, die der/dem Angeklagten zugerechnet wurden. Das ist natürlich etwas unrealistisch, aber das Guilty entspricht hier dem Game Over, auch wenn es dank dem großzügigen Speichersystem und dem Continue sowieso keine negativen Auswirkungen hat. Athena Cykes bringt dabei die Mood Matrix mit, mit der sie widersprüchliche Emotionen in den Aussagen der Zeugen bzw. Angeklagten entdecken kann. Darauf angesprochen erinnern sich die Personen z.B. wieder an Dinge, die sie schon vergessen bzw. verdrängt hatten.
Abgefahrene Figuren Es macht einfach Spaß, sich die Beweisstücke anzusehen, tatsächlich Widersprüche zu entdecken, und der Anklage um die Ohren zu hauen. Die Story ist dabei richtig gut inszeniert, und man freut sich immer wieder, wenn die Staranwälte "Objection", also "Einspruch" rufen, und eine knallharte Schlussfolgerung präsentieren, gefolgt von Unruhe im Gerichtssaal, bei der der Richter dann mit dem Hammer für Ruhe sorgen muss. Die Figuren und ihre Aktionen sind Anime-typisch übertrieben, geben dem Spiel aber die passende Note.
Schön scharf und bunt: Die Grafik Was die Grafik angeht, sieht das Spiel einfach klasse aus, egal ob Hintergründe, die animierten Personen oder der 3D-Effekt. Hin und wieder gibt es kurze, aber gelungene Anime-Zwischensequenzen zu sehen. In Sachen Grafik sollte das Spiel übrigens dem kommenden Crossover mit Professor Layton sogar überlegen sein, denn während Dual Destinies in Japan erst im Juli herausgekommen ist, ist das Crossover schon 2012 dort erschienen. Auch die Musik weiß zu gefallen. Die Soundeffekte, welche die Emotionen der sprechenden Personen mitunter unterlegen, können allerdings nerven.
Was deutschen Fans nicht gefallen wird, ist die Tatsache, dass das Spiel nur auf englisch erschienen ist. Was in den Texten nur halb so schlimm ist, da man ja genug Zeit zum Lesen und Verstehen hat, erweist sich in den nicht untertitelten Anime-Sequenzen aber als fatal. Schade, eine Option zum Einstellen von Untertiteln gibt es nämlich nicht.
Fazit: Phoenix Wright: Ace Attorney – Dual Destinies ist mal wieder eine richtig gute Visual Novel geworden, bei der Beobachtungs- und Kombinationsgabe zählen. Manchmal will man einfach nicht auf die Lösung kommen, das Spiel verzeiht das aber leicht und gibt außerdem Hilfen. Eine Anime-Story, die auch mit mystischen und futuristischen Elementen nicht geizt, und die Spannung durch Gerichtsverhandlungen vermittelt. Für Fans der Reihe ein absolutes Muss, wer Adventures und Geschichten im Allgemeinen mag, macht auch nichts falsch. Schade nur, dass es keine deutsche Lokalisation oder wenigstens dazuschaltbare Untertitel in den Anime-Sequenzen gibt.
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