Codename: Panzers - Cold War
Entwickler:
Stormregion
Publisher:
Atari
Genre:
Strategie
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
45 €
Systeme:
PC
Testsystem:
CPU: AMD Athlon X2 6000+ (3 GHz Dualcore); 4GB RAM; Grafikkarte: Ati Radeon 4850 mit 512MB, Windows Vista, DirectX 10.1
Anforderungen:
Intel Core2Duo 1,8 GHz bzw. AMD Athlon X2 +4400; ATI Radeon X800 bzw. Nvidia GeForce 6800 sowie DirectX 9.0c; 1GB RAM bei XP, 2GB bei Vista; 5GB auf der Festplatte
Inhalt:
Über den zweiten Weltkrieg an sich gibt es zahlreiche Spiele, geht es um die unmittelbare Zeit danach, muss man schon suchen. Das könnte daran liegen, dass der kalte Krieg zwischen USA und UdSSR eben genau namensgetreu ausgetragen wurde. In Codename: Panzers – Cold War, dem bisher dritten Teil der Reihe, nimmt alles eine anderen Verlauf. Als während der Berlin-Blockade ein westliches Transportflugzeug mit einem russischen Aufklärer zusammenstößt, ändert sich die Geschichte und der kalte Krieg wird zu einem erbarmungslosen Feldzug Josef Stalins.
Meinung:
Mit einem beeindruckenden Intro startet man in die Welt von Codename: Panzers – Cold War. In der ersten Mission hat man den Flughafen Berlin Tempelhof zu verteidigen, und auch in weiteren Missionen darf man mit der US-Armee und der NATO munter gegen die Streitkräfte der Russen zu Felde ziehen. Wie üblich gehen die Amis dabei nicht besonders zimperlich voran: Die Wegfindung der Einheiten ist manchmal etwas merkwürdig, sorgt aber für zahlreiche umstürzende Bäume und Strommasten, was alles sehr effektvoll geschieht. Und wer wollte nicht schon mal Krawuttkes Gartenzaun dem Erdboden gleich machen, gefolgt vom ganzen Garten? Der Fuhrpark des Spiels lässt jedenfalls kaum Wünsche offen, was die Verwüstung angeht. Je nach Fahrzeug darf man auch Tarnung, Minensucher, ein Radarsystem oder alternative Bewaffnungen wie Flammenwerfer anbringen.
Alle Mann in Deckung Ähnlich wie in Dawn Of War 2 darf man Infanteristen hinter eine Deckung oder in ein Gebäude beordern. So kann man mit seinen Scharfschützen beispielsweise einen prima Hinterhalt legen. Dieselben Jungs können auch einen stationären Störsender aufbauen und betreiben, während Sanitäter schnell mal ein Lazarett aufs freie Feld zimmern. So haben alle Einheiten ihre speziellen Fähigkeiten, Waffen und Ausrüstungen. Einen Basenbau gibt es nicht, Einheiten können auch nicht „produziert“ werden, vor Beginn einer Mission lassen sich – je nach Anzahl der zuvor gesammelten Prestigepunkte - aber zusätzliche Truppen dazukaufen und ins Getümmel schicken. Erobert man auf der Karte dann Hubschrauberstützpunkte, kann man dort Verstärkung anfordern. Damit liegt das Spiel irgendwo zwischen früheren „Bau-und-überrenne-den Feind“-Strategiespielen und eben Dawn Of War II, wo man maximal vier Einheiten steuerte.
Geheimer geht’s nicht Mit Überrennen ist sowieso nichts, da man sein Augenmerk oft auf mehrere Punkte halten muss. Meistens gibt es bei einer Mission einige Primär- sowie Sekundärziele, die man einhalten sollte, will man den Sieg erringen. Daneben gibt es noch optionale Ziele und gar geheime, die natürlich mehr Prestigepunkte bringen. Letztere sind aber wohl so geheim, dass ich noch keinen einzigen per Zufall oder Absuchen der Karte gefunden habe. Auch im restlichen Internet ist man sich darüber einig, dass diese Objekte sehr gut versteckt sein müssen. Durch die vier Schwierigkeitsgrade kommen dagegen Einsteiger wie Profis gut mit den normalen Missionszielen zurecht.
