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Batman: Arkham City

Entwickler: Warner Bros. Games
Publisher: Warner Bros. Games

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 54,95 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
So beliebt und erfolgreich Superheldencomics für das Kino verfilmt werden, so schlecht ist ihr Ruf als Vorlage für Videospiele. Zwar gehören sie zum Stammpersonal digitaler Helden, doch wirklich erfolgreich waren Superman und Kollegen dabei nie. Schlechte Grafiken, lieblos produzierte Umsetzungen: Zu selten konnten Entwickler das meist umfangreich vorhandene Material auch in ein gutes Videospiel umsetzen. Umso größer war die Überraschung, als 2009 Batman: Arkham Asylum bei Warner erschien und riesige Erfolge feierte. Dank einer tollen Story, brillanter Atmosphäre und packendem Gameplay gehört das Fledermausspiel ohne Zweifel zu den besten Titeln seines Jahrgangs. Das hatte schon lange kein Superheld mehr geschafft.

 

Groß war entsprechend die Vorfreude, als bekannt wurde, dass die Entwickler - Rocksteady Studios - schon unmittelbar nach Erscheinen von Arkham Asylum mit der Arbeit an einem Nachfolger begonnen hatten. Und die Erwartungen wurden immer größer, als bekannt wurde was man in Batman: Arkham City, so der Titel des Sequels, alles besser machen wollte. Größer, freier, schöner als der schon sehr gute Erstling sollte der Nachfolger werden. Seit dem 21. Oktober können sich deutsche Fans davon selber ein Bild machen.


Meinung:
Zwei Jahre nach den Ereignissen in Arkham Asylum hat sich einiges in Gotham City geändert. Die alte Irrenanstalt, in der sich damals Gothams Brut verschworen hatte, ist verschwunden. Stattdessen hat Quincy Sharp, ehemals Leiter des Asylums und jetzt Bürgermeister Gothams, eine neue Heimat des Bösen schaffen lassen: Aus einer Slum-Siedlung wurde Arkham City. Geleitet vom brillanten Psychiater Dr. Hugo Strange und kontrolliert vom Sicherheitsdienst Tyger, sollten sich dort die Verbrecher der Metropole nach Belieben austoben. Hauptsache, sie blieben der Stadt fern.

 

Ein schönes, sauberes Konzept. Das nutzt Sharp allerdings dazu, politische Gegner aus Gotham verschwinden zu lassen, um so einen Polizeistaat zu errichten. Einer der Betroffenen ist auch Bruce Wayne, der während einer Pressekonferenz, in der er vor den Vorgängen in Arkham City warnen will, entführt wird. Benommen kommt er hinter den riesigen Mauern des Gefängnisses wieder zu sich, stößt auf den Pinguin und andere Verbrecher, und erfährt bald, dass Strange etwas Schreckliches vorhat: Protokoll 10. Worum es sich dabei genau handelt, bleibt unklar, doch Strange lässt keinen Zweifel daran, dass die Folgen für Batman und Gotham katastrophal wären. Um das zu verhindern, muss aus dem Bürger Bruce Wayne wieder der Held Batman werden. Nur gut, dass die treue Seele Alfred seinem Herrn dessen Ausrüstung an jeden Ort der Welt liefern kann...

Neues Spielzeug
Entsprechend wirft Arkham City seinen Titelhelden und mit ihm auch den Spieler sofort praktisch komplett ausgerüstet ins Geschehen. Abgesehen von einem kleinen, aber wichtigen Feature stehen der Fledermaus sofort oder nach sehr kurzer Zeit alle der aus Film und Fernsehen zu Genüge bekannten Gadgets und Manöver zur Verfügung. Dabei gibt es im Vergleich zum Vorgänger einige Neuerungen. So kann der dunkle Rächer dieses Mal u.a. Stromladungen auf Distanz verschießen, um damit entweder Gegner auszuschalten oder elektrische Gerätschaften wieder in Gang zu bringen. Ähnlich vielseitig sind die Eisgranaten, die sowohl Angreifer einfrieren oder im Wasser schwimmende Plattformen bilden. Letztlich hat der Spieler in jeder Situation mindestens ein Hilfsmittel parat, das ihm den entscheidenden Vorteil bietet. Genau dafür ist die Figur Batman schließlich auch bekannt.

