Pokémon Platin-Edition
Entwickler:
Nintendo
Publisher:
Nintendo
Genre:
Handheld
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
37,00 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Die Pokémon Platin-Edition beginnt genau wie die Pokémon Diamant-Edition bzw. Pokémon Perl-Edition in Zweiblattdorf, wo der Spieler seine Karriere als hoffnungsvoller Pokémon-Trainer aufnimmt. Zusammen mit einem von Professor Eibe zur Verfügung gestellten Pokémon geht es quer durch die Sinnoh-Region auf der Suche nach unbekannten Pokémon, neuen Herausforderungen und ungeahnten Abenteuern.
Meinung:
Wer schon die Pokémon Diamant-Edition und/oder die Pokémon Perl-Edition gespielt hat, dem wird die Sinnoh-Region sehr vertraut vorkommen - und das ist kein Zufall. Die Platin-Variante spielt in derselben Gegend wie die beiden Vorgänger und verbindet die Diamant- und Perl-Version in mehrfacher Hinsicht. Damit es nicht zu eintönig wird, bietet dieses Spiel neben einer geänderten Geschichte aber auch so einige Neuerungen, die selbst dem Diamant- oder Perl-Kenner noch einen Anreiz bieten können, wieder einmal in die Welt der Pokémon abzutauchen.
Doch erst einmal geht es ganz langsam los: Die Hauptfigur bekommt von Professor Eibe nicht nur ihr erstes Pokémon anvertraut, sondern auch die Aufgabe, möglichst viele wilde Pokémon auf der Reise aufzustöbern und ihre Daten im Pokédex zu speichern. So will der Wissenschaftler eine genaue Übersicht über die in Sinnoh lebenden Wesen bekommen. Für den angehenden Trainer ist das eine hervorragende Gelegenheit, sein Team zu vergrößern, und so fängt man sich schnell weitere Pokémon ein. Dabei muss man nicht nur im Auge behalten, wo man sich befindet, sondern auch, welche Tageszeit man gerade hat, denn manche Geschöpfe kann man zum Beispiel nur in der Nacht fangen.
Das harte Leben eines Pokémon-Trainers
Während der Reise wird man nicht nur von wildlebenden Pokémon überfallen. Auch andere Trainer, die darauf aus sind, ihre Pokémon stärker werden zu lassen, sind überall zu finden und verwickeln den Spieler in verschiedene Kämpfe. Diese haben nicht nur den Vorteil, dass sie dafür sorgen, dass sich die eigenen Pokémon weiterentwickeln, sondern sie bringen auch ein wenig Geld in den ewig leeren Beutel. Außerdem sind sie eine gute Vorbereitung auf die verschiedenen Arena-Kämpfe, die der Trainer bewältigen muss, wenn er in seinem Bereich der Beste werden will. Nur ein schöner, blankpolierter Orden zeigt, was man wirklich als Trainer drauf hat, und jeder bringt einen die Karriereleiter ein wenig höher.
Galaktische Gefahren
Im Vergleich zu den Diamant- und Perl-Versionen ist in der Platin-Edition der Handlungsstrang um das gegnerische Team Galaktik etwas komplexer geraten, auch wenn der Spieler keine allzu tiefgehende Story erwarten darf. Trotzdem bildet die Frage nach den Hintergründen für die Handlungen dieser Bösewichte einen Anreiz weiterzuspielen, wenn man doch mal eines Tages des Pokémon-Sammelns und -Levelns müde geworden sein sollte. Und das kann doch irgendwann passieren, da die Gegner in dieser Variante etwas härter sind als in den früheren Abenteuern in der Sinnoh-Region.
Da schlägt das Sammlerherz
Wer dann noch den Ehrgeiz hat, die fast 500 möglichen Pokémon zu fangen und so weit wie möglich zu trainieren, braucht wohl für viele Monate kein anderes Spiel mehr. Die Pokémon Platin-Edition bietet dem Spieler zum großen Teil sowohl die Pokémon aus der Diamant- als auch aus der Perl-Edition – aber eben leider nur zum großen Teil, so dass man auch hier wieder darauf angewiesen ist, sich mit anderen Spielern auszutauschen, um seine Sammlung irgendwann einmal vollständig zu haben. Nun, immerhin fördert das die Kommunikation unter Konsolenspielern. Neben den schon vertrauten Pokémon gibt es noch ein paar exklusive Wesen für die Platin-Variante und einige neue Formen für einige der bereits bekannten Pokémon.
