SevenGames Extended
Entwickler:
SevenOne Intermedia
Publisher:
SevenOne Intermedia
Genre:
Adventure
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
20 €
Systeme:
PC
Testsystem:
CPU: AMD Athlon X2 6000+ (3 GHz Dualcore); 4GB RAM; Grafikkarte: Ati Radeon 4850 mit 512MB, Windows Vista, DirectX 10.1
Anforderungen:
Browser mit Flash-Unterstützung, weitere Anforderungen stehen nicht in der Anleitung
Inhalt:
Dieser Tage flatterte eher ungewöhnliche Post in die Redaktion: Drei von fünf verschiedenen Exemplaren der neuen Extended-Reihe von Bigpoint und SevenGames, dem Spieleportal von Pro7. Es handelt sich hierbei um die Multiplayer-Browsergames Gladiatoren II, Seafight und Dark Orbit. Lohnt sich die Anschaffung für je 20 Euro?
Meinung:
Zusammen mit The Mafia und Space Invasion bilden diese drei Games also die Extended-Reihe. Das machte mich neugierig, schließlich bedeutet „Extended“ ja „Erweitert“. Handelt es sich hier also um aufpeppte Versionen, die man installieren kann, und nicht per Browser spielen muss? Als ich eine der CDs einlegte, folgte die Ernüchterung: Ein Oberfläche, über die man einen Flash-Trailer abspielen kann und zur entsprechenden Webseite gelangt, sowie eine Demo von Medieval 2: Total War sind die einzigen nennenswerten Dateien auf dem Silberling. Die Demo hat wohl überhaupt nichts mit den Browsergames oder dem Publisher zu tun, war aber wohl notwendig, da es mit zu kleinen CD-ROMs oft Leseprobleme gibt.
An Rohstoffen wird nicht gespart
Die CDs stellen letztlich also nur einen Link dar, mit dem man auf die Seite des Spiels gelangt. Also sehen wir uns den weiteren Lieferumfang dieser Sammlereditionen an, die laut Hersteller in unserem Regal was her machen: Eine Bedienungsanleitung und Produktübersicht, die sich bei jedem Spiel nur durch den hinten aufgedruckten Code unterscheidet. Und damit haben wir auch schon den Sinn und Zweck des Ganzen: Diese Reihe müsste eigentlich „Extension“ heißen, was Erweiterung bedeutet. Man bekommt für die ca. 20 Euro schließlich kein Spiel, sondern nur einen Code, um erweiterte Inhalte und Items freizuschalten. Da stellt sich mir die Frage: Sollen wir hier die Spiele auf Herz und Nieren testen, die jeder einfach und kostenlos selbst ausprobieren kann, oder sollen wir knallhart nachsehen, was der Käufer für sein Geld bekommt? Ich habe mich für letzteres entschieden.
Zum ersten wären da die offensichtlichen Merkmale: Schaut man nicht genauer hin, kann ich mir gut vorstellen, dass so mancher anhand des Preises ein Schnäppchen wittert und ein „normales“ Spiel erwartet. Dazu kommt noch, dass die völlig unnötige CD schon etwas an Umweltverschmutzung grenzt. Da hätte man einfach eine Pappkarte mit Rubbel-Code verkaufen können, wie es bei diversen Punkte- und Gametime-Cards der Fall ist.
Items, Items, Items
Insgesamt erhält man unter anderem folgende Boni für seinen Account:
Seafight:
• 3 neue, exklusive Schiffsdesigns
• Ein „Rundum-Sorglos-Paket“ mit massig Verbrauchsgütern
• 10000 Elitekugeln & 1000 Eliteharpunen
• 1 Monat Premiumzugang
Dark Orbit:
• Ein „Goliath K2 Battlecruiser“, der so gut sein soll, dass man es mit ihm – Zitat – „geschafft hat“ (Fragt sich nur, warum man dann noch spielt)
• Ein Satellit, der automatisch Erz verkauft, und den man nur durch die Extended-Edition bekommen kann.
