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Mass Effect 2

Entwickler: Electronic Arts
Publisher: Electronic Arts

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 39 bis 55 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Testsystem: Core Duo @ 3 GHz; 4 GB RAM; ATI Radeon HD 4800

Anforderungen: 1 GB RAM; 1,8 GHz Prozessor; 15 GB Festplatte; 256 MB Grafikkarte

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Schon als die drei Medizinstudenten Ray Muzyka, Greg Zeschuk und Augustine Yip 1995 in Edmonton, Kanada ihr Entwicklerstudio Bioware gründeten, hatte die junge Firma nur ein Ziel: Die besten erzählenden Spiele der Welt zu erschaffen. Und das gelang schon mit dem zweiten Projekt ausgesprochen gut: Baldur's Gate gilt noch heute als Meilenstein der Rollenspiel-Geschichte. Heute, knapp 15 Jahre später, ist Bioware - sogar mit einem kleinen Ausflug in den Handheld-Bereich mit Sonic Chronicles: Die dunkle Bruderschaft - diesen Weg konsequent weitergegangen. Aktuellstes Ergebnis dieser Philosophie ist das unlängst erschienene Mass Effect 2, Nachfolger zum SciFi-Megahit von 2008 und Mittelteil der bereits länger angekündigten Mass Effect-Trilogie.

Entsprechend groß ist die Verantwortung, die auf Mass Effect 2 lastet. Schließlich soll das Spiel technisch und inhaltlich besser werden als der Vorgänger, dem Nachfolger aber noch genug Platz für ein episches Finale lassen.



Meinung:
Diese schwierige Aufgabe liegt auch in Mass Effect 2 in den Händen des Menschen Commander Shepard. Nachdem er damals im Auftrag des interstellaren Rates die Bedrohung durch die Sovereign ausschaltete und damit die Galaxie vor der Zerstörung rettete, kommt es für den Helden im Intro von Mass Effect 2 knüppeldick: Er stirbt. Ein riesiges, unbekanntes Raumschiff greift Shepards Schiff Normandy an und zerstört es ohne sichtbaren Grund. Bei dem Versuch, seine Crew zu retten, wird Shepard von der Explosion erfasst und treibt hilflos ins All und dem Exitus entgegen.

Frankensteins Monster
Doch damit ist seine Karriere nicht zu Ende, er wechselt nur den Auftraggeber. Denn Cerberus, eine mysteriöse und in der Galaxie nicht nur geschätzte Organisation, die sich den Schutz der Menschheit mit allen Mitteln auf die Fahnen geschrieben hat, erweckt Shepards Überreste zu neuem Leben. Dieses „Lazarus-Projekt“ verschlingt Unsummen und hat nur ein Ziel: Den größten Helden der Menschheit zu erwecken, um das Verschwinden unzähliger Menschen am Rande der Galaxie zu erforschen. Eine Bedrohung, in die scheinbar auch die aus Teil 1 bekannten Reaper verwickelt sind.

Scouting
Doch diese Aufgabe ist dermaßen schwierig, dass auch ein Commander Shepard Hilfe benötigt. Diese erhält er zum einen durch den Anführer von Cerberus selbst, einen unglaublich reichen Unbekannten, der Shepard eine neue, bessere Normandy baut; und zum anderen durch ein umfangreiches Team. Zu Beginn des Spiels sind dessen Mitglieder aber noch über die Galaxie verstreut, weshalb der Großteil des Spiels darin besteht, eine Crew zu rekrutieren. Das ist nicht immer ganz einfach, denn alle diese Wesen sind ausgeprägte Individuen.

Gemeinsam stark?
Das sorgt natürlich für einige Konflikte während und zwischen den Missionen. Unterschiedliche Rassen und unterschiedliche Weltbilder prallen aufeinander und mehr als einmal ist Shepard als Vermittler gefragt. Doch gerade die Kommunikation mit kampflustigen Kroganern, skrupellosen Wissenschaftlern und soziopathischen Wunderkindern sorgt für eine unglaubliche emotionale Tiefe in Mass Effect 2. Nie zuvor habe ich derart mit den Problemen einer digitalen Figur gelitten, nie zuvor war ich so stolz einem Polygon-Gegenüber näher gekommen zu sein. Kurzum: Bioware hat nicht nur bei Shepard, sondern auch bei allen anderen Charakteren auf der Normandy ganze Arbeit geleistet und eine Atmosphäre an Bord des Schiffs geschaffen, die hinsichtlich der Menschlichkeit im Videospielmarkt ihresgleichen sucht.

