Ultimate Ninja 4: Naruto Shippuden
Entwickler:
Bandai Games
Publisher:
Bandai Games
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
30 €
Systeme:
PlayStation 2
Inhalt:
Der Videospiele-Markt wird in letzter Zeit geradezu mit Titeln zur Anime-Serie Naruto überflutet. Der zweite Teil dieser Serie trägt den Titel
Shippuden und so kommt auch die beliebte Ultimate Ninja-Reihe endlich mit ihrem 4. Ableger in diese Gefilde.
Meinung:
Das ist allerdings ein wenig geflunkert von Seiten des Herstellers, denn die erste Hälfte des Spiels handelt von einer Füll-Storyline, die es nur im Anime
und nicht im Manga gibt. Naruto ist mit Jiraiya unterwegs um zu trainieren, und stößt in einem Dorf auf die Legende vom Schwarzen Schatten, der sich in einer
Kristallmine eingenistet hat, und von den Bewohner in regelmäßigen Abständen Menschenopfer fordert. Als ein kleines Mädchen als Menschenopfer in die Höhle
geht, kann Naruto natürlich nicht lange zusehen und versucht, die Dinge ins rechte Lot zu rücken. Die Geschichte könnte uninteressanter kaum sein und sorgt
gerade nach dem klimatischen Ende des vorherigen Handlungsbogens für Langeweile.
Shippuden Hat man sich durch diese Handlung gequält, fängt endlich Shippuden an, so richtig mit eigenständigem Intro und allem was
dazugehört. Man hat das Gefühl, ein ganz anderes Spiel zu spielen. Die Shippuden-Story fällt allerdings sehr kurz aus, und bricht mitten im Handlungsbogen um
Gaaras Befreiung aus den Händen der Akatsuki einfach ab. Da kommt noch mehr der Gedanke auf, dass die Füllstory nur zur künstlichen Verlängerung eingebaut
wurde, um so schließlich einen Cliffhanger zum nächsten Teil zu erzwingen. Eingepackt wird diese Story in den Master Mode.
Action-Adventure Martial Arts-Serien werden ja gerne als Prügler versoftet - das ist in Ultimate Ninja nur teilweise der Fall. Den Kern
bildet eine Art RPG, in dem man als Naruto durch die Welt läuft, die in mehrere kleine Gebiete unterteilt ist. So besteht das Dorf Konoha aus diversen
Abschnitten, die von einer einfachen Straße bis hin zum Trainingsgelände und zum Wald des Todes führen. Ein großes, weitläufiges Areal wie auf PS3 und Xbox
sucht man auf der altersschwachen PS2 leider vergeblich. Unterwegs erhält Naruto durch bloßes Aufsammeln oder das Bekämpfen von Feinden Erfahrungspunkte, die
früher oder später in einem Levelaufstieg resultieren. Neben dem obligatorischen Lebensenergie- und Chakra-Anstieg, bringen bestimmte Level auch neue Fähigkeiten wie
den Sprint oder den Schattensprung mit sich, die benötigt werden, um weiterzukommen. Die Story entwickelt sich durch Gespräche mit NPCs.
Nebenaufgaben Wer möchte, darf sich auch einigen Sidequests widmen. Als erstes wären da Frösche, die von Jiraiya im ganzen Land verloren
wurden, und wieder eingesammelt werden möchten. Auch der Clan der bösen, gesichtslosen Ninja, die andere Figuren kopieren, will komplett ausgelöscht werden.
Desweiteren findet sich eine stattliche Anzahl von Nebenaufgaben, die von NPCs vergeben und die sehr abwechslungsreich sind. Mal soll ein Rennen absolviert
werden, dann möchte der Nudelsuppen-Mann, dass Naruto seine Lieferungen an die Kunden bringt. Auffallend ist auch hier, dass diese Nebenaufgaben nur im
zweiten Teil der Story zu finden sind.
