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Virtue's Last Reward

Entwickler: Spike Chunsoft
Publisher: Rising Star Games

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: ca. 28 bis 30 €

Systeme: 3DS, PlayStation Vita

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Virtue's Last Reward ist der zweite Teil der Reihe Zero Escape. Man muss den ersten – 9 Hours, 9 Persons, 9 Doors – nicht unbedingt gespielt haben, denn immerhin erschien dieser DS-Titel nicht in Europa. Schaden tut es allerdings auch nicht, wenn man den Vorgänger kennt. Virtue's Last Reward, welches für die PS Vita und den 3DS erhältlich ist, kann man als ein Adventure mit sehr viel Story bezeichnen, oder auch als eine Visual Novel mit Rätselelementen. Um herauszufinden, warum das Spiel bei seinen Fans so beliebt ist, haben wir die 3DS-Version getestet.


Meinung:
Protagonist Sigma wird entführt und in einen seltsamen Komplex gebracht, der völlig von der Außenwelt abgeschnitten ist. Sein Schicksal teilen acht weitere Personen, manche davon sind mysteriös, andere sehen nur merkwürdig aus. Von einem virtuellen KI-Hasen namens Zero Jr. erfahren die Gefangenen, dass sie am Nonary Game teilnehmen, ein Spiel, bei dem es um die Zahl Neun geht. Jeder Teilnehmer trägt ein Armband mit einer Punktzahl (zum Start sind es drei Punkte), einer Farbe, und der Angabe, ob man mit jemandem gerade ein Paar bildet, oder für sich alleine steht, auf dem Display. Fällt die Punktzahl auf Null oder wird eine wichtige Regel gebrochen, so wird der betreffenden Person per Armband zuerst ein Betäubungsmittel und danach Gift injiziert. Nur wer auf neun Punkte kommt, darf die Tür mit der Nummer Neun öffnen und in durch sie in die Freiheit treten. Und die Tür öffnet sich nur ein einziges Mal für eine kurze Zeit. Natürlich könnten auch alle auf einmal durchgehen, wer aber dabei keine neun Punkte hat, begeht einen schweren Regelverstoß.

Verrat oder Treue?
Ganz so einfach ist es aber nicht, an die Punkte zu kommen. Zuerst müssen sich die Charaktere bzw. Paare mit jemand anderem zusammentun, damit die kombinierten Farben z.B. eine Tür mit dem entsprechenden Ergebnis der Farb-Addition bzw. Substraktion zu öffnen. In dem folgenden Raum verlässt man den Visual-Novel-Teil und startet eine Escape-Sequenz, die einem Point'n'Klick-Adventure recht nahe kommt. Es gilt dann Rätsel zu lösen, Objekte zu finden und zu kombinieren, Codes zu ermitteln und schließlich das Passwort für den Safe zu finden, welcher den Schlüssel zum Entkommen und eventuell auch Keycards für den Ambidex Room enthält. Dort – das erfahren die Charaktere in der ersten Runde leider etwas spät – muss man für oder gegen die Person bzw. das Paar stimmen, mit der bzw. dem man den vorhergehenden Escape Room abgeschlossen hat. Für oder gegen bedeutet folgendes: Vertrauen sich beide Parteien, so erhalten beide zwei Punkte. Misstrauen sich beide, gibt es keine Punkte. Verrät man jemanden, während dieser einem vertraut, so bekommt man drei Punkte, der andere bekommt jedoch zwei abgezogen. Das ist auch als das Gefangenendilemma bekannt, was im Spiel auch erklärt wird.

Falsches Spiel mit falschem Hasen
Als wäre das noch nicht schlimm genug, erfahren die Gefangenen, dass Zero Sr., der Veranstalter des Spiels und Schöpfer der KI Zero Jr., einer von ihnen ist. Es geschehen immer mysteriösere Dinge, Sigma und seine anfängliche Partnerin Phi, die aus irgendeinem Grund Sigmas Name kannte, ohne den Grund dafür zu wissen, bekommen seltsame Vorahnungen, und irgendwie scheint nicht nur Zero Sr. gegen die Gruppe zu spielen. Immer wieder muss man Entscheidungen treffen, welche die Story in eine andere Richtung schicken, und hier kommt die große Eigenheit von Virtue's Last Reward zu tragen.

