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E3 2012: Eine kleine Rückschau
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Das war sie wieder, die wichtigste Videospielemesse des Jahres: Die E3 2012. In unserer kleinen Rückschau fassen wir zusammen, auf welcher der großen Pressekonferenzen die interessantesten Spiele gezeigt wurden, wer die größten Überraschungen im Gepäck hatte, und von wem sich die Fans mehr versprochen hatten.

SmartGlassMicrosoft
Ein Halo, ein Forza und ein Gears Of War – das war es im großen und ganzen schon an exklusiven Spielen, die Microsoft für die Xbox 360 bieten kann. Gears Of War: Judgement ist ein Prequel, Halo 4 kennen wir ja schon, und Forza Horizon wird ein Open-World-Rennspiel. All das scheint für den amerikanischen Markt genügen (Besonders Gears und Halo sind dort ja absolute Verkaufsschlager),  ist aber weder innovativ noch überraschend. Microsoft scheint weiterhin keine neue Marken aufbauen zu wollen, setzt lieber auf Sicherheit statt etwas zu wagen (kein Wunder, dass Peter Molyneux gegangen ist). Fable: The Journey war übrigens auch nicht interessanter als letztes Jahr. Am interessantesten (und das ist schon etwas traurig) waren mal wieder die Vorstellungen von Multiplattformtiteln wie Call Of Duty und Tomb Raider.

Die Smartglass-App zur Vernetzung von Handys und Tablets mit der 360 ist nur eine Erweiterung dessen, was bisher schon mit dem Windows Phone möglich ist. Man kann das als Microsofts Antwort auf die Wii U verstehen, allerdings wird das dank den vielen Plattformen und der Verbindung übers Internet (Der WiiU-Controller verbindet sich bekanntlich direkt und lokal mit der Konsole) wohl kaum ein Renner. So wie wir auch immer noch auf echte Core-Games für Kinect warten. Über eine neue Konsole wurde übrigens auch kein Wort verloren.

Das Vita-AC-BundleSony
Auch Sony selbst hatte wirklich nicht sehr viel bzw. nicht viel neues zu bieten. Ubi Soft präsentierte hier Assassin's Creed 3 und Far Cry 3, Handheld-Spieler dürfen sich besonders über den Vita-exklusiven Assassinen-Ableger Liberation freuen. Außerdem gab es mit Ascension ebenfalls ein Prequel zu einem GoW zu sehen – natürlich ist damit die Spielereihe mit Kriegsgott Kratos gemeint. Vom Naughty-Dog-Titel The Last Of Us gab es endlich – und sogar sehr gelungene – Gameplayszenen, aber die eigentliche Überraschung kam von Quantic Dream, den Machern von Heavy Rain. Beyond: Two Souls wird wohl ein düsteres Mystery-Action-Adventure und sah sehr vielversprechend aus. Das Gameplay wird dieses Mal nicht nur aus Quick-Time-Events bestehen, sondern auch richtige Action bieten.

Insgesamt war die Vorstellung also um einiges interessanter als die Pressekonferenz von Microsoft, für manche Fans war das aber immer noch zu wenig. Auch von Sony gab es dabei keine Ankündigung zu einer neuen Konsole.

Nintendo
Die Pressekonferenz von Nintendo stand ganz im Zeichen der Wii U, weshalb man für den 3DS einen Tag später ein Extra-Event ausstrahlte. Einige angekündigte Spiele wie z.B. Mass Effect 3 sind zwar für die meisten Core-Gamer alte Hüte, viele Nintendo-only-Fans dürften sich aber trotzdem freuen. Ausführlich vorgestellt wurde z.B. die Armored Edition von Batman: Arkham City, bei dem der neue Controller richtig ordentlich ins Spielgeschehen integriert wurde. Dementsprechend gut kam das Spiel auch an, besser als die Nintendo-eigenen Vorstellungen von Wii Fit U, Sing und Nintendoland. Letzteres soll ein digitaler Vergnügungspark mit zahlreichen Minispielen sein, die auf den Nintendo-Franchises basieren. Das Spiel hat wohl hauptsächlich die Funktion, die Fähigkeiten des Controllers den Spielern vorzustellen, wie es bei Wii Sports der Fall war. Obwohl es viele Fans mit über dem Kopf schwebenden Fragezeichenblöcken zurück ließ, dürfte es wohl ein guter Kompromiss sein, dies der Konsole beizulegen. Schließlich wurde die erste Wii von vielen Laien nur „Wii-Sports-Konsole“ oder „Wii-Fit-Konsole“ genannt, obwohl man damit ja auch andere Spiele zocken konnte.

