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Disney Micky Epic

Entwickler: Disney Interactive Studios
Publisher: Disney Interactive Studios

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 37,95 €

Systeme: Wii

Inhalt:
Es scheint eine Ewigkeit her zu sein, als Micky Maus noch als DAS berühmteste Maskottchen bzw. als DIE berühmteste Comicfigur galt. Heute ist die Maus beinahe in Vergessenheit geraten und Konkurrenten wie Nintendos Mario, Bart Simpson oder Woody aus Toy Story haben ihr den Rang angelaufen. In Anbetracht dessen ist es schon etwas seltsam, dass gerade Disneys (Ex-)Vorzeigefigur das Reich der vergessenen Comicfiguren vor dessen Untergang bewahren soll. Ob das Ganze funktioniert, und ob Disney Micky Epic der sympathischen Maus wieder zu mehr Ruhm verhelfen kann, steht im folgenden Test.

Meinung:
Wie bereits erwähnt, soll Micky in Disney Micky Epic Wasteland, das Reich der vergessenen Comicfiguren, vor dessen Untergang bewahren. Dies hört sich recht heldenhaft an, ist es im Grunde genommen aber gar nicht. Denn wie man im schön anzusehenden Vorspann erfährt, ist der Mäuserich überhaupt erst für die Katastrophe verantwortlich: Eines Nachts findet die Maus mit den großen Ohren nämlich das Versteck des Magiers Yen Sid (Tipp: lest den Namen mal rückwärts) und beobachtet dort, wie dieser vor einem Pult stehend an einem ganz besonderen Bild herum zeichnet. Von Neugier getrieben, kann Micky nicht anders, als nach dem Verschwinden des Magiers, selbst ein paar Pinselstriche zu vollführen. Doch dann passiert es:

Mickey schüttet Verdünner über das Bild. Vom Krach geweckt, steigt der Magier wieder hinunter und Micky flüchtet schnell zurück zum magischen Spiegel, der ihn wieder in sein Schlafzimmer bugsiert. Was Micky nicht weiß: Der Verdünner ist ein ganz spezieller, der beim Verschütten ein grässliches Phantom schuf, das nun Wasteland, das sich auf dem Bild befand, zerstört. Dies merkt der Mäuserich aber erst Jahre später, als eben jenes schwarze Phantom ihn ins gar nicht mehr so friedliche Wasteland hinein zieht.

Disney mal ganz anders
Nachdem er entführt wurde, sieht sich Micky bereits mit dem nächsten Problem konfrontiert. Der böse Doktor, welcher der Herrscher über das schwarze Phantom ist, hat ihn auf einer Folterbank gefesselt und will ihm nun mit einem Pümpel das Herz herausreißen. In letzter Sekunde kann sich Micky befreien und macht sich mit dem magischen Pinsel auf, um Oswald, der Augenzeuge der Folter war und nichts unternahm, zu verfolgen und einen Weg aus diesem schrecklichen Land zu finden. Doch in Folge seines Missgeschickes ist aus dem malerischen Wasteland in den letzten Jahren eine dunkle und öde Landschaft geworden, in der die ehemaligen Comichelden wie Kater Karlo, Klarabella und Rudi Ross in modernden Bretterbuden hausen und Flüsse aus Verdünner auch noch die übrig gebliebenen, farbenfrohen Inseln zu verschlingen drohen.

Es ist faszinierend wie es Warren Spector - seines Zeichens Macher von Deus Ex und Thief sowie Hauptverantwortlicher für dieses Spiel - geschafft hat, ein eigentlich buntes Thema in ein dermaßen dunkles und bedrohliches Szenario zu verwandeln, welches überhaupt nicht zu Disney passt.

