Baphomets Fluch - Director's Cut
Entwickler:
Revolution Software
Genre:
Handheld
USK Freigabe:
Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Die Wii-Version des Adventure-Klassikers haben wir uns bereits vorgenommen, nun setzen wir uns noch ein wenig mit der DS-Variante auseinander. Sorgt Baphomets Fluch - The Director's Cut auch unterwegs für spannenden Rätselspaß, oder darf man sich neben dem zerbrochenen Schwert auch noch vor lauter Frust mit einem abgebrochenen Stylus herumplagen?
Meinung:
In Paris haben die Journalistin Nicole „Nico“ Collard und der amerikanische Jurist George Stobbart jeweils eine folgenschwere Begegnung mit dem „Kostümmörder“. Als Pantomime verkleidet erschießt er einen einflussreichen Mann, der mit Nico sprechen wollte. Die Journalistin stellt Nachforschungen an, doch ihre Story soll nicht gedruckt werden. Es scheint einen weiteren Informanten zu geben, der jedoch nicht lang genug lebt: Ein Clown verübt in einem Café einen Bombenanschlag auf diesen Mann, was wiederum George mit ansieht und nur knapp überlebt. So treffen sich die beiden Protagonisten, und langsam entfaltet sich eine Geschichte um Tempelritter, Assassinen und uralte Artefakte.
Zerbrochenes Schwert: Immer noch kein altes Eisen Auch bei der DS-Version wurden die neuen Szenen mit Nico eingebaut, in denen sie das Rätsel um den Kostümmörder lösen will, und dabei auf die Vergangenheit ihres Vaters stößt. Der hat mit der ganzen Sache kaum etwas zu tun (Es sei denn, die Geschichte entfaltet sich in zukünftigen Director’s Cuts noch weiter), die Szenen geben der Journalistin allerdings etwas mehr Persönlichkeit. Insgesamt ist die Story spannend und kann es locker mit den Geschichten aktueller Adventures aufnehmen bzw. diese sogar toppen.
Die Steuerung Den jeweiligen Charakter steuert man, indem man mit dem Stylus an die Stelle tippt, zu der er hinlaufen soll. Gibt es irgendwas zu tun, so erfährt man dies, in dem man mit dem Stift über den Touchscreen fährt. Symbole, die „Benutzen“, „Anschauen“, „Untersuchen“ und „Reden“ darstellen, erscheinen dann zunächst transparent, bis man den Stift näher an die jeweilige Stelle bewegt. Dann reicht ein weiterer Druck auf das nun aktive Symbol, um die Aktion auszuführen. Das funktioniert im normalen Spielablauf ziemlich gut, auch bei Nicos Puzzles klappt die Touchsteuerung recht gut.
Bei einigen von Georges Knobeleien wie z.B. dem Türmechanismus im Templer-Brunnen hätte man es allerdings besser machen können, da erscheint das Benutzen-Symbol auch, wenn man das Rad durch Drücken von Knöpfen drehen möchte, die Eingabe ist also etwas langsam. Ganz gewitzt wäre es hier natürlich gewesen, wenn man den Mechanismus direkt mit dem Stylus drehen könnte, wie man es ja auch aus anderen DS-Spielen kennt.
Hilfe! In den vier Ecken des Touchscreens finden sich das Menü, das Inventar, die Hilfefunktion und die Steuerungstipps. Diese Punkte sind dort gut aufgehoben und stören nicht. Die Hilfe funktioniert leider nicht perfekt, so bekommt man oft Dinge vorgeschlagen, die man schon längst getan hat. Meist sind die Rätsel aber ziemlich logisch, so dass man die Hilfe nicht braucht. Es sei denn, man hat etwas übersehen oder aus den Augen verloren, wo man noch hin könnte, oder mit wem man nochmals sprechen muss. Geht es um die Spieldauer, so kann man der prozentualen Anzeige des Spielfortschritts nicht immer trauen. Mal bewegen sich nur ein paar mickrige Prozent, dann steht man kurz vor Ende erst bei ca. 86%, obwohl nur noch wenige Minuten bis zum Abspann fehlen.
Gut präsentiert, doch ohne Sprachausgabe Die Grafik passt perfekt auf Nintendos Handheld: Ingame-Grafik und Videosequenzen sehen immer noch gut aus, die Animationen der Charaktere sind gelungen. Dabei läuft unten immer das Spiel ab, während auf dem oberen Display die Dialoge stattfinden. In Videosequenzen sieht man das Geschehen stets aus zwei Perspektiven. Die Musikuntermalung ist stimmungsvoll und reagiert darauf, ob man gerade einen Fortschritt im Spiel gemacht hat. Leider fehlt die Sprachausgabe der discbasierten Varianten, bei den Speicherpreisen heutzutage könnte Nintendo ruhig mal die Kapazität der Karten erhöhen – wahrscheinlich würde die hardwareseitige Unterstützung wegen der damit verbunden Firmware-Aktualisierung aber nur auf einem DSi funktionieren.
Fazit:
Baphomets Fluch – The Director‘s Cut passt einfach zum DS: Die Spieldauer ist angemessen, die Comicgrafik sieht auf den kleinen Bildschirmen gut aus, und das Spiel lässt sich angenehm entspannt spielen. Gerade frischgebackenen Adventure-Fans, die auch gerne auf dem Touch-Handheld rätseln und nebenbei eine spannende Story erleben wollen, darf man dieses Remake ans Herz legen. Die Point&Click-Steuerung ist in Ordnung und nur bei einigen Puzzles hakelig. Auf die Sprachausgabe muss man aufgrund der Kapazität des Speichermediums leider verzichten.
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