Gefühlschaos
Die Krönung der sozialen Dynamik zwischen den Crewmitgliedern der Normandy ist – wie auch in Mass Effect – die Möglichkeit, als Spieler eine Beziehung mit fast jedem Wesen an Bord anfangen zu können, ob es sich dabei nun um einen One-Night-Stand oder den Bund fürs (kurze?) Leben handelt. Allerdings ist das nicht ganz einfach und hängt stark vom eigenen Verhalten und anderen, äußeren Faktoren ab, was das Anbändeln zu einer der fordernsten Aufgaben im Spiel werden lässt. Allerdings stellt sie auch eines der absoluten Highlights der Spielzeit dar, was angesichts dessen, dass es im klassischen Sinne keine „Belohnung“ für die Anstrengung gibt, umso genialer ist. Denn Bioware schafft es tatsächlich, den Spieler auf rein emotionaler, rein menschlicher Ebene für etwas zu begeistern, ohne dazu seine Gier nach besseren Gegenständen bzw. Reichtum oder seine Sammelwut ansprechen zu müssen. Beeindruckend.

Karma
Wie bei allen anderen Entscheidungen im Spiel hat auch Shepards Verhalten gegenüber der eigenen Crew unvorhersehbare Folgen. Dass das auch schon im Vorgänger so war, dürfte jeder merken, der seine Spielstände aus Mass Effect in Mass Effect 2 überträgt. Sind die beiden Spiele verbunden, ändert sich im zweiten Teil das Verhalten alter Bekannter – zum Guten wie zum Schlechten – oder tauchen bestimmte Charaktere gar nicht mehr auf, weil sie im ersten Teil eben gestorben sind. Gleiches wird auch für den dritten Teil gelten, in den die Spielstände (unter Umständen, zu viel sei hier nicht verraten) wieder übernommen werden können.

Wandelndes Lexikon
Das ändert aber nichts daran, dass Mass Effect auch problemlos gespielt (und genossen) werden kann, wenn man den Vorgänger nicht kennt. Alle Vorgänge sind auch so verständlich und gut erklärt.Wenn es doch einmal Probleme geben sollte, wartet ein umfangreiches Nachschlagewerk namens „Kodex“ im Hauptmenü nur darauf, durchforstet zu werden. Auf emotionaler Ebene nimmt allerdings der Spielspaß mit der Kenntnis des Universums deutlich zu, was natürlich Mass Effect-Veteranen einen gewissen Vorteil verschafft. Schließlich haben sie Arroganz der Asari schon lieben gelernt.

Eine eigene Welt
Aber auch Neulinge versinken schnell in der unglaublich dichten Atmosphäre von Mass Effect 2, was Bioware durch zwei Maßnahmen erreicht. Zum einen ist der Informationsgehalt der Spielwelt nicht nur unglaublich groß, sondern auch unglaublich dicht und eng miteinander verwoben. Jeder noch so kleine und abgelegene Planet hat seine eigene Geschichte und diese bietet immer wieder zahlreiche Anknüpfungspunkte an Vorkommnisse in ganz anderen Welten, Zeiten und Kulturen. Selten war die Vokabel „Universum“ für ein Spiel so passend wie für den vielgestaltigen Kosmos von Mass Effect 2.
Zum anderen wird der Spieler in fast jedem Moment des Spiels in die Handlung mit einbezogen. Besonders deutlich wird das in den übrigens grandios inszenierten Zwischensequenzen. In diesen leuchten immer wieder Symbole auf, welche die Möglichkeit anzeigen, in das Geschehen direkt einzugreifen. Im Guten wie im Bösen.

Nochmal mit Gefühl
Die oben beschriebene Dynamik sowie Dichte des Spiels ist es schließlich, die den Reiz eines erneuten Durchspielens immens erhöht. Denn die Variationsmöglichkeiten sind beeindruckt, beginnen bei der Charaktererschaffung – Geschlechts- und Klassenwechsel ändern das Spiel extrem – und setzen sich in praktisch jeder Spielhandlung fort. So kann Shepard seine Crew unnachgiebig oder fürsorglich führen, kann immer den eigenen Nutzen suchen oder als Altruist sterben. Oder er entscheidet sich gegen alle Extreme... Immer stehen dem Spieler schier unendliche Möglichkeiten zur Verfügung, mit seiner Umwelt zu interagieren. Die Folgen dessen sind buchstäblich unüberschaubar.

