Samba de Amigo
Entwickler:
Gearbox Software
Publisher:
Sega
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ohne Altersbeschränkung gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
50 €
Systeme:
Wii
Inhalt:
Sega hat das Mittel gegen Kältekoller und Winterdepression: Amigo ist wieder da und verwandelt eure Wii-Fernbedienungen in Maracas, die ihr zu heißen Samba-Rhythmen schwingen und schütteln dürft. Da schmilzt das Eis und selbst der Coolste kommt ins Schwitzen. Bevor ihr aber die Party steigen lasst, lest zuerst wie sich der Dreamcast-Klassiker auf der Wii behaupten kann. Schließlich konnte Entwickler Gearbox bisher nur mit Egoshootern aufwarten.
Meinung:
Als 1999 die erste Version des Spiels erschien, waren die Maracas ein kostspieliges und nicht unkompliziertes Zubehör: Das Bundle (Spiel und Tanzmatte waren ebenfalls dabei) kostete stolze 400 Mark. Dafür bekommt man heutzutage ein komplettes Set von „Guitar Hero: World Tour“. Da der Dreamcast dank der allgegenwärtigen Playstation 1 ohnehin ein Schattendasein fristete, kann man sich denken, wie gut „Samba de Amigo“ – trotz sehr guter Wertungen - hierzulande ankam. Diese Zeiten sind nun vorbei, für die Neuauflage wird kein Zubehör mehr benötigt - stellen Wii-Fernbedienungen doch die idealen Maracas dar.
Die Auswahl Die Trackliste der Wii-Version zeigt sich abwechslungsreich und passt perfekt zum Thema. Es finden sich darunter zahlreiche (sambagerechte) Coverversionen, was bei Liedern wie „Take On Me“ aber auch nicht verwundert. Die Songs sind leider etwas gekürzt.
• Vamos A Carnaval – WaveMaster • Volare – Gypsy Kings • Hot Hot Hot – Arrow • Salome – Chayanne • Tubthumping – Chumbawumba • The Cup of Life – R. Martin • Samba de Janeiro – Bellini • Mambo Beat – Perez Prado • Livin’ La Vida Loca – Ricky Martin • Bamboleo – Gipsy Kings • Take On Me – Reel Big Fish • El Ritmo Tropical – Dixie’s Gang • Macarena – Los Del Rio • La Bamba – Ritchie Valens • Tequila – Chuck Rio • Soul Bossa Nova – Quincy Jones • Samba De Amigo – Bellini • The Theme of Rocky – Bill Conti • Mas Que Nada – Jorge Ben • Sway – Gimbel and Ruiz • El Mambo – Solemar • Baila Me – Gipsy Kings • Papa Loves Mambo – Perry Como • Mambo No. 8 – Perez Prado • Conga – Miami Sound Machine • Low Rider – War • Mambo No. 5 – Lou Bega • Oye Como Va – Santana • Asereje – Las Ketchup • Arriba Allez – Bellini • Magalenha – Bellini and Mondonca Do Rio • Ran Kan Ran – Tito Puento • Groove Is In the Heart – Dee Lite • Jump in the Line – Harry Belafonte • Do It Well – Jennifer Lopez • Como Ves – Ozomatli • Cha Cha – Chelo • Pon de Replay – Rihanna • Smooth – Santana • Mexican Flyer – Ken Woodman • Borriquito – Charo • Un Aguardiente – WaveGroup • Solo Tu – WaveGroup • Tango With Me – WaveGroup
Samba de A-Mii-go Ein Profil ist schnell angelegt, man wählt einfach sein Mii aus und kann nun direkt in die verschiedenen Spielmodi einsteigen. Zu Beginn empfiehlt sich das Training, welches einem Steuerung und Spielprinzip in einzelnen Übungen und per Sprachausgabe näherbringt. Das beginnt mit den bunten Kugeln, die in Richtung der sechs Ringe fliegen, die am Bildschirm oben, unten und in der Mitte angeordnet sind. Dabei gibt es auf jeder dieser drei Positionen jeweils einen Ring für jede Hand. Ist man genau im Rhythmus – wenn man „rasselt“, während sich die Kugel genau in der Mitte des Ringes befindet – gibt es ein „Perfekt“ auf die Punktetafel. Wenn man nicht gerade total danebenhaut, kann man auch eine Serie von Amigo-Punkten (in anderen Spielen nennt man es Combo) hinlegen, die höchste Serie wird am Ende eines Songs gewertet.
