Splashpages  Home Games  Rezensionen  Rezension  Bioshock Infinite
RSS-Feeds
Podcast
https://splashgames.de/php/images/spacer.gif
In der Datenbank befinden sich derzeit 3.437 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...
Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Checkliste

Bioshock Infinite

Entwickler: 2K Games
Publisher: 2K Games

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 59,00 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Ich bin jetzt seit vielen Jahren hier bei Splashgames und so ein Spiel wie Bioshock Infinite ist mir noch nie untergekommen . Im positiven wie auch im negativen war das Schreiben für dieses Spiel und die Einschätzung des Erlebten ein Drahtseilakt. Ja ich gebe zu, ich habe mich sehr schwer getan, trotz oder gerade weil die Lobeshymmnen weit und breit nicht abreißen wollten. 





Meinung:
Der Leuchtturm
Da sitzt man in einem Ruderboot, die stürmische See um einem herum, ein plapperndes Pärchen die sich um die Ruderei streiten und in der Ferne ein Leuchtturm. Stürmische See und der Leuchtturm, da war doch was? Ja, es ist eine Art kleine Hommage an Bioshock. Doch diesmal geht es im Leuchtturm nicht nach unten, in die Tiefen von Rapture, nein es geht nach oben in die Wolken, ab nach Columbia. Hier zeigt sich auch ein völlig anderes Gesicht, keine zerstörte, dem Untergang geweihte Metropole, nein, überall ist Sonnenschein, nette fromme Menschen und prächtige Gärten säumen den Wegesrand. Alles strahlt und glänzt, man könnte fast meinen, man wäre nicht im Jahre 1912 sondern im biblischen Himmel. 

Man ist aber auf gar nicht frommer Mission dort, sondern spielt Booker DeWitt, der ein Mädchen Namens Elizabeth entführen soll, dafür wird ihm die Schuld erlassen. Wer ist das Mädchen? Welche Schuld? Auftraggeber? Man tappt am Anfang ziemlich im Dunklen, ahnt nur, dass hinter der Fassade der Anfänge des 19ten Jahrhunderts im Himmel etwas anderes lauert, als die vielen weißen Westen der Bürger hier vermuten lassen. Erste Begeisterung macht sich breit über die tolle Vision der Entwickler und dem frischen Szenario.

Bekanntes
Leider überträgt sich die volle Begeisterung nicht in alle anderen Spielbereiche, teilweise stürzt man eher unaufhaltsam aus den Wolken gen Erdball.

Das Gameplay ist äußerst klassisch. Meist recht linear ballert man sich in bester Ego-Shooter-Manier von Areal zu Areal. Das macht soviel Spaß, wie man eben daran Spaß hat, Gegnerwelle um Gegnerwelle zu erledigen. Die Schießprügel sind nicht wirklich innovativ, was aber bei dem Setting völlig in Ordnung ist. Serientypisch wird der Shooter-Alltag mit magischen Fertigkeiten, auch Vigor genannt, aufgepeppt. Jede Fertigkeit kann auf zwei verschiedene Arten angewandt werden und meist mit einer anderen Kraft kombiniert werden. 

So kann man Feuerbälle schmeißen, mit Krähenschwärmen Gegner behindern oder Projektile aufsaugen und dann zurückschleudern. Ganze acht Fertigkeiten gibt es im Spiel zu finden, ausrüsten kann man aber immer nur zwei gleichzeitig. Und auch die Umgebung kann man mit einbeziehen. Feuer auf eine Öllache, oder Blitzkräfte in Wasserpfützen geschleudert, da brutzeln die Gegner erst so richtig. Am meisten Spaß macht es aber mit der Wasserkraft die Gegner über Brüstungen in den Tod zu schubsen. Bioshock-Spieler kennen diese Spielereien in Form der Plasmide aus Rapture.

Das Problem an der Sache, das ganze Spiel kann man locker nur mit den Schusswaffen meistern. Weder Rätsel noch spezielle Gegner erfordern das geschickte Einsetzen bestimmter Fähigkeiten. Hier wird wirklich Potential leichtfertig vergeben und selbst Bioshock hat hier mehr geboten!

Sky-Lines
Witzig sind die Railroadausflüge, die eine frische Brise ins Shootergenre bringen. In einer beweglichen Wolkenstadt lässt sich eine Eisenbahn für den Güter- und Personentransport nur schwer umsetzen und so gibt es eine Art Seilbahn. Was dann rockt ist die Möglichkeit mit einem Greifarm an diese Seile bzw. Sky-Lines zu springen und dann in Achterbahn-Manier durch die Gegend zu rutschen. Dabei darf sogar geballert, die Geschwindigkeit geregelt  oder Sprungattacken auf Gegner ausgeführt werden. Ein witziges Gameplay-Element das leider gerade zu Anfang viel zu selten zum Einsatz kommt.

Der Greifarm ist übrigens auch blutige Nahkampfwaffe. Da werden Hälse gebrochen, Bäuche blutig aufgeschlitzt oder Köpfe abgetrennt. Allgemein ist die Gewalt relativ hoch und der ein oder andere Kopf fliegt schon mal durch die Gegend.

Anziehen und Verbessern
Nette Neuerung ist das Einsammeln von Kleidungsstücken und den damit verbundenen Vorteilen im Kampf. So kann man sich durch  Nachkampftötungen heilen, wird nach dem Absprung von der Seilbahn kurzzeitig unverwundbar oder sorgt für höheren Schaden bei Kopfschüssen. Meistens sind die Kleidungsstücke gut versteckt und erfordern das Suchen abseits des Handlungsfadens.
Die Klamotten sind aber nicht die einzigen Verbesserungen. An Verkaufsautomaten kann mit hart ersammeltem Geld entweder jede Waffe in unterschiedlichen Bereichen verbessert werden und, was noch teurer ist, auch die Vigorkräfte.

