SingStar Pop Edition
Entwickler:
Sony Computer Entertainment
Publisher:
Sony Computer Entertainment
Genre:
Sport
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
39,95 €
Systeme:
PlayStation 3
Inhalt:
Auch wenn sich durch die verbesserten Menüs im SingStore und die ständigen Updates im dortigen Download-Bereich eigentlich die Notwendigkeit neuer Komplett-Editionen für den regulären Markt erledigt haben, gehört Sonys Karaoke-Show nach wie vor zu den absoluten Verkaufsschlagern im Videospiel-Bereich. Grund genug also, auch die PS3 ständig mit frischen Veröffentlichungen zu versorgen und das hungrige Publikum weiter mit neuen Songs zu füttern. Mit der Pop Edition geht nun erstmals eine konkrete Themenvariante ins Rennen, die sich in erster Linie mit deutschsprachigen Pop- und Chartnummern beschäftigt. Eine Alternative zum SingStore? Lest selbst…
Meinung:
Tja, diese Edition ist sogar mehr als bloß eine Alternative. De facto ist nämlich kaum einer der immerhin wieder 30 Tracks für den Download freigegeben, so dass der aktuelle Blu-Ray-Ableger eine durchweg exklusive Geschichte ist – und die ist dazu auch noch ziemlich gut und sehr abwechslungsreich besetzt. Getreu dem Motto, dass für jeden etwas dabei sein sollte, hat man wieder fetzige Rocksongs mit melancholischen Balladen und eingängigen Pophits vermischt, sich dabei aber auch sehr stark am hiesigen Publikum orientiert. Neben alten Bekannten wie Juli und Tokio Hotel haben sich jede Menge etablierte Stars aus unserer Heimat auf der SingStar Pop Edition verewigt, darunter selbst Künstler wie BAP und Udo Lindenberg, die man hier sicher nicht vermutet hätte. Doch warum eigentlich nicht? Passen tut es auf alle Fälle.
Ein echtes Querbeet-Programm Stilistisch ist die Bandbreite der vertretenen Songs allerdings sehr, sehr bunt, was natürlich auch einige Gefahren in sich birgt. Party People von Nelly scheint neben einer Partyhymne wie Vedamp lang her von BAP jedenfalls ein wenig deplatziert. Oder umgekehrt? Und wie harmonieren Die Toten Hosen mit Sarah Connor? Mia und Bon Jovi? Nun, es mutet ein wenig krude an, was sich hier im Puzzle zusammenfinden soll, so dass der Titel insgesamt schon ein bisschen irreführend ist. Wer also nicht die nötige Toleranz mitbringt und seine Befriedigung nicht gerade in den gängigen Samplern oder bei der Radio-Beschallung sucht, wird womöglich ein echtes Problem mit der Song-Konstellation bekommen. Und das wundersamerweise noch heftiger als bei den regulären, bis dato veröffentlichten Volumes.
Erneute Doppelverwertung In diesem Zusammenhang noch viel ärgerlicher ist aber die Doppelt- und Dreifachverwertung mancher Songs, wie man sie auch hier wieder scharf kritisieren muss. Dass Dopplungen im SingStore möglich sind, soll dabei noch nicht einmal angekreidet werden. Doch wenn mit Bohemian Rhapsody direkt nach der Veröffentlichung der Queen-Edition direkt wieder ein Song der Briten gedoppelt wird, ist das schon ziemlich frech – zumal es sicher nicht nötig ist, posthum noch Werbung für die reichlich gelobte Mercury/May-Fassung zu machen. Und damit hätten wir nur eines von mehreren Beispielen angeschnitten…
Viel diskutiert, die Tracklist: Letzten Endes ist es aber sicher jedem selber überlassen, was er aus der Pop Edition und der Setlist macht. Tolerante, offenherzige Musikfreunde, die einfach nur Spaß am Karaokesingen haben wollen, werden aber mit folgenden 30 Kompositionen ganz bestimmt eine Menge Spaß haben – ganz gleich, wie bunt das Ganze auch sein mag:
1 Amy Winehouse: Rehab 2 Annett Louisan: Drück Die 1 3 BAP: Verdamp Lang Her 4 Bon Jovi: Living on a Prayer 5 Chris Brown: With You 6 Chris De Burgh: Lady In Red 7 Cyndi Lauper: True Colors 8 Die Toten Hosen: Strom 9 Jordin Sparks feat. Chris Brown: No Air 10 Juli: Dieses Leben 11 LaFee: Ring Frei 12 Little Jackie: The World Should Revolve Around Me 13 MIA: Mein Freund 14 Nelly feat. Fergie: Party People 15 P!nk: So What! 16 Queen: Bohemian Rhapsody 17 Rainbirds: Blueprint 18 Rapsoul: König Der Welt 19 Robbie Williams: Angels 20 Rockwell: Somebodys Watching Me 21 Sarah Connor: Under My Skin 22 Solange: I Decided 23 Sugababes: Girls 24 The Killers: Human 25 The Police: Every Little Thing She Does Is Magic 26 The Script: The Man Who Cant Be Moved 27 Thomas Godoj: Helden Gesucht 28 Tokio Hotel: Übers Ende Der Welt 29 Udo Lindenberg: Horizont 30 Yazoo: Dont Go
Adios Kabelsalat Eine gute Nachricht gibt es zu guter Letzt dann noch für diejenigen, die den ständigen Kabelsalat vor der Konsole langsam satt haben. Kürzlich wurden die lange geforderten Funk-Mikros endlich für den Release freigegeben. Einziger Wermutstropfen: Die kabellose Alternative hat ihren Preis und sollte daher wirklich nur von Hardcore-Sängern genutzt werden. Aber die Vorstellung, die Show noch ein wenig zu erweitern und echt zu performen, ohne sich über die altbekannten Beschränkungen zu sorgen, ist dennoch ein Reiz, dem man sich als passionierter Stimmakrobat wohl nur schwer entziehen kann – ganz unabhängig von der SingStar Pop Edition.
Fazit:
Der neueste Disc-Release der SingStar-Serie ist inhaltlich sehr vielfältig, gerade deswegen aber vielleicht auch nicht jedermanns Sache. Die Mischung ist überhaupt nicht mehr homogen, und auch wenn der Schwerpunkt auf deutschen Tracks und Künstlern liegt, entsteht stilistisch ein kleines Durcheinander. Wer sich daran aber nicht sonderlich stört, bekommt ein anständiges Track-Package mit vielen exklusiven Stücken und zweieinhalb Dutzend richtig interessanten Karaoke-Songs. So einfach ist das!
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Autor der Besprechung:
Bj�rn Backes
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