Splashpages  Home Games  Rezensionen  Rezension  The Last Remnant
RSS-Feeds
Podcast
https://splashgames.de/php/images/spacer.gif
In der Datenbank befinden sich derzeit 3.437 Rezensionen. Alle Rezensionen anzeigen...
Rezensionen Splash! Hits Covergalerie Checkliste

The Last Remnant

Entwickler: Square Enix
Publisher: Square Enix

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 39,95 €

Systeme: PC

Testsystem: Dual Core Duo2 E6600, 2048 Mb RAM, Geforce 512Mb 8800 GTS G92

Anforderungen: Dual Core 2GHz, 1,5 GB RAM, Geforce 8600

Inhalt:
Japano Rollenspiele und PC Spieler, eine äußerst selten anzutreffende Konstellation! Um so erfreulicher das sich Square Enix dazu entschlossen hat das Xbox360- Rollenspiel Last Remnant für den PC zu veröffentlichen. Dass das Spiel auch noch spezielle für den westlichen Markt designt wurde, ist ein doppelter Grund zur Freunde. Sollte man zumindest denken, schließlich steht Square Enix seit der Final Fantasy-Reihe für qualitativ hochgradige Japano Rollenspielkunst. Last Remnant stand nur leider schon auf der XBox360 mit dem Gameplay und vor allem mit der Technik auf dem Kriegsfuß! PC Spieler können allerdings aufatmen, denn Square Enix hat die Zeit genutzt und die PC Version überarbeitet.

Meinung:
Dramaturgisch hat sich im Vergleich mit der vor ca.5 Monaten veröffentlichten Xbox360 Version nicht viel geändert. Noch immer spielt man den sehr kindlich dargestellten Charakter Rush, der seine entführte Schwester Irina aus den Klauen der Bösen befreien möchte. Identifikationspotential besitzt der Held, ähnlich wie Vaan bei Final Fantasy 12, nicht wirklich. Schade, scheint bei Square Enix aber Mode geworden zu sein. Vorbei die Zeiten, in denen Helden noch Ecken und Kanten hatten. Trotz des eher mäßigen Helden weiß der Plot aufgrund von undurchsichtigen Charakteren, fiesen Intrigen und netten Überraschungen zu gefallen. Auch deswegen, weil es Square Enix-typisch in imposanten Sequenzen ordentlich zur Sache geht. Leider wird das Niveau nicht konsequent gehalten und so mancher Storyverlauf wird nur durch unspektakuläre Textpassagen voran getrieben.

Atmosphärisch schlägt hier die PC-Fassung die der Konsole aber zum ersten Mal. Zumindest die Japano-Rollenspiel-Liebhaber, werden es mehr als zu schätzen wissen, dass man mit der originalen japanischen Sprachausgabe als PCler beglückt wird. Emotional dem englischen Sprecher weit voraus, passt das Gehörte auch besser zu den Charakteren. Wer des Japanischen nicht mächtig ist, kann sich die gut übersetzen deutschen Untertitel einblenden lassen.

Premiere der Unreal Engine 3
Square Enix hat für The Last Remnant das erste mal mit der Unreal-Engine 3 gearbeitet. Im Klartext bedeutet das: wunderbare Texturen, tolle, teils beeindruckende Lichteffekte und technische Schwierigkeiten en masse! Auch hier dürfen PCler aufatmen, trifft es sie nicht ganz so hart wie die Konsoleros, aber technisch fehlerfrei sieht beileibe anders aus. Texturen werden erst nach ein paar (!) Sekunden geladen und fiese Atmosphäre-Killer wie ein ausgeprägtes Tearing, trüben das Gesamtbild. Ladezeiten und Textur-Pop-Ups sind dabei aber immerhin kürzer als beim Xbox360-Pendant. Hat man also die Wahl und legt man Wert auf die technische Präsentation, empfiehlt sich hier ganz klar die PC Version!

Undurchsichtige Action
The Last Remnant ist ein sehr actionlastiges Rollenspiel, bei dem manche Kämpfe zeitlich ordentlich ausufern können. Das Positive daran ist, dass das Ganze in guter alter Rundenmanier passiert und so eigentlich Taktiker vor Freude mit der Zunge schnalzen müssten. Doch so undurchsichtig mancher Last Remnant-Charakter ist, so ist das Undurchsichtigste an Last Remnant leider das Kampfsystem, einschließlich der daran gekoppelten Charakterentwicklung! Doch der Reihe nach...

