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Die Splashgames-Vorschau: Wartile
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Playwood Project Aps, das Entwicklerstudio hinter Wartile, hat wohl einen ganz großen Mixer bei sich rumstehen! Man nehme trendige Brettspiele und Tabletops und Miniaturen, die sind durch Kickstarter auch ganz groß im Kommen. Dazu Wikinger, denn die sind eh immer Trend. Was vergessen? Vielleicht virtuelle Kartensammelspiele, die erobern seit einiger Zeit die Festplatten. All das schön vermengen mit handwerklich solidem Code und fertig ist Wartile. Das Problem: Solch eierlegende Wollmilchsäue halten selten, was sie versprechen.


Wartile_BB_Coastline_ZoomWundervolle Menüs
Man merkt ganz schnell, wo das Herzblut der Schweden hängt! Die Vorlage für Wartile waren Tabletops und ihre Miniaturen. Die Aufmachung vor der Schlacht versprüht einen Charme, als stünde ich selbst vor der Tischplatte oder Miniaturenvitrine. Bevor es in die Schlacht geht, kann ich meine Figuren in einem Diorama bewundern, positionieren und kosmetisch verändern. Ich darf sie auch, je nach erspieltem Level, unterschiedlich stark upgraden. Das macht nicht nur Spaß, sondern es sorgt dafür, dass einem die virtuellen Miniaturen fast genau so ans Herz wachsen, wie die heimischen Tabletop-Figuren im Schrank. In einer Schatulle kann ich die erspielten Karten begutachten und mein Deck zusammenstellen. Auch hier, wie in all den anderen Menüs, erwartet einen ein extrem liebevolles Artdesign! So hat Wartile, bevor es in die Schlacht geht, schon eine Stein im Brett.

Auf in die Schlacht!
Auf dem Schlachtfeld fühlt sich Wartile erfrischend an, obwohl die Hexfelder und die Benutzeroberfläche erstmal nach typischer Rundenstrategie aussehen. Das Spielkonzept, welches mit rasantem Echtzeit-Kampfsystem und einer Cooldown-Mechanik ordentlich Taktik ins Spiel bringt, spricht aber eine andere Sprache. Jede Miniatur muss einzeln über die Hexfelder bewegt werden, was so animiert wird, als würde man wirklich eine Figur in einem Brettspiel umsetzen. Einmal abgesetzt, springt der Cooldowntimer an. Erst wenn dieser abläuft, darf man die Figur wieder aktivieren. Alles was in Reichweite steht, wird dabei automatisch angegriffen.

Da Angriffsreichweiten variieren, die Figuren mit sechs verschiedenen Attributen unterschiedlich im Kampf glänzen und auch das Gelände von Bedeutung ist, ist es von entscheidender Bedeutung, wo man seine Figuren positioniert. Schnell kann es sein, dass man ausmanövriert wird oder einen Fernkampfeinheiten blutig schießen! Da man nur an bestimmten Punkten in einem Level speichern kann und das Heilen auch limitiert ist (dazu gleich mehr), ist der Schwierigkeitsgrad angenehm knackig. Ich hoffe inständig, dass dies so in der Release-Version bleibt!

Wartile_Ingame_Customization_AbilityDas Kartenspiel im Spiel
Ich sprach ja eben von Heilung, diese ist eine Sonderaktion. Darunter fallen auch Spezialattacken oder defensive Manöver, im Prinzip alles, was die Spielfiguren neben den normalen Angriffen und Verteidigen abfackeln können. All diese Aktionen werden ausgelöst durch Karten, die man auf der "Hand" hat. Jeder Einsatz kostet allerdings eine gewisse Anzahl an Punkten, die man nur durch das Besiegen von Feinden oder gewissen Meilensteinen innerhalb eines Levels bekommt. Auch hier will der Einsatz sehr gut überlegt sein!

Denn die Punktekosten zur Aktivierung sind beachtlich. Welche Karten überhaupt zur Auswahl stehen, bestimmen zum einen die Figuren und deren Skillungen, zum anderen welches Deck ich mir vor der Schlacht gebastelt habe. Die Auswahl an Fertigkeiten bzw. Karten mag nicht so groß sein und hier kann man sicher noch zulegen, auch in der Abwechslung der Aktionen. Aber durch die taktische Bewegung plus Cooldown und die knifflige Auswahl der Karten, innerhalb des Levels, aber auch schon bei der Auswahl davor, wird Wartile trotzdem anspruchsvoll.

Meine Wunschliste
Nicht falsch verstehen, für einen Early Access-Titel spielt sich Wartile wirklich gut, trotzdem ist noch nicht alles perfekt. Die Geschichte könnte wesentlich besser transportiert werden. Auch hier hat man eher das Gefühl, an einer Tischplatte zu stehen und seine Figuren zu schieben, als dass man epische Momente einer Geschichte erlebt. Kann man so lassen, aber für ein Videospiel wäre etwas Story schon ganz cool. Weiter wäre es wunderbar, wenn man die Figuren nicht nur in Sachen Ausrüstung und Skillung verändern darf, sondern auch in ihrem Aussehen. Ich meine, wenn hier schon alles auf Tabletop und Brettspiel getrimmt ist, dann wäre es nur konsequent, wenn ich Rüstungen, Wappen und ähnliches einfärben oder sogar texturieren dürfte.

Fazit
Das kleine dänische Entwicklerstudio Playwood Project Aps hat hier mit Wartile ein heißes Eisen im Feuer! Man merkt an jeder Ecke unendlich viel Herzblut. Dieses Videospiel ist für Tabletop- und Brettspielliebhaber mit Hang zu Figuren ein echter Geheimtipp. Trotz Earyl Access läuft Wartile sehr flüssig und begeistert mit seinem Echtzeitkampfsystem, welches sich durch seine Cooldown-Mechanik und die Aktionskarten extrem frisch von der Konkurrenz abhebt. Wartile inszeniert so spannende und anspruchsvolle Kämpfe zwischen kleinen Truppenverbänden und streichelt in wundervollen Menüs zwischen den Schlachten jede Minaturensammler-Seele. Etwas mehr Abwechslung bei den Aktionskarten, mehr Individualisierung der Miniaturen und vor allem eine bessere Inszenierung der Geschichte würden Wartile trotzdem gut zu Gesicht stehen. 

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Special vom: 08.04.2017
Autor dieses Specials: Kai Wommelsdorf
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