Grafik und Physik in Hochform Selbst, wenn einfach nur der Hubschrauber mit dem bestellten Panzer eintrifft: Cold War ist grafisch einfach eine Augenweide. Explosionen, Rauch, Regen, einstürzende Gebäude und umgefahrene Strommasten, detailreiche Landschaften und Einheiten – dies alles schaut man sich immer wieder gerne an, was natürlich auch an der Hardware zehrt. Bei unserem Testsystem hat es in der Auflösung 1680x1050 schon ein bisschen geruckelt, vor allem wenn viele Einheiten auf einmal auf dem Bildschirm toben. Auch am Sound gibt es nichts zu meckern. Alle Einheiten sprechen in ihrer jeweiligen Landessprache, während wir die Einsatzbefehle natürlich auf Deutsch präsentiert bekommen. Die Musik weiß ebenfalls zu gefallen und passt perfekt ins chaotische Kriegsszenario.
Das Spiel an sich ist spannend und unterhaltend, Innovationen sucht man dagegen vergeblich. So spielt sich Cold War eben wie zahlreiche andere Echtzeitstrategiespiele, nur ein wenig eindrucksvoller. Daher gibt es auch in Sachen Steuerung nichts Neues. Hat man jedoch einen zweiten Monitor, kann man dort die große Übersichtskarte samt Liste der Missionsziele anzeigen lassen.
Und bist du nicht willig... Auch im Multiplayer lässt sich Codename: Panzers – Cold War spielen. Dazu ist jedoch eine Anmeldung bei GameSpy erforderlich. Das ist eine Methode, die so langsam nervt. Glaubt man, sich bald überall schon angemeldet zu haben, kommt doch noch ein neues Spiel heraus, welches wieder eine Zwangsanmeldung bei irgendeinem Service erfordert. Dabei fällt das Spiel doch unter die „Games for Windows“-Kategorie, unterstützt allerdings nicht den entsprechenden Live-Service.
Der umstrittene Starforce-Kopierschutz des Spieles sieht obendrein eine Aktivierung vor, die auf bis zu drei Computern erfolgen kann. Das Problem hierbei: ändert man etwas an der Hardware, oder installiert sein Windows neu, zählt das als neuer Computer. Diese Art DRM-System muss einfach für Negativpunkte bei der Bewertung sorgen, da wir unsere Tests ja für ehrliche Käufer schreiben, und nicht etwa für Raubkopierer, die sowieso komplett gecrackte Versionen aus den Tauschbörsen ziehen.
Fazit:
Ein bisschen lange hat’s ja gedauert, der Release von Codename: Panzers – Cold War sollte ursprünglich irgendwann 2007 erscheinen. Wer oder was letztendlich so lange gebraucht hat, darüber lässt sich nur spekulieren. Hatte das Spiel aber bereits damals so hohe Hardwareanforderungen, dann dürften sich alle weiteren Fragen erübrigen.
Wer den entsprechenden Rechner hat, darf sich auf ein innovationsloses, dafür aber spektakuläres RTS freuen. Das Spiel macht aber auch Spaß, wenn man Details, Physik und Auflösung herunterschraubt. Wer seinem Kasten nicht mehr so viel zutraut, kann sich ja auch mal WWII Officers: Operation Overlord ansehen oder auf das schon etwas ältere Company Of Heroes zurückgreifen.Was die Fahrzeuge angeht, so bleibt Cold War aber auf jeden Fall etwas Besonderes.
Durch den Kopierschutz (einfach mal nach Starforce googlen) kann man das Game aber auch nicht uneingeschränkt empfehlen, da sollte schon jeder selbst abwägen, was er sich auf sein System installiert. Und gerade im RTS-Sektor gibt es momentan ja zahlreiche Alternativen, besonders wenn einem das Szenario gleichgültig ist.
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Autor der Besprechung:
Michael Hambsch
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