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Supreme Ruler 2020

Entwickler: Paradox Interactive
Publisher: Koch Media

Genre: Strategie
USK Freigabe: Freigegeben ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchG.
ca. Preis: 37 €

Systeme: PC

Testsystem: Intel Core2Duo 6850, 4 GB RAM, Geforce 8800 GTS, Windows Vista 32 bit

Anforderungen: 800 MHz, 512 MB RAM, 16 MB Grafikkarte

Inhalt:
Wie sieht es auf der Erde im Jahr 2020 wohl aus? Erdöl und Erdgas werden hart umkämpfte Ressourcen, politische Spannungen haben sich aufgebaut und die Lage droht zu eskalieren. Ungefähr das ist der Inhalt von Supreme Ruler 2020. Und wir sind mittendrin.

Meinung:

Wenn die USA als Machtfaktor auseinander brechen und sich die EU auflöst, dann könnte von einer globalen politischen Krise gesprochen werden. Paradox Interactive bietet genau dieses Szenario an. Dabei stehen rund 250 verschiedene Regionen zur Wahl, die auf politische, wirtschaftliche und militärische Führung warten. Auf sieben Seiten skizziert das recht umfangreiche Handbuch, warum die globale Krise ab dem Jahr 2010 nicht abgewendet werden kann. Im Jahr 2020 brechen dann die Kriege aus.

Komplex bis ins Detail
Nachdem das Tutorial die wichtigsten Punkte erklärt hat, stürze ich mich mit Irland ins Jahr 2020. Statt für eines der vielen Szenarien entscheide ich mich für die erste der vier Kampagnen. Wenig später jedoch kommt die ernüchternde Erkenntnis, dass das Spiel wohl doch etwas komplexer als das Tutorial ist. Also arbeite ich das 88 Seiten starke Handbuch durch und beginne noch einmal.Meine neue Wahl fällt auf Süddeutschland, denn Deutschland ist 2020 in drei Teile zerfallen: Süd-, Ost- und Westdeutschland. Der erste Start beginnt mit der aktivierten Pausefunktion, dem wichtigsten Element des Spiels im weiteren Verlauf.

Wir schreiben den 17. Juni 2020. Mein erster Blick auf Industrie und Rohstoffvorkommen zeigt, dass Süddeutschland eine bessere Wahl als Irland war. Landwirtschaftliche Nutzflächen, Trinkwasser, Holz, Petroleum, Metallerze, Uran, Elektrizität und Bevölkerung gibt es genügend, nur Kohlevorkommen fehlen komplett. Also bemühe ich Holly Burton, die Außenministerin, diplomatische Gespräche mit Westdeutschland zu führen, um die Kohlevorräte aufzustocken. Anschließend wird der Produktionsminister beauftragt, die vorhandenen Ressourcen so auszuschöpfen, dass eine weitgehend autarke Selbstversorgung vorhanden ist. Noch immer befindet sich das Spiel im Pausemodus, als ich den Geheimdienstbericht lese: Jay Harrison, Minister für Produktion, warnt mich vor politischen Spannungen aufgrund der Erdölkrise. Ostdeutschland und Frankreich hatten auf die gerechte Verteilung der Erdölreserven der Nordsee bestanden und wir haben dies unterstützt - im Nachhinein wohl ein Fehler, meint mein Minister. Jedenfalls müssten die Wogen außenpolitisch wieder geglättet werden. Also blicke ich auf die Nachbarländer: Frankreich besteht aus einem Nord- und einem Südteil. Schottland, Wales und Nordirland haben sich von England gelöst und sind wieder unabhängig. Italien ist viergeteilt, Spanien besteht aus zwei Ländern...

Die Welt steht auf dem Kopf
Supreme Ruler 2020 simuliert die Erde nach Satellitenbildern der NASA. Entsprechend hoch ist der Detailgrad, doch dass sich die USA aufgrund der Wirtschaftskrise wieder aufgelöst haben und der ganze nordamerikanische Kontinent aus lauter kleinen und mittelgroßen Gebieten besteht, verändert die Lage. China hat sich aufgeteilt... Mein Blick schweift in Richtung Australien und Neuseeland: Glück gehabt. Wengistens hier haben sich die Länder noch nicht geteilt. Insgesamt gibt es über 250 Länder.

Nachdem ich mich noch um Forschung, Militär und die Finanzen gekümmert habe, widme ich mich zum ersten Mal nach rund 30 Minuten der Spielgeschwindigkeit. Es gibt sechs Spielgeschwindigkeiten, die, wie ich später bemerken muss, alle ihre Daseinsberechtigung haben.

Nach vier Stunden Süddeutschland habe ich genug. Halb Europa - beziehungsweise das, was noch davon übrig ist - hat mir den Krieg erklärt. Hinzu kommen Miniländer aus allen Teilen der Erde, deren Militäreinheiten zwar niemals bei mir ankommen werden, doch deren Bündnisspartner, die dahinter stehen, sind gleich um die Ecke. Im Norden werden meine Verbündeten aufgerieben, von Osten, Süden und Westen kommen gegnerische Armeen auf mich zu. Wirtschaftliche Stärke ist somit nicht immer von Vorteil, denn jeder möchte etwas vom Kuchen abhaben. Und das außenpolitische Netzwerk birgt für jeden einen Kriegsgrund.

