Dragonball: Origins
Entwickler:
Bandai Games
Publisher:
Atari
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
40 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Wie oft haben wir schon Son-Gokus Kampf gegen die Saiya-Jins, gegen Freezer, Cell und Buu mitverfolgt, quasi auswendig gelernt. Es schien, dass kein Quartal verging, in dem nicht ein neuer Titel zu Dragonball Z auf den Markt geworfen wurde. Endlich traut sich mal jemand, ein Spiel um die Anfänge der Dragonballs zu veröffentlichen. Dragonball Origins heißt der Titel und verspricht mehr zu sein als ein Prügelspiel.
Meinung:
Wer erinnert sich noch daran, worum es in Dragonball eigentlich ging? Genau, um die - Fanfare - Dragonballs. In DBZ dazu verdammt, nur noch sporadisch zum Wiederbeleben getöteter Freunde fix eingesammelt zu werden, ging es ursprünglich tatsächlich um die Suche nach den sieben Kugeln, denn wer alle beisammen hat, darf sich etwas vom Drachen Shen-Long wünschen.
Son-Goku ist ein kleiner Junge mit Affenschwanz, der in den Bergen fernab jeder Zivilisation von einem alten Mann aufgezogen wird. Sein einziges Erinnerungsstück an seinen Ziehvater ist einer der Dragonballs, den das Mädchen Bulma mit ihrem Radar aufspürt. Nach anfänglichem Gezanke machen sich die beiden gemeinsam auf die Suche nach den restlichen Kugeln.
Szenenwechsel Das Spiel ist in viele Kapitel unterteilt, die die Geschichte bis zum großen Weltkampf-Turnier sehr genau nacherzählen. Jeder wichtige Handlungsstrang wird abgedeckt und kleinere Episoden können in sogenannten Nebenmissionen auf freiwilliger Basis neben der Hauptstory gespielt werden. Die Story lebt von ihren witzigen Charakteren und das Spiel schafft es, die wichtigsten Momente in schönen Zwischensequenzen darzustellen. Dadurch können auch Serienneulinge oder solche, die lediglich mit DBZ vertraut sind, der Handlung folgen. Jeder Level wird nach Abschluss bewertet, wobei man einen Rang erhält. Je höher der Rang, desto besser die Belohnung dafür.
Rollenspiel Ursprünglich standen die Kämpfe bei Dragonball noch eher im Hintergrund und es ging mehr um das Abenteuer und die Suche. Bei Origins schlägt sich das darin nieder, dass die Kämpfe nicht wie bei DB-Spielen sonst üblich in einer Arena stattfinden, sondern direkt in der Spielwelt. Son-Goku läuft in einer isometrischen Ansicht durch die Gebiete der Level und verschiebt Objekte, um den Weg frei zu machen. Trifft er auf Gegner, wird mittels Touchpen eine Attacke entfesselt. Die Art des Angriffs legt man vorher über eine Auswahl am unteren Bildrand fest.
Anfangs beschränken sich Son-Gokus Möglichkeiten auf seine bloßen Fäuste und den magischen, ausfahrbaren Stab. Son-Gokus Gefährten werden von der KI gesteuert und nutzen selbständig ihre Waffen und Attacken. Sein Reptertoire erweitert Son-Goku durch das Voranschreiten in der Story. Die Lebensenergie und sein Ki kann er durch Steine, die in den Levels versteckt sind, erhöhen. Zwischen den normalen Levels gibt es immer wieder kleine Flugmissionen auf Son-Gokus Wolke Jindujun oder Trainingseinheiten mit Meister Muten Roshi, die die Geschichte ein wenig auflockern.
Toriyama-Stile Origins sieht einfach klasse aus. Der Stil von Zeichner Akira Toriyama wurde perfekt eingefangen und vor allem in den Zwischensequenzen umgesetzt. Die Umgebungen sind abwechslungsreich und vor allem die Charaktermodelle weisen einen Detailreichtum auf, der von einer Vielzahl Expressionen bis zu im Wind wiegenden Frisuren und Klamotten reicht. Die verschiedenen Gegner wirken wie aus der Serie entnommen und die Möglichkeiten des DS werden voll ausgereizt. Beide Bildschirme werden genutzt, um entweder mehr vom Level zu zeigen oder dramatische Kameraeinstellungen zu präsentieren. Die 3D-Engine hat leider auch ihren Preis. Wenn zu viele Gegner auf dem Bildschirm sind, kann es durchaus zu Einbrüchen der Framerate kommen.
Auch beim Sound lässt Origins sich nicht lumpen und nimmt die Hintergrundmusik und Effekte direkt aus der Serie. Kleine Sprachfetzen der Charaktere wurden aus der englischen Fassung übernommen, die Texte halten sich aber nicht an die deutsche Manga-Übersetzung. Leider wurden auch manche Szenen durch den deutschen Text entschärft. Allerdings finden sich einige Sequenzen, die in der deutschen TV-Ausstrahlung der Schere zum Opfer fielen, im Spiel wieder.
Statuensammler Wem die 10 bis 12 Stunden, die man mit der Hauptstory beschäftigt ist, noch nicht reichen, darf sich auf die Suche nach 200 Statuen und vielen Secrets machen. Statuen bekommt man beispielsweise für das Abschließen eines Levels mit einer S-Wertung, wenn man besonders schnell war. Die Statuen können in einem Extra-Bildschirm genau betrachtet, gedreht und gezoomt werden.
Fazit:
Wem die Z-Sagen mittlerweile zum Hals heraushängen, sich aber immer noch nicht von Dragonball trennen kann, dem sei Dragonball Origins wärmstens empfohlen. Die weniger häufig erzählten Anfänge wirken frisch und spritzig, was nicht zuletzt der tollen Präsentation zu verdanken ist. Das Spiel sieht prima aus und widmet sich ausführlich den wichtigsten Kapiteln der Geschichte. Zwar wird immer noch gekämpft, grundsätzlich geht es aber um das Erforschen der Gegend, das Lösen kleiner Rätsel und das Abenteuer. Dank witziger Zwischensequenzen kommt nie Langeweile auf und die Level werden durch Minispiele aufgelockert.
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