Da das aktive Kampfgeschehen sich, anders als in anderen Rollenspielen, nicht mit der Handhabung einzelner Kämpfer beschäftigt, sondern mit der von Verbänden, ist die erste durchaus innovative Komponente das Zusammenstellen dieser. Hierbei gibt es unterschiedliche Formationen, die defensiv, offensiv, für Fernkämpfer oder Nahkämpfer je nach Aufstellung ihre Vor-und Nachteile haben. Auch hier wurde die PC-Version verbessert. Gab es auf der Xbox360 noch die Beschränkung einer maximalen Heldenanzahl, also besonders starke und/oder storybekannte Charaktere, pro Verband, so kann man sich auf dem PC einen Verband ohne jegliche Beschränkung basteln. Der Vorteil liegt auf der Hand, die teilweise schweren Kämpfe werden einfacher und der Spieler erlebt das geschehen mit eigentlich allen interessanten Charakteren, da niemand aussortiert werden muss.

Die stimmige Verbandszusammenstellung ist für den rundenbasierten Kampf von enormer Bedeutung. So erhöht jeder Charakter in bestimmten Maße die Treffer- und Aktionspunkte des Verbandes, verstärkt oder senkt die Angriffe oder den mystischen Schaden der individuellen Fähigkeiten der Charaktere. Hört sich in der Theorie nach strategischer Feinkost an...

Sehe ich einen Gegner beim Durchlaufen der Level, kann ich durch das Auslösen von Aggro in einem bestimmten Umkreis alle Monster in einen Kampf verwickeln. Nach einer kurzen Sequenz beginnt der Kampf! Hierbei gibt es Final Fantasy-typisch dann mehrere Befehle zur Auswahl, die je nach Machtgrad auch Aktionpunkte kosten. Dabei handelt es sich um den typischen Nahkampf- und mystischen Angriff, das Heilen oder Spezialmanöver. Da man aber in Verbänden kämpft, kriegen alle Einheiten im Verband die gleiche Befehlsaktion. Können Sie aufgrund ihrer Talente oder Klasse die Aktion nicht ausführen, drehen diese Däumchen. Wäre noch verschmerzbar. Nur wenn mehrere Charaktere eine mystische Attacke haben, ich dem Verband den Befehl mystischer Angriff zuordne und im Kampf plötzlich nur einer der drei die Aktion ausführt, macht sich Verwunderung breit.

Die Verwunderung geht dann in Ärger über, wenn das System bei lebensnotwendigen Heilaktionen in Bosskämpfen streikt. Auch lässt einem das System keine Wahl, welche seiner Fähigkeiten man einsetzt! Denn beherrsche ich z.B. zwei Nahkampftechniken, gibt das Spiel willkürlich vor, wann ich was benutzen darf. Dasselbe mit Spezialattacken. Ins völlig Absurde geht das Ganze dann, wenn ich in meiner Kampfrunde dahingehend eingeschränkt werde, dass mir plötzlich die oben beschriebenen Verbandsbefehle wie z.B. Heilen oder Angriff völlig fehlen. Wenn Square Enix nicht möchte, dass ich mit einem Verband heilen darf, dann kann ich das auch nicht! Das Schlimmste daran ist, dass man kein System erkennt, nach dem das Spiel vorgeht. Die strategische Feinkost wird zur trüben Suppe! Da nützen dann auch keine nett gemeinten Quicktime-Events für kritische Schläge, Blockmanövern in der Phase des Gegners oder Flankenangriffsmanöver etwas.

Nicht das Ende der Automatisierung
Erfahrungspunkte kennt The Last Remnant keine, irgendwann steigt man halt auf. Attribute wie z.B. Mut oder Liebe gibt es, geändert werden diese – Überraschung – automatisch beim Stufenaufstieg. Was relativ egal ist, da nirgends erklärt wird, was sie denn bringen, und da man sie nicht ändern kann, brauche ich das wohl auch nicht zu wissen. Der Logikkreis schließt sich. Ausrüstung von den Mitglieder seiner Verbände darf man nicht ändern, manchmal fragen Sie nach erbeuteten Schätzen von besiegten Gegnern, um sich selbst zu verbessern. Welche Fertigkeiten die Charaktere lernen, entscheidet auch nicht der Spieler. Denn auch hier fragen die Charaktere manchmal, in welche Richtung sie denn skillen sollen. Warum verdammt lässt Square Enix den Spieler das nicht machen? Überall wird einem etwas aus der Hand genommen. Als zusätzliche Option, gerade bei der Masse an Charakteren, sicherlich eine nette Idee, aber doch nicht als festes Spielelement.

