Naruto: Ninja Council 2
Entwickler:
TOMY
Publisher:
Nintendo
Genre:
Action
USK Freigabe:
Freigegeben ab 6 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis:
30 €
Systeme:
DS
Inhalt:
Eine der aktuell erfolgreichsten Anime-Serien sowohl in Japan als auch hierzulande ist Naruto. Für das Nintendo DS gibt es daher nun auch einen
weiteren Titel zu dieser Serie namens Ninja Council 2 - European Version.
Meinung:
Der erste Ninja Council-Teil auf dem DS war eine Umsetzung des japanischen Ninja Council 3. Was ist also nun in Ninja Council 2 umgesetzt worden?
Interessanterweise handelt es sich hier um gar keinen Teil der Ninja Council-Serie, sondern um eine ganz andere mit dem japanischen Namen Saikyou Ninja
Daikesshuu, von der es dann auch bereits der dritte Teil ist. So setzt die Story dort an, wo die Ninja aus dem Sound-Dorf mit Sasuke türmen und Tsunade
eine Gruppe Kämpfer hinterschickt, um sie einzufangen.
Alles anders Da es sich um eine andere Spielereihe handelt, hat das Gameplay auch relativ wenig mit dem Vorgänger gemein. War der erste
europäische Ninja Council noch ein Beat 'em Up, haben wir hier ein Action-Adventure vorliegen. Das Spiel ist aufgeteilt in drei viel zu kurze Level, zu deren
Anfang jeweils ein Team aus drei Leuten zusammengestellt werden muss. Man wählt eine Hauptfigur aus und zwei Hilfscharaktere. Mit dem Hauptcharakter läuft, springt
und schlägt man sich durch das Level, vorbei an immer gleich aussehenden Gegnern in verschiedenen Farben. Bei aufgefüllter Chakra-Anzeige können die
Ninjakünste der Gefährten eingesetzt werden, die entweder heilen, einen Gegner stark oder mehrere Gegner leicht treffen. Hat man eine Kunst benutzt,
muss gewartet werden, bis die Chakra-Anzeige des jeweiligen Gefährten wieder aufgefüllt ist.
In der Mitte eines Levels gibt es einen Zwischenbosskampf, der durch ein Minispiel mit dem Stylus ausgetragen wird. Schafft man diese Herausforderung, hat
der Boss am Ende des Levels, der nach gängiger Hau-drauf-Art abläuft, ein bißchen Leben weniger.
Kunst der Ninja Die Künste des Hauptcharakters sind schwieriger auszuführen. Hierzu muss erst der L-Knopf für ein paar Sekunden
gedrückt gehalten werden. Danach wird durch wildes Kreise-Ziehen auf dem Touchscreen das nötige Chakra gesammelt. Anschließend hat jede Kunst ihre eigene
Art, ausgeführt zu werden. So müssen entweder verschiedene Worte in der richtigen Reihenfolge angetippt werden oder man muss ins Mikrofon pusten, um eine
Flammenkugel zu spucken. In der Hitze des Gefechts dauern diese Manöver in der Regel zu lang, um effektiv zu sein.
Weg der Ninja Die Ninja aus dem Dorf hinter den Blättern haben zwar alle möglichen Fähigkeiten wie den Doppelsprung, Kunais oder den
Wandlauf, allerdings ist der Weg durch den Level sehr geradlinig vorgegeben. Um sich zu verlaufen, müsste man sich schon ziemlich doof anstellen, zumal alle
Wege mit Pfeilen ausgeschildert sind. Ninja können ja bekanntermaßen auch nur an Wänden hochlaufen, die einen Pfeil aufweisen. Dadurch hat der Titel auch
kaum Wiederspielbarkeitswert, was sich noch stärker dadurch abzeichnet, dass sich die Hauptcharaktere lediglich in den selten genutzten Künsten
unterscheiden.
Der Ninja-Look Grafisch ist die Angelegenheit schon fast peinlich. Die Animationen der Helden sind zwar gut gelungen und man kann seine
Favoriten klar erkennen, aber alles andere ist schwammig und eintönig. Was auf dem oberen Bildschirm stattfindet, könnte auch auf einem GBA laufen.
Lediglich die Künste bieten ein paar hübsche Sequenzen. Die Zwischensequenzen bestehen aus Standbildern mit Charakterportaits und Texten. Die
Hintergrundmusik ist einer der ganz wenigen Aspekte, die Naruto-Feeling aufkommen lassen.
Handhabung eines Ninja Die Steuerung hingegen ist eine Katastrophe. Das Spiel leidet an einer ungenauen Kollisionsabfrage und die
ausufernden Sprünge tragen nicht zur Besserung bei, vor allem da es viele Stellen gibt, an denen man in den Tod stürzen kann. Die Reaktionen des Touchscreens
variieren hierbei von Kunst zu Kunst, arten aber in der Mehrzahl nur in hektisches Gewische aus.
Fazit:
Auch mit dem zweiten Ninja Council kommt Tomy auf keinen grünen Zweig. Genau genommen ist es sogar schlechter als der schwache Erstling. Zwar sind die Charaktere und Künste ganz nett in Szene gesetzt, dafür kann man
den Rest getrost in die Tonne treten. Die Umgebungs- und Gegnergrafiken sind unter GBA-Niveau, die Steuerung ist ein Graus und die mageren drei Level sind in zwei
Stunden durchgespielt. Dank fehlender Abwechslung bleibt jede Wiederspielbarkeit auf der Strecke. Naruto-Fans sollten sich lieber auf den Heimkonsolen nach
besseren Spielen umsehen, bevor sie zu Ninja Council 2 greifen.
|