Splashpages  Home Games  Rezensionen  Rezension  No More Heroes: Heroes' Paradise
RSS-Feeds
Podcast
https://splashgames.de/php/images/spacer.gif
In der Datenbank befinden sich derzeit 3.437 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...
Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Checkliste

No More Heroes: Heroes' Paradise

Entwickler: AQ Interactive
Publisher: Konami

Genre: Action
USK Freigabe: keine Jugendfreigabe gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 40 €

Systeme: PlayStation 3

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
No More Heroes war eins der frühen Exklusivspiele für die Wii, welches mehr bot als die übliche Familienunterhaltung. Pubertierende Jugendliche würden es wohl ein „erwachsenes Spiel“ nennen, weil literweise virtuelles Blut spritzte und der Weg zum Sieg über unzählige Pixelleichen führte. Doch No More Heroes ist viel mehr als ein sogenanntes „Killerspiel“, ironischerweise verlor das Spiel durch die zensierte, europäische Version jedoch massiv an Aussagekraft und Anspruch. Warum das so ist, wie sich das nun erhältliche PS3-Remake No More Heroes: Heroes' Paradise im Test schlägt, und warum wir in Europa auf die Xbox360-Version verzichten müssen, das lest ihr nun.

Meinung:
Warum spielen wir? Als Fan von Action-Adventures und Rollenspielen kommt es mir auf eine sehr gute Geschichte an, aber ich liebe auch die Herausforderung und innovatives Gameplay, wie sie z.B. von vielen Spielen ohne große Story geboten wird, z.B. zahlreiche Spiele von Nintendo. Viele spielen aus Zeitvertreib, da kommen auch Handyspiele und Farmville recht. Manche spielen, um auch anderen etwas zu beweisen, man denke nur an Filmszenen wie in Tron, wenn Kumpels und Mädels um einen Zocker am Spielautomaten herumstehen. Was einen pubertierenden Jugendlichen antreibt, für den Mario und Donkey Kong Kinderkram und Blut ein wichtiger Aspekt eines „erwachsenen“ Spiels ist (schließlich steht dann eine von blutroter Farbe umgebene 18 auf dem Cover), das weiß ich jedoch immer noch nicht. Vielleicht kann Travis Touchdown aus No More Heroes: Heroes' Paradise darauf einige Antworten geben.

Ziel: Numero Uno werden

Denn dieser könnte darstellen, wie sich so manch Jugendlicher das ideale Erwachsenenleben vorstellt. Action, immer Lust auf Sex, ein schnelles Motorrad, einen Kleiderschrank voller cooler T-Shirts und das Sammeln von vermeintlich wertvollen Gegenständen. Schon zu Beginn bemerkt man die Metaebene des Spiels: Denn Travis ist ein bisschen wie ein Gamer, und sein Ziel ist – nachdem er im Internet ein Beam Katana ersteigert hat – die Spitze der Assassinenliga zu erklimmen. Dazu muss er nur die Attentäter um die Ecke bringen, die auf den zehn Rängen vor ihm liegen. Wahre Motivation und Beweggründe werden bewusst ausgeblendet – wie viele MMO-Spieler gibt es, die sich die Quests nicht durchlesen, sondern nur an Belohnung, Gold und XP interessiert sind? Außerdem gehörte es immer schon zu Menschen im allgemeinen wie zu Gamern im speziellen, dass man sich mit anderen misst.

Kolbenfresser
Angestiftet von der UAA-Angestellten (United Assassins Association) Sylvia, greift Travis nach der Spitze, auch in der Hoffnung, die Dame am Ende flachlegen zu können. Dabei muss er für jede Konfrontation eine Gebühr an die UAA zahlen. Das in den regulären Levels gesammelte Geld reicht aber nicht, weswegen man in der offen zugänglichen Stadt Santa Destroy auch Auftragsmorde und schlichte Hilfsjobs vom Arbeitsamt annehmen kann. Die „Open World“ beschränkt sich dabei auf das Wesentliche. Hier der Geldautomat, das Arbeitsamt, die Sammelobjekte, etc. Dennoch muss man oft etwas längere Strecken mit dem Motorrad zurücklegen. Das wäre nicht allzu schlimm, würde man nicht hin und wieder irgendwo einfach hängenbleiben. Zwar kann man das Gefährt jederzeit von einem Kumpel an die eigene  Position bringen lassen, nervig ist das manchmal jedoch schon.

Controller-Frust...
Spaß kommt aber hauptsächlich in den eigentlichen Levels auf, welche den nächstbesten Assassinen als Boss haben. Hier pflügt man sich hauptsächlich durch Gegnerscharen um in den jeweils nächsten Abschnitt zu gelangen. Spaß macht es, weil das Kämpfen so gut funktioniert und actionreich inszeniert wurde. Allerdings wird schnell deutlich, dass dieses Spiel nicht ursprünglich für einen Standard-Controller konzipiert wurde. So gibt es Tasten für hohe und niedrige Katana- bzw. Schlag-/Trittangriffe, Tastenkombinationen zum Auslösen der Spezialkräfte (die man nach einem erfolgreichen Finisher evt. durch eine unten eingeblendeten Slotmachine gewinnt) und Wrestlingwürfe. Mit L1 blendet man die Karte ein, während man mit L2 anvisiert – das alles war auf der Wii irgendwie intuitiver. Besonders merkt man das bei den Finishern: Hat ein Gegner genug Energieverlust erlitten, so kommt eine Aufforderung, auf den rechten Stick zu drücken und diesen dann in eine danach eingeblendete Richtung zu drücken. Auf der Wii schwingt man hier einfach mit der Fernbedienung. Mit den Wrestlingwürfen sieht es nicht besser aus, und den rechten Stick zu drehen, wenn zwei Waffen aufeinanderprallen ist ebenfalls keine besonders gute Alternative zur Bewegungssteuerung.

