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Sacred 2: Fallen Angel

Entwickler: Ascaron
Publisher: Ascaron

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 57,95 €

Systeme: PC, PlayStation 3, Xbox 360

Inhalt:

Das deutsche Entwicklerstudio Ascaron, finanzielle schwer angeschlagen, konnte sich freuen, dass die PC-Version von Sacred 2 auf dem US-Markt solch ein Erfolg war. In Europa fiel das Ganze zwar nüchterner aus, aber schlechte Spiele sehen wahrlich anders aus. Umso erfreulicher war die Ankündigung einer Konsolenfassung für die Xbox 360 und die PS3. Hier folgte allerdings Verschiebung auf Verschiebung und so wuchs der Zweifel, ob man überhaupt noch in den Genuss des Titels kommen würde und wenn, ob er denn überhaupt technisch sauber läuft. Denn das war schon auf dem PC das größte Problem von Sacred 2: Fallen Angel.



Meinung:
Hack'n'Slay Titel für die PS3, eine Kombination, die eigentlich auf die Liste der ausgestorbenen Genres stehen müsste. Da kommt der gefallene Engel gerade recht, um dem Totgesagten neues Leben einzuhauchen. Viele eher schlechte Diablo-Klone, dem König des Hack'n'Slay, haben aber gezeigt, dass das Schnetzeln von immer gleichen Monstern und das Sammeln von Items mehr ist als die Summe dieser zwei Spielelemente. Was bietet Sacred 2 also, um das an sich eher eintönige Gameplay gehörig aufzupeppen und in uns, dem Spieler, den Sammler und Jäger zu wecken? Nun, um es kurz anzureißen, Sacred 2 bietet einen enormen Umfang an Spielgröße, Quests und Skillmöglichkeiten, spielt sich dabei aber so verdammt konservativ, das es im Wohnzimmer gehörig staubt.

Zuerst muss man sich einen Charakter erstellen. Es begrüßen einen sechs wirklich unterschiedliche Klassen, die man hinsichtlich des Aussehens leicht verändern darf. Für jeden Geschmack ist etwas dabei, denn die Klassen Seraphime, Schattenkrieger, Hochelfe, Dryade, Inquisitor und Tempewächter unterscheiden sich in Punkto Nahkampf, Zauber und Passivfertigkeiten. Das Besondere in Sacred 2 ist, dass sich fast jede Klasse auf recht unterschiedliche Art ausbauen lässt und eigentlich jeder zumindest im Nahkampf seinen Mann stehen kann. Die Vielfalt kennt also keine Grenzen und hinsichtlich der Möglichkeit, das Spiel auf der Seite des Lichts oder des Schattens zu spielen, gibt es unzählige Gründe, die den Wiederspielwert in ungeahnte Höhen treiben.

Nach der Erstellung seines Charakters muss man sich noch entscheiden, ob man alleine oder zusammen loszieht und ob das Ganze online oder offline stattfinden soll. Hat man diese Hürde gemeistert, geht es nach einer netten, technisch leicht angestaubten Rendersequenz in die Welt von Ancarias. Was sofort ins Auge fällt, ist die riesige zusammenhängende Welt, die man ohne Ladebalken bereisen kann. Hier entsteht sogar das gewisse MMOG-Feeling von Freiheit und Raum für Entdecker. In dieser Hinsicht hat Ascaron wirklich grandiose Arbeit geleistet.

Sprachlos
Die erste Quest, die man von einem NPCs annimmt, seit World of Warcraft gerne mit goldenem Frage- und Ausrufezeichen markiert, und einen dann als roten Faden durchs Spiel führt, wird neben schnöder Textform nur unzureichend vertont präsentiert. Keine Animationen, keine Dialogoptionen, keine wirkliche Sprachausgabe. Dieses Manko zieht sich durch das ganze Spiel. An die 500 Quests gibt es, ein gesprochenes Wort muss man mit der Lupe suchen. Wer lesen will, bekommt zwar viel geboten, durch die erschlagende Masse an Quests sind Augenschmerzen kaum zu vermeiden. Da war ein Baldurs Gate: Dark Alliance für die PS2 aus dem Jahre 2001 in Sachen Präsentation und Atmosphäre Sacred 2 drei Schritte voraus.