Anspruchsvoll
Inhaltlich hat das allerdings eine unangenehme Nebenwirkung. Denn wenn man nicht schon mit dem Vorgänger seine Erfahrungen gesammelt hat, ist die Funktionsfülle von Arkham City speziell zu Beginn schlicht überwältigend. Gerade in Kämpfen bietet die Spielfigur eine unglaubliche, im Übrigen toll umgesetzte Anzahl an Manövern. Hier ein Schulterwurf, da einen Arm verdreht, dort den Knüppel entrissen: Die Möglichkeiten des dunklen Ritters sind enorm, die Komplexität der damit verbundenen Steuerung leider aber auch. Ein Tutorial dafür gibt es aber nicht und so wird der Beginn von Arkham City für Neulinge von einem steten Gefühl der Überforderung begleitet.

Hat man die Handhabung von Mr. Wayne aber erst gemeistert, lernt man dessen Arsenal zu schätzen. Elegant schwebt man durch die Lüfte, stürzt sich auf eine zahlenmäßig klar überlegene Gruppe Gegner und schaltet diese so effizient wie elegant aus. Dass dadurch auch noch der Kombo-Zähler in die Höhe schnellt, ist da nur ein willkommener Nebeneffekt. Der Stolz, die Figur des Fledermausmanns mit Leben zu füllen, überstrahlt alles und fühlt sich einfach verdammt gut an.

Prachtvoll
Dankenswerterweise haben die Entwickler von Rocksteady mit dem riesigen Gefängnis auch eine zu den Fähigkeiten des Protagonisten passende Spielwelt erschaffen. Die riesige Arkham City - fünf mal so umfangreich wie das Asylum - ist konsequent düster-gothisch gestaltet, ohne dass man dabei die nötige Abwechslung vergaß. Zwischen Bauruinen, mittelalterlichen Türmen und Industrieanlagen finden sich überall Vorsprünge, Nischen und Gassen, in denen sich Batman perfekt verstecken kann - wenn es seine Gegner nicht schon tun. Stilistisch haben sich die Entwickler dabei aber nicht, wie vielleicht zu erwarten gewesen wäre, am beton-realistischen Ansatz von Nolans Verfilmungen orientiert, sondern eher am Design der älteren Burton-Filme. Ohne dabei völlig ins Irreale abzudriften, vermengt die Architektur von Arkham City phantastische und reale Elemente zu einem steinernen Alptraum. Eine beeindruckende Leistung der Designer, durch die sich Arkham City optisch vor keinem Konkurrenten verstecken muss. Auch wenn die Unreal-3-Engine schon einige Tage auf dem Buckel hat und manchmal mit Ladezeiten nervt.

Eingeschränkt
Durch dieses spektakuläre Szenario segelt, springt und läuft Batman, geleitet von einer gelungen Story, die den Spieler immer wieder neu antreibt. Damit nicht genug, wollen zusätzlich etliche ebenfalls sehr unterhaltsame Nebenmissionen abgeschlossen zu werden, in denen Batman auf einige unerwartete Gegner und Verbündete trifft. So bekommt es der Spieler u.a. mit Bane, Mr. Freeze und dem obligatorischen Joker zu tun. All diese Psychopathen, die für Batmans Abenteuer schon immer so wichtig waren wie der dunkle Ritter selbst, sind dabei optisch und inhaltlich sehr individuell umgesetzt, was gerade die Bossfights zu einem besonderen Erlebnis macht. Auch wenn deren Schwierigkeit sich in Grenzen hält.

Leider verhindert das Spielprinzip von Arkham City aber, dass das grandiose Setting des Titels voll ausgenutzt wird. Zwar haben sich die Entwickler alle Mühe gegeben, den Anschein einer offenen Batman-Welt zu erwecken, doch bedingt durch die Missionsstruktur ist Stranges Gefängnis genau das nicht. Denn letztlich sind die Schauplätze der Haupt- und Nebenmissionen eben zu wenig mit ihrer Umgebung verwoben. Trotz der Dinge, die Batman in den dunklen Straßen von Arkham City tun kann, konzentriert sich die Handlung des Spiels klar auf einige wenige Szenen, die mit der übrigen Spielwelt zu lose verbunden sind. Schade, aber vielleicht ändert sich das ja in einer möglichen Fortsetzung.