• 1 Monat Premiumzugang
Gladiatoren II:
• Diverse Pakete mit jeweils 160 Feuerlegierungen, 140 Spezialfähigkeiten, 9000 Gold und einem optischen Schweifeffekt auf alle Waffen
• Molotow-Item und Dekorationslemente für den Arenen-Editor
• 1 Monat Premiumzugang
The Mafia:
• Entweder den Angriffs-Assistenten, der bei 6000 Angriffen hilft ist und 1000 Beschleunigungspunkte gibt, oder den Schmuggel-Assistenten, der u.a. die Geschwindigkeit von Schmuggelfahrzeugen erhöht.
• 10 Urlaubstage, 200000 Spieldollar, 1000 Einheiten im Lager.
• 1 Monat Premiumzugang
Space Invasion:
• 14 Tage doppelte Produktion
• Geschwindigkeit der Schiffe um 25% erhöht (für 30 Tage)
• 10% schnelleres Forschen (dauerhaft)
• 1 Monat Premiumzugang
Kauft man sich alle fünf Extended-Editionen der Reihe, so kann man sich noch einen Superbonus für jedes Spiel sichern.
MMO für lau - oder doch nicht?
Die Spiele sind insgesamt recht komplex und bieten Dauerbeschäftigung, die teilweise sogar die einiger MMORPGs übertreffen. Auch über die Grafik und den Spielspaß kann man sich nicht beschweren. Wer mit dem Gedanken spielt, bei so einem Spiel einzusteigen, sollte sich aber zuerst die Meinungen der Community durchlesen. So lassen gerade bei den Amazon-Bewertungen von „Space Invasion“ einige Spieler ihrem Unmut über die Sache mit den Premium-Accounts und den kostenpflichtigen Inhalten. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Spiel als kostenlos angepriesen wird, der Spielspaß aber durch eine Zwei-Klassengesellschaft leidet.
Um einen Account anzulegen, reicht es übrigens nicht aus, den AGB zuzustimmen. Auch diese Klausel gehört dazu, zitiert von der Seite „Darkorbit.com“:
Ja, ich möchte mehr Informationen rund um SevenGames erhalten und bin einverstanden, dass meine persönlichen Daten (email-Adresse, Name) zu diesem Zweck von bigpoint an die SevenOne Intermedia GmbH (SevenGames.de) weitergeleitet werden und von der SevenOne Intermedia GmbH wie in der besonderen Datenschutzbestimmung umschrieben genutzt werden, um mich z. B. per eMail über für mich interessante Angebote zu informieren.
In den Datenschutzbestimmungen steht auch drin, dass Daten „nur“ innerhalb der ProSiebenSat.1-Gruppe weitergegeben werden, auch ist eine Auflistung dieser Firmen vorhanden. Ich empfehle dort alles genau durchzulesen.
Übrigens ist nur The Mafia ab 16, Space Invasion ist ab 6, die anderen ab 12 Jahren. Besonders delikat: auf den Seiten der Onlinegames selbst wird nicht auf eine Altersfreigabe hingewiesen, die steht nur auf den Packungen, mit denen der Premium-Code verkauft wird. In Sachen Online-Inhalte ist unser sonst so hartes Jugendschutzsystem also noch ziemlich handzahm.
Fazit:
 Von der Extended-Reihe darf man sich nicht zu viel versprechen: Hat man den Account angelegt und den Code eingegeben, kann man die Packung samt CD und Heftchen auch wegwerfen. Daher sollte man sich vorher genau informieren, wofür man sein Geld ausgibt, und ob man sich auf die Streitereien, die es zwischen Standard- und Premium-Spielern wohl oder übel geben wird, auch einlassen möchte. Persönlich tendiere ich eher zu „richtigen“ MMOs, da zahlen alle Spieler das gleiche.
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Autor der Besprechung:
Michael Hambsch
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Grafik: 6.50
(3 Stimmen)