Neue Spielzeuge
Die Motivation, Mass Effect 2 gleich mehrmals zu erleben, will Bioware auch durch verstärkten DLC aufrecht erhalten. Dieser ist mittels eines dem Spiel beiliegenden Codes online zu aktivieren, was auf der anderen Seite natürlich den Wert gebrannter oder gebrauchter Spiele mindern soll. De facto sind die bisher erhältlichen DLCs aber überschaubar und abgesehen von einem neuen, interessanten Charakter auch nicht von zentraler Bedeutung. Mal sehen, was die Zukunft bringt.

Zweck erfüllt

Doch all der hervorragende Inhalt von Mass Effect 2 wäre hinfällig, würde ihn das Spiel nicht auch technisch souverän in Szene setzen. Denn tatsächlich ist die Grafik des Titels überraschend gut, auch wenn sie natürlich lange nicht mit wirklichen Actiontiteln mithalten kann. Angesichts sich oft wiederholender Levelelemente, wenig Gegnervarianz und der etwas unrunden Steuerung bleibt allerdings festzuhalten, dass die Optik von Mass Effect 2 nur Mittel zum Zweck ist, um den eigentlichen Inhalt des Spiels zu verdeutlichen.

Orchestral bis ordinär
Anders sieht das bei Sound und Musik des Spiels aus. Sowohl die Soundeffekte als auch die je nach Szene und deren Stimmung wechselnden Musikstücke sind tadellos, kurbeln im einen Moment die Adrenalinproduktion an, um im nächsten den Tod eines Crewmitglieds mit der richtigen Menge Pathos zu unterstreichen. Zumindest solange, bis man die erste deutsche Synchronstimme zu hören bekommt. Denn leider sind die lange nicht so prominent besetzt wie im Englischen (Martin Sheen, Carrie-Ann Moss) und trüben die Atmosphäre erst nach längerer Eingewöhnungszeit nicht mehr spürbar.

Fazit:
maxDiese Eingewöhnungsphase gewährt man dem Spiel aber gerne. Denn obwohl Mass Effect 2 nichts revolutioniert, sondern vielmehr nur die fortschreitende Perfektion des Bioware-Ansatzes darstellt, erzählt das Spiel seine Geschichte derart dramatisch, liebevoll und einfach großartig, dass man sich dem gut vierzigstündigen Sog von Shepards Abenteuer kaum entziehen kann. Keiner der minimalen Spielmakel stört dabei entscheidend, sondern wird durch die emotionale, stilistische und inhaltliche Vielschichtigkeit von Mass Effect 2 als uninteressant abgestempelt. Damit ist Biowares neueste Kreation nicht nur einer der ersten Tophits des Jahres sondern schlicht das beste Rollenspiel auf dem Markt. Und das wird es wohl auch lange bleiben. Zumindest bis Mass Effect 3 erscheint.

christianMass Effect war im Jahre 2008 mein Spiel des Jahres! Es hat mich als Rollenspieler restlos umgehauen. Ich brannte vor Vorfreude auf den zweiten Teil! Topt Bioware den Erstling? Beim Spielen änderte sich dann die Fragestellung in, was will Mass Effect 2 überhaupt sein? Als Vollblutrollenspieler schmerzt der Wegfall des Inventars, man wundert sich über Kürzungen bei den Fähigkeiten und das fehlende Erkunden von fremden Planeten. Mass Effect 2 also eher ein Action Spiel? Das zumindest war die inhaltliche Auslegung seitens Bioware. Doch auch hier fehlt im Vergleich zu reinrassigen Actionspielen der dynamische Wumms, der Tiefgang, die abwechslungsreiche Action. Also alles ganz großer Mist? Nein! Weit gefehlt, die technische Präsentation ist ordentlich aufgebohrt worden, die Dialoge hervorragend, die Crewmitglieder brilliant und so gut gewürzt, dass sich andere Spiele drei Scheiben abschneiden sollten.
Mass Effect 2
bescherte mir als Rollenspieler und Actionliebhaber ein ständiges Wechselbad der Gefühle, das unterm Strich trotz allem ein Pflichttitel 2010 beibt.

Mass Effect 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Max Link

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 9.3125 Grafik: 8.25
Sound: 9.75
Steuerung: 9.50
Gameplay: 9.75
Wertung: 9.3125
  • Grandiose Spielwelt
  • Beeindruckend echte Charaktere
  • Tolle Story
  • Gelungener Sound
  • Unglaubliche Spieldynamik
  • "nur" gute Grafik
  • Schlechte deutsche Synchro

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Rezension vom: 18.02.2010
Kategorie: Adventure
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Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 3 (1 Stimme)
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