Im Gegensatz zu so manch anderem Spiel geht einem hier die abwechslungsreiche und stimmungsvolle Musikuntermalung so schnell nicht auf die Nerven. Auch grafisch ist die Pokémon Platin-Edition sehr ansprechen geworden, obwohl manche Gebiete etwas abwechslungsreicher hätten gestaltet werden können. Aber darüber kann einen die liebevolle und detaillierte Darstellung der verschiedenen Bereiche, Figuren und vor allem der Pokémon hinwegtrösten. Nur der Pokédex kommt weiterhin in seiner vertrauten, altmodischen Grafik daher – und wird durch die Masse an Funktionen doch etwas unübersichtlich. Immerhin kann man ihn inzwischen vorwärts und rückwärts durchblättern. Die Steuerung ist, wie schon bei den anderen Spielen, einfach gehalten und erfolgt zum großen Teil über die Tasten, aber so hat es sich eben bewährt und lässt sich intuitiv einsetzen.
Änderungen ohne Ende …
… findet man in der Platin-Edition nicht, aber dafür unglaublich viele Erweiterungen – vor allem im Online-Modus. Als Singleplayer ist es möglich, die Arenaleiter später noch einmal herauszufordern, und diese setzen dann die wirklich harten Pokémon ein. Auch gibt es mit der Zerrwelt ein neues Gebiet, welches den Spieler mal kräftig zum Umdenken bringt. Zusätzlich ist es möglich, sich vielfältig online auszutauschen (wobei für die Globale Tauschstation nicht einmal ein Freundescode benötigt wird). Das fängt an beim Online-Kampf in der Kampfzone, geht über den Tausch von Pokémon (wenn man mag inklusive Item) bis hin zum Austausch über den Voice-Chat. Aber auch diverse Mini-Spiele kann man zusammen oder gegeneinander bewältigen oder Leckereien für seine Pokémon kochen. Wer gern im Nachhinein seine Kämpfe analysiert, dem steht nun eine Kamera zu Verfügung, die das Geschehen aufnimmt. Diese Videos lassen sich selbstverständlich ebenfalls mit Freunden austauschen.
Fazit:
 Die Pokémon Platin-Edition bietet eine Menge Spaß für Pokémon-Einsteiger und -Fans. Fast 500 Pokémon lassen das Sammlerherz höher schlagen, eine erneuerte Handlung hebt dieses Spiel von den ebenfalls in der Sinnoh-Region spielenden Titeln ab und für den Online-Nutzer bieten sich hier abwechslungsreiche Stunden, in denen man sich auf vielfältige Weise mit seinen Freunden messen kann. Die Grafik, die Steuerung und die musikalische Untermalung geben keinen Grund zur Klage und gefallen auch noch nach einigen Stunden Spielzeit.
Aber die Hauptfrage bei der Pokémon Platin-Edition ist wohl, ob sich die Anschaffung für diejenigen lohnt, die schon die Pokémon Diamant-Edition und/oder Pokémon Perl-Edition besitzen – und so einfach lässt sich das nicht beantworten. Wer nicht gerade besessen davon ist, wirklich alle Pokémon der drei Versionen zu besitzen und recht selten online spielt, sollte wohl eher die Finger davon lassen – und für alle anderen ist der Suchtfaktor wohl so groß, dass sie dieses Spiel wahrscheinlich eh schon bei der ersten Ankündigung des Erscheinungsdatums vorbestellt haben. Nun, diese begeisterten Pokémon-Fans werden nicht enttäuscht sein und haben – genau wie diejenigen, die die Sinnoh-Region neu entdecken – noch unglaublich viele vergnügliche Spielstunden vor sich.
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Autor der Besprechung:
Konstanze Tants
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Grafik: 7.50
(4 Stimmen)