Persona 4 Golden
Entwickler:
Atlus
Publisher:
NIS America
Genre:
Rollenspiele
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
39,95 €
Systeme:
PlayStation Vita
Inhalt:
Echte Knüller gibt es auf der Vita nur wenige. Vor allem in letzter Zeit schmachten Besitzer des aktuellen Sony-Handhelds geradezu nach neuen Toptiteln. Ein Remake eines vier Jahre alten Spiels verschafft nun endlich Abhilfe. Mit Persona 4 Golden bringt Atlus nämlich nicht nur eines der besten Rollenspiele, sondern auch eines der besten Spiele der PS2-Zeit auf die Vita.
Ob das Spiel aus der Feder von Katsura Hashino auch auf dem kleinen Handheld so eine Faszination ausstrahlt wie auf der PS2 steht außer Frage, viel mehr fragt man sich, wie das Ganze aussieht, und ob es irgendetwas Neues gibt. Die Antworten auf diese Fragen und noch vieles mehr erfährst Du wie immer in unserem nun folgenden Test.
Meinung:
Inaba ist eine ländliche Kleinstadt, in der augenscheinlich nicht viel passiert. Doch der Schein trügt. Kurz nachdem man zu seinem Onkel in die Kleinstadt zieht, startet eine mysteriöse Mordserie. Während die Bewohner der Stadt panisch reagieren, entdecken Du und Deine Freunde durch Zufall, was hinter den Taten stecken könnte: Unglaublicherweise befindet sich hinter der Mattscheibe eines jeden Fernsehers der sogenannte Midnight Channel, eine andere Welt in der Leute durch fiese Schattenmonster hineingezogen, dort mit ihrer ganz persönlichen dunklen Seite konfrontiert, und am nächsten Tag in der realen Welt tot aufgefunden werden. Ausgestattet mit diesem Wissen macht sich unser Held auf, um die Verantwortlichen dafür ausfindig zu machen und weitere Morde zu verhindern.
Obwohl die Story mittlerweile vier Jahre auf dem Buckel hat, ist sie immer noch genau so gut wie damals. Vor allem die Dialoge sowie die Charaktere, die man während des Abenteuers kennenlernt, sorgen heute noch für Begeisterung.
Der ganz normale Alltag
Das Gameplay ist ebenfalls noch genauso fesselnd. Denn auch in Persona 4 Golden geht es nicht nur darum, einfach in die Mattscheibe zu klettern und dort die Monster in rundenbasierten Kämpfen zu besiegen, damit endlich wieder Ruhe und Frieden in das einst idyllische Städtchen einkehrt. Nein, auch der ganz normale Alltag eines Teenagers muss gemeistert werden. Dazu gehört natürlich der Besuch der Schule genauso dazu wie Prüfungen, Nebenjobs, Hobbys und Freunde. All dies muss erledigt werden, wobei dies hier anders als in anderen Spielen nicht etwa lästige Pflichtaufgaben sind. Engere Freundschaften bedeuten nämlich auch bessere Chancen im Kampf gegen die Monster. Durch gute Freunde werden die Personas – Widerspiegelungen des eigentlichen Ichs, die einem im direkten Kampf gegen die Monster in der Parallelwelt spezielle Fähigkeiten verleihen – stärker, wodurch man natürlich bessere Chancen hat, den Kampf gegen das Böse zu gewinnen. Jeder hat einen Schwachpunkt
Der Kampf geht, wie bereits erwähnt, rundenbasiert von Statten. Jeder Gegner hat dabei eine besondere Schwäche, die es mit den richtigen Angriffen auszunutzen gilt. Wenn man dies schafft, erhält man einen zusätzlichen Zug und kann den Gegner so relativ schnell besiegen. Genau so kann es aber auch sein, dass der Gegner die Schwächen Deiner Charaktere entdeckt und dementsprechend agiert. Dann wird ein Kampf wirklich schwer und fordert einem alles ab. Aus diesem Grund ist es auch empfehlenswert, wenn man seine Mitstreiter nicht von der KI steuern lässt, sondern diese Aufgabe schnellstmöglich selber übernimmt. Auf diese Weise kann man nämlich wesentlich gezielter vorgehen, und die angesprochenen Schwächen der Gegner besser ausnutzen.
Hübscher als das Original
Grafisch präsentiert sich das Remake wesentlich schöner als das Original. Denn auch wenn alles auf dem PS2-Original basiert, sieht Persona 4 Golden mit seiner höheren Auflösung hübscher aus. Vor allem bei den Charakteren und den wesentlich schärferen Textblöcken (die übrigens genau wie die nahezu perfekte Sprachausgabe nur in Englisch vorhanden sind) und Menüs kann man dies sehr gut sehen. Größer als das Original Atlus hat aber bei weitem nicht nur an der Technik geschraubt. Auch inhaltlich hat sich im Vergleich zu 2008 einiges getan. Als erstes wären da einige neue Dialoge sowie Musikstücke, die das gesamte Geschehen abwechslungsreicher machen. Desweiteren gibt es nun neue Events, zusätzliche Persona-Fähigkeiten, nagelneue Outfits, und die Möglichkeit Gemüse anzubauen, die einem in den Dungeons als Vorrat dienen. Wenn man online ist und man trotz Vorräte in einem Dungeon in Bedrängnis gerät, kann man sich zudem auch jederzeit die Hilfe anderer Spieler einholen. Oder man schaut sich an, was andere Spieler am Tag so gemacht haben und holt sich auf diese Weise eventuell ein paar Anregungen für seinen eigenen Spielverlauf.
Eine weitere kleine, aber dennoch sinnvolle Neurung ist auch die, dass man mit seinem Charakter nun auch abends außer Haus gehen und sich mit Freunden treffen kann. Denn auch wenn sich diese Neuerung wenig spektakulär anhört, hat sie den netten Effekt, dass man seine Freundschaften so wesentlich schneller vertiefen kann als zu PS2-Zeiten.
Fazit:
Nicht nur in Anbetracht dessen, dass es der Vita an guten Spielen mangelt, sollte Persona 4 Golden bei jedem Vita-Besitzer ganz oben auf der Einkaufsliste stehen. Nein, auch wenn es auf der Vita etliche Spitzentitel geben würde, wäre Persona 4 Golden ein absoluter Pflichtkauf. Mit Golden hat Atlus nämlich kein ödes und lieblos in die Welt geschmissenes Remake des alten PS2-Klassikers produziert. Vielmehr haben sie eine Art Persona 4.2 erschaffen, das mit seinen zahlreichen Neuerungen und Extras nicht nur dafür sorgt, dass selbst Fans des Originals viel neues erleben, sondern Golden auch besser da steht als das PS2-Original. Und wer das Original kennt, wird wissen, dass das alles andere als einfach war.
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Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert
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