Barnyard - Verrückte Bauernhof-Spiele
Entwickler:
THQ
Publisher:
THQ
Genre:
Handheld
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
39,95 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Auf dem Bauernhof passieren immer wieder recht skurrile Dinge – zumindest in der Trickfilm-Variante, die letzte Endes auch die Basis für die verrückten Spielchen sind, welche man im Barnyard bestreiten muss. Ein gewitzter, flinker Bulle fordert hier zum Kampf um den König der Eimerspiele und führt den Spieler durch allerhand mehr oder weniger bekloppte Wettstreite. Klingt witzig, ist es mitunter auch und bleibt ähnlich skurril wie erwartet. Nur: Wie sieht es mit dem Langzeitspaß der verrückten Bauernhof-Spiele aus?
Meinung:
Bevor man aber überhaupt einmal gegen Oberbulle Otis antreten darf, gilt es zuerst einmal, die Rahmenbedingungen für die weniger olympischen Disziplinen zu schaffen. Alles beginnt damit, dass man sich für einen tierischen Charakter entscheidet, in diesem Fall eine von unterschiedlichen Kuhfiguren, die sich jedoch nicht in bestimmte Fähigkeiten untergliedern, sondern eher farblich und durch Posing ihre Individualität gewinnen. Auf den Verlauf der Disziplinen hat die Wahl also weniger Einfluss als auf den visuellen Witz. Mit einem Milchtier ausgestattet, erkundet man nun die Umgebung, spricht mit allerhand Freunden (Ente, Schwein und weiteres Eutertier geben sich hier die Klinke in die Hand) und übernimmt einige Suchaufgaben, die schließlich mit einem Wettkampf belohnt werden. Hat man schließlich die ersten Kontakte geknüpft und sich ein bisschen eingelebt, darf man endlich beginnen, Otis Paroli zu bieten.
Schäferlied im Ballon Bei der Auswahl der nun folgenden Wettbewerbe haben die Entwickler Kreativität und Humor prima miteinander vermischt. Die Disziplinen sind ausgefallen und tatsächlich verrückt, wenngleich die Bewegungsabläufe natürlich weitestgehend denen der typischen Spielsammlungen gleichen. Als Schäfer steigt man beispielsweise in einen Ballon, um seine Herde einzufangen, vergleichbar mit dem Klassiker Motocross Maniacs geht es mit Zweirädern über die Buckelpisten, und in einem tierinternen Duell vermöbelt man Kojoten und Waschbären, um den Hahn und sein Gefolge zu beschützen. Die Ideen sind bekloppt, aber auch wirklich witzig umgesetzt – und das verschafft einem dann auch sofort mal beste Laune.
Höher, weiter, schneller Die Aufgabenstellungen gleichen einander jedoch relativ stark. In den meisten sogenannten Eimerspielen geht es darum, den ersten Platz einzuheimsen, indem man bestimmte Zeiten einhält oder eben vorgegebene Punktzahlen erreicht. Als Lohn für die Mühen winkt ein weiterer Achtungserfolg gegen Otis, der das Treiben am Hof aufmerksam verfolgt und schon darauf wartet, vom Thron gestoßen zu werden. Dies ist schließlich der Fall, wenn man alle Disziplinen siegreich bestritten hat bzw. zuvor auch die Rahmenbedingungen erfüllt hat, um überhaupt erst in den einzelnen Wettbewerben antreten zu dürfen. Schade ist allerdings, dass die Anforderungen an den Spieler sehr, sehr gering sind. In den meisten Schaukämpfen eilt man schon im ersten Versuch problemlos zum Sieg, so dass eine Alterseinschränkung für das Grundschulalter sinnvoll erscheint. Und auch wenn die DS-Zielgruppe grundsätzlich ein wenig jünger ist, so sollte selbst bei den berüchtigten Spielesammlungen ab und zu etwas mehr herausspringen als simples Einerlei.
Basische Optik, verzweifelter Retro-Look Sieht man mal vom eigentlichen Witz der Geschichte ab, scheint Barnyard erst einmal völlig unspektakulär zu sein. Ein Blick auf den grafischen Output zeigt dann aber, dass man sich echt Mühe gegeben hat, dem Spiel weitere Punkte zu verpassen, um auch ja herauszustechen. Dies ist aber im hiesigen Fall eher negativ zu verstehen, denn die pixelige Retro-Variante ist auf Dauer ziemlich nervig und kann auch im Comic-Look nur bedingt überzeugen. Gerade in den Renn-Wettbewerben sind die Darstellungen relativ anstrengend. Auf das Gameplay hat dieser Makel zwar grundsätzlich keinen Einfluss, doch gerade bei einem humorvoll aufgebauten Spiel wie diesem leidet die Atmosphäre schon darunter, dass die optische Aufbereitung zweitklassig ist – und das wiederum ist echt schade!
Solides Handwerk Zumindest gibt es bei der Steuerung überhaupt keine Schwierigkeiten. Ganz im Gegenteil: Barnyard setzt auf eine Kombination aus Touchscreen- und Button-Belegung, die in den meisten Disziplinen schon intuitiv von der Hand geht. Dementsprechend ist die Herausforderung aber auch ziemlich gering, da die Bewegungsabläufe wirklich spielerisch und easy von Statten gehen. Und schon wären wir bei der nächsten Diskrepanz: Anfangs freut man sich über das simple Handling; später wünscht man sich in jeglicher Hinsicht etwas mehr – trotz des vordergründigen Ideenreichtums!
Fazit:
Barnyard – Verrückte Bauernhof-Spiele ist ein netter, bisweilen sehr unterhaltsamer Titel, der gerade in den ersten Sequenzen mit einem satten Humorgehalt zu glänzen weiß. Nach und nach entpuppt sich der kunterbunte Mix von der Farm jedoch als standesgemäße Mini-Spielsammlung, die zwar mit unkonventionellen Disziplinen aufwartet, im Grunde genommen aber auch nur Altes neu aufkocht. Da auch die grafische Untermalung und die mangelhafte Sprachausgabe alles andere als spektakulär sind, lässt man die Kuh hier nicht sonderlich lange fliegen. Interessant ist das Ganze nämlich maximal für den Konsolen-Nachwuchs – aber auch der kann aus der großen Auswahl besseres herausfischen! Nicht zuletzt, weil es nicht einmal einen Multiplayer-Modus gibt…
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Autor der Besprechung:
Bj�rn Backes
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