Disco-Fieber Neben dieser Standard-Technik darf man hin und wieder auch die Pose einnehmen, die uns – naja – Mr. Pose auf dem Bildschirm vormacht. Spielt man statt mit Fernbedienung und Nunchuck mit zwei Wiimotes, reicht es oft nicht, den Controller in die entsprechende Richtung zu halten, auch die horizontale Achse muss stimmen. Das sorgt natürlich öfter Mal für Frust, ist aber nicht das einzige Problem. Gerade bei den oberen Positionen wurde das Schütteln der Wiimote – das am besten aus dem Handgelenk erfolgen sollte – nicht richtig erkannt. Ein Problem mit der Position an sich liegt allerdings nicht vor. Mit dem Nunchuck war eher die Grundstellung das Problem, auch kann hier das Kabel etwas stören.
Songs kann man im Original- und im Disco-Modus spielen. In letzteren treten nicht nur vermehrt Posen auf, auch Tanzeinlagen sind gefragt. Dabei muss man eine oder beide seiner Hände zwischen zwei Positionen hin und her schwingen. Überraschenderweise bekommt man mehr Punkte, wenn man bei einhändigen Aktionen beide Controller bewegt.
Party On Im Karriere-Modus darf man für jeden Schwierigkeitsgrad mehrere Herausforderungen der einzelnen „Samba de Amigo“-Charaktere annehmen und meistern. Nach und nach schaltet man dadurch Maraca-Sounds für die Wiimote, neue Songs und andere Extras frei. Dazu zählen auch diverse „Making Of“-Videos.
Die vier Schwierigkeitsgrade, von denen man die meisten erst durch die Karriere freischalten muss, stehen auch im Einzel- und Multiplayermodus zur Auswahl. Diese Modi unterscheiden sich eigentlich nur dadurch, dass der menschliche Mitspieler durch den Computer ersetzt wird. Im Schnellspiel darf man hier – wie der Name schon sagt – einfach mal auf die Schnelle ein Spielchen wagen, im Classicmodus muss man zwei Songs hintereinander meistern, beim Modus mit dem nichtssagenden Namen „Hals über Kopf“ kommt es auf das möglichst synchrone Maracaschütteln beider Spieler an, und beim Wettkampf darf man sich gegenseitig Bomben zustecken, die durch perfekte Treffer abgewehrt werden können. Wessen Energieleiste hier zuerst leer ist, hat verloren. Im freischaltbaren Überlebensmodus muss man schließlich versuchen, über mehrere Songs hinweg so lange wie möglich fehlerfrei durchzuhalten. Auch Minispiele dürfen nicht fehlen: Vom hektischen Maulwurfkloppen bis zum stumpfen Pinata-Verprügeln sind leichte, schwere und völlig sinnlose Partygames vorhanden, die dem Hauptspiel alles andere als den Rang ablaufen können.
To pay or not to pay… Obwohl man Freundescodes hinzufügen kann, gibt es anscheinend keinen richtigen Onlinemodus. Lediglich die Rekorde darf man vergleichen. „Samba de Amigo“ trägt zusätzlich das rote „Pay & Play“-Logo der Nintendo WFC. Für 500 Wii-Punkte kann man momentan genau einen Song-Pack mit drei Liedern herunterladen. Das wären „Mambo Mambo” von Lou Bega, „I want candy“ von Bow Wow Wow und „Are You Gonna Be My Girl“ von Jet. Ob sich das lohnt, muss jeder selbst wissen, mein Wii-Speicher ist sowieso schon voll.
Die Hintergrundgrafik ist knallbunt, recht witzig und oft mit stark blinkenden Farbspielereien unterlegt. Als Spieler bekommt man davon aber kaum etwas mit, da man sich auf den Vordergrund konzentrieren muss - ist wahrscheinlich auch besser so.
Fazit:
Auch wenn „Samba de Amigo“ eher ein Partygame ist, hat es dank verschiedener Modi, der Karriere und den freischaltbaren Extras mehr von einem Spiel als beispielsweise Singstar. Die Steuerung könnte besser sein, dafür ist wahrscheinlich aber nicht einmal WiiMotion+ notwendig, sondern einfach ein wenig Feintuning. Dennoch sollte man nicht auf einen Nachfolger warten, wenn man auf Sambarhythmen und Musikspiele steht – dafür macht das Spiel einfach zu viel Laune. Ideal für Partys, unter Freunden oder als Familienspaß, aber auch für Einzelspieler interessant – die Bewegung und das Schwitzen schaden sowieso keinem.
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