Genre:
Adventure USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG. ca. Preis:
ca. 15€ €
Systeme:
PC, PlayStation 3, Xbox 360
Inhalt:
Starbreeze ist bekannt für seine Shooter: Die beiden Riddick-Spiele, The Darkness, Syndicate und – Overkill Software unterstützend – das gerade erschienene Payday 2. Umso erstaunlicher ist Brothers: A Tale Of Two Sons, das im aktuellen Summer Of Arcade auf Xbox Live erschienen ist. Der Vergleich zu Limbo liegt nahe, denn auch wenn der Grafikstil und das Gameplay komplett unterschiedlich ist, haben beide Spiele doch etwas gemeinsam: Eine ungewöhnliche Welt und eine ungewöhnliche Geschichte.
Meinung:
Der Vater der beiden Protagonisten – und das einzige Elternteil, das sie noch haben – ist krank und benötigt dringend eine ganz besondere Medizin. Die beiden Brüder machen sich auf, auf eine lange Reise, die zu Beginn noch so unbeschwerlich erscheint.
Das Besondere an Brothers: A Tale Of Two Sons ist erst einmal die Steuerung. Mit dem linken Stick steuert man den großen Bruder, mit dem rechten Stick den kleinen Bruder. Jeder hat dann noch eine Aktionstaste in Form des linken und des rechten Triggers – mehr Tasten benötigt man nicht. So muss man gleich zu Beginn die Trage des Vaters an beiden Enden anpacken, und die beiden Brüder vom höher gelegenen Haus in Küstennähe ein Stück weit ins Dorf zu transportieren. Wir bringen den Vater ins Haus eines eventuellen Doktors – so genau weiß man das nicht, denn die Bewohner dieser Welt sprechen eine uns völlig unverständliche Sprache – dieser kann aber auch nicht mehr machen, als sich um den Kranken zu kümmern, während die Brüder nach dem Heilmittel suchen.
Mit vereinten Kräften Am Anfang sieht das wirklich nicht sehr beschwerlich aus. Einzig ein Dorftrottel, der uns ständig die Wege versperrt, scheint die Brüder an ihrer Reise hindern zu wollen. Hin und wieder muss man beide zusammenarbeiten lassen, um weiter zu kommen, die Aktionstasten lassen sich aber auch für eine Menge Spielereien benutzen, wobei beide Brüder recht unterschiedlich agieren. Im Gespräch holt der ältere oft die Schriftrolle mit ihrem Ziel heraus, und bekommt dann mehr oder weniger hilfreiche Richtungsangaben heraus – Brothers ist ohnehin bis auf einige Sackgassen am Wegesrand komplett linear. Außerdem hilft der große Bruder gerne den Leute, und packt auch mal schnell mit an, während der Kleine nur Blödsinn im Kopf hat. Das alles ändert sich jedoch schneller, als den beiden lieb ist. Und dabei ist die Tatsache, dass nur der große Bruder schwimmen kann, und sich der kleine dabei an ihm festhalten muss, nur das geringste Problem.
Von der Idylle zum Alptraum Bald merken wir, dass die Brüder auch sterben können, freunden uns mit einem Troll an, der ebenso unsere Hilfe braucht wie umgekehrt, gelangen in einen großen, von bösen Trollen bewohnte Stollen, und immer tiefer und weiter in die mysteriöse Welt hinein. So friedlich und vertraut die Welt von Brothers am Anfang, so bedrohlicher, düsterer und phantastischer wird sie mit zunehmender Spieldauer. Dabei gibt es wie in Limbo oft nahtlose Übergänge von einem ins nächste Kapitel – von einer seltsamen in die nächste unglaubliche Gegend. Der Tod ist bald allgegenwärtig. Schwierig wird es für den Spieler dank Rücksetzpunkten und unendlichen Versuchen aber nicht, Mechanismen die heutzutage sowieso weit verbreitet ist. Heart of Darkness würde heutzutage sicher keinen solchen Schwierigkeitsgrad mehr bekommen, wie es damals der Fall war.
Eine Welt, so fremd wie faszinierend Dabei bekommen wir grandiose Landschaften und Bilder zu sehen, untermalt von einem düster-melancholischen Soundtrack, der die fremde Atmosphäre des Spiels vollendet. Das Gameplay fordert dabei nicht zu viel vom Spieler: Es gibt kleine Rätsel, einige Klettereinlagen und Bosskämpfe, die Brüder müssen so manche Tricks anwenden, es gibt immer Überraschungen. Vor allem aber ist die Koordination der beiden Protagonisten mit den zwei Sticks die wahre Herausforderung an unser Gehirn. Und die Entdeckungsreise sowie die emotionale Story, die sich am Ende entfaltet (inklusive sehr interessanten Twists), sind der Lohn fürs Spielen. Erfolge bekommt man übrigens auch nur, wenn man sich alles genau ansieht und manche Dinge ausprobiert. Es gibt fürs Vorankommen, und auch für irgendwelche Sammelaktionen keine Achievements. Dafür Bänke an Aussichtspunkten, auf denen sich die beiden Brüder auch mal ausruhen können, und der Spieler die Grafik genießen darf.
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