Kampftrieb Aber all das wäre nicht Naruto, wenn es nicht auch zu Kämpfen kommen würde. Dabei wünscht man sich, dass die Kämpfe im Master
Mode so schnell wie möglich vorbei sind, da sie sich vom eigentlichen Kampfsystem unterscheiden. Im Master Mode trifft Naruto an immer den gleichen Stellen
auf Gruppen von vier bis sechs Gegnern, und prügelt sich in endlosen Combos durch diese durch. Endlos, weil die Feinde Naruto kaum etwas entgegenzusetzen
haben und vollkommen hilflos wirken. Da es auch nur einen Angriffsknopf gibt, und dazu nur noch ein Knopf zum Anwenden einer Spezialfähigkeit dazu kommt, sind die
Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Die Kämpfe laufen daher immer gleich ab, und werden schnell mühsam. Lediglich die Bosskämpfe können ein wenig stressiger werden.
Da Naruto aber über eine riesige Lebensleiste erfüllt, besteht auch hier kaum Gefahr.
Klassisches Prügeln Alternativ gibt es den Versus Mode, der für den Langzeitspass zuständig ist. Mit über 50 spielbaren Charakteren gibt
es hier einen klassischen 2D-Prügler, der ganz amüsant sein kann. Zwar hat man hier auch nur einen Schlagknopf, der kann nun aber mit verschiedenen Bewegungen
kombiniert werden, was zu unterschiedlichen Attacken führt. Mit Hilfe des Chakra können Spezialangriffe oder auch verheerende "ultimative Techniken" angewandt
werden - auch die Austauschtechnik ist natürlich wieder mit dabei. Der Versus Mode erinnert außerdem ein wenig an Smash Bros., da in der Arena verschiedene
Items von Bomben über Heilmittel bis zu Unsichtbarkeit verteilt sind, deren Einsatz oft den Ausgang eines Matches entscheiden können.
Naruto Classics Neben dem Master Mode gibt es auch noch den Hero Mode. Dieser stellt eine Zusammenfassung der vorherigen Handlungsbögen
aus der alten Naruto-Serie dar. In einzelnen Standbildern werden mit ein wenig Text die wichtigsten Ereignisse wiedergegeben, wobei der Fortschritt mit
Erinnerungskugeln, die im Master Mode zu finden sind, erkauft werden muss. Hin und wieder gibt es wichtige Sequenzen, die dann auch animiert dargestellt
werden. An deren Ende findet sich oft ein wichtiger Kampf, der im Stil des Versus Modes ausgetragen wird. Auf diese Weise werden auch weitere
Charaktere für den Versus Mode freigeschaltet.
Die Sammlung Mit Geld, das im Master Mode verdient wird, kann im Shop eingekauft werden. Dieser ist nur für die eigene Sammlung gedacht,
da man hier nichts spielrelevantes ergattern kann. Stattdessen gibt es Unmengen an Sammelfiguren, Sprachsamples und Videos der ultimativen Techniken zu
kaufen. Komplettierungsfanatiker werden hier sicherlich eine ordentliche Zeitspanne beschäftigt sein, aber da man keinen weiteren spielerischen Nutzen aus
diesen Objekten ziehen kann, reicht dieser Ansporn im Normalfall nicht aus, sich weiter durch den Master Mode zu kämpfen.
Technisches Grafisch muss man wohl davon ausgehen, dass inzwischen nicht viel mehr auf der PS2 heraus zu holen ist. Allerdings sieht das Spiel
keinesfalls schlecht aus. Die Areale im Master Mode wirken zwar alle ein wenig leer, dafür überzeugt der Versus Mode mit seinen schön animierten
Spezialangriffen. Sprachausgabe gibt es wahlweise auf Englisch oder auf Japanisch, während es nur englische und französische Untertitel gibt. Auf eine
deutsche Übersetzung wurde wieder einmal verzichtet.
Fazit:
Ultimate Ninja 4: Naruto Shippuden ist eine Mogelpackung. Von der angepriesenen Shippuden-Storyline gibt es nur einen Bruchteil zu erleben und der
Storymode ist viel zu schnell durchgespielt. Das Kampfsystem im Master Mode ist außerdem ein Witz. Lediglich im Versus Mode kann mit einem kurzweiligen
Kampfsystem aufgewartet werden, wo auch die grafische Präsentation stimmt. Zwar gibt es allerlei freizuschalten, jedoch werden ein paar Sprachfetzen und
Sammelfiguren die breite Masse nicht zum längeren Zocken animieren können.
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