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Trauma Center: New Blood

Entwickler: Atlus
Publisher: Nintendo

Genre: Action
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 36,90 €

Systeme: Wii

Inhalt:
Ärzteserien im TV gehören seit Jahr und Tag zum täglich Brot der privaten und öffentlichen Fernsehanstalten. In der virtuellen Welt hingegen ist seit Dr. Mario nicht mehr viel geschehen, wobei Nintendos kleiner Super-Arzt keine wirklich brisanten Eingriffe durchführen musste. Erst mit dem Release der Wii hat man sich erneut in dieses unerforschte Gebiet des Videospiels herangetraut und mit Trauma Center: Second Opinion eine Art praktikables Medizinstudium in einer virtuellen Welt nachempfunden. Der Erfolg gab den Entwicklern bei Atlus Recht – und kaum hat man die waghalsigen Operationen der ersten Episode erfolgreich gemeistert, steht mit New Blood auch schon der Nachfolger in den Startlöchern.

Meinung:
Das Spielsystem war bereits in der Ursprungsausgabe reichlich ausgereift und revolutionär. Leben retten in den kniffligsten und bedrohlichsten Situationen – das war bereits in Second Opinion eine Sisyphusarbeit, die sich über kurz oder lang zu einer wirklich brillanten, vielseitigen Challenge mauserte. Immerhin ging es nicht darum, mit magischen Wundermitteln eine schnelle Heilung herbeizurufen, sondern ausschließlich darum, mit den eigenen Händen chirurgische Eingriffe nachzuahmen, die direkt aus dem realistischen Alltag gegriffen sind. New Blood soll diesbezüglich nicht nur eine Erweiterung, sondern auch ein spezifisches Feintuning bringen. Neue Aufgaben, neue Verletzungen und vor allem ein ganz neuer Anspruch. Die zweite Episode hat es nämlich in Sachen Spielmechanik noch deutlicher in sich als das gepriesene Debüt.

Darf ich vorstellen, die Halbgötter in Weiß

In der Hauptrolle von Trauma Center stößt man einmal mehr auf die bewährten Doktoren Markus Vaughn und Valerie Blaylock, die nach der Pleite ihrer Stammklinik zu ihrem alten Gefährten Dr. Wilkens zurückkehren, um dessen vermeintlich unheilbare Krankheit in ferner Zukunft doch noch auf die richtige Bahn zu bringen. Vaughn und Blaylock verlieren ihr Fernziel, sozusagen den Ansatz der Background-Story nicht aus den Augen, müssen sich zuvor aber durch einen wahren Wust traumatischer Verletzungen, Unfallfolgen und Tumorerkrankungen kämpfen, um ihre Reputation als Ärzte mit einem Wunder zu küren. Dies mag zwar nun nicht ganz so realistisch anmuten, wie man es von einem solchen Titel erwartet, doch da New Blood erneut in einer schicken Anime-Optik präsentiert wird und insgeheim etwas Träumerisches in sich birgt, geht das schon in Ordnung.

An der Grenze zwischen Leben und Tod
Eine ganze Spur authentischer ist die Mechanik dieses zweiten Teils. Wiederum haben kleine Fehler im Operationsverlauf oder spontane chronologische Modifikationen ungeheure Folgen für das Resultat der Eingriffe, schließlich bis zum Tod. Daher sollte man sich die Aufgabenbeschreibungen der jeweiligen Chirurgie-Missionen ausführlich durchlesen und bereits im Vorfeld sehr gut planen, welchen Schritt man in welcher Situation in welchem Tempo ausführen sollte. Dennoch kann sich der Zustand einer operierten Person schlagartig verändern, so dass besonders in der zweiten Hälfte des Spiels unheimlich viel Fingerspitzengefühl und Reaktionsvermögen gefragt ist. Bedrohlich wird die Sache vor allem, wenn man mit der Anatomie des menschlichen Körpers nicht sonderlich gut vertraut ist. Dann nämlich werden unterm Skalpell im Endeffekt mehr Menschen sterben, als einem persönlich lieb sein kann.

Zitterpartie ohne Unterlass
Problematisch ist daher auch der stellenweise enorm hohe Schwierigkeitsgrad mancher Eingriffe. Selbst wenn man in einem Vorab-Briefing die wichtigsten Inhalte erläutert bekommt, ist die Umsetzung der Aufgaben häufig ein tierisch harter Brocken. Nicht nur, dass situationsabhängig die Zeit drängt und man partiell ein richtig gutes Reaktionsvermögen beweisen muss; auch die Tatsache, dass man ständig in der Nähe lebenswichtiger Organe herumdoktert und dabei ein ruhigeres Händchen als beim Mikado-Spiel haben sollte, stellt sich bei Personen, die gerne etwas hektischer zu Werke gehen, als kaum lösbares Problem heraus. Nicht selten passiert es, dass man bei der Herausnahme eines Splitters zusätzliche Verletzung hervorruft oder mit ein wenig Ungeschick sein Werkzeug in eines der Organe rammt. Die Voraussetzungen sind zwar grundlegend ähnlich wie in Second Opinion – der Härtegrad der 35 Operationen aber teilweise noch heftiger.

