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Shin Megami Tensei: Persona 4

Entwickler: Atlus
Publisher: Koch Media

Genre: Adventure
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 30 €

Systeme: PlayStation 2

Ausgezeichnet mit dem Splash Hit Inhalt:
Gerade erst ist die Hauptfigur zu seinem Onkel und seiner kleinen Cousine in die ländliche Stadt Inaba gezogen, schon wird kurz darauf nach einer sehr nebeligen Wetterphase eine ermordete Frau an einer Antenne hängend aufgefunden. Auch der nächste Nebel bringt eine Leiche, und als dann noch eine Mitschülerin verschwindet, beginnt eine Gruppe von Schülern zu ermitteln. Ihrer Meinung nach haben die Morde mit den mysteriösen Erscheinungen zu tun, die man in Regennächten auf ausgeschalteten Fernsehern zu sehen bekommt.

Meinung:
Immer wieder werden Spiele für die PlayStation 2 als „ein letztes großartiges Spiel, bevor die altgediente Konsole in den Ruhestand geschickt wird“ angekündigt. Doch wenn man sich Shin Megami Tensei: Persona 4 anschaut, dann mag man fast nicht glauben, dass die Zeiten der PS2 schon vorbei sind. Eine liebevoll gestaltete Geschichte mit faszinierenden Horrorelementen und einer Menge humorvoller Szenen, sowie eine wahre Flut an zu sammelnden Monstern und eine poppige Optik im Stil der japanischen Anime-Filme warten hier auf den Spieler.

Die große, weite Welt
Wie schon bei Persona 3 teilt sich die Handlung dieses Titels zwischen einem normalen Schulalltag und den ungewöhnlichen Vorgängen in einer mystischen Welt auf. Die Hauptfigur, der der Spieler selbst einen Namen geben darf, muss ein Jahr lang in der kleinen Stadt Inaba bei seinem Onkel und dessen kleiner Tochter wohnen. Der Ort ist recht übersichtlich und bietet für die Freizeitbeschäftigung neben einer halb verlassenen Einkaufsstraße nur ein großes Shoppingcenter. Doch da unser Held schnell neue Freunde findet, wird ihm trotz des Mangels an Unterhaltungsmöglichkeiten nicht so schnell langweilig.

Kurz nach seiner Ankunft passiert es, dass zwei als vermisst gemeldete Personen auf schreckliche Weise ermordet aufgefunden werden. Bald darauf verschwindet auch noch eine Schülerin der Yasogami High School. Eine erste Spur könnten die mysteriösen Sendungen liefern, die man an regnerischen Abenden um Mitternacht im Fernsehen verfolgen kann. Zu seinem großen Erstaunen muss unser Charakter feststellen, dass es ihm nach einer solchen Ausstrahlung gelingt, seine Hand durch die Mattscheibe zu stecken. Gemeinsam mit seinen engsten Freunden macht er sich auf, die Welt im Fernsehen zu erkunden und die Lösung für die grauenhaften Morde zu finden.

Schulstress und Fernsehabende
Von nun an teilt sich das Leben unseres Charakters und seiner Freunde auf: Zum einen in ihren normalen Schulalltag, zum anderen in die Zeiten, die sie in der mysteriösen Fernsehwelt verbringen, um gegen Schatten zu kämpfen. Gerade in den ersten Spielstunden kann der Spieler dadurch sehr in Stress geraten. Die Schule nimmt viel Zeit in Anspruch, und am Nachmittag muss man sich gut überlegen, ob man die kostbare Freizeit mit dem Sportclub, dem Kulturclub, den Freunden, einem Einkaufsbummel, einem Nebenjob, mit Essen und Lernen oder doch lieber kämpfend verbringt.

Jeder dieser Punkte hat seinen eigenen Vorteil und steigert entweder das Wissen, das Verständnis oder eine andere Eigenschaft des Charakters, die wiederum für seine Weiterentwicklung notwendig sind. Man festigt soziale Bindungen oder sorgt dafür, dass Geld in die Kasse kommt bzw. dass neue Bekanntschaften geschlossen werden können. Und natürlich gilt es, die schon geknüpften Freundschaften zu pflegen und ein wenig Spaß zu haben. Leider ist nur eine dieser Aktivitäten pro Tag möglich, und im Gegensatz zu Persona 3 beschränkt sich die Zeit außerhalb der normalen Realität nicht auf eine einzige nächtliche Stunde. So dauert es ein wenig, bis man die nötige Gelassenheit entwickelt hat, um nicht ständig zu bedauern, dass man nicht alles auf einmal machen kann.