...und Move-Lust

Zum Glück hat No More Heroes: Heroes' Paradise aber auch Move-Unterstützung, und zwar für das komplette Set aus Navigations- und Movecontroller. Damit funktioniert die Steuerung noch einen Ticken besser als auf der Wii und macht dementsprechend auch mehr Spaß. Einziges Problem bei allen Steuerungsmethoden: Ist der Akku des Beam Katana leer, so muss man ihn ungeschützt durch Schütteln des Controllers nach oben und unten wieder aufladen. Der Move-Controller muss dabei sogar ziemlich senkrecht stehen. Das spiegelt zwar gut das sexuelle Verlangen des Protagonisten wieder, ist aber auf Dauer einfach nervig, gerade weil das Beam Katana auch mal ganz schnell leer wird, wenn man mal z.B. nur durch Anvisieren des Bosses dessen Angriffe automatisch abwehren  lässt. Hoch und niedrig austeilen kann man auch per Move: Einfach, indem man mit dem Controller mehr nach oben oder nach unten zeigt. Dabei bewegt sich das Beam Katana im Gegensatz zum Wii-Gegenpart stufenlos.

Der Alltag eines Jung-Attentäters
Grafisch hat sich außer der höheren Auflösung und den besseren Effekten nicht viel getan. Das wäre nicht weiter schlimm, wenn nicht hin und wieder Tearing auftreten würde. Dennoch stört es kaum. No More Heroes hat ohnehin einen etwas eigenwilligen Stil, der aber gut zum Spiel passt. So findet man viele Retro-Elemente, z.B. die Lebensanzeige in Pixelherzform, oder auch der Aufstieg auf einen höheren Platz in einer Arcade-Rangliste, wenn man einen Boss erledigt hat. Die Wii-Version wirkte stellenweise allerdings noch etwas "dreckiger", z.B. im Introvideo, das stilisierte Bildfehler enthielt.

 

Im Motel namens „No More Heroes“ wohnt Travis, dort kann man sich im Fernsehen freigeschaltete Videos ansehen, auf dem Klo speichern, am Kühlschrank seine Energie auffrischen, das T-Shirt wechseln oder auch nur die Katze füttern und streicheln – an ungewöhnlichen Einfällen mangelte es im Entwicklerteam um den Japaner Suda51 jedenfalls nicht. Ein Feature hat es hardwarebedingt leider nicht in die PS3-Version geschafft: Die Telefonanrufe von Silvia, die direkt aus dem Lautsprecher der Wii-Remote kamen, sind jetzt weniger hervorstechend.

Uncut mit Extras
Letztendlich ertappt man sich dabei, wie man wie Travis Spaß an einer Sache findet, die im Prinzip völlig sinnlos ist. Wozu das viele Blutvergießen? Wozu das gegenseitige Bekriegen der einzelnen Attentäter, die in der Handlung nie bloße, blasse Endgegner bleiben. Nein, die zensierte Fassung würde ihre Wirkung verfehlen, denn so überrascht das Ende umso mehr, und beweist, dass auch Videospiele mehr als Unterhaltung bieten können.

Bei der ungeschnittenen, europäischen Version von No More Heroes: Hero's Paradise handelt es sich inhaltlich übrigens nicht um die gleichnamige Nippon-Version des letzten Jahres, sondern um die in Japan erst im Juli erscheinende „Red Zone“-Edition, mit allen zusätzlichen Extras wie dem Bossmodus, der auch Gegner aus dem zweiten Teil enthält. In den USA erscheint das Spiel sogar erst im August, und auf die Version für die Xbox 360 werden wir kurioserweise vergeblich warten. Es ist jedoch nachvollziehbar, wenn man den Unterschied zwischen Standardcontroller und Move-Steuerung erlebt hat.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Michael Hambsch michaelSchon auf der Wii war No More Heroes beliebt und zumindest auch so erfolgreich, dass es einen zweiten Teil nach sich zog. Auf der PS3 sieht das Spiel noch besser aus und bietet durch die erweiterte Version noch viel mehr. Der wichtigste Punkt für europäische Spieler ist jedoch, dass das Spiel komplett ungeschnitten ist. Nur so passt die Aussage des Spiels, dessen Ende für ein Spiel dieser Art ungewöhnlicher nicht sein könnte. Suda51 und AQ Interactive beweisen damit, das auch Videospiele mehr als nur Unterhaltung sein können. Lasst euch also von der zunächst abstrus klingenden Story nicht verscheuchen und gebt Travis Touchdown eine Chance, ihr werdet es nicht bereuen.

Auch in Sachen Move-Support gehört No More Heroes: Heroes' Paradise zu den besten Hardcore-Games, obwohl da technisch sicher noch mehr möglich wäre, gerade in Sachen Schwertkampf.

No More Heroes: Heroes' Paradise - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Michael Hambsch

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.5 Grafik: 8.00
Sound: 7.75
Steuerung: 9.00
Gameplay: 9.25
Wertung: 8.5
  • Zunächst abstruse, aber sehr satirische und tiefe Story
  • Komplett uncut und mit neuen Extras
  • Move-Steuerung funktioniert sehr gut
  • Motorrad bleibt oft hängen
  • Aufladen des Beam-Katanas nervt
  • Steuerung mit Standard-Controller nicht sehr gelungen

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 21.05.2011
Kategorie: Action
«« Die vorhergehende Rezension
Virtua Tennis 4
Die nächste Rezension »»
Steel Diver
Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: Keine Bewertung vorhanden
Bewertung
Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.
Schulnote 1Schulnote 2Schulnote 3Schulnote 4Schulnote 5Schulnote 6