Quest angenommen, zeigt mir der Kompass netterweise immer an, wo ich hin muss. Aufgrund der zahlreichen Aufgaben und der riesigen Welt ein unverzichtbares Hilfsmittel. Während man also zum Zielort unterwegs ist, zeigt Sacred 2 sein beinhartes Gesicht: Gegner ohne Ende. Egal wo, zu welcher Zeit, ob schon da gewesen oder nicht, Gegner findet man immer und überall – und mit ihnen die Beute. So muss ein Hack'n'Slay sein! Nur was ist das? Wer nun denkt, er würde die Gegner mit Buttonsmashen gegenübertreten, hat sich geirrt. In Sacred 2 wird der nächst zugewandte Gegner markiert und dann einfach die Schlagtaste gehalten. Stirbt der Gegner, wird automatisch das nächste Ziel übernommen und die Taste immer noch gehalten. Im Klartext heißt das, wo sich in anderen Hack'n'Slay Ablegern vom dauerhaften Tasten drücken die Nägel vom Finger lösen, schläft einem bei Sacred 2 eher die ganze Hand ein. Klar kommt durch Spezialfähigkeiten, die sich auf die Tasten legen lassen, ein gewisse Abwechslung ins Spiel, trotzdem fehlt hier ein wenig die Hektik und das typische Buttonsmashen bekannter Hack'n'Slay-Spiele.

Während also die Hände einschlafen, bietet Sacred 2 wenigstens fürs Auge gute Kost. Zwar ist der Detailgrad, gerade wenn man nah an Geschehen heranzoomt, erschreckend niedrig, insgesamt wirkt die oft sehr kontrastreiche farbenfrohe Welt aber wie aus einem Guss. Auch die Spezialangriffe können sich sehen lassen. Vor dem Hintergrund der riesigen Welt ist das Gezeigte stellenweise durchaus beindruckend. Für Hartgesottene ist auch Pixelblut zuschaltbar.

Auflevelmonster
Neben der Hatz auf die Items steht natürlich das Leveln des Charakters in jedem guten Hack'n'Slay-Titel im Vordergrund. Hier legt Sacred 2 die Messlatte gewaltig hoch. Nicht nur, dass man mit 200 Charakterstufen mehr als zu tun hätte, muss man seine Grundattribute verbessern, seine Ausrüstung sockeln, bis zu zehn passive Fähigkeiten aus einem riesigen Pool auswählen, diese weiter verbessern und Kampfertigkeiten aus drei Aspekten pro Klasse sind zu guter Letzt auch noch veränderbar. Sacred 2 legt somit den Grundstein dafür, dass selbst erfahrenste Spieler mit der Ratlosigkeit Bekanntschaft machen zu lassen.

Während das Verstärken von Attributen wie Geschicklichkeit oder Stärke eigentlich selbsterklärend ist, wird das Fertigkeitensystem schon komplizierter. Je nach Stufe kann man sich eine neue Fertigkeit aussuchen, die den Charakter passiv verbessert. Zum Beispiel erlernt man das Führen von zwei Einhandwaffen, erhöht seinen kritischen Schaden oder lernt Fähigkeiten die gewisse Kampfskills verbessern. Man hat als Spieler wirklich die Qual der Wahl. Und diese will gut überlegt sein, denn gewisse Fähigkeiten schließen sich aus, sind nicht kumulativ oder setzen andere Fähigkeiten voraus. Beim Levelaufstieg kann man aber nicht nur neue Fertigkeiten lernen, sondern bekannte auch verbessern.