Der Traum vom schwarzen Gold
Mein neuer Start führt mich diesmal in die Wüste. Die Petroleumvorkommen haben es mir angetan, lässt es sich doch mit dem schwarzen Gold traumhaft handeln. Saudi-Arabien, Wüste, wohin das Auge blickt. Rund ein Viertel der Welterdölreserven. Das schwarze Gold sprudelt nur so. Handelsabkommen mit Japan, einem der wirtschaftlich stärksten Länder, lassen das Geld in die Kassen fließen.

Mit dem stärksten Exportartikel lässt es sich wunderbar handeln. Gegen etwas Petroleum erhalte ich den ganzen Jahresvorrat an Kohle, Metallerzen und sonstigen Rohstoffen. Die Staatskasse wächst und gedeiht. Hier ein paar Millionen US-Dollar, dort ein paar - Bündnisse gehe ich nach den katastrophalen Erfahrungen mit Süddeutschland nicht mehr ein. Stattdessen pumpe ich das Geld in die Wirtschaft, stärke medizinische Fürsorge, Bildung, Infrastruktur, Familienförderung und und und - mein Land blüht auf. Nicht autark, da viele Rohstoffe fehlen, doch für Petroleum ist alles zu haben. Die Forschung wird vorangetrieben, Arbeitskräfte werden aus anderen Ländern herangeschafft - natürlich nur Sunni-Moslems, denn ich möchte ja in einigen Jahren keine innerpolitischen Probleme aufgrund religiöser Minderheiten bekommen. Nur meine Nachbarn machen mir Sorgen. Pakistan wird ausradiert, Afghanistan wird stark verkleinert, Turkmenistan ebenso, Israel wird bedroht: Der Iran breitet sich aus, eine neue Weltmacht entsteht...

Stärken und Schwächen
Supreme Ruler 2020 hat einen sehr hohen Komplexitätsgrad. Sämtliche Entscheidung können selbst getroffen werden und die KI-Minister agieren meistens zu langsam, obwohl sie eine intelligente Unterstützung bieten. Krieg lässt sich so gut wie nicht vermeiden. Da es aber fast immer auf einen Massenkrieg mit technologischem Vorsprung herausläuft, wird das Spiel trotz hoher Komplexität schnell eintönig. Genug zu tun gibt es dabei allerdings immer. Die Pausefunktion hilft dabei, die Übersicht zu bewahren. Wer möchte, kann jede Einheit und jedes Wirtschaftsgebäude selbst errichten - weltweit natürlich. Jede Kleinigkeit im Staatshaushalt kann selbst eingesehen und manipuliert werden.

Die Musik habe ich jedoch schnell abgestellt, da es je nach Region immer der gleiche Soundtrack ist, der ständig wiederholt wird. Auch die dauernden Explosionen gingen mir auf die Nerven - die Gefechtsgeräusche können jedoch auch extra deaktiviert werden. Somit war die Konzentration bei der Verlegung meiner Einheiten auf dem globalen Hex-Feld-Raster gewährleistet. Die Übersetzungen sind nicht gerade toll, behindern aber auch nicht das Spiel. Hinzu kommt noch der Mehrspielermodus, der Dank der vielen Regionen ausgeglichene Startpositionen bietet.



Fazit:
ralph.jpg Paradox Interactive hat bei Supreme Ruler 2020 an sehr viele Details gedacht. Das Spiel ist unglaublich komplex, dafür jedoch noch relativ benutzerfreundlich geworden. Die Einarbeitungsphase dauert sehr lange und da man bekanntlich aus Fehlern lernt, gibt es bei Supreme Ruler 2020 sehr, sehr viel zu lernen und entsprechend viele Frustphasen. Häufiges Speichern mit entsprechender Bezeichnung ist quasi Pflicht. Die Grafik ist alles andere als bombastisch, aber äußerst funktional gehalten. Die Übersicht geht kaum verloren, sofern man sie als Spieler behalten kann. Für Strategievirtuosen klare Kaufempfehlung, doch genauso eine klare Warnung für Genreneulinge - das Spiel ist selbst im leichtesten Schwierigkeitsgrad knallhart und sehr komplex - und die KI verzeiht keinen Fehler.

Supreme Ruler 2020 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Autor der Besprechung:
Ralph Traber

Screenshots


















Wertungen Pluspunkte Minuspunkte
Wertung: 7.3125 Grafik: 6.00
Sound: 6.00
Steuerung: 8.25
Gameplay: 9.00
Wertung: 7.3125
  • Komplexität bis zum Umfallen
  • Strategie pur
  • Hoher Realitätsbezug
  • Sehr gute KI - auch als Unterstützung
  • Niedrige Hardwareanforderungen
  • Einsteigerfeindlich
  • Komplexität kann frustrieren
  • Kämpfe verwirren manchmal
  • Übersetzungsdefizite
  • Musik, Sound und Grafik kaum ansprechend, dafür funktional

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Rezension vom: 07.08.2008
Kategorie: Strategie
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Die Bewertung unserer Leser für dieses Game
Bewertung: 1.67 (6 Stimmen)
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