Ist das das große Bioshock was man erwartet hat? Solides Gameplay mit innovativem Setting und kleinen Verbesserungen? Fast macht sich Ernüchterung breit, aber eben auch nur fast, denn Bioshock Infinite glänze in einem Bereich so hell, dass alle Ecken und Kanten so rund geschliffen werden, wie der glatteste Stein im Meer.


Der Sog der Geschichte
Denn nichts ist so, wie es am Anfang erscheint. Der heilige Prophet und Regent der Wolkenstadt wirkt nach wenigen Spielminuten eher wie ein Diktator und schon früh lassen manche Bemerkungen von Passanten übles erahnen. Viel mehr will ich hier auch nicht verraten, denn das Spiel lebt durch seine Wendungen, dem Treffen von großartig entworfenen Charakteren und vielen überraschenden Entdeckungen in dieser Welt hoch oben in den Wolken. Gerade auch abseits des Handlungspfades werden immer wieder Szenen geboten, die unter die Haut gehen. Allerdings sind diese Momente eher am Anfang und Ende zu suchen, zwischendrin nimmt sich das Spiel hier und da etwas zuviel Zeit und kann die Spannung nicht ganz aufrechterhalten. 

Dennoch ist die wendungsreiche Geschichte und Atmosphäre im Himmel der Grund, warum man dieses Spiel in seine Konsole schiebt, und am Ende kann man sie kaum noch ausschalten. Die Spannung ist dabei nicht alles was fesselt, auch die Themen die aufgegriffen werden sind hochbrisant und in der heutigen Zeit noch aktuell. Die letzten Stunden des Spiels sind dann eine derart fulminante Achterbahnfahrt, das einem noch viele Stunden nach dem Abspann schwindlig im Kopf ist. Ken Levine und sein Team haben hier etwas wirklich großartiges geschaffen. 

Technische Enttäuschung
Nicht ganz so phänomenal fällt die Technik aus. Auf den Konsolen wirken viele Texturen recht matschig, gerade was die Gesichter angeht. Manche Kulissen in Columbia fehlt einfach der Kontrast und vor allem viele Details. Wer sich die PC-Version anguckt, dem treibt die Konsolengrafik wirklich Tränen in die Augen, und ich bin bei weitem kein Grafikfetischist. 

Noch mehr nagen an der ansonsten tadellosen Atmosphäre aber die Klone auf Seiten der Bevölkerung und Soldaten. Man staunt nicht schlecht wenn man innerhalb von wenigen Minuten ein und dieselbe Person mehrmals sieht, ja teilweise stehen sie sogar nebeneinander. Und laufen lernen müssen die Bewohner auch noch, denn die meiste Zeit stehen die Bewohner stocksteif da. Ja sie haben oft interessante Sachen zu erzählen und haben ihre eigene lebendige Geschichte, aber trotzdem wirken sie eher wie abgestellte Schaufensterpuppen. Schade, denn hier verspielt man ein wenig die Authentizität dieser Stadt.

Über jeden Zweifel erhaben ist dann wiederum der Sound. Die Synchronisation ist vom einfachen Passanten bis hin zu den Hauptprotagonisten hervorragend, die Musik trifft zur Spielstimmung immer den richtigen Ton. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass es sich lohnt den Soundtrack zu kaufen.


Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Christian Jacob
christianDer Beginn von Bioshock Infinite ist atmosphärisch äußerst stark, stagniert dann leider, vielleicht muss das Spiel aber auch nur Luft holen, denn am Ende explodiert es in einem atmosphärischen Feuerwerk. Der Spieler gerät in einem enormen Sog aus der Charakterbeziehungen zu Elizabeth und der wendungsreichen und großartigen Geschichte. Ich behaupte, die letzten Spielstunden rechtfertigen fast alles und sind Grund dafür, warum die Ecken des Spiels am Ende fast vergessen sind. 

Aber eben nur fast. Gerade im Mittelteil des Spiel dümpelt das Gameplay vor sich hin. Der Shooterpart ist positiv ausgedrückt nur klassisch, die zusätzliche Fähigkeiten zwar nett, aber nicht mehr als eine Auflockerung. Rätsel oder anderweitige Herausforderungen, die die Fähigkeiten interessanter eingebettet hätten, fehlen. Hier wäre viel mehr drin gewesen! Und gerade auf der Konsole ist technisch nicht alles auf der Höhe der Zeit – ich rate dringendst zur PC-Version!

Trotzdem ist Bioshock Infinite ein absoluter Pflichttitel! Ich ziehe meinen Hut vor Ken Levine und seinem Team für diese grandiose Geschichte und deren Inszenierung, die eigentlich erst nach dem Spiel, sein volles Potential beim Nachdenken oder sogar zweiten Durchlauf erst voll entfaltet.



Bioshock Infinite - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Christian Jacob

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 9.25 Grafik: 7.00
Sound: 10.00
Steuerung: 10.00
Gameplay: 10.00
Wertung: 9.25
  • Elizabeth als brillanter Charakter
  • Eine atmosphärisch dichte und innovative Welt
  • Eine herausragende Geschichte
  • Konsolen-Version wesentlich schlechter in der Optik
  • Mittelteil hält den Spannungsbogen nicht
  • Shooter-Gameplay eher mittelklassig

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 18.04.2013
Kategorie: Action
«« Die vorhergehende Rezension
Gears of War: Judgment
Die nächste Rezension »»
The Walking Dead: Survival Instinct
Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: Keine Bewertung vorhanden
Bewertung
Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.
Schulnote 1Schulnote 2Schulnote 3Schulnote 4Schulnote 5Schulnote 6