Die Kraft des magischen Pinsels
Das Gameplay ist eine Mischung aus Jump’n‘Run und Adventure: Während man im typischen Jump’n‘Run-Stil durch die Levels läuft, springt und hüpft, nutzt man immer wieder die magischen Kräfte des Pinsels, um mit ihm die Umwelt zu verändern. So kann man mit ein wenig Farbe zum Beispiel Feinde zu Freunden machen, Zahnräder wieder erscheinen lassen, kaputte Brücken reparieren oder Wasteland wieder etwas freundlicher erscheinen lassen. Genauso gut kann man aber auch den Verdünner nutzen, um durch zuvor undurchdringliche Türen zu verschwinden, Löcher in störenden Wänden erscheinen zu lassen oder Konstruktionen zum Stillstand zu bringen. Die Möglichkeiten sind schier unerschöpflich, und solang man immer genug Farbe bzw. Verdünner im „Tank“ hat, kann man nahezu stundenlang durch die frei begehbaren Levels laufen und seinen Durst nach Veränderungen nachgehen. Außerdem findet man auf diese Weise auch die etlichen Boni, Extras und Nebenaufgaben, die sich überall in den Levels versteckt halten. Es gibt also genug Anreize, um sich auch mal abseits der Geschichte durch die Szenarien zu bewegen.

Auswirkungen? Fehlanzeige!
Eine Besonderheit von Disney Micky Epic sollte laut dessen Schöpfer Warren Spector sein, dass jede Handlung direkte Auswirkungen auf das Spiel hat. Was sich fantastisch anhört, sieht im fertigen Spiel aber leider alles andere als fantastisch aus. Denn von Konsequenzen oder gar veränderten Spielabläufen ist so gut wie nichts zu spüren. Gut, mal schimpft der eine oder andere Wasteland-Bewohner mit einem, wenn man seinen Auftrag nicht erfüllt hat, oder hilft einem später nicht, doch das war es dann auch schon. Selbst die mühsam verteilte Farbe ist bei einem späteren Besuch wieder verschwunden. Auch bei den Bosskämpfen sind die Auswirkungen, wie man einen Gegner nun besiegt nur minimal. Wenn man ihn vornehmlich mit Farbe besiegt, bekommt man am Ende des Kampfes eben mehr Farbe für seinen Pinsel, sollte man mehr Verdünner gebraucht haben, bekommt man als Belohnung halt mehr Verdünner. Erst am Ende, wenn ein Sprecher das gesamte Abenteuer nochmal Revue passieren lässt, werden die jeweiligen Entscheidungen so richtig integriert, doch dann stört es einen auch nicht mehr, ob man nun gut oder schlecht davon kommt. Das alles ist etwas enttäuschend, denn in Anbetracht der großen Worte von Warren Spector hat man sich doch mehr erhofft als schlussendlich herausgekommen ist.

Achtung, Frustpotenzial!
Am Schwierigkeitsgrad gemessen, ist Disney Micky Epic eher für Kinder geeignet - ein Indiz dafür sind auch die vielen Tipps, die einem Kobold Gus ungebeten gibt. Denn alte Jump’n‘Run-Recken werden selbst mit den wenigen, herausfordernden Passagen keinerlei Probleme haben. Es sei denn, die Kamera spielt mal wieder nicht mit. Die stellt nämlich ein echtes Problem dar. So passiert es doch recht häufig, dass man so gut wie gar nichts sieht. Stellenweise hilft da nicht einmal das manuelle Nachjustieren - einfach aus dem Grund, dass dies manchmal gar nicht möglich ist. Erst wenn man sich in die richtige Position gebracht hat, lässt sich die Kamera endlich wunschgemäß ausrichten. Als ob das noch nicht nervig genug wäre, macht auch der Pinsel so manches Mal das, was er möchte. So werden zum Beispiel Flächen, die man anvisiert hat, nicht bemalt bzw. verdünnt. Stattdessen geht der Strahl des Pinsels direkt vor Mickys Füßen hinunter und trifft ganz andere Stellen. Dies ist vor allem bei schwereren Gegnern recht ärgerlich, da man auf diese Weise doch schnell das Zeitliche segnen kann. Frustpotenzial ist also mehr als genug vorhanden.