(Fast) Nie vorbei
Trotz der sehr linearen Handlung ist die Wiederspielbarkeit von Arkham City aber immens hoch. Das liegt zum einen daran, dass das Stadt-Gefängnis (beziehungsweise die Gefängnis-Stadt) vor Rätseln, Herausforderungen, etc. überquillt. An praktisch jeder Hausecke wartet ein Rätsel des Riddlers oder ein klingelndes Telefon darauf, seinen Inhalt preiszugeben. Allein darüber fesselt Arkham City einen Spieler über Tage, wenn er denn alle Herausforderungen des Titels abschließen will. Eine eigentlich sehr gelungene Dimension des Spiels, müsste man dafür nicht Batmans Detektiv-Sicht aktivieren: Deren Nachtsicht-Optik nimmt der Umgebung leider ihre düstere Pracht.

Davon abgesehen beinhaltet Arkham City aber natürlich auch weitere Spielmodi. So schaltet ein erster erfolgreicher Abschluss der Storyline zum Beispiel die Möglichkeit frei, das Spiel noch einmal zu spielen, ohne auf seine bereits erworbenen Fähigkeiten zu verzichten. In Kombination mit deutlich stärkeren Gegnern ein überraschend spannendes Vergnügen. Wer die Story aber nicht noch einmal absolvieren möchte, kann sich stattdessen den zahlreichen Herausforderungen zuwenden, in denen Batman unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen (unter Zeitdruck, mit wenig Energie, usw.) einzelne Missionen absolvieren muss.

Damenwahl
Ein besonderes Feature bei sowohl Story- als auch Herausforderungs-Modus ist die Möglichkeit, statt Batman Catwoman zu steuern. Einen noch nicht eingelösten Code, der dem Spiel beiliegt (bei einem Gebraucht-Kauf aber auch online kaufbar) vorausgesetzt, zeigt Arkham City dadurch ganz neue Seiten. So erschließen sich erst in der Haut der Katzendame bestimmte Ereignisse des Spiels oder sind manche Rätsel erst durch ihre Fähigkeiten zu entschlüsseln. Und auch in Kampfsequenzen spielt sich der Titel mit einem neuen Protagonisten spürbar anders, schließlich ist Selina Kyle, so der reale Name von Catwoman, lange nicht so stabil gebaut wie der dunkle Ritter. Nicht zuletzt schaltet der Code aber natürlich auch eigene Missionen für Catwoman frei, die sich insgesamt auf circa zwei Stunden Spielzeit summieren und zwar wenig spektakulär, aber eben doch ausgesprochen unterhaltsam ausfallen.


Fazit:
maxErfüllt Rocksteady also die großen Erwartungen, die die Entwickler durch den grandiosen Vorgänger bei den Comicfans unter den Videospielern geweckt hatten? Absolut. Batman: Arkham City stellt eine beinahe perfekte Weiterentwicklung des ersten Teils dar, bietet mehr, schönere und spannendere Spielelemente als Arkham Asylum. Entsprechend sollte jeder, der Batmans vergangenen Triumphzug genossen hat, sich das zweite Abenteuer der Fledermaus definitiv zulegen, wenn das nicht eh schon geschehen ist.

 

Wer aber, aus welchem Grund auch immer, bisher keine Erfahrungen mit Rocksteadys Reihe hat, sollte sich erst den Vorgänger zu Gemüte führen. Der ist erstens gut, zweitens günstig, drittens story-technisch relevant und bietet viertens die Möglichkeit, Steuerung und Spielprinzip von Arkham City schon einmal zu testen. Gefallen dürfte das zwar den meisten, doch ohne Vorkenntnisse kann eine gewisse Überforderung den Blick auf das sonst so imposante Gefängnis verstellen. Und das wäre schade, schließlich bietet Batman: Arkham City das Beste aus beiden Welten: Comic und Videospiel.


Batman: Arkham City - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Max Link

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 9.0625 Grafik: 9.50
Sound: 8.75
Steuerung: 8.75
Gameplay: 9.25
Wertung: 9.0625
  • Komplexe Manöver möglich...
  • Tolle Spielwelt
  • Eindrucksvolle Gegner
  • Großer Umfang
  • ... durch eine zu komplexe Steuerung
  • Starres Missionsgefüge

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Rezension vom: 08.11.2011
Kategorie: Action
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