Dicker Umfang
Bei all der Kritik - der Umfang gibt sich bei Last Remnant keine Blöße. Die wirklich riesige Welt mit ihren vielen Schlachtfeldern und Höhlen frisst ordentlich Zeit, zumal das Crafting-System für Itemsammler und Upgradefetis immer wieder zur Erkundung der Welt einlädt. Nur wer auch immer fleißig sammelt und besondere Monster fängt, kommt in den Genuß der besten Waffen. Hier sorgt das dynamische Stufensystem der Gegner, das sich immer dem eigenem Level anpasst, zwar stellenweise für dicken Frust, aber gleichzeitig natürlich auch dafür, dass das Erforschen alter Höhlen nie zum langweiligen Kaffeekränzchen mutiert. Weiterer Zeitvertreib ist das Abarbeiten von besonderen Nebenquests für die unterschiedlichen Gilden im Spiel. Wen die technischen Macken und das unausgegorene Kampfsystem nicht abschreckt, erhält einen wahren Rollenspielgiganten. Nicht umsonst hat das japanische Lösungsbuch zu The Last Remnant sage und schreibe 1000 Seiten.

Fazit:
Bild unseres Mitarbeiters Christian Jacob christianThe Last Remnant sollte DAS neue Japano-RPG für den westlichen Markt werden. Sollte. Ich als Japano-Rollenspieler erster Stunde hoffe für die Zukunft inständig, dass Square Enix dabei das Wesentliche nicht aus den Augen verliert und sich auf die Tugenden des Genre und der erfolgreichen vergangenen Zeiten besinnt.
Ich kann über die technischen Macken wie Tearing und ständige Textur Pop-Ups hinwegsehen, wenn denn der Rest stimmen würde.
Für Taktiker bietet die im Ansatz durchaus innovative Rundenstrategie allerdings viel zu wenig Tiefgang und Rollenspieler haben wenig Freunde an Automatismen, die dem Spieler fast jegliche Charaktergestaltung aus der Hand nehmen. Dies ist besonders tragisch, da die Geschichte gefällt, das Spiel einen enormen Umfang bietet und als ein hervorragendes portiertes Konsolenspiel zusätzliche exklusive Inhalte für den PC bietet.
Die Demo für den PC sollten sich zumindest alle Fans fernöstlicher Rollenspielkunst angucken, es gibt bei aller Kritik durchaus schlechtere Unterhaltung.

The Last Remnant - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Christian Jacob

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.3125 Grafik: 8.00
Sound: 7.50
Steuerung: 7.00
Gameplay: 6.75
Wertung: 7.3125
  • Riesige Welt
  • Kampfsystem mit innovativen Ideen
  • Stellenweise atemberaubende Präsentation
  • Zu viele Automatismen, die dem Spieler alles aus der Hand nehmen
  • Undurchsichtiges Kampfsystem
  • Schlechte Charakterentwicklung

Persönlichen Bookmark setzen für diese Seite
Diese Seite als Bookmark bei Blinklist hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei del.icio.us hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Digg hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Fark hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Furl hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Google Bookmarks hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Mister Wong hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei myYahoo hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Netscape hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Newsvine hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Reddit hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei StumbleUpon hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Technorati hinzufügen   Diese Seite als Bookmark bei Yigg hinzufügen  
Oder diesen Dienst benutzen: Social Bookmark Button

Rezension vom: 14.04.2009
Kategorie: Adventure
«« Die vorhergehende Rezension
Baphomets Fluch - Director's Cut
Die nächste Rezension »»
Civilization IV Ultimate
Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 2.33 (3 Stimmen)
Bewertung
Du kannst dieses Game hier benoten. Wohlgemerkt soll nicht die Rezension, sondern das Game an sich bewertet werden! Du hast also dieses Game gespielt? Dann bewerte es hier. Die Benotung erfolgt mit Sternen. Keine Sterne entsprechen der Schulnote 6. Fünf Sterne entsprechen der Schulnote 1.
Schulnote 1Schulnote 2Schulnote 3Schulnote 4Schulnote 5Schulnote 6