Viele Hände, schnell ein Ende
Ansonsten halten sich die Neuerungen zum ersten Wii-Titel merklich in Grenzen. Das System hat sich nicht grundlegend verändert, was im Übrigen auch nicht notwendig war, allerdings hätte man hier und dort zumindest ein paar Feinjustierungen vornehmen können, unter anderem bei der grafischen Aufbereitung. Immer noch sieht man lediglich die leicht zerschundenen Körper der Patienten, nicht jedoch das Komplettbild, was dem Spiel zwar seine unproblematische Jugendfreigabe gewährt, aber eben nicht gerade die Authentizität entwickelt, die hinter einem solchen Titel stehen sollte. Als wesentlichstes Update gibt es nun wenigstens einen Koop-Modus, der an sich zwar nicht viel leichter zu meistern ist als die Solo-Operationen. Allerdings ist es immer wieder spannend, die Aufgaben aufzuteilen, ohne sich in die Quere zu kommen. Außerdem meistert ein Chefarzt alleine auch keine Herztransplantation im Alleingang.

Gedärme, Innereien, Ekel? Hier nicht!

Allerdings steht ein Chefarzt auch vor ganz anderen Ausgangssituationen. Nicht nur, dass ein realistischer Fehlgriff fatalere Folgen hat als auf der Konsole, auch die rein optische Überwindung, die man manchmal in Windeseile meistern muss, sieht in der Realität ein wenig anders aus. Die Präsentation der Verletzungen wird in Trauma Center jedenfalls deutlich abgeschwächt, so dass man nie das Gefühl bekommt, man entscheidet gerade über Leben und Tod. Die Atmosphäre wird durch die jugendlichen Animationen und die vielen bunten Farben aufgelockert, allerdings ruft das Spiel nicht zwingend danach. Es hätten ja keine Blutlachen oder abgerissene Beine sein müssen: Aber wenn man die Realität auf dem OP-Tisch adäquat nachempfinden möchte, kommt man der Sache auch in New Blood nicht näher.

Zusatz-Anreiz für Punktejäger

Erfolg ist natürlich auch auf der Intensivstation messbar: Nicht nur der erfolgreiche Verlauf einer Operation und die Gesundung des Patienten zählt hier als Resultat. Man kann nämlich weiterhin bestimmte Erlebnisse auch in Punkten festhalten und schließlich im Online-Modus in Highscore-Listen präsentieren. Inwiefern dies nun zum eigentlichen Spielprinzip passen mag, kann jeder für sich selbst entscheiden. Auf jeden Fall ist es ein nettes Gimmick, das Rekordjäger wahrscheinlich noch mehr anspornen wird, die Hände ruhig zu halten. Die Qualität des Spiels beeinflusst dieser Zusatz aber weder positiv noch negativ.

Fazit:
bjoernTrauma Center: New Blood bietet zwar keine wesentlichen Modifikationen, überzeugt aber einmal mehr durch sein innovatives Spielsystem. Allerdings bedeutet dies auch, dass die grafischen Diskrepanzen bzw. die Spielatmosphäre im Vergleich zu Second Opinion immer noch nicht aufgefrischt wurden, was für den angehenden Medizinstudenten zwecks Praxisübung sicherlich nicht ganz so befriedigend ist.
Das kann man aber aufgrund der vielen OP-Missionen und dem ungeheuren Langzeitspaß prima verschmerzen. Dank des sehr gut eingeflochtenen Koop-Modus hat der zweite Teil im direkten Vergleich dann auch die Nase vorn und bietet Hobby-Chirurgen und Anatomie-Interessenten genau den richtigen Stoff, um die Wii alsbald in eine sehr lebendige Ärztekammer zu verwandeln.
Empfehlenswert ist der neue Part von Trauma Center jedenfalls allemal!

Trauma Center: New Blood - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Bj�rn Backes

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 8 Grafik: 7.50
Sound: 7.50
Steuerung: 8.50
Gameplay: 8.50
Wertung: 8
  • Toller Spielmechanismus
  • Recht großer Spielumfang
  • Anspruchsvolle Aufgaben
  • Koop-Modus
  • Teils sehr hoher Härtegrad
  • Weniger authentische Spielatmosphäre

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Rezension vom: 25.11.2008
Kategorie: Action
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