Das bisher schönste Wii-Spiel
Grafisch ist Mickys episches Abenteuer hingegen über jeden Zweifel erhaben. Was Warren Spector und sein Team hier erschaffen haben, ist ohne Übertreibung das schönste, was man bisher auf der Wii gesehen hat. Denn auch wenn die Welt meist im tristen Grau daherkommt, erkennt man mit wie viel Liebe zum Detail hier gearbeitet wurde. Kenner alter Disney-Klassiker werden zudem an fast jeder Ecke irgendwelche Anspielungen auf eben jene Filme sehen. Besonders nennenswert sind in diesem Zusammenhang die Übergänge zwischen den Levels. Dann springt Micky nämlich förmlich in einen alten Klassiker (wie z.B. Steamboat Willie), den man so auf eine einzigartige Art und Weise nochmal erleben darf.

Doch nicht nur die Szenarien sind wunderschön geworden, auch auf die Charaktere trifft dies ohne Einschränkungen zu. Diese sind nämlich wirklich allesamt hervorragend getroffen und wunderschön animiert. Es macht wirklich Spaß anzusehen, wie geschmeidig Micky, Karlo und Co. herumwuseln. Und da es sich um ein Disney-Spiel handelt, darf natürlich auch der Humor nicht zu kurz kommen. Zwar brennt hier kein Gag-Feuerwerk ab, doch das wäre bei dem Setting ja auch fehl am Platz gewesen. Stattdessen setzt Spector auf gezielte Gags, die alle zünden und einem das eine oder andere Mal ein Lächeln auf die Lippen zaubern.

Auch der Sound ist perfekt
Was nützt einem Spiel ein gutes Gameplay und eine wunderschöne Grafik, wenn der Sound nicht stimmt? Genau, gar nichts! Das haben sich auch Spector und sein Team gedacht, und dem Spiel eine ebenso gute Soundkulisse verpasst. Zwar gibt es nicht allzu viel Sprachausgabe, doch das ist auch gar nicht nötig. Denn dafür sind die Soundeffekte und der Soundtrack wirklich gut gelungen, und alles passt hervorragend zum Spielgeschehen.



Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Stefan.Heppert stefanMit Disney Micky Epic gelingt der berühmtesten Maus der Welt ein tolles Comeback. Klar, es hakt da und dort noch ein wenig, doch dafür kann Micky nichts. Vielmehr sind Spector und seine Crew daran schuld. Schließlich war er es, der mit großen Ankündigungen die Erwartungen dermaßen hochschraubte, dass es am Ende beinahe klar war, dass all dies niemals erfüllbar sein kann. Und auch er ist es, der sich für die verkorkste Kamera und die leider nicht ganz so intuitive Steuerung verantworten muss. Doch nichtsdestotrotz hat Warren Spector ein gutes Spiel herausgebracht, das mit seinen interessanten Ideen, den vielfältigen Beschäftigungen und nicht zuletzt dank der ausgesprochen schönen Grafik Micky endlich wieder ins wohlverdiente Rampenlicht rückt. Ob der Mäuserich dort lange verweilt, bleibt indes abzuwarten. Denn der Ruhm eines Spiels verfliegt bekanntermaßen fast genauso schnell wie die eines guten Songs oder eines Films…

Disney Micky Epic - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Stefan.Heppert

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.25 Grafik: 9.00
Sound: 9.00
Steuerung: 7.00
Gameplay: 8.00
Wertung: 8.25
  • Große, frei begehbare Szenarien
  • Viele Nebenaufgaben
  • Wiedersehen mit (beinahe) vergessenen Comichelden
  • Liebevolle und detaillierte Grafik
  • Hervorragender Soundtrack
  • Kaum Konsequenzen spürbar
  • Kamera nicht optimal
  • Pinsel macht teilweise, was er will
  • Erwartungen nicht ganz erfüllt

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Rezension vom: 11.12.2010
Kategorie: Adventure
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