Schöne bunte Fernsehwelt?
In der Welt, die man hinter den Bildschirmen findet, ist es düster, unheimlich und neblig. Ein seltsamer Kerl namens Teddie empfängt die kleine Gruppe und begleitet sie auf der Suche nach ihrer verschwundenen Mitschülerin. Sonderbarerweise ist der Hauptcharakter nicht nur derjenige, der entdeckt hat, dass man durch den Fernseher in eine andere Welt gelangt, sondern er ist auch der Einzige, der in der Lage ist, mehrere Persona an sich zu binden.

Diese mysteriösen Monster gehen eine Verbindung mit den Kämpfern ein und stellen ihnen ihre Kraft und ihre besonderen Fähigkeiten zur Verfügung. Mit gut 180 solcher Persona stehen sehr viele verschiedene Typen zur Verfügung, und selbst der eifrigste Sammler wird einige Stunden benötigen, um all diese Monster einmal sein Eigen zu nennen. Dabei kann man die Persona nicht nur nach einem Kampf gewinnen, sondern auch durch das Verschmelzen zweier Monster erschaffen.

Der mysteröse Mr. Igor
Ermöglicht wird dieses Beschwören eines neuen Monsters im Velvet Room, in dem es ein Wiedersehen mit Mr. Igor gibt. Er und seine bildhübsche Assistentin helfen unserem Helden bei der Verwaltung seiner Persona. Während Margaret eine Liste der schon gefangenen oder beschworenen Monster führt und es einem ermöglicht, immer wieder auf die früher registrierten Typen zurückzugreifen, fusioniert Igor auf Wunsch des Spielers aus zwei (oder mehr) alten eine neue Persona. Abhängig von mehreren Faktoren, wie zum Beispiel den sozialen Beziehungen, die der Charakter aufgebaut hat, bekommt das so erschaffene Monster sogar noch Extrapunkte und -fähigkeiten mit auf den Weg.

Denn ohne die Persona wäre man in den Tiefen der unheimlichen Fernsehwelt verloren. In den Dungeons lauern Schatten, die besiegt werden müssen. Das rundenbasierte Kampfsystem erinnert in vielen Elementen an den vorhergehenden Titel, allerdings sind die Menüs übersichtlicher und weisen die eine oder andere Neuerung auf. So ist es unter anderem nicht mehr möglich, mittels einer Analyse sofort die Stärken und Schwächen eines Gegners zu ermitteln, sondern man muss über Versuch und Irrtum seine eigenen Erfahrungen sammeln.

Attacke aus dem Hinterhalt
Im Gegensatz zu vielen anderen Japan-Rollenspielen wird die Gruppe bei Persona 4 nicht aus dem Nichts von einem Schatten überfallen, sondern man sieht die Gegner schon auf der Karte, wenn man in ihre Nähe kommt. Nun heißt es, sich vorsichtig anzuschleichen und das Monster von hinten anzugreifen, denn dieses Überraschungsmoment kann entscheidend für die Schlacht sein. Natürlich kann es auch passieren, dass man mit gezücktem Schwert auf ein Monster zustürzt, welches sich im letzten Moment umdreht oder einen gar umrundet und nun selbst aus dem Hinterhalt attackiert, womit dann leider der Vorteil an den Gegner geht.

Lebenswichtiger Wetterbericht
Hat man bei Persona 3 noch die Mondphasen im Auge behalten, so gilt es bei Shin Megami Tensei: Persona 4, den Wetterbericht zu beobachten. Je nach Wetterlage gibt es andere Dinge zu erledigen. Zieht nach mehreren Regentagen Nebel auf, so bedeutet dies, dass schon bald wieder eine Leiche gefunden werden könnte. Dafür gibt es an Regentagen Rabattverkäufe und Zeit, um mal etwas anderes zu machen als im Sportklub zu trainieren, der an diesen Tagen ausfällt. Doch zu viele Stunden sollte man nicht im Regen vertrödeln, denn schließlich muss ein Mensch gerettet werden, bevor der nächste Nebeltag anbricht.