Die aktiven Kampfskills im Spiel kann man, unter der Voraussetzung, dass man genügend Punkte in passive Fertigkeiten des Zweigs investiert hat, verfeinern. Habe ich als Zweiwaffen-Experte z.B. fünf Punkte in passive Kampffertigkeiten investiert, belohnt mich Sacred 2 mit einem zusätzlichen Punkt für meine Zweiwaffen-Angriffsskills. Hier kann ich nun entscheiden, ob mein Spezialangriff größere Reichweite bekommt, Blutungsschaden verursacht oder einfach mehr Schaden macht. Jede aktive Fertigkeit kann so bis zu dreimal erweitert werden. Hier ensteht große charakterliche Vielfalt, die ungemein motivieren kann. Das Motto lautet, nur noch ein Level, nur noch diese Fertigkeit und ehe man sich versieht, sitzt man bis in die Nacht auf der Couch und schnetzelt Monster.

Verskillt? Pech gehabt!
Sacred 2 ist also ein Schwergewicht von Charakterentwicklung. Und nun ein kostenloser Ratschlag, erst im Handbuch und Foren informieren, dann spielen. Einfach mal drauf los ist äußerst frustfördernd, aufgrund der unfassbaren Tatsache, dass man in Sacred 2 nicht neuskillen darf! Einmal ein Punkt gesetzt, einmal eine Fähigkeit gelernt und sei es nur aus versehen, alles ist in Stein gemeißelt. Für mich einer der größten Kritikpunkte, besonders aufgrund der Tatsache, dass man seinen Charakter wirklich hundsmäßig verskillen kann. Und anscheinend hat Ascaron auch nicht daran gedacht, dass ich meinen Charakter, in dem 50 Stunden Spielzeit stecken, einfach mal fertigkeitstechnisch anders spielen möchte. Wo man sonst einfach seine Punkte resetten und fleißig Punkte neuverteilen darf, bleibt einem bei Sacred 2 nur der Neubeginn.

Gute Portierung
Bei der Portierung des PC-Spiels für die Konsolen hat Ascaron ganze Arbeit geleistet. Optionen, Inventar, Charakterwerte, Fertigkeiten: All das kann man schnell und direkt über ein aufrufbares Ringmenü aufrufen. Die ganze Latte an Fertigkeiten lässt sich locker auf die vier Aktionbottons legen, denn durch das gleichzeitige Drücken der Schultertasten ist jeder Button dreifach belegbar. Zu keiner Zeit merkt man, dass Sacred 2 ursprünglich einmal ein PC-Spiel war. Die technische Seite hat zwar ihre kleinen Macken - wie leichtes Tearing oder Nachladeruckler - bei der riesigen Welt und dem teilweise hohem Gegneraufkommen ist das Ganze aber durchaus vertretbar.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Christian Jacob christianSacred 2: Fallen Angel gewinnt sicherlich kein Innovationspreis, gehört aber aufgrund der umfangreichen Charakterentwicklung mit sage und schreibe 200 Stufen und einer wahrlich riesigen Welt zu den besseren Vertretern seiner Gattung. Der Suchtfaktor, nach dem nächsten Item oder dem nächsten Level zu streben, greift recht schnell um sich, hätte einen aber wesentlich fester packen können. Die Entscheidung, eine Neuverteilung vergebener Punkte und Fähigkeiten nicht zuzulassen, ist für mich völlig unverständlich und auch die lieblose Präsentation in Sachen Quests, bei dem man jegliche Atmosphäre vermissen lässt, kratzt gehörig an der Motivation. Wen das nicht stört, den erwartet mit sechs abwechslungreichen Klassen und vorhandenen Koop-Modus ein durchaus zu empfehlendes Stück Konsolen Hack'n'Slay, dem allerdings zu Gute kommt, das es keine wirkliche Alternative gibt.

Sacred 2: Fallen Angel - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Christian Jacob

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.875 Grafik: 8.25
Sound: 7.00
Steuerung: 8.00
Gameplay: 8.25
Wertung: 7.875
  • Umfangreiche Charakterentwicklung
  • Sechs interessante Klassen
  • Riesige, frei begehbare Welt ohne Ladezeiten
  • 500 Quests und jede Menge Items
  • Im Detailgrad eher schwache Grafik
  • Neuskillungen nicht möglich
  • Kaum vertonte Quests

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Rezension vom: 04.06.2009
Kategorie: Action
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