Fracture
Entwickler:
LucasArts
Publisher:
LucasArts
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 16 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
70 €
Systeme:
PlayStation 3, Xbox 360
Inhalt:
Im Fahrwasser von „Star Wars: The Force Unleashed“ kommt Fracture, eine völlig neue IP – „Intellectual Property“ auf neudeutsch – von LucasArts, ein Shooter mit der Möglichkeit zur Geländeverformung. Wer auf actiongeladene SciFi steht, sollte sich diesen Test also unbedingt durchlesen.
Meinung:
Die USA im 22. Jahrhundert: Das Land ist geteilt. Keine Mauer, sondern eine riesige Wüste trennt die Ost- von der Westküste. Die entstand durch Geländeverformung – der Preis für das Überleben der der Küstenstädte, denn die waren vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht. Aber nicht nur an Mutter Erde hat man sich vergriffen, denn die Ostküstenstaaten forschten fleißig an der Genmanipulation am Menschen. Als es dem Präsidenten – der eher auf kybernetische Anzüge steht – zu bunt wird, und er die Genexperimente verbietet, erklärt der machthungrige General Sheridan die Unabhängigkeit der Ostküstenstaaten: Die Geburt der „Republic Pacifica“.
Bürgerkrieg Da wir als alte SF-Fans dank Crysis, Metroid und Konsorten ebenfalls auf kybernetische Anzüge stehen, übernehmen wir nun die Rolle eines kahlgeschorenen Marines mit Charakterzügen von der Stange und – wer hätte es erwartet – einem solchen High-Tech-Outfit. In diesem Spiel werden die Grenzen von "Gut" und "Böse" klar gezogen, was nicht unbedingt positiv ist. Die Jagd auf den Bösewicht Sheridan führt uns in der ersten Mission direkt nach Alcatraz, oder dem was davon übrig ist. Das ehemalige Hochsicherheitsgefängnis eignet sich perfekt für unsere ersten Übungen, bei denen Geländeverformung und ein paar Waffen erklärt werden. Von letzteren darf man übrigens nur zwei zur gleichen Zeit dabeihaben,
das ist realistisch und für einen Shooter recht ungewöhnlich, bringt aber einen gewissen taktischen Aspekt ins Spielgeschehen. Denn es soll ja
auch nicht nur stur geballert werden in Fracture, dafür sind die verschiedenen Granaten und Waffen viel zu interessant gestaltet. Da gibt es neben den obligatorischen MGs, Scharfschützengewehren und Raketenwerfern auch beispielsweise den Sprengsatz, der sich unterirdisch zu den Feinden durchgräbt und der dann mit X gezündet werden kann.
Gönn Dir mal ne Pause Ab und zu erhält man Unterstützung durch die eigenen Truppen, dann steht man meist einer gehörigen Überzahl an Feinden gegenüber. Damit man nicht sinnlos auf alles ballert, was sich bewegt, wird das Fadenkreuz grün, wenn man es über einen Freund bewegt. Bei den Gegnern wird es selbstverständlich rot. In solchen bleihaltigen Situationen hat man manchmal auch die Möglichkeit die Kontrolle über Drachenodemkanonen und Fahrzeuge zu übernehmen. Der Actiongehalt bleibt aber nicht ständig auf maximaler Stufe, dann und wann hat man eine Weile Ruhe und sucht nach einem Eingang, oder erledigt per Geländeverformung ein Flugabwehrgeschütz, um seine Kameraden in der Luft zu unterstützen.
Wird man getroffen, so verliert das Schutzschild des kybernetischen Anzuges Energie. Fällt diese auf Null, wird das Bild schwarzweiß - nun kann jeder Treffer oder Schlag das Ende bedeuten. Geht man in Deckung, so lädt sich der Anzug wieder auf. Das ist bei vielen Shootern verbreitet, nur ergibt es hier deutlich mehr Sinn als beispielsweise in "Call Of Duty".
Terraforming Mit dem Geländeverformer, den man übrigens ständig bei sich trägt, kann man das anvisierte Erdreich beliebig anheben oder absenken. So kommt man an höher gelegene Bereiche heran, darf verschüttete Durchgänge freilegen, oder sich auch einen Feuerschutzwall basteln. Doch auch einige Waffen und bestimmte Granaten manipulieren die Umgebung, was einen dazu zwingt immer wieder die Stellung zu wechseln. Andersrum kann man den Gegner beispielsweise in einem Graben festsetzen und ihm eine schnelle Flucht vor einer Granate verwehren. Einige dieser Sprengkörper lassen gar eine ganze Erdsäule entstehen, die zum Öffnen und Erreichen weiterer Wege verwendet werden kann.
Die Gegner verhalten sich erstaunlich intelligent, was in diesem Genre immer noch nicht selbstverständlich ist. Das macht das Spiel nicht leichter, es wird jedoch auch nie unfair. Das automatische Speichersystem lässt dem Spieler hingegen genug Raum, die optimale Taktik für einen Abschnitt herauszufinden. Da kann es jedoch auch mal passieren, dass man in einer ungünstigen Situation über einen unsichtbaren Speicherpunkt läuft und die Mission eventuell neustarten muss. Leider gibt es nur einen Speicherstand. Da die Unterteilung des Spiels verborgen bleibt, weiß man leider nie, an welchen Punkt man zurückkehrt. Bereits gefundene Speicherchips – damit kann man diverse Dinge freischalten – bleiben davon aber unbeeinträchtigt, sogar wenn man ein neues Spiel startet.
Popcorn-Kino auf der Konsole Der voreingestellte Steuerungstyp könnte kaum perfekter belegt sein. Das Zielen ist natürlich nicht so komfortabel wie mit einer Maus, der geübte Konsolenspieler lässt sich davon aber nicht beirren. Praktisch, dass man die Belegung auf Linkshänder umstellen kann. Waffen und Strahler sind auf den Schultertasten gut aufgehoben, mit den normalen Buttons kann man außerdem noch sprinten und zuschlagen. Auch die Tasten der Analogsticks werden verwendet, zum Ducken/Kriechen und zum Heranzoomen bei bestimmten Waffen.
Optisch gibt es nichts zu meckern. Beleuchtung, Schatten, die Effekte der Geländeverformung und der Physik mit Explosionen, herumgeschleuderten Gegenständen wie Müllcontainern und Holzpaletten sind mehr als gelungen. Zerstören lässt sich jedoch nur das, was das Spiel vorgibt. SF-Fans bekommen dafür eine Menge futuristische Waffen, Fahrzeuge und Effekte zu sehen. Der qualitativ gute Sound und die filmreife Musik machen das interaktive Popcorn-Kino komplett. Hier war übrigens unter anderem „Lost“-Komponist Michael Giacchino am Werk.
Fazit:
Fracture sorgt mit der Geländeverformung für frischen Wind im Shooter-Genre. Auch wenn sich vieles wiederholt und die Story nicht sehr einfallsreich ist, sollten Actionfans unbedingt probezocken. Die Spielereien mit Strahlern und Waffen machen einfach Spaß, auch das SF-Setting gefällt. Viel Tiefgang und zu großzügige Freiräume kann man nicht erwarten, für Unterhaltung ist jedoch gesorgt. Wer einen „Xbox Live Gold“-Account besitzt, darf sich zudem über zahlreiche Multiplayer-Modi freuen. Technisch, grafisch und musikalisch zeigt sich LucasArts von der besten Seite.
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