WiiU - Der neue ControllerDass Pikmin 3 gezeigt werden würde, war wohl ein offenes Geheimnis, und so überraschte das Spiel auch kaum. Dennoch ein definitives Highlight, das ein wenig über das Fehlen eines Zeldas, Metroids oder 3D-Marios hinwegtröstete. Ganz ohne den Klempner ging es dann doch nicht, zumindest in 2D machte New Super Mario Bros. U eine sehr gute HD-Figur. Auch der 3DS-Teil New Super Mario Bros. 2 überzeugte mit erfrischend neuen Gameplay-Elementen. Neben dem interessanten Klötzchen-GTA LEGO City: Undercover von Traveller's Tales gab es dann noch etwas richtig spektakuläres von Ubi Soft: ZombiU (was hoffentlich nur ein Arbeitstitel ist). Der Tablet-Controller wird hier sehr innovativ genutzt, und auch das Gameplay klingt interessant. So ist der Tod bzw. Untod der Spielfigur permanent, der Spieler übernimmt danach einen weiteren Überlebenden, der von einem NPC – dem Hauptcharakter des Spiels – als Gegenleistung für Unterkunft, Schutz und Nahrung auf Missionen geschickt wird. Will man seine alte Ausrüstung wieder haben, muss man zunächst sein vorheriges Zombie-Ich finden und ausschalten.

Insgesamt gab es auf der Nintendo-Pressekonferenz und der 3DS-Software-Showcase leider aber auch viel mehr bekanntes als neues zu sehen. Dass Nintendo aber viele Dritthersteller überzeugt hat, und somit auch Multiplattformtitel wie Dead Space 3 und Assassin's Creed 3 ins Lineup holen konnte, muss dem Unternehmen aber hoch angerechnet werden.

Die Dritthersteller
Während Ubi Soft mit vielen Highlights auf den Pressekonferenzen der Konsolenhersteller vertreten war, hob man sich einen besonderen Knaller für die eigene auf: Watch Dogs ist ein Open-World-Hacker-Spiel, bei dem man eine komplette Stadt übernehmen kann, angefangen von der Ampelsteuerung. Damit zeigten die Franzosen bei weitem das beste Lineup auf der diesjährigen E3.  Dagegen waren die ebenso wie Microsoft auf Sicherheit bedachten Activision und EA völlig harmlos. Die hatten zwar mit Skylanders Giants bzw. Dead Space 3 solide Sequels im Angebot, richtige Neuigkeiten gab es aber nicht.

Aus Japan gab es endlich mehr zu Devil May Cry und Resident Evil 6 von Capcom sowie von Metal Gear Rising von Konami und Platinum Games zu sehen. Konami zeigte auch, dass man nicht nur an der Castlevania-Marke, sondern auch besonders an Castlevania: Lords Of Shadow festhält. Das Sequel wurde ebenso angekündigt wie ein Ableger für den 3DS, der zwischen Teil 1 und 2 spielt. Square Enix zeigte zwar kein neues Final Fantasy und auch nichts neues zu Final Fantasy Versus XIII (das zuerst auf der E3 2006 gezeigt wurde, und damit bald zum japanischen DNF werden könnte), dafür aber eine erstklassige FF-Techdemo namens Agni's Philosophy.

Apple
Wie Tim Cook, CEO von Apple, kurz vor der E3 verlauten ließ, habe man überhaupt kein Interesse am Spielemarkt, da die iOS-Geräte sowieso schon zu den beliebtesten Spieleplattformen gehören. Das hörte sich ein wenig danach an, als ob man das Daddeln auf iPad und iPhone nur duldet und so wenig wie möglich damit zu tun haben will. Somit ist auch nicht zu erwarten, dass  Apple irgendwann eigene Spielemarken schaffen wird. Kein Wunder also, dass Bungie damals als vormals Mac-exklusiver Entwickler zu Microsoft ging und mit Halo dann so einen Erfolg feierte.

michaelFazit:
Wer hat die E3 gewonnen? Diese Frage stellen sich Spielefans jedes Jahr nach den ganzen Pressekonferenzen. Dieses Mal war es wohl Ubi Soft, der mit den meisten Überraschungen und Innovationen glänzte. Auch Quantic Dream zählte mit dem PS3-exklusiven Beyond: Two Souls ganz sicher auch zu den Gewinnern. Microsoft, EA und Activision haben sich komplett auf den US-Mainstream-Erfolgskurs eingestellt, der mit Halo, Need For Speed und Call Of Duty auch sicher noch eine Weile für satte Gewinne sorgen wird. Neue Marken? Fehlanzeige! Gerade für Microsoft könnte sich das noch rächen. Sony und Nintendo waren recht solide, wenn man auch hier mehr erwartet hätte, gerade von den bekannten BigN-Franchises.

Auf der nächsten Seite zeigen wir euch noch ein paar der interessantesten Trailer.

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Special vom: 11.06.2012
Autor dieses Specials: Michael Hambsch
Kategorie: Special
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