Spider-Man: Edge of Time
Entwickler:
Activision
Publisher:
Activision Blizzard
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
50 €
Systeme:
3DS, DS, PlayStation 3, Wii, Xbox 360
Inhalt:
Beim letzten großen Auftritt des Wandkrabblers hat Spider-Man in vier verschiedenen Inkarnationen das Böse zurückdrängen und vier Universen retten müssen. In Edge of Time geben sich dieses Mal nur zwei Versionen der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft die Klinke in die Hand. Gibt es dadurch auch nur den halben Spaß?
Meinung:
Im Jahr 2099 deckt Miguel O'Hara, der Spider-Man dieser Zeit, den finsteren Plan des Alchemax-Chefs Sloan auf. Dieser möchte in die Vergangenheit reisen, um seine Firma an die Spitze zu bringen. Durch eine mentale Verbindung mit Peter Parker, seines Zeichens Ur-Spider-Man, versucht Miguel Sloan aufzuhalten und die Geschichte wieder ins rechte Lot zu rücken. Dabei kommen finstere Geheimnisse ans Licht, die Spider-Mans Leben aus der Bahn werfen. Dank professioneller Schreiber ist die Story sehr gut und kann mit interessanten Überaschungen aufwarten.
Downsizing Von ehemals vier Versionen der Spinne sind nun nur noch zwei übrig. Beide wechseln sich während des Storyverlaufs immer wieder ab und müssen bestimmte Ziele erfüllen, die in der Regel in der Zukunft Veränderungen hervorrufen, um ein weiteres Vorankommen zu gewährleisten. Beide Helden unterscheiden sich dabei leider nur minimal voneinander. Spider-Man 2099 ist ein wenig robuster als Amazing Spider-Man und verfügt über Schilde sowie die Fähigkeit, durch Schächte zu fliegen und die Gegner mit Hologrammen abzulenken. Amazing Spider-Man ist ein wenig agiler und kann einen Geschwindigkeitsschub einsetzen, der ihn Angriffen und Lasern ausweichen lässt. Im Vorgänger Shattered Dimensions war gerade Spider-Man Noir interessant, weil er durch ein Arkham Asylum-ähnliches Gameplay für mehr Abwechslung gesorgt hatte. Dass ausgerechnet auf zwei ähnliche Spider-Man-Varianten gesetzt wurde, war kein kluger Schachzug.
Spider Sense is tingling So gestaltet sich das Spiel größtenteils auch nach dem bekannten Schema. Spider-Man betritt einen Raum und muss dort alle Gegner besiegen, bevor er weitergehen kann. Hin und wieder gibt es kleine Puzzle-Einlagen, bei denen die "Köpfe" von Tentakeln ausfindig gemacht werden müssen, die den Weg versperren. Da es auch nur eine handvoll verschiedener Gegnertypen gibt, die in den zwei Zeitzonen lediglich unterschiedlich aussehen, kommt schnell Langeweile auf. Zwar können mit unterwegs eingesammelten goldenen Spinnen und Energiesphären neue Attacken gekauft werden, aber auch dadurch wird die Eintönigkeit nur ein wenig aufgeschoben.
Netz der Herausforderung Die drei Akte der Geschichte sind in kleinere Kapitel unterteilt. Zu jedem Kapitel gibt es im Netz der Herausforderungen unterschiedliche Aufgaben zu lösen. So muss man eine bestimmte Anzahl Energiesphären in kurzer Zeit einsammeln oder alle Gegner besiegen ohne getroffen zu werden. Manche dieser Aufgaben sind dank der hakeligen Steuerung unnötig schwer. Schließt man genügend Aufgaben ab, lassen sich dadurch Extras wie alternative Kostüme und Artworks freischalten.
Keine Netzflüssigkeit mehr In bisher allen Versoftungen des Wandkrabblers gab es Probleme mit der Steuerung. Manchmal war die Kamera nicht zu gebrauchen, manchmal macht Spidey, was er wollte. Hier trifft beides zu. Die Kamera folgt dem Protagonisten zwar, gibt in Kämpfen aber nicht genügend Überblick, sodass Gegner permanent von außerhalb des Bildes angreifen. Krabbelt er an einer Wand entlang, weiss die Kamera auch nicht so recht, wo es hingehen soll und schwenkt wild herum, was wiederum darin resultiert, dass Spidey dank der Änderung des Blickwinkels hin- und herklettert. Außerdem ist Spider-Man zwar in den Comics ein Sprungkünstler, im Spiel springt er aber selten dorthin, wo er hin soll und ist im Flug viel zu zappelig. Die kleinste Bewegung sorgt bei ihm für hektisches Wechseln der Richtung.
Triste Bürowelten Grafisch hat sich seit Shattered Dimensions nichts getan. Die Animationen der Figuren, allen voran natürlich die der beiden Spider-Men, sind sehr gut, aber die Umgebungen könnten trister nicht sein. In beiden Zeitzonen bewegt man sich durch das gleiche Bürogebäude, das lediglich in der Zukunft etwas steriler und maschineller aussieht. Es gibt einen Raum, in dem ein paar Bäume wachsen und das war es auch schon. Der Rest ist ein leerer Korridor nach dem anderen, der zu tristen Räumen führt. Dafür gibt es eine gute Synchronisation, dank der die Geschichte frisch rübergebracht wird. Der Soundtrack ist in Ordnung. Er bietet nichts Weltbewegendes, ist aber auch nicht nervig.
Fazit:
Spider-Man: Edge of Time hat einfach das falsche Paar Spider-Men abbekommen. Beide Versionen sind sich zu ähnlich, als dass es wirklich Sinn machen würde, zwischen den Figuren zu wechseln. Das Gameplay unterscheidet sich nicht voneinander und wird dadurch sehr schnell eintönig. Fans der Comics werden sich einmal die gute Story komplett ansehen wollen, aber dank der ungenauen Steuerung wird kaum jemand zurückkommen und sich an den Herausforderungen versuchen. Dafür sind die Belohnungen dann auch einfach zu mau. Eine Auskopplung von Spider-Man Noir hätte, vor allem im Hinblick auf den Erfolg von Batman, deutlich mehr Sinn gemacht.
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