Atmosphäre kann dieses Spiel im Übermaß aufweisen. Egal, ob es sich um den Schulalltag, den Bummel mit den Freunden im Shoppingcenter, die verlassene Einkaufsstraße oder die poppig-düsteren Dungeons handelt, Optik und Sound stimmen einfach. Natürlich kann die PS2 nicht mit den technischen Fähigkeiten neuerer Konsolen mithalten, doch diese Schwächen werden durch liebevoll gemachte Anime-Sequenzen, sympathische Charaktere und viele stimmige Details wettgemacht. Gerade die bewusst erzeugte Fernsehbildschirm-Wirkung kann nicht nur über ein paar grafische Schwächen hinwegtäuschen, sondern passt auch unglaublich gut zur Handlung in diesem Spiel.

J-Pop rockt!
Der Soundtrack besteht aus J-Rock- und J-Pop-Stücken und bietet so die perfekte Untermalung für eine Geschichte, in der japanische Schüler ihr Leben zwischen dem ganz normalen Alltag und den Herausforderungen einer bizarren und gruseligen Parallelwelt aufteilen müssen. Der deutschen Ausgabe des Spiels liegt sogar eine Extra-CD mit den Songs bei, was doch deutlich mehr Service ist, als man es normalerweise bei einer europäischen Veröffentlichung (und vor allem bei diesem Preis) gewohnt ist. Dafür wurde wieder einmal an der Lokalisation gespart: Der Spieler muss sich mit der (überaus gelungenen) englischen Sprachausgabe zufrieden geben, auch die Untertitel wurden nicht übersetzt.

Grundsätzlich ist das Englisch so einfach gehalten, dass jeder durchschnittliche Schüler der Handlung folgen kann. Einzig die immer wieder vorkommenden Prüfungen in der Schule, bei denen wichtige Punkte für die Charakterentwicklung gewonnen werden können, dürften fremdsprachlich nicht so begabte Spieler an ihre Grenzen bringen. Aber schließlich bedeutet hier eine falsch beantwortete Frage ebenso wenig das Ende der Welt wie in einer normalen Schulsituation.

Fazit:

constanzeShin Megami Tensei: Persona 4 bietet ein abwechslungsreiches Spielvergnügen, welches für viele Stunden Spaß und Spannung sorgen wird. Schnell verstreicht die Zeit, während man nur noch eben eine Persona aufleveln oder neu fusionieren will, im Shoppingcenter eine Runde mit den Freunden abhängt oder sich dem Schulalltag stellen muss. Gerade diese Mischung aus den Kämpfen in den Dungeons, der überaus faszinierenden Story, und dem Alltag als japanischer Schüler sowie den familiären und freundschaftlichen Verpflichtungen, macht den besonderen Reiz dieses Spiels aus. Zusätzlich bekommt man auch noch eine ungewöhnlich reizvolle Grafik geboten, wenn man bedenkt, dass die PlayStation 2 eigentlich schon längst zum alten Eisen gehört.

Einzig die fehlenden Lokalisation für den deutschen Sprachraum könnte den einen oder anderen Spieler abschrecken, obwohl die Dialoge und Texte gut zu verstehen sind. Als kleine Entschädigung darf man die Bonus-CD betrachten, die den gelungenen Soundtrack mit zahlreichen J-Pop- und J-Rock-Stücken enthält. So schnell wird der Spieler auf jeden Fall nicht den Controller aus der Hand legen, wenn er einmal mit Persona 4 angefangen hat. Allein die gut 180 verschiedenen Persona und die vielfältigen Aufgaben, die man erledigen kann, sorgen dafür, dass auch nach vielen Stunden die Lust am Spiel erhalten bleibt und man es kaum erwarten kann, wie es weitergeht.

Shin Megami Tensei: Persona 4 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Konstanze Tants

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8.6875 Grafik: 7.75
Sound: 8.25
Steuerung: 9.25
Gameplay: 9.50
Wertung: 8.6875
  • Faszinierende und unterhaltsame Story
  • Gelungenes Kampfsystem
  • Abwechslungsreich und perfekt für Sammlernaturen
  • Stimmige Grafik und Sound
  • Sehr hohe Langzeitmotivation
  • Keine deutsche Lokalisation

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Rezension vom: 02.04.2009
Kategorie: Adventure
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