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Stromausfall: WASD-Magazin, Ausgabe 12
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Stromausfall_neu

WASD_12Nachdem bereits Tod, Revolution und Gefühle in Videospielen - um nur mal ein paar Beispiele zu nennen - Themen des WASD-Magazins waren, beschäftigt sich das Bookazine in seiner kürzlich erschienenen 12. Ausgabe mit der Frage, ob Videospiele Spaß machen müssen.

Wie immer wird dieses übergeordnete Thema von verschiedenen Gast-Autoren auf unterschiedlichste Art und Weise angegangen – herausgekommen sind zahlreiche sehr lesenswerte Essays. So wie zum Beispiel jenes von Christian Huberts, der in seinem Text behauptet, das man in Spielen schlicht und ergreifend bestimmten Regeln folgt und sie deswegen wenig mit den Gute-Laune-Doktrinen des Alltags zu tun haben. Wer dennoch Spaß zu einer Bedingung des Spielens macht, sei ein Fundamentalist. Natürlich ist dieser Text ein wenig überspitzt dargestellt, aber dennoch sehr lesenswert.

Saskia Albarus geht die Sache hingegen ganz anders an. Sie stellt sich nämlich die Frage, was Spaß überhaupt ist und versucht diesem individuellen Gefühl mithilfe der Wissenschaft auf die Spur zu kommen.
Auf ähnliche Art ist Eric Jannot an das Thema herangegangen. Allerdings analysiert er nicht den Spaß allgemein, sondern die Bilder der Werbeindustrie, die uns mit ihren meist lachenden Gesichtern überhaupt erst suggerieren das Spielen Spaß macht.
Eron Rauch ist hingegen dem Phänomen nachgegangen, warum wir in Spielen viele Stunden damit verbringen Edelsteine zu sammeln oder Hunderte Gegenstände zu craften, wobei das doch eigentlich nichts anderes als Arbeit ist. Was macht Grind in Spielen so verführerisch und wie beeinflusst dieser Fetisch für verspieltes Arbeiten unser Zusammenleben und unsere Vorstellungskraft?

Du siehst, die Autoren gehen das Thema Spaß tatsächlich auf unterschiedlichste Art an. Doch genau das ist es, was die WASD ausmacht. Denn genau diese unterschiedlichen Herangehensweisen an ein einziges Thema und die darauf entstandenen vollkommen verschiedenen Texte sorgen für viel leserliche Abwechslung – vor allem, wenn sie wie hier jedes Mal aufs Neue toll geschrieben sind. Und die hier kurz vorgestellten Texte sind stellen auch nur die Spitze des Eisberges da. Insgesamt erwarten einen nämlich noch wesentlich mehr tolle Essays zum Thema „Müssen Videospiele Spaß machen?“

Die WASD wäre aber natürlich nicht die WASD, wenn sie sich nur dem Hauptthema widmen würde. Und so findet man auch diesmal wieder neben der Sektion namens „Fun, Fun, Fun“, die natürlich den Großteil der insgesamt 212 Seiten einnimmt, auch wieder die „Spiele“-Sektion. In dieser findet man diesmal die Lieblingsspiele der WASD-Autoren sowie die Kolumne „Heikos Garage“. Der dritte Abschnitt namens „Spielewiese“ beherbergt diesmal unter anderem den Text oder besser gesagt das Interview “Games in Kultur“, in dem Autor Roman Lehnhof den deutsch-französischen Journalisten, Autor, Kurator für zeitgenössische Kunst und Chefredakteur von ARTE Creative, Alain Bieber interviewte, um der Frage nachzugehen, was es für Entwickler, Kuratoren und Sammler bedeutet, dass die Virtual Reality Games und Kultur immer mehr an einen Tisch bringt – sehr interessant und absolut empfehlenswert!
Ebenso empfehlenswert ist auch die Reise durch Deutschland, anhand in Games vorkommenden Orten.

Abgerundet wird die WASD, Ausgabe 12 selbstverständlich von zahlreichen weiteren, immer wieder auftauchenden Kolumnen. Darunter natürlich auch das äußerst beliebte und mittlerweile auch außerhalb der WASD-Lesergemeinde bekannte „Quartett der Videospiel-Skandale“. In dem nunmehr zehnten Teil dieses Quartetts wird diesmal der Zeitraum von August bis Dezember 2015 und seine Skandale beleuchtet. So findet man hier zum Beispiel die Verwechslung von Spiel und Realität eines ägyptischen TV-Senders oder die Diskussion um Sexismus in Metal Gear Solid V.

Fazit:
Wieder einmal ist es unheimlich unterhaltsam zu lesen wie die verschiedenen Autoren das Hauptthema – diesmal die Frage ob Videospiele Spaß machen müssen – auf unterschiedlichste Art interpretieren und angehen. Vom wissenschaftlichen Ansatz, was Spaß überhaupt ist, bis zum konkreten Beispiel in einem Spiel, ist hier alles vertreten. Und das Beste daran: Alle Essays sind toll geschrieben.
Wer das WASD-Magazin bisher noch nicht kannte, sollte also spätestens jetzt zugreifen – oder es sich zu Weihnachten schenken lassen.

Kaufen kann man die aktuelle, sowie alle älteren Ausgaben der WASD, für 15,90 Euro auf der offiziellen WASD-Website. Wer die Herausgeber besonders unterstützen möchte, kann auch die Förderausgabe für 19,90 Euro kaufen.
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Special vom: 14.12.2017
Autor dieses Specials: Stefan.Heppert
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