Doc Brown könnte es nicht besser darstellen
Man findet im Menü nämlich ein Flussdiagramm, welches alle Storysequenzen und Escape Rooms als Kästchen auf einer Zeitlinie von oben nach unten auflistet, die sich an Stellen, an denen vom Spieler eine Entscheidung verlangt wird, dann aufsplittet und schließlich irgendwann endet. Da gibt es auch Routen, die in einem Game Over enden, doch im Gegensatz zu anderen Spielen sind auch diese wichtig, denn nicht auf allen Routen bekommt man alle Informationen. Man kann nämlich über das Flussdiagramm jederzeit zu jedem Punkt der Handlung zurückspringen, was man schon nach einigen Stunden Spielzeit sicher tun wird, um eine andere Entscheidung auszuprobieren. Ein Pfad kann auch mittendrin mit einem „To Be Continued“ aufhören, obwohl man noch nicht beim letzten Kästchen angekommen ist. Dann wird die entsprechende Stelle schwarz, bekommt ein Schloss und einen Hinweis, warum es hier nicht weitergeht. Hier kommen dann Informationen aus den anderen Pfaden ins Spiel, mit denen man dann schließlich weiterkommt. Nicht verraten will ich jedoch, was diese Sprünge selbst für eine Auswirkung auf die Handlung haben, denn das hat bei mir für einen schönen WTF-Moment gesorgt.

Schrödingers Katze
Die Handlung von Virtue's Last Reward ist dabei wirklich erstklassig, und bringt uns viele Gedankenexperimente, aber auch Modelle aus der Quantenmechanik näher – Dr. Sheldon Cooper hätte also seine wahre Freude daran. Auch lässt einen die Geschichte der neun Personen nicht kalt, und es gibt immer mal wieder bittere Pillen, die man herunterschlucken muss, wenn man weiterkommen will. Das Problem ist nur, dass die Texte komplett in englisch sind, obwohl gerade das Adventuregenre (sei es auch mit einer größeren Textmenge als üblich) in Deutschland so beliebt ist. Die Sprachausgabe in den Visual-Novel-Teilen des Spiels ist dagegen nur auf japanisch verfügbar, die englische Tonspur aus der US-Fassung ist nicht enthalten. Bereits bekannte Stellen in der Handlung (die bei alternativen Routen durchaus vorkommen können) kann man vorspulen – das Spiel hält automatisch wieder an, wenn etwas neues kommt. Rätselräume kommen dagegen nicht doppelt vor.

Speicher-Bug und Rätselhaftes
Praktisch ist, dass man ständig speichern kann, auch oder gerade während die Story erzählt wird. Befindet man sich in den Rätselräumen „Pressure Exchange“ und „Crew's Quarters“, sollte man das Speichern sogar unterlassen, da es ansonsten zu einem Speicher-Bug kommen kann.
Etwas unsinnig fand ich die beiden Schwierigkeitsgrade in den Rätsel- bzw. Escape-Räumen. Man startet einen solchen Raum normalerweise automatisch auf Hard, denn nur dann kann man mit einem zweiten Safe-Passwort eine Goldakte bekommen, in der Zusatzinfos enthalten sind. Man kann auf Easy wechseln (das kann auch automatisch passieren, wenn man bei einem Rätsel zu viel ausprobiert), und bekommt dadurch mehr Tipps von den anderen Charakteren, im Safe ist dann aber nur noch eine Silberakte, die weniger Infos enthält. Was das ganze unsinnig macht ist, dass man die Räume durch einen Sprung im Flussdiagramm wiederholen kann, und das Passwort sich nicht ändert (es wird sogar im Archiv gespeichert), und man es auch gleich eingeben kann. Den ersten Rätselraum muss man sogar wiederholen, wenn man die Goldakte will, da er auf Easy startet, und man nur von Hard auf Easy, aber nicht zurück wechseln kann. Zudem fand ich den Code für die Akte bisher in jedem Raum weit vor dem Code für den Schlüssel, man kann also nach dem Fund der Goldakte problemlos auf Easy wechseln.


Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch Ein Grafik- und Effektfeuerwerk liefert Virtue's Last Reward nicht ab, aber das hatte Chunsoft wohl auch nicht beabsichtigt. Vielmehr wird eine grandiose Story erzählt, die mit teils kniffligen Rätseleinlagen aufgelockert wird. Der Clou sind dabei die Entscheidungen des Spielers, die neue Wege in der Handlung eröffnen, und somit multiple Enden ermöglichen. Dabei sollte man alle ansehen, um das Spiel wirklich durchgespielt zu haben. Schließlich kommt man an manchen Stellen auch nur weiter, wenn man Infos aus anderen Handlungszweigen bekommen hat – das Flussdiagramm macht das Umherspringen in der Story möglich. Wer des englischen mächtig ist, und gute Geschichten mag, sollte sich Virtue's Last Reward auf keinen Fall entgehen lassen.


Virtue's Last Reward - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots










Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 9 Grafik: 8.50
Sound: 8.75
Steuerung: 9.00
Gameplay: 9.75
Wertung: 9
  • Erstklassige Story, die einen nicht kalt lässt
  • Eingewobene Gedankenspiele und Modelle aus der Quantenmechanik
  • Teils knackige Rätsel, lange Spieldauer
  • Mehrere alternative Handlungswege und Enden
  • Man kann und muss innerhalb der Storypfade umherspringen
  • Nur englische Texte
  • Speicherbugs und unnötige Schwierigkeitseinstellung

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Rezension vom: 04.